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Franklin Booth (1874 -1948): „Bible Readings for the Home“ (1950)

„Bible Readings for the Home“ erschien nach langer Vorarbeit, die durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen worden waren, 1950 als Frage-Antwort-Buch für Angehörige der Adventistenkirche. Herausgebracht wurde der Band von der Review and Herald Publishing Association in Washington. Selbstverständlich durfte in solch einer Publikation das Himmlische Jerusalem nicht fehlen. Der Amerikaner Franklin Booth (1874 -1948) hat dazu zwei Illustrationen beigetragen, zunächst eine Schwarz-Weiß-Zeichnung, dann auch eine kolorierte Variante. Auf Seite 746 von „Bible Readings for the Home“ findet man „A little child shall lead them“ („Ein kleines Kind wird sie führen“). Es zeigt die neue Erde in Manier des Ewigen Tierfriedens. Ganz im Hintergrund, kaum zu erkennen, reihen sich weiße Bauten des Himmlischen Jerusalem aneinander, die von einer gigantischen Kuppel überragt werden. Die 1950 gedruckte Zeichnung war unmittelbar zuvor, 1949, angefertigt worden.

 

Weiter hinten in dem genanten Band findet man eine Farbabbildung (S. 752) unter dem Titel „Peace forevermore“ („Immerwährender Friede“). Booth hatte diese Variante schon 1945 angefertigt. Sie zeigt Jesus mit Erretteten in einer Paradieslandschaft, die immer wieder durch weiße Bebauung unterbrochen ist. In der Ferne verdichtet sich die Bebauung zu einer Stadt, deren Hauptkuppel von einem Regenbogen überzogen ist. Leider ist auch auf dem Original der Illustration die Spitze der Kuppel beschnitten. Neben der Kuppel findet man Engel, die wie eine Gloriole die Stadt umkreisen. Solche Engel sind für Arbeiten der Adventisten in diesem Kontext eher untypisch, unter den Hunderten von Werken zeigt zuvor allein eine von Carlyle B. Haynes (1929), „Unser Heim im Paradies“ und eine von F. Gernhardt (1937) noch Engelsfiguren. 
Booth hat nicht nur für Adventisten gearbeitet, sondern in seinem Atelier in New York zahlreiche aus profane Illustrationen gefertigt, darunter Plakate für den Ersten Weltkrieg, dann Landschaften, Porträts, fantastischen Szenen bis hin zu naturalistischen Kompositionen des Lebens im damaligen Amerika. Seine Spezialität waren Feder- und Tintezeichnungen, von denen es einige in große Sammlungen schafften (so im Metropolitan Museum of Art). Booth ist in Indiana aufgewachsen und bildete sich autodidaktisch zum Künstler aus. Mit Anfang 20 studierte Booth drei Monate an der School of Art Institute in Chicago und zeitweise an der Art Students League of New York. Im Jahr 1905 unternahm Booth unter der Anleitung von Robert Henri eine europäische Bildungsreise, wobei er zeitweise vom Jugendstil inspiriert und beeinflusst war. In den folgenden Jahrzehnten arbeitete er dann als Illustrator für Zeitschriften und Zeitungen wie „Scribner’s, Good Housekeeping“ oder „The Reader“.

 

tags: Franklin Booth, Illustration, USA, Adventisten, Nachkriegskunst, Bibelausgabe, Tierfriede, Regenbogen
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