LETZTER BEITRAG
Else Hildegard Bircks (1903-1994): Kapelle St. Lioba auf dem Kupferberg bei Detmold (1988)
Else Hildegard Bircks (1903-1994) aus Heidenoldendorf bei Detmold war im 20. Jahrhundert neben Erentrud Trost die zweite große Glasbildnerin für römisch-katholische Kirchen in Westdeutschland. Auch als Buchillustratorin und Kirchenmalerin trat sie in Erscheinung. Ihr Leben

Hermann Gottfried (1929-2015): Fenster aus St. Ewaldi in Duisburg-Laar (1962)
Die römisch-katholische Kirche St. Ewaldi in Duisburg-Laar (westliches Ruhrgebiet) stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Einer der Türme wurde nie wieder aufgebaut und auch heute macht die Kirche von außen einen verwahrlosten Eindruck, als wäre der Krieg gerade zu Ende gegangen. Die neuen

Wilhelm Luib (1916-1986): Fensterwand in St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (1962)
Das Betonglasfenster der römisch-katholischen Kirche St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (Landkreis Böblingen) wurde aus nicht klar durchsichtigem Dall-Glas hergestellt. Dies sind zwei bis drei Zentimeter dicke, farbige Glasstücke, die aus größeren, ca. 20 x 15 Zentimetern großen Glas-Blöcken herausgesägt wurden. Anschließend wurden sie wie ein Mosaik in einen

Alan Younger (1933-2004): Glaswand aus St Editha zu Tamworth (1975)
Die anglikanische Kirche St Editha zu Tamworth in der englischen Grafschaft Staffordshire besitzt neben Resten mittelalterlicher Glasmalerei auch Fenster von William Wailes, Ford Madox Brown und Edward Burne-Jones. Zuletzt wurde ein großformatiges Westfenster zum Thema Himmlisches Jerusalem hinzugefügt, mit dem Titel „Revelation of the Holy City“ („Offenbarung der Heiligen Stadt“).

Heinrich Vogtherr (der Ältere) (1490-1556): Straßburger Bibel (1526)
Das Bild zeigt die untere Hälfte einer ganzseitigen Apokalypsedarstellung, die in ihrem obigen Teil die Abschließung des Teufels für tausend Jahre zeigt (hier nicht wiedergegeben). Es stammt aus der Bibelausgabe „Das nüw Testame(n)t“, die anlässlich des Reichstags zu Speyer 1526 erschienen ist. In Folge dieses Reichstags gründeten mehrere lutherische Landesherren

Benoit Gilsoul (1914-2000): Ehemalige Fenster der Christ Episcopal Church in Norwich (1962)
In Norwich, Connecticut (USA), findet man in der anglikanischen Christ Episcopal Church gegenüber dem Altar ein durchdachtes Himmlisches-Jerusalem-Bildprogramm, zu dem mehrere Fensterbahnen gehören. Geschaffen hat es 1962 Benoit Gilsoul (1914-2000) aus Belgien, der vor allem als Maler, Zeichner und Glaskünstler hervorgetreten ist. Insbesondere das dritte Fenster soll darstellen, wie der

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Glasfenster aus St. Marien in Witten (1963)
Die römisch-katholische Kirche St. Marien in Witten im südlichen Ruhrgebiet wurde mit neuen Buntglasfenstern ausgestattet. Eines der Fenster mit dem Titel „Das Himmlische Jerusalem und der Engel mit der Messlatte“ stammt von Wilhelm Buschulte (1923-2013). Die Arbeit ist so modern und zukunftsweisend, dass man glauben könnte, sie sei in den

Gerhard Hausmann (1922-2015): Fenster aus der St. Nicolai-Kirche in Sulingen (1966)
Zu den bedeutenden Kunstwerken der evangelischen St. Nicolai-Kirche in Sulingen im Landkreises Diepholz südlich von Bremen zählen die fünf Altarfenster im Chorraum. Es sind Buntglasfenster, die im Jahr 1966 eingesetzt wurden, nach einem Entwurf des Hamburger Kunstglasers Gerhard Hausmann (1922-2015) gestaltet. Dieser hat zuvor und danach immer wieder Kunstwerke mit

Clyde N. Provonsha (1911-2006): Jerusalems-Illustrationen (1952, 1953 und 1967)
Diese Fassung des Himmlischen Jerusalem findet sich im Internet auf schätzungsweise 800 Seiten in verschiedenen Ausschnitten und Farbskalen, als Collage, Poster, Postkarte usw. Der Urheber war lange Zeit unbekannt geblieben, erst nach jahrelangen Recherchen konnte Clyde Norman Provonsha (1911-2006) als Künstler identifiziert werden. Dieser hatte diese Arbeit 1952 angefertigt. Wie

Clemens Hillebrand (geb. 1955): Fenster aus „Onze Lieve Vrouwe“ in Oudenaarde (1994)
Der Kölner Kirchenmaler, Glaskünstler und Grafiker Clemens Hillebrand (geb. 1955) schuf bis zum Jahr 1994 mehrere Fenster aus Glas mit Bernsteinonyx für die römisch-katholische Kirche „Onze Lieve Vrouwe“ in Oudenaarde (Ostflandern, Belgien). Unterstützt wurde der Künstler von dem Architekten C. Maas aus Antwerpen.Der mächtige gotische Kirchenbau am Scheldeufer stammt aus

Klaus Christof (geb. 1949): Kitzinger Stadtbrunnen (1992)
Zum ersten Mal wieder seit einem Beispiel aus der Romanik wurde in Kitzingen (Unterfranken) die Gottesstadt als Brunnen an einem öffentlichen Platz dargestellt und zu Ostern 1992 feierlich eingeweiht. Das wundert, denn der Gedanke eines Jerusalem-Brunnens ist naheliegend: hier lässt sich beobachten, wie echtes Wasser aus der Stadt Jerusalem die

Carlo Cioni (1930-2021): „Gerusalemme celeste“ (1993)
Carlo Cionis Acrylgemälde „Gerusalemme celeste“ basiert auf unterschiedlichen Blautönen, was inhaltlich gut zu einer Himmelsstadt passt. Allerdings ist diese Arbeit auch ein typischer Cioni – viele Werke sehen so oder ähnlich aus, selbst wenn sie ganz unterschiedliche Titel haben, etwa „dalle cose fuori“ (1977), „solstizio d’estate“ (1980) oder „angelo“ (1998).

Maria Immaculata aus Cré-sur-Loir (1531)
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in ganz Frankreich Steintafeln mit den Mariensymbolen hergestellt – es sind die erhalten gebliebenen Zeugnisse der Marienverehrung an der Schwelle zur Reformation. Erhalten haben sie sich weniger in den großen Kathedralen, sondern in kleinen abgelegenen Dorfkirchen, wo das Geld für immer neue

Heribert Reul (1911-2008): Fenster aus St. Marien in Labbeck (1969)
1969 wurde in die römisch-katholische Kirche St. Marien in Labbeck bei Xanten (Niederrhein) ein Westfenster eingesetzt. Es besteht aus Buntglas, Antikglas, Blei und Schwarzlot; entworfen wurde es von Heribert Reul (1911-2008). Leider gibt weder zu der Kirche noch zu dem Künstler aus Kevelaer wissenschaftliche Literatur; allein eine informative Internetseite mit

Reimund Tischer: Zeichnung „Im Namen des Vaters“ (2000-2003)
Die Zeichnung stammt aus einer kirchenkritischen Serie, die auf die modernen Kreuzzüge unserer Zeit hinweisen möchte. Geschaffen hat sie Reimund Tischer aus Bad Steben im Landkreis Hof (Oberfranken) zwischen 2000 und 2003. Jedes Blatt hat eine Größe von 70 x 50 bzw. 80 x 60 Zentimetern und ist mit Bleistift

Zweiwegebild aus Schweden (um 1850)
Diese handkolorierte Lithographie wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts herausgebracht. Sie zeigt als oberen Abschluss eines Zweiwegebildes eine ausladende Treppe, auf der die Ziffer 72 angegeben ist. Die Ziffer gehört zu einer hier nicht wiedergegebenen Legende, die informiert: „Den himmelska Staden“. Die eindrucksvolle Prunktreppe führt von einem See oder

Juan Francisco Echenique (geb. 1949): Kirche „Parque del Recuerdo“ in Santiago (1993)
In der römisch-katholischen Kirche „Parque del Recuerdo“ in dem gleichnamigen Erholungspark und Friedhof von Santiago de Chile hat der Maler Juan Francisco Echenique (geb. 1949) ein großformatiges Glasfenster geschaffen. Rechts unten hat es der Künstler übrigens signiert. Es hat den

Pierre Méjanel (1837-1905), Adolphe-François Pannemaker (1822-1900): Antifreimaurerische Polemik (um 1886)
„La Légende de la Jérusalem Céleste“ („Die Legende des Himmlischen Jerusalem“) lautet die Überschrift zu dieser Zeichnung. Eine gewaltige Menge verzweifelter Menschen drängt in Richtung des Neuen Jerusalem, wird aber von bewaffneten Engeln brutal zurückgedrängt und in die Verdammnis gestoßen.

Hildegard Bienen (1925-1990): Fenster der ehemaligen Kirche St. Suitbert in Gelsenkirchen (1966)
Die ehemalige römisch-katholische Kirche St. Suitbert in Gelsenkirchen hatte ein frühes Glasbetonfenster der Künstlerin Hildegard Bienen (1925-1990) mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalems. Es stammt aus dem Jahr 1966, angefertigt von der Firma Donath aus Buer. Es ist Bienens erste

Alois Plum (1935-2024): Chorfenster der Christuskirche in Neunkirchen (1984)
Für die evangelische Christuskirche in der saarländischen Stadt Neunkirchen hat um 1980 Alois Johannes Plum (1935-2024) neue Fenster entworfen. Die Herstellung erfolgte dann 1984 durch die Manufaktur Derix in Taunusstein, der Einbau durch die Firma Binsfeld aus Trier. In dem

Wolfgang E. Fentsch (1925-1968): Christuskirche von Plettenberg (1953)
Dieses Buntglasfenster in dunkler Tönung zeigt eine Gottesstadt ohne Ummauerung, aber doch mit einigen bemerkenswerten Details: Oben schwebt über der Stadt das Christuslamm, eingefasst von einem halbrunden Nimbus. Von ihm strömt der Lebensfluss nach unten. Dazwischen erscheinen immer wieder Weintrauben

Jacques Richard Sassandra (geb. 1932): Apokalypsezyklus (1980)
1980 erschien, begleitend zu einer Ausstellung, der opulente Bildband „Apokalypse“, in dem eine Serie zur Johannesoffenbarung in deutscher und französischer Sprache vorgestellt wird. Dieser Apokalypsezyklus war ein besonderes Projekt des Wuppertaler Oncken-Verlags, der sich auf Werke von Baptisten spezialisiert hatte
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






