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Manuel Cerna: Malerei der Maria Immaculata (1770)

Zu den späteren Immaculata-Darstellungen aus dem noch neuspanischen Mexiko gehört ein Ölgemälde von Manuel Cerna aus der mexikanischen Metropole San Luis Potosi aus dem Jahr 1770. Sie zeigt in der Mitte eine stehende Marienfigur, die mit einigen ihrer Symbole nach der Lauretanischen Litanei umgeben ist. Fast immer findet man bei diesem Bildtypus eine Himmelspforte, die als unterschwelliges erotisches Symbol Bestens dazu geeignet war, das Thema der Unbefleckten Empfängnis in einen harmlosen architektonischen Kontext einzubetten.
Auf der rechten Seite befindet hier sich eine hohe und schmale Himmelspforte samt ausladender Treppe mit fünf Stufen, angelehnt an ältere Darstellungen in dieser Art aus Mexiko von Manuel Galicia oder Antonio de Torres. Der Bau und die Stufen haben einen einheitlichen hellen Goldton, der allein durch einige weiße Farbpunkte akzentuiert wird. Die Pforte wird von dem Engel, der sie mit beiden Händen hält, leicht nach links zur mittigen Marienfigur hin geschoben. Durch diese seitliche Perspektive ist es dem Betrachter nicht möglich endgültig zu entscheiden, ob diese Pforte geöffnet oder geschlossen ist. Die Schmucklemente und der Stil des gesamten Bildes weisen die Arbeit Cernas dem Rokoko zu. Die insgesamt 107 x 90 Zentimeter große Malerei unter dem Titel „Inmaculada Concepción“ war zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags im Besitz einer Privatsammlung und steht der wissenschaftlichen Forschung nicht zur Verfügung.

Iván Martinez, Martha Reta, Lenice Rivera: Un privilegio sagrado: La concepción de María Inmaculada. La celebración del dogma en México, México 2005.
Héctor Schenone: Santa María, Buenos Aires 2008.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en nueva Espana y sus implicaciones culturales, Valencia 2013.
Claus Bernet: Latein- und Südamerika, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 39).

 

tags: Neuspanien, Mexiko, Maria Immaculata, Porta Coeli, Rokoko, Privatsammlung
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