
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Alain Makaraviez (geb. 1936) und Edwige Walmé (1990-1992): Kathedrale von Clermont-Ferrand (1981)
In einer eher traditionellen Manier zeigt ein blaugetöntes Glasfenster, wie ein übergroßer Engel das Himmlische Jerusalem ausmisst. Es ist eine gewaltige weiße Figur mit roten Flügeln und einem weißen Gewand mit Lilien, welche sich entlang des oberen gerundeten Abschlusses des Fensters zieht. Darunter setzen unmittelbar die Dachanlagen der Stadt an,

Oswin Amann (1927-2007): Kirche Namen Jesu in Wien (1950)
Die fünf Fenster der römisch-katholischen Kirche „Namen Jesu“ in Wien-Meidling bilden ein Ensemble. Ihr gemeinsames Thema ist „Jesus Christus“. Sie wurden im Jahr 1950 von dem Künstler Oswin Amann (1927-2007) für diesen wichtigen sakralen Nachkriegsbau hergestellt. In ganz Österreich war es nach 1945 das erste Mal, dass ein Neues Jerusalem

Rudolf Szyszkowitz (1905-1976): Fenster aus der Kapelle des Priesterseminars Graz (1963)
Die Fenster-Serie in der römisch-katholischen Kapelle „Unbefleckte Empfängnis Mariä“ des Priesterseminars in Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark, wurde in den Jahren 1961 bis 1963 durch den österreichischen Maler und Grafiker Rudolf Szyszkowitz (1905-1976) gestaltet. Seine farbintensiven Glasfenster stellen die christliche Heilsgeschichte dar und erstrecken sich thematisch von der Schöpfung bis

Raphael Statt (geb. 1958): Glaswand in der Hochschule von Heiligenkreuz in Niederösterreich (2015)
Das insgesamt 35 Quadratmeter große Fensterband ist überwiegend abstrakt gehalten. Hergestellt wurde das in Schmelzglas geschaffene zwanzigteilige Werk in der Glasmalereimanufaktur Stift Schlierbach in Oberösterreich. Bei dem Kunstwerk handelt es sich um eine neu gestaltete monumentale Glaswand für den Vorlesungssaal namens „Ottonianum“ der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz bei Wien.

Ernst Jansen-Winkeln (1904-1992): Mutter-Gottes-Kapelle in Schleiden-Scheuren (1963)
In Jahr 1963 schuf der Glaskünstler Ernst Jansen-Winkeln (1904-1992) eine Himmelspforte, zeitgleich zum selben Thema in St. Maria Empfängnis in Mönchengladbach-Venn und kurz bevor eine weiteres Jerusalem von ihm in Linnich entstehen sollte. Der Künstler war 1963/64 so intensiv wie niemals zuvor oder danach mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigt. Diese

Adolf A. Osterider (1924-2019): Pfarrkirche Riegersburg (1979)
„Das Himmlische Jerusalem“, so ist der Titel in der Gemeinde, ist ein überwiegend modern-abstraktes Bleiglasfenster in der Pfarrkirche Riegersburg in der Steiermark. Im Jahr 1979 wurde das Fenster in das Schiff eingebaut, geschaffen von dem 1924 in Graz geborenen Adolf A. Osterider. In dem Maßwerkfenster erstreckt sich Jerusalem auf drei

Hermann Gottfried (1929-2015): St. Marienkirche in Bergisch Gladbach-Gronau (1983)
In den Jahren von 1979 bis 1983 wurde die 1953 erbaute römisch-katholische St. Marienkirche in Bergisch Gladbach-Gronau sukzessive mit neuen Glasfenstern ausgestattet. Der Fensterwand im Altarraum rechts war das Thema „Anbetung des Lammes im Himmlischen Jerusalem“ vorgegeben; sie ist aus blauem und grauem Antikglas, Blei und Schwarzlot. Es war der

Harry MacLean (1908-1994): Dreifaltigkeitskirche in St. Ilgen (1964)
Die Renovierung der evangelischen Dreifaltigkeitskirche von St. Ilgen, südlich von Heidelberg, war ein Schwerpunkt der Gemeinde unter ihrem damaligen Pfarrer Willi E. Moser in den Jahren 1963 bis 1964. Die alten Fenster der Jugendstilkirche, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurden erst mit einer Notverglasung gesichert und später gegen Entwürfe des

Georg Jansen-Winkeln (1940-2011): Friedhofskapelle in Dahlem (1988)
Diese Dahlemer Friedhofskapelle steht nicht im Berliner Ortsteil Dahlem, sondern im Kreis Euskirchen der Eifelregion. Das Thema der fünf Glasfenster sind die Symbole der Reinheit Mariens nach der Lauretanischen Litanei. Dieses Motiv ist in der Sakralkunst oft aufgenommen worden, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch eine Ausnahme und

Peter Valentin Feuerstein (1917-1999): Christuskirche in Karlsruhe (1974)
Der Neckarsteinacher Glasmaler Peter Valentin Feuerstein (1917-1999) entwarf die beiden neuen Seitenfenster der Mittelempore der evangelischen Christuskirche in Karlsruhe. Anstelle der beiden Reformatoren Calvin und Zwingli, die nicht mehr erwünscht waren, traten im Jahr 1973 zwei apokalyptische Themen: „Das himmlische Jerusalem“ mit dem Christuslamm in der Mitte (hier zu sehen)

Erentrud Trost (1923-2004): Warsteiner Krankenhauskapelle (1968)
In Warstein, südlich von Paderborn, wurde im Jahr 1968 in der Klinik des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe eine römisch-katholische Kapelle eingerichtet. Sie wurde dem Heiligen Vinzenz geweiht. Kapellen in Krankenhäusern führen oft diesen Namen und beziehen sich damit auf den Heiligen und Priester Vinzenz von Paul oder Vinzenz Depaul (1581-1660). Dieser war

Nikolaus Bette (geb. 1934): Chorfenster aus St. Marien in Radevormwald (1973)
Der Bottroper Glasmaler Nikolaus Bette (geb. 1934) schuf im Jahr 1973 das südliche Fenster der Westseite im Chorraum der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Radevormwald im Bergischen Land. Der Ort hatte bereits in der Martine-Kirche ein Neues Jerusalem in Glas, welches Bette sicherlich nicht unbekannt war. Zu dieser Arbeit der

Manfred Espeter (1930-1992): Fenster aus St. Bartholomäus in Marl-Polsum (1967)
In Marl-Polsum (nördliches Ruhrgebiet) wurde im Jahr 1967 in der römisch-katholischen Kirche St. Bartholomäus ein Fenster mit dem Lamm im Himmlischen Jerusalem eingebaut. Es geht zurück auf einen Entwurf von Manfred Espeter (1930-1992), einem deutschen Glasmaler und Bildhauer, der hier das erste und letzte Mal in seinem Schaffen das Neue

Nikolaus Bette (geb. 1934): St. Maria Immaculata in Verl-Kaunitz (1976)
In Kaunitz bei Verl in Ostwestfalen besitzt die römisch-katholische Kirche St. Maria Immaculata ein Glasfenster von Nikolaus Bette (geb. 1934), der es im Jahr 1976 im Auftrag des Erzbistums Paderborn angefertigt hat. Es befindet sich im oberen Bereich des linken Seitenfensters im Eingangsbereich der Kirche, hergestellt aus Antikglas, Blei und

Hubert Spierling (1925-2018): St. Lambertus in Erkelenz (1967)
Das monumentale Jerusalems-Fenster stammt aus der römisch-katholischen Kirche St. Lambertus in Erkelenz im Rheinland. Es entstand in Jahr 1966 durch den Maler Hubert Spierling (1925-2018) in seinem Atelier in Krefeld und wurde 1967 als Fensterwand in den rechten Chorbereich der Kirche eingebaut. Hauptsächlich besteht es aus farbigem Antikglas, Blei sowie

Ludwig Richard Conradi (1856-1939): „Sehnsucht nach der himmlischen Heimat“ (1916)
Lange Zeit hatte ich geglaubt, die Schriften von Ludwig Richard Conradi (1856-1939) mit einem bildlichen Bezug zum Neuen Jerusalem vollständig dokumentiert zu haben. 2023 fand ich im Sammlungsbereich im Landesarchiv der Evangelischen Kirche in Stuttgart (Sig. AS 9, Nr. 2348)

Jörg Bollin: Grabstele (1991)
Diese klassizistisch anmutende Grabstele hat den Titel „Durchgang in eine Welt des Lichts“ und ist demnach zweigeteilt: Im unteren Teil sind fünf ägyptische Hieroglyphen aufgemeißelt. Darüber sind auch die Namen der hier bestatteten angeführt und folgender Trauerspruch: „Was bleibt, ist

Franz Heilmann: St. Marien in Bad Lippspringe (1964)
Die 1960er Jahre waren die Jahre des Betons, der nun auch als Werkstoff in der gestaltenden Sakralkunst angekommen war. In Kirchen und Kapellen dieser Jahre gibt es dazu zahlreiche Beispiele von Glasbetonfenstern, vor allem in Deutschland und den Niederlanden. Es

Maria-Immaculata-Darstellung aus Livilliers (1519)
Im Gegensatz zu vielen anderen Mariendarstellungen des 16. Jahrhunderts ist diese Steinmetzarbeit nie bemalt worden. Sie hat eine variierende Naturfarbe, daher erscheinen einige Details eher weißlich, andere gräulich bis gelblich. Nur manche der Symbole sind, wie die Himmelspforte, mit einem

Tota Pulchra aus dem Museum von Semur-en-Auxois (1. Hälfte 16. Jh.)
Das steinerne Objekt weist ikonoklastische Beschädigungen auf: So wurden der Kopf der Marienfigur und der von Gottvater abgeschlagen, ebenso die Hände Mariens. Die weniger profilierten Motiv-Darstellungen des Objekts sind davon nicht betroffen, sieht man von Kratzspuren und kleineren Abbrüchen ab.

Garland Eastham (1897-1983): New Jerusalem (um 1960)
Die Farbzeichnung zeigt zum Betrachter hin gewendet die Kante eines Kubus, durch die man in das Innere des Objekts sehen kann, wo u.a. der Lebensbaum und der Baum der Erkenntnis stehen. Weitere Einzelheiten sind möglicherweise von dem gleißenden Lichteinfall von
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.