
Francisco de Herrera el Viejo (um 1576-1656): Immaculata-Bild (1613 und 1625-1630)
-
Claus Bernet
- November 20, 2021
Das Ölgemälde „Inmaculada“ entstand im Jahre 1613 und ist im Besitz der römisch-katholischen Kathedrale von Sevilla. Im unteren Bereich sind mehrere Mariensymbole versammelt, rechts im Grünen eine pagodenähnliche Himmelspforte. Der hochbarocke Bau ist überladen mit Schmuckelementen. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemälden schwebt die Pforte hier nicht auf Wolken, sondern steht fest auf dem Boden einer paradiesähnlichen Landschaft.
Der Künstler war Francisco de Herrera el Viejo (um 1576-1656) aus Sevilla. Dieser hat kurz darauf, zwischen 1625 und 1630, ein weiteres Ölgemälde zu der gleichen Thematik angefertigt. Mit einer Größe von 255 x 168 cm ist es eine der größten Darstellungen der Maria Immaculata überhaupt. Wahrscheinlich wurde es für eine bedeutendere Kirche oder ein Kloster in Spanien angefertigt; heute ist es im Museum der Schönen Künste in Sevilla ausgestellt. Links unten neben der zentralen Marienfigur kann man zwischen den Wolken ein filigranes Himmelstor erahnen. Der transparente Bau ist vollständig von Wolken umgeben. Darunter darf, im Zusammenhang mit dieser Symbolik, die sich am Ufer eines Meeres oder Sees entlangziehende Stadt als Civitas Dei gelten, wenngleich bis auf den Turm Davids keine anderen Mariensymbole in diesem Werk thematisiert sind. Somit repräsentieren hier beide Symbole pars pro toto das Himmlische Jerusalem.
Antonio Calvo Castellón: Los fondos arquitectónicos y el paisaje en la pintura barroca andaluza, Granada 1982.
Rocio Izquierdo, Valme Muñoz: Museo de bellas Artes. Inventario de pinturas, Sevilla 1990.
Antonio de la Banda Vagas, Miguel A. Catalá Gorgues: Inmaculada, Sevilla 2004.