
Alan Younger (1933-2004): Glaswand aus St Editha zu Tamworth (1975)
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Claus Bernet
- Juli 7, 2021
Die anglikanische Kirche St Editha zu Tamworth in der englischen Grafschaft Staffordshire besitzt neben Resten mittelalterlicher Glasmalerei auch Fenster von William Wailes, Ford Madox Brown und Edward Burne-Jones. Zuletzt wurde ein großformatiges Westfenster zum Thema Himmlisches Jerusalem eingebaut, mit dem Titel „Revelation of the Holy City“ („Offenbarung der Heiligen Stadt“). Gestaltet wurde das moderne Fenster in der spätgotischen Kirche von Alan Younger (1933-2004). Feierlich eingeweiht wurde es dann unter der Anwesenheit von Prinzessin Margaret und viele anderen Ehrengästen am 2. Juli 1975.
Die heilige Stadt erstreckt sich über vier spätgotische Fensterbahnen im unteren und über vier im oberen Bereich, während weitere Bahnen an den Seiten ohne besondere Gestaltung verblieben. Zwischen den Bahnen ist ein horizontaler steinerner Balken im Flamboyantstil gezogen. Diese Voraussetzungen machten es Younger nicht einfach, ein einheitliches Fenster zu gestalten. Die dominierenden Farbtöne sind blau und rot. Expressive Schraffuren und vertikale Linienführung prägen diese zunächst nichtfigürlich scheinende Interpretation, mit einem helleren, farblosen Zentrum im oberen Bereich, welches man als die Mitte des Neuen Jerusalem ansehen kann. Es ist links wie rechts von weißen Engel umgeben. Ganz unten ist ein weißer Stern eingefügt worden, dessen Bedeutung an dieser Position nicht eindeutig ist. Darüber hat jedes der vier Fensterbahnen drei rotfarbene Vierecke mit weißen Ecken – manche sehen hier die Tore der Stadt.
Robert Sherlock: St. Editha’s Church, Tamworth, in: The Archaeological Journal, 120, 1963, S. 295-296.
Peter Cormack: Obituary Alan Younger FMGP 1933-2004, in: The Journal of Stained Glass, 28, 2004, S. 202-207.