Italienische Werkstatt: Relief der Maria Immaculata aus Oslob (um 1790)
Nicholas Roerich (1874-1947): Gemälde „Wächter“ (1920)
Nicholas Roerich (1874-1947): Stadtvisionen (1916)
LETZTER BEITRAG
Italienische Werkstatt: Relief der Maria Immaculata aus Oslob (um 1790)
Alle Kunstwerke aus den Philippinen, die das Himmlische Jerusalem zum Thema haben, stellen es im Kontext der Maria Immaculata im Rahmen der Lauretanischen Litanei dar. Das gilt auch für diese Arbeit, ein bemaltes und teilvergoldetes
Gijsbrecht van Brederode: Stundenbücher (um 1450 und um 1460)
Ganz aus dem Rahmen, wortwörtlich, fällt diese Torszene aus der Mitte des 15. Jahrhunderts: Über ein mittiges Bild mit Christus auf dem Regenbogen (hier nicht abgebildet) zieht sich dieser Fries am oberen Blattrand mit zahlreichen musizierenden Engeln, dazwischen Büsche und Blumen. Am Haupteingang links geleitet Petrus eine nackte, gerettete Seele
Tanner-Apokalypse (1250 bis 1255)
Auf die Jahre zwischen 1250 und 1255 kann die Entstehung der Apokalypse MS Tanner 184 eingegrenzt werden, also kurz nach oder parallel zur Paris-Apokalypse. Sie befindet sich heute in der Oxforder Bodleian-Bibliothek, wo man sie nach dem Verkäufer, einem Thomas Tanner (1674-1735), benannt hat.Entstanden ist sie aber nicht in Oxford,
MS Ashmole 753 (um 1250) und Kopie MS Thott 89.4: Apokalypsehandschrift (13. Jh.)
Die beiden Miniaturen linksseitig wurden nicht koloriert und finden sich in der Bodleian Library (MS Ashmole 753). Diese Handschrift der Apokalypse ist nicht exakt datiert, die Angaben schwanken zwischen dem Beginn und der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die kolorierte Variante rechtsseitig ist eine Kopie von MS Ashmole 753, sie wurde
Jehan Raynzford: Apokalypsehandschrift MS Selden Supra 38 (1315-1325)
MS Selden Supra 38 besteht aus zwei Teilen, nämlich aus der Schrift „Gesta infantiae salvatoris“ und einer Apokalypsehandschrift, welche von einem Künstler namens Jehan Raynzford illustriert wurde. Obwohl beide Teile in und für England hergestellt wurden, wählte man auch um 1320 immer noch die französische Sprache. Die Apokalypse war später
Stuttgarter Apokalypse (12. Jh.)
Wie die meisten Apokalypsehandschriften entstand dieser Codex im monastischen Umfeld, nämlich in der Benediktinerabtei Zwiefalten. Heute befindet sich die Pretiose in der Württembergischen Landesbibliothek (Sig.: Cod. Brev. 128, fol. 9v und 10r). Die beiden Abbildungen sind den „Capitula“ vorangestellt, die neben dem Calendarium, den komputistischen Tafeln und den Benediktionen den
MS Douce 300: „Pélerinage de la vie humaine“ (um 1400)
Um das Jahr 1400 entstand eine französische Ausgabe der „Pélerinage de la vie humaine“, die heute in England zu finden ist, nämlich in der Oxforder Bodleian Library, unter der Signatur MS Douce 300 (erworben 1834). Die ganz in Grau gehaltene himmlische Stadt wird einmal auf fol. 1r in Form einer
Kalendar-Psalterium (um 1130)
Die Miniatur mit der Darstellung des Himmlischen Jerusalem stammt aus der Handschrift Württembergische Landesbibliothek, Cod. brev. 100, fol. 1v. und ist dort gewissermaßen das Titelbild. Es handelt sich um ein Kalendar und Psalterium, das u.a. auch ein Capitula enthält (biblische Kurzlesungen, heute als Perikopen bezeichnet). Die Handschrift mit der rotschwarzen
Stuttgarter Psalter (800-850)
Eine der wertvollsten Zimelien der Württembergischen Landesbibliothek ist der sogenannte „Stuttgarter Psalter“ (Signatur: Cod. bibl. 2° 23). Er entstand in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Das auf fol. 56r präsentierte Himmlische Jerusalem, welches hier einmal nicht in der Offenbarung des Johannes zu finden ist, wurde dem Psalm 43, 9
Werke von Hildegard Bienen (1925-1990) in der Klosteranlage Marienthal bei Hamminkeln (1976 bis 1990)
Die Klosteranlage von Marienthal bei Hamminkeln ist so etwas wie ein Freilichtmuseum der Kunst von Hildegard Bienen (1925-1990). Bienen hatte zu Marienthal einen besonderen Bezug. 1950 besuchte sie erstmals den Pfarrer Augustinus Winkelmann (1881-1954) in Hamminkeln-Marienthal, um ihm ihre Arbeiten zu präsentieren. Winkelmann hatte die Pfarrkirche und Klostergebäude in Marienthal
MS Auct. D. 4. 14: Englische Apokalypse (um 1310)
Fol. 54v von MS Auct. D. 4. 14 entstand um 1310. Es handelt sich um eine englische Apokalypse in Altfranzösisch und Latein, die heute in der Bodleian-Bibliothek in Oxford aufbewahrt wird. Die Miniaturen von unbekannter Hand sind originell und naiv um eine neue Ausdruckskraft bemüht. Im Zentrum findet sich als grüner
Emil Wachter (1921-2012): St. Marien in Neuss (1992)
Der bekannte Glasmaler Emil Wachter (1921-2012) aus Karlsruhe schrieb 2002 zu seinen Jerusalems-Entwürfen: „Das Thema hat mich viele Jahre begleitet, es wurde von Gemeinden immer wieder an mich herangetragen. Anfang der 1990er Jahre arbeitete ich an einer Malerei für St. Philippus in München. Die Konzeption hat mir so gut gefallen,
MS Bodl. 401: Apokalypsehandschrift (um 1350)
Ein der letzten englischen Apokalypsen des Mittelalters ist die Handschrift MS Bodl. 401, die in der Bodleian Library (Oxford) zu finden ist. Drei kleine Miniaturen, die dem zweispaltigen Text in Anglonormannisch zwischengeschoben sind, haben das Himmlische Jerusalem zum Thema. Auf fol. 63v sitzt Johannes auf einem Hügel rechts, während sich
Werner Rücker (1937-2018): Johanneskirche in Freigericht (1985)
Im Jahr 1964 entstand die evangelische Johanneskirche in Freigericht (Main-Kinzig-Kreis, Hessen), die bereits 1985 umfassend umgestaltet wurde. Dabei entstand auch das Fenster „Neues Jerusalem“ von Werner Rücker (1937-2018), einem Glaskünstler aus Horbach, einem Nachbardorf von Freigericht. Von dem Künstler ist in der Kirche auch die rhythmische Wandgestaltung, der Altar und
Hubert Spierling (1925-2018): St. Bonifatius in Krefeld (1990)
In Stahldorf, einem Stadtteil von Krefeld der wegen seiner Stahlproduktion so benannt worden ist, wurde in der römisch-katholischen Kirche St. Bonifatius ein modernes Fenster von Hubert Spierling (1925-2018) gestaltet und von der Glasmanufaktur Hein Derix aus Kevelaer eingebaut. Das geschah 1990, knapp vierzig Jahre nach Erbauung des schmucklosen, nüchternen Zweckbaus.
Handschrift der Apokalypse MS Douce 180 und Apokalypse Par (1254-1272)
Die Handschrift MS Douce 180 zählt zu den englischen Apokalypsen der Gotik und entstand zwischen 1254 und 1272 als Auftragsarbeit für den zukünftigen englischen König Edward I. (1272-1307). Sie zeichnet sich durch einen lebhaften Erzählstil und ihre motivischen Besonderheiten aus. Von den vier Miniaturen, die in der „Douce de Oxford“
Miquel Bestard (1592-1633): Ölmalerei „Maria Immaculata“ (1614)
Miquel Bestard (1592-1633) kam 1615 zu Wohlstand durch die Heirat von Aina, ein Waisenkind des Notars Josep Batle, was ihnen eine beträchtliche Mitgift von vierhundert Pfund in Form von Immobilien in die Ehe einbrachte. Zwischen 1623 und 1630 taufte das
Gotthold Riegelmann (1864-1935): Portal der Erlöserkirche in Bad Homburg (1908)
Die Erlöserkirche der hessischen Stadt Bad Homburg ist äußerlich an die rheinische Romanik angelehnt und im Inneren im neobyzantinischen Stil ausgeschmückt. Mit dem Gebäude war der Baurat Franz Schwechten (1841-1924) beauftragt, von dem u.a. auch die Gedächtniskirche in Berlin entworfen
Rudolf Dehmel (geb. 1934): Grabstele (um 2000)
Der Steinmetz Rudolf Dehmel entwickelte und pflegte in seinem Schaffen das Motiv der Lebensbrücke, welches er auf sakralen wie auch profanen Bildwerken darstellte: Ein Lebenspfad geht über eine schmale Brücke. Durch eine hellere Steinaderung sieht es an der linken Seite
Michael Düchting (geb. 1956): Tabernakel des St.-Patrokli-Doms in Soest (2000)
Im mittelalterlichen St.-Patrokli-Dom in Soest wurde nach den Kriegszerstörungen 1945 wieder eine Krypta eingerichtet und modern ausgestattet. Diese wurde 2000/2001 umgestaltet und erneuert. Im Zentrum auf einer Steinstele vor dem Altar befindet sich ein Tabernakel in Kubusform. Die Stele ist
Hilde Ferber (1901-1967): Ehemalige Christuskirche in Bielefeld-Senne (1956)
Mit der evangelischen Christuskirche in Bielefeld-Senne nahm es ein frühes Ende. Die Kirche wurde erbaut, als die Stadt überfüllt war mit Flüchtlingen, die damals noch fast alle einer christlichen Gemeinschaft angehörten. Die Stadt expandierte, man benötigte Gotteshäuser, die Christuskirche wurde
Claudia Mohr: Schmuckstück (2003)
Schmuckstücke mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem sind etwas Seltenes, sie haben aber eine Jahrhunderte währende Tradition: Erinnert sei kurz an den Jerusalems-Anhänger aus dem Louvre (16. Jahrhundert), die Goldbroschen von Matthäus Bayer aus den 1960er Jahren oder das Jerusalems-Kreuz
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.