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Fresken der Kirche von Maglehem (1450-1470)

Die Kirche von Maglehem in Südschweden (Provinz Skåne) ist ein romanischer Steinbau aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das Himmlische Jerusalem in der dortigen nördlichen Chorwand gehört zu dem Darstellungstyp der Torszenen. Die Kreidemalerei stammt aus der Zeit zwischen 1450 und 1470. Der Aufbau ähnelt einem Weltgericht aus der Kirche von Östra Vemmerlöv, welches zur gleichen Zeit entstanden ist.
Auf einem Weltgericht in rotbraunem Grundton ist es auf der linken Seite zu sehen. Dominiert wird die Stadt von einem hohen Turm mit einem Tor aus hölzernen Latten, das einst mindestens drei Beschläge zeigte. Es ist noch verschlossen. Die sich davor angesammelten Menschen werden in ihrer Bitte um Einlass von der Heiligen Maria unterstützt, die als Himmelskönigin darüber, ebenso hoch wie der Torturm, aufgezeichnet ist. Sie trägt eine mächtige Krone, der nochmals eine Mitra aufgesetzt wurde. Mit ihrem Mantel schützt sie die Gläubigen unter ihr. Erstaunlicherweise blicken diese fast alle nach rechts zu Christus, aber nicht zur Stadt links. Das sich nach dem Torturm nach links ziehende Gebäudeteil ist ein dreistöckiges Kirchenschiff mit überaus vielen Bogenfenstern, aus denen allerdings niemand herausblickt. Personen finden sich allein auf der gegenüberliegenden Seite, die versuchen, sich Zugang in die rettende Stadt zu verschaffen. Vorne sind es Vertreter der Stände, noch erkennen kann man einen Papst und einen Kardinal. Diese wenigen Personen, die auch Stände repräsentieren, sind bereits gerichtet worden. Daher ist es ihnen jetzt möglich, ihren Blick nach links hin zur Stadt zu wenden.

Hans Eriksson: Maglehems kyrka genom tiderna: en krönika, (Maglehem) 1972.
Ing-Marie Nilsson: Maglehems kyrka, Kristianstad 2013.
Claus Bernet: Das Neue Jerusalem in Skandinavien, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 23).

 

tags: Schweden, Skäne, Schutzmantelmadonna, Kreidemalerei, Gotik, Mittelalter, Weltgericht, Torszene, Ständevertreter
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