Suche
Close this search box.

Hugh Ray Easton (1906-1965): St Paul in King’s Cross (1937), Clifton-College (1939), Kathedrale von Durham (1948)

Hugh Ray Easton (1906-1965) aus Cambridge, einer der bekanntesten Glasmaler Englands im 20. Jahrhundert, gestaltete drei Mal in seinem umfangreichen Schaffen ein Glasfenster mit dem Himmlischen Jerusalem. Sein gewaltige „Hugh Bright Memorial Window“ wurde, zusammen mit einem Turm, zu Ehren von Archediakon Bright 1936/7 in die Kirche St Paul in King’s Cross zu London eingebaut. Bright war dort von 1906 bis 1921 tätig und hinterließ eine Stiftung, aus der unter anderem das Westfenster finanziert wurde. Da der Vorgängerbau düster und dunkel war, achtete man besonders auf große, helle Fenster. Das Neue Jerusalem (siehe Detail oben) zeigt unten die Stadt Halifax in Yorkshire, über die die vier apokalyptischen Reiter erscheinen. Darüber bewachen Engel ein zentrales, zweiflügeliges, goldenes Eingangstor in die Gottesstadt. Ganz im Hintergrund, über Pappeln hinweg, erheben sich vor einem rosafarbenen Regenbogen die Türme der Stadt.

 

Das blaue Jerusalem-Fenster der Kapelle des Clifton-College (England) ist weithin bekannt, da es als Besonderheit im unteren Bereich ein Cricketfeld mit Feldspielern zeigt. Es befindet sich vor der Darstellung des College ganz unten. Ganz oben jedoch zieren spitze Türme der Gottesstadt das Fenster, welches Hugh Easton 1938 entworfen hat. Man findet es auf der Südseite am östlichen Ende der Kapelle, wo es 1939 eingebaut wurde.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete Easton im Jahr 1948 ein schmales Buntglasfenster für die anglikanische Kathedrale von Durham. Finanziert wurde diese Arbeit von den „Free and Accepted Masons“, der örtlichen Vereinigung der Freimaurer von Durham. Im unteren Teil zeigt das Fenster den Bischof Gulielmus de Carileph (gest. 1096), den Gründer der englischen Kathedrale. Im oberen Teil fügte Easton das Himmlische Jerusalem mit dem Wasser des Lebens als Jungbrunnen ein, assistiert von fünf schmalen Bäumen an jeder Seite. Dahinter öffnet sich ein gewaltiges Tor aus Perlen, die den Pfeilern und Bögen der Pforte aufgesetzt wurden. Zahlreiche schmale spitz zulaufende Türme reihen sich im goldgelben Hintergrund aneinander. Diese Stadtarchitektur ist nicht voll ausgestaltet, sondern es sind helle Schatten ohne Details wie Fenster, Profile, Stockwerke, etc. Vor dem Brunnen öffnet sich noch eine Schriftrolle, die erklärt, was hier passiert: „Then I saw a new heaven and a new earth“ nach Apokalypse Kapitel 21, Vers 1. Dieses für die Diözese damals moderne Glasfenster ist eines von sieben im Kapitelsaal der gotischen Kathedrale.

Patricia R. Andrew: Durham cathedral artists and images. An exhibition to celebrate the 900th anniversary of Durham cathedral, Durham 1992.
Adam Goodyear: Hugh Ray Easton (1906-1965), in: The Journal of Stained Glass, 26, 2002, S. 45-60.
Joseph E. Bygate: Bell’s cathedrals: The cathedral church of Durham, Hamburg 2012.
Peter E. Lowis: Durham cathedral stained glass windows of Hugh Ray Easton, (Durham 2012).
Peter E. Lowis: The stained glass windows by Hugh Ray Easton in Durham cathedral, Houghton-le-Spring 2014.

 

tags: London, Stiftung, Reiter, Regenbogen, College, Cricket, Kapelle, Kathedrale, Freimaurer, Jungbrunnen, Schriftrolle
Share:
error: