LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

Vincenz Pieper (1903-1983): St. Antonius in Bottrop (1951/52)
Ein kleines Fenster aus Antikglas, Blei und Schwarzlot hat den Namen „Das neue Jerusalem“. Es stammt möglicherweise noch aus der Erbauungszeit von 1951/52 der römisch-katholischen Kirche St. Antonius in Bottrop (Stadtteil Welheimer Mark). Bei dem Künstler handelt es sich um Vincenz Pieper (1903-1983) aus Münster, der hier in seinem vielfältigen

Karl Hellwig (1911-1993): Pauluskirche in Hagen-Wehringhausen (1954)
Im Jahr 1954 wurde das Schiff der evangelisch-lutherischen Pauluskirche in Hagen-Wehringhausen mit neuen Glasfenstern der Firma Heinrich Behr & Söhne aus Bochum ausgestattet. Dazu hatte man Karl Hellwig (1911-1993) beauftragt, der ein Jahr zuvor in Hemer mit einem positiv aufgenommenen Himmlischen Jerusalem hervorgetreten ist. Das Fenster der Südseite „Geheime Offenbarung

Cynthia Tokaya (geb. 1969): Ölgemälde „Das neue Jerusalem“ aus der St. Theresia Kirche in Düsseldorf-Garath (2016)
„Das neue Jerusalem“ ist ein Ölgemälde von Cynthia Tokaya (geb. 1969). Es ist bereits die zweite künstlerische Auseinandersetzung der Künstlerin mit diesem stets aktuellen Thema, nach einem Triptychon für die Friedhofskapelle in Hagen am Teutoburger Wald. Auftraggeber für die 300 x 180 Zentimeter große Malerei in gelbgrünen Farbnuancen war der

Weltgerichtsikone aus Russland (um 1680)
Diese eher grob ausgeführte Temperamalerei der Maße 28 x 24 Zentimeter zählt zu den kleineren Weltgerichtsikonen aus Russland. Sie stand sicherlich nicht in einer Kirche, eher in einer Klosterzelle und diente der persönlichen Erbauung. Entstanden in der Gegend um Moskau befindet das Kunstwerk sich heute im Ikonenmuseum Recklinghausen (dort unter

Karmeliterkirche „Mutter vom Guten Rat“ zu Duisburg (1961)
In Duisburgs Innenstadt besitzt die Karmeliterkirche „Mutter vom Guten Rat“ (kurz Kamrelkirche) im Ostchor eine Darstellung des göttlichen Lammes im Himmlischen Jerusalem. Zu sehen ist ganz oben zunächst der dunkelblaue Himmel, der sich auf die Erde senkt, dann das Lamm, dessen Wunden rot leuchten. Über ihm wurde übrigens noch ein

Giuseppe Cesari d’Arpino (um 1568-1640): Ölgemälde „Tota Pulchra“ (um 1620 und 1621)
In eine paradiesische Landschaft eingebunden wurden mehrere Mariensymbole auf dem 240 x 162 Zentimeter großen Ölgemälde „Tota Pulchra,“ welches um das Jahr 1620 entstanden ist. Die geschlossene Pforte mit Segmentgiebel befindet sich auf einem kleinen Hügel, zu dem ein gewundener Pfad führt, es ist das Motiv des schmalen Weges eines

Pembroke-Stundenbuch (um 1465)
In Brügge entstand zwischen 1465 und 1470 ein kostbares Stundenbuch. Es trägt heute den Namen Pembroke Psalter-Hours und befindet sich im Philadelphia Museum of Modern Art (dort unter der Signatur: The Philip S. Collins Collection, acc. no. 1945-65-2). Die Miniatur von fol. 73v zeigt in traditioneller Manier ein Weltgericht; in

Schwarzaugenmeister: Weltgericht aus einem Stundenbuch (um 1490)
Höllenstrafen, aber auch die Belohnung, nämlich ein ewiges Leben im Neuen Jerusalem, waren den mittelalterlichen Menschen visuell omnipräsent. Man findet Weltgerichtsdarstellungen sowohl in spätmittelalterlichen Büchern wie auch als Wandfresken in Kirchen, Klöstern und sogar in Rathäusern. Der Aufbau war immer der gleiche: links das Neue Jerusalem, rechts die Hölle, darüber

Jerusalemsallegorie aus dem Kloster San Francisco in Cochabamba (18. Jh.)
Der Franziskanerorden hatte im 18. Jahrhundert eine besondere Vorliebe für Allegorien jeglicher Art. Vor allem in Neuspanien dokumentieren großformatige Ölmalereien diese monastische Leidenschaft. Entworfen haben diese Arbeiten Theologen des Ordens, ausführen durften sie einfache Mönche, deren Namen und Schicksale wir nicht kennen. Eine dieser Arbeiten befindet sich im römisch-katholischen Kloster

Herb Schiffer (geb. 1936): St. Cäcilia zu Düsseldorf-Benrath (1993)
Eine der ungewöhnlichsten und eigenwilligsten Himmelspforten des 20. Jahrhunderts stammt von dem Glaskünstler Herb Schiffer (geb. 1936), der zu dieser Zeit in Aachen Kunst unterrichtete und in Düren sein Atelier unterhielt. Bei dem Kunstwerk erscheinen Engel in den verschiedenen Marien-Symbole aus der Lauretanischen Litanei. Im vorliegenden Fall handelt es sich

Egbert Lammers (1908-1996): Marienkirche in Hagen (1965)
Unverkennbar aus den 1960er Jahren ist dieses Glasfenster im rechten Seitenschiff der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Hagen im südlichen Ruhrgebiet. Egbert Lammers (1908-1996) entwarf in seinem Atelier in Werl dieses Fenster im März 1964, mehrere Handzeichnungen haben sich dazu erhalten. Hergestellt wurde es dann ein Jahr darauf aus gelbem

Edith Wolff (1929-2024): Skulptur „Das himmlische Jerusalem“ (2000)
„Das himmlische Jerusalem“ ist eine 65 x 65 x 65 Zentimeter große Skulptur der Künstlerin Edith Wolff. Sie besteht aus Plexiglas und Blattgold auf Papier, nach Aussage der Künstlerin zu dem Werk, als Symbol für geistige Energie. Die Skulptur erinnert bewusst an ein Möbelstück in Miniatur, etwa an einen Beistelltisch

Trude Dinnendahl-Benning (1907-2002): Rosettenfenster von St. Michael in Marl (1952)
Am 11. November 1951 wurde in einer Feierstunde der Grundstein für den Bau der römisch-katholischen Michaelskirche in Marl im nördlichen Ruhrgebiet gelegt. Schon am 5. Mai 1952 erfolgte das Richtfest. Zwischen diesen Daten wurde in die Backsteinkirche ein gewaltiges Rosettenfenster eingesetzt, und zwar direkt am Hauptturm über dem Eingang in

Theo Elferink (1923-2014): Ehemalige Marienkirche in Duisburg (1975)
Der Ortsteil Rheinhausen-Schwarzenberg im linksrheinischen Duisburg war für zwei Generationen die Heimat einer römisch-katholischen Marienkirche „auf dem Schwarzen Berg“, die, gemäß ihrem Namen, auch verschiedene Motive aus der Lauretanischen Litanei auf einem Buntglasfenster zur Darstellung brachte. Gezeigt wurden dort u.a. der Sitz der Weisheit, die geheimnisvolle Rose, die Arche des

Wilhelm Rengshausen (geb. 1895): Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochum (1964)
Auch für das geübte Auge nicht gerade leicht zu entdecken ist das Himmlische Jerusalem in der römisch-katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochums Innenstadt (Ruhrgebiet). Der Entwurf und die Ausführung aus dem Jahr 1964 stammen von dem Kunstmaler und Glasgestalter Wilhelm Rengshausen (geb. 1895). Außer dass dieser damals in

Carl Axel Chader (1877-1947): Zeitleiste (1936)
Evje ist eine Ortschaft in der Kommune Evje og Hornnes in der südnorwegischen Provinz (Fylke) Agder, mit heute etwa 2500 Einwohnern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war diese Region in eine Krise geraten: Der Bergbau ging zurück, viele Einwohner wanderten

Jürgen Lenssen (geb. 1947): Radleuchter aus St. Michael in Euerfeld (2009)
Von 2007 bis 2009 wurden in der römisch-katholischen Kirche St. Michael in Euerfeld im unterfränkischen Kreis Kitzingen umfangreiche bauliche Veränderungen vorgenommen, durch den damaligen Bau- und Kunstreferenten der Diözese Würzburg, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen (geb. 1947). Dieser ist nicht nur

Andrzej Zaborowski: Himmlisches Jerusalem (1989)
Im römisch-katholisch ausgerichteten Verlag Pallottinum (Zabki in Masowien) war man an einer Coverillustration für ein Buch zu Jerusalem interessiert, die zu den historischen Farbabbildungen des Bandes passen sollte. Dazu gewann man den Grafiker Andrzej Zaborowski, der als Plakatkünstler und Buchillustrator

Shmuel Katz (1926-2010): Russische gemalte Stadtvision „Himmlisches Jerusalem“ (1972)
„Himmlisches Jerusalem“ heißt diese 1972 von Shmuel Katz (1926-2010) geschaffene Zeichnung der Größe 67 x 38 Zentimeter. Im unteren und mittleren Teil ist eine steil aufsteigende Stadt teilweise von Wolken umfangen. Zunächst könnte man meinen, dass die Stadt auf einem

Karl Mittermüller: Tabernakel aus St. Albert in Saarbrücken (1939)
St. Albert ist eine römisch-katholische Kirche in Saarbrücken, bekannt für ihre außergewöhnliche Architektur und Glasmalereien, die ebenfalls das Himmlische Jerusalem darstellen. Lange vor diesen Glasmalereien wurde allerdings der Tabernakel in den hinteren Altarbereich in die Wand fest eingebaut. Es handelt

Albert Bocklage (1938-2023): St. Jakobi in Coesfeld (1987)
In dieser Kirche dominieren zwölf gewaltige Rundbogenfenster den Chorbereich. Jedes der Fenster steht für ein Tor des Himmlischen Jerusalem. Der Bildaufbau ist stets gleich: Oben steht in hebräischer Schrift der Name eines der zwölf Stämme Israels, unten in lateinischer Schrift
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.