LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Magnus Håkansson: Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit (um 1450)
Magnus Håkansson (gest. 1470) war ein erfolgreicher hanseatischer Kaufmann, der 1442 zum katholischen Mönch geweiht wurde. Er bildete sich anschließend in Maribo (Dänemark) zum Kirchenmaler aus und arbeitete an verschiedenen Fresken in ganz Südschweden. Die römisch-katholische Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit (Heliga Trefaldighets kyrka) befindet sich in Arboga, einer Stadt in
Andrea da Firenze (Bonaiuti, 1343-1377): Santa Maria Novella in Florenz (1365-1367)
Ein kunstvoller Triumphbogen findet sich auf dem zentralen Fresko von Santa Maria Novella, das zwischen 1365 und 1367 angebracht wurde. Wie bei einigen Tordarstellungen des italienischen Trecento ist es in einer rosafarbenen Tönung gehalten, die an Terrakotta erinnert. Das Besondere ist hier, dass auch wirklich nur ein hohes Tor dargestellt
Fresken aus Sainte-Anne in Cazeaux de Larboust (1450-1500)
In dem Ort Cazeaux de Larboust (Region Okzitanien), mitten in den Pyrenäen, entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch einmal ein spätmittelalterliches Himmlisches Jerusalem. Es sieht stilistisch jedoch wesentlich älter aus und erinnert mit seiner klaren horizontalen Gliederung an Malereien aus Piemont, etwa aus der Kapelle Santi Sebastiano
Claes Brouwer: Historienbibel (um 1430)
Claes Brouwer war niederländischer Illustrator. Um 1430 zog er von Utrecht nach Brügge, wo er noch zwanzig Jahre lang arbeitete. Anerkennung fand Brouwer vor allem wegen seiner meisterhaften Miniaturen, wenngleich ihm der große Durchbruch nicht gelang – vielleicht zu Unrecht. Auf einer Miniatur in einer Bibelausgabe widmete er sich auch
Hagenauer Flügelaltar (um 1890)
Die Stadtpfarrkirche St. Georg ist neben der Kirche St. Nikolaus der bedeutendste römisch-katholische Sakralbau der Stadt Hagenau/Haguenau im Elsass. Die Kirche ist bereits seit 1848 ein „Monument historique“ der Französischen Republik. Im Inneren befindet sich im südlichen Seitenschiff (rechts) ein im Kern gotischer Schnitzaltar, der das Jüngste Gericht zum Thema
MS Cim. 5: Prager Apokalypse (um 1425)
Die „Prager Apokalypse“ genannte Handschrift wird heute in der Bibliothek des Metropolitan-Kapitels zu Prag als MS Cim. 5 aufbewahrt. Es ist eine der kostbarsten Handschriften der Sammlung, entstanden um 1425, als die Hussiten in Böhmen eine erste Reformation vornahmen. Dennoch ist die Handschrift ganz in traditioneller westlicher Manier gestaltet und
Ottaviano Nelli (1375-1444?), Jacopo Salimbeni (um 1430): Wandmalerei in Sant’ Agostino in Gubbio (um 1430)
Spätestens um 1400 war es auch in Italien populär, auf Fresken und Altarbildern des Quattrocento eine Szene des Himmlischen Jerusalem in Form eines singulären Tores einzubauen. Der Inhalt ist stets der gleiche: Ein oder mehrere Engel geleiten gerettete Menschen durch das Tor in die himmlische Stadt. Diese ist bei den
Brucker Meister: St. Ruprecht, Bruck an der Mur (1416)
Die Fresken in der Filialkirche St. Ruprecht in Bruck an der Mur (Steiermark) wurden im Jahr 1416 fertiggestellt. Sie befinden sich an der inneren westlichen Triumphbogenwand des Chors. Ausgeführt wurden sie entweder von der nahegelegenen Judenburger Malerwerkstätte oder, als Notname, von dem örtlichen Brucker Meister bzw. seiner Schule. Erst 1937
Jean Colombe: Apokalypse (1428-1434)
Diese bebilderte Apokalypse wurde für den Herzog von Savoyen hergestellt. Zunächst arbeitete Jean Bapteur zwischen 1428 und 1434 daran, die Illustrationen anzufertigen, zusammen mit Peronet Lamy, der den ornamentalen Buchschmuck beisteuerte. Erst etwa fünfzig Jahre später, um 1490, wurde die Arbeit von Jean Colombe auf Wunsch von Herzog Charles I.
Hermann Kaulbach (1846-1909): Weihnachten (1906)
Hermann Kaulbach (1846-1909) war einer der erfolgreichsten Künstler des Historismus, er war Mitbegründer der „Münchner Schule“. Aus dem Jahr 1906 ist eine einfarbige Zeichnung überliefert, der der Titel „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit!“ beigegeben wurde. Dieses von Johannes Daniel Falk (1768-1826) 1815/16 verfasste Lied war zu Beginn des
Johann Ulrich Krauß (1655-1719) : Augen- und Gemüths-Lust (1706)
1706 erschien die „Heilige Augen- und Gemüths-Lust“, ein Werk, das biblische Szenen mit Emblemen verknüpfte. Die hervorragenden Kupferstiche wurden von Johann Ulrich Krauß (1655-1719) aus Augsburg beigegeben. Schon unmittelbar zuvor hatte sich Krauß mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigt, und eine für seine Zeit neue, moderne Ausdrucksweise gefunden. Er war aber
Paul Quail (1928-2010): St Thomas Aquinas in Ham/London (1990)
St Thomas Aquinas ist eine anglikanische Kirche in Ham, einem Ortsteil im Südwesten von London. Ein Fenster der Kirche zeigt dort die Symbole Mariens – ein Thema, welches im 16. und 17. Jahrhundert im Rahmen der Lauretanischen Litanei aufkam und sich rasant verbreitete. Moderne Fassungen aus England, zudem aus anglikanischen
Meister des Rostocker Dreikönigsaltars: Hochaltarretabel (um 1425)
Diese spätgotische Malerei war Teil des Hochaltarretabels der Klosterkirche der Dominikaner St. Johannis in Rostock. Positioniert war sie einst am rechten Außenflügel des Altars. Lange befand sie sich im Stadtmuseum Berlin (ehemals Märkisches Museum). Sie kam in den 1970er Jahren als Leihgabe der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität ins Museum, wurde aber inzwischen
Wandmalerei aus S. Sebastiano al Palatino in Rom (10. Jh.)
San Sebastiano al Palatino in Rom ist eine etwas versteckte Kirche mit einer weit bis in die Antike zurückreichenden Vergangenheit. Sie besitzt Kunstwerke aus dem 10. Jahrhundert. Zwar wurde die Kirche, die einst Santa Maria in Pallara hieß, unter Papst Urban VIII. (1568-1644) ab 1624 neu im barocken Stil errichtet,
Comburger Radleuchter (um 1130)
Mit insgesamt 48 Kerzen war der Leuchter in der romanischen Kirche der Comburg über Jahrhunderte vermutlich die einzige künstliche Lichtquelle. Er wurde um 1130 hergestellt und zählt mit den Leuchtern in Hildesheim und Aachen zu den großen romanischen Leuchtern, von denen es wohl Hunderte gab, von denen aber lediglich vier
MS Français 377: Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ (um 1395)
Es gibt mittelalterliche Darstellungen, die das Himmlische Jerusalem überraschend klein, kaum erkennbar wiedergeben. Bei der Ausgabe MS Français 377 der Französischen Nationalbibliothek in Paris ist dies der Fall. Bekannter ist vor allem die erste Miniatur auf fol. 1r, die die
Nils Håkansson: Kirche von Rabelöv (1450-1475)
Kaum erhalten sind die rotblauen Freskenmalereien in Rabelöv, nordlich von Kristianstad in der schwedischen Provinz Skåne gelegen. Die dortige Dorfkirche wurde zwischen 1450 und 1475 ausgemalt. 1835 wurde die Kirche außer Betrieb genommen, als die Pfarreien Råbelöv und Fjälkestad fusionierten.
Fresken der Kirche von Maglehem (1450-1470)
Die Kirche von Maglehem in Südschweden (Provinz Skåne) ist ein romanischer Steinbau aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das Himmlische Jerusalem in der dortigen nördlichen Chorwand gehört zu dem Darstellungstyp der Torszenen. Die Kreidemalerei stammt aus der Zeit zwischen 1450 und
Fresken der Kirche von Östra Vemmerlöv (um 1450)
Die rotbraune Freskenmalerei auf einer Gewölbekappe der Kirche von Östra Vemmerlöv in der dänischen Provinz Skåne entstand um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie entstanden zwar nach ähnlichen Malereien in Fjälkinge und Gualö, aber mit Sicherheit noch vor den Arbeiten
Stundenbuch MS Rothschild 2529 (1398-1430)
Die Handschrift MS Rothschild 2529 aus der Französischen Nationalbibliothek zu Paris ist bekannt als „Bréviaire de Martin d’Aragon“ und stammt aus einem Zisterzienserkloster aus dem Fürstentum Katalonien. Sie entstand zwischen 1398 und 1430. Martin I. (1356-1410), genannt „el Humano“, war
Pietro Cavallini: Santa Maria Donna Regina in Neapel (1307-1320)
Das Chorgemälde von Santa Maria Donna Regina, einer imposanten Franziskanerkirche in Neapel, wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts von der Schule des Pietro Cavallini ausgeführt. Pietro Cavallini war ein italienischer Maler, der um 1250 in Rom geboren wurde und in
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.