LETZTER BEITRAG
Boëtius à Bolswert (um 1585-1633): Embleme aus „Via Vitae Aeternae“ (1620, 1672)
Der Niederländer Boëtius à Bolswert (um 1585-1633) hatte eine Leidenschaft für allegorische Figuren, Bilderrätsel und die zu seiner Zeit beliebten Embleme. Viele dieser Arbeiten übertrafen sich in bizarren Szenen und rätselhaften Figuren. Nicht nur der

Paul Thol (1887-1956): Fenster der Christuskirche in Gladbeck (1950)
Die evangelische Christuskirche in Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet wurde durch Bombenschäden 1945 komplett zerstört. Frühzeitig erfolgte der Wiederaufbau. Der Maler und Restaurator Paul Thol (1887-1956) schuf dort von 1949 bis 1950 die Fenster im Seitenschiff aus farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot.Ein Fensterdetail zeigte eine Kuppelstadt als fernes Ziel für Pilger

Rudolf Yelin (1902-1991): Fenster der Althengstetter Markuskirche (1956)
Der Glasmaler Rudolf Yelin der Jüngere (1902-1991) gehört zu den Künstlern, die das Himmlische Jerusalem im Laufe ihres Schaffens mehrfach dargestellt haben, es war sein eigentliches Hauptthema. Er ist der Sohn des Glasmalers Rudolf Yelin des Älteren (1864-1940), mit dem er auch einige frühen Werke gemeinsam ausgeführt hat. Erstmals findet

Josef Oberberger (1905-1994): Fenster aus der Traunreuter Kirche (1957)
Die römisch-katholische Pfarrkirche von Traunreut unweit des Chiemsees (Oberbayern) ist ein eindrucksvolles Zeugnis sakraler Baukunst aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, geschaffen durch den Architekten Hans Döllgast (1891-1974). Sie wurde damals als Vertriebenenkirche vornehmlich für Geflüchtete aus Schlesien errichtet. Seit Ostern 1957 hat die Traunreuter Kirche bunte Glasfenster. Die Entwürfe

Marius de Leeuw (1915-2000): Fenster in H. Maria Geboorte in Dussen (1956)
Die römisch-katholische Kirche H. Maria Geboorte im niederländischen Dussen (Provinz Nordbrabant) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1953 wurde sie als dreischiffige Basilika wieder aufgebaut. Zu der Neubaukonzeption gehörte von Anbeginn an ein Marienzyklus. Er besteht aus sechs expressionistischen Glasfenstern. Das zweite Fenster im rechten Seitenschiff hat den Titel „Gloria Jeruzalem“

Buja Bingemer (1927-1989): Fenster aus der ehemaligen Kapelle „Heilige Familie“ in Reichshof-Feld (1957)
Feld ist eine von über hundert Ortschaften der Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. In Feld wurde 1956 bis 1957 die Kapelle „Zur Heiligen Familie“ nach Plänen des Kölner Architekten Hans Schilling (1921-2009) errichtet, sie gehörte zur Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Wiehl. Anlass für den Bau

Wolfgang Hauptmeier (1922-1989): Rundfenster der Zionskirche in Herne-Bladenhorst (1958)
Bei der evangelischen Zionskirche in Herne-Bladenhorst im nördlichen Ruhrgebiet lag es vom Namen her gesehen nahe, das Thema Jerusalem an prominenter Stelle zur Darstellung zu bringen. Die Kirche wurde als moderner Backsteinbau in den 1920er Jahren errichtet. Nach Kriegszerstörungen 1944/45 mussten zunächst die Fenster erneuert werden. Schon 1958 wurde die

Robert Rexhausen (1922-2002): Fenster aus Herz Jesu in Euskirchen (1956 und 1958)
Nach der Kriegszerstörung 1944/45 wurde der Chor der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen im Rheinland mit den zerstörten Fenstern zunächst durch eine Mauer vom Kirchenschiff abgetrennt. Erst Anfang der 1960er Jahre stellte man in einer zweiten Wiederaufbauphase diesen Teil der Kirche wieder her. Der damalige zweite Pfarrer von Herz-Jesu, der Dechant

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Fenster aus der Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt (1960)
Vom Kirchenschiff der evangelischen Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt westlich von Stuttgart aus sieht man im Chorraum zunächst drei große, spitzbogige Maßwerkfenster. Eines dieser Fenster zeigt im oberen Abschluss die zwölf Toren der Gottesstadt. Es wird von der Gemeinde besonders wertgeschätzt, als Osterfenster bezeichnet und taucht den Altarraum in ein warmes rotgelbes

Hermann Gottfried (1929-2015): Fenster aus St. Ewaldi in Duisburg-Laar (1962)
Die römisch-katholische Kirche St. Ewaldi in Duisburg-Laar (westliches Ruhrgebiet) stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Einer der Türme wurde nie wieder aufgebaut und auch heute macht die Kirche von außen einen verwahrlosten Eindruck, als wäre der Krieg gerade zu Ende gegangen. Die neuen

Wilhelm Luib (1916-1986): Fensterwand in St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (1962)
Das Betonglasfenster der römisch-katholischen Kirche St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (Landkreis Böblingen) wurde aus nicht klar durchsichtigem Dall-Glas hergestellt. Dies sind zwei bis drei Zentimeter dicke, farbige Glasstücke, die aus größeren, ca. 20 x 15 Zentimetern großen Glas-Blöcken herausgesägt wurden. Anschließend wurden sie wie ein Mosaik in einen

Alan Younger (1933-2004): Glaswand aus St Editha zu Tamworth (1975)
Die anglikanische Kirche St Editha zu Tamworth in der englischen Grafschaft Staffordshire besitzt neben Resten mittelalterlicher Glasmalerei auch Fenster von William Wailes, Ford Madox Brown und Edward Burne-Jones. Zuletzt wurde ein großformatiges Westfenster zum Thema Himmlisches Jerusalem hinzugefügt, mit dem Titel „Revelation of the Holy City“ („Offenbarung der Heiligen Stadt“).

Heinrich Vogtherr (der Ältere) (1490-1556): Straßburger Bibel (1526)
Das Bild zeigt die untere Hälfte einer ganzseitigen Apokalypsedarstellung, die in ihrem obigen Teil die Abschließung des Teufels für tausend Jahre zeigt (hier nicht wiedergegeben). Es stammt aus der Bibelausgabe „Das nüw Testame(n)t“, die anlässlich des Reichstags zu Speyer 1526 erschienen ist. In Folge dieses Reichstags gründeten mehrere lutherische Landesherren

Benoit Gilsoul (1914-2000): Ehemalige Fenster der Christ Episcopal Church in Norwich (1962)
In Norwich, Connecticut (USA), findet man in der anglikanischen Christ Episcopal Church gegenüber dem Altar ein durchdachtes Himmlisches-Jerusalem-Bildprogramm, zu dem mehrere Fensterbahnen gehören. Geschaffen hat es 1962 Benoit Gilsoul (1914-2000) aus Belgien, der vor allem als Maler, Zeichner und Glaskünstler hervorgetreten ist. Insbesondere das dritte Fenster soll darstellen, wie der

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Glasfenster aus St. Marien in Witten (1963)
Die römisch-katholische Kirche St. Marien in Witten im südlichen Ruhrgebiet wurde mit neuen Buntglasfenstern ausgestattet. Eines der Fenster mit dem Titel „Das Himmlische Jerusalem und der Engel mit der Messlatte“ stammt von Wilhelm Buschulte (1923-2013). Die Arbeit ist so modern und zukunftsweisend, dass man glauben könnte, sie sei in den

Gerhard Hausmann (1922-2015): Fenster aus der St. Nicolai-Kirche in Sulingen (1966)
Zu den bedeutenden Kunstwerken der evangelischen St. Nicolai-Kirche in Sulingen im Landkreises Diepholz südlich von Bremen zählen die fünf Altarfenster im Chorraum. Es sind Buntglasfenster, die im Jahr 1966 eingesetzt wurden, nach einem Entwurf des Hamburger Kunstglasers Gerhard Hausmann (1922-2015) gestaltet. Dieser hat zuvor und danach immer wieder Kunstwerke mit

Nicholas Roerich (1874-1947): Gemälde „Engelsschatz“ (1905)
Im frühen zwanzigsten Jahrhundert erscheinen in den Werken des russischen Malers Nicholas Roerich (1874-1947) symbolische Bilder der himmlischen Stadt. Am bekanntesten war sicherlich die Wandmalerei „Königin des Himmels“, ein Fresko mit Himmelsarchitektur über den Apsisfenstern in der Kirche des Heiligen

Pierre Cuypers (1827-1921): Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk in Roermond (1899)
Auch in den Niederlanden gab und gibt es selbstverständlich Jerusalemsleuchter. Ein besonders prachtvolles Exemplar, angelehnt an den mittelalterlichen Barbarossaleuchter im nahe gelegenen Aachen, hat sich in der zentralen Vierung unter der Kuppel der römisch-katholischen Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk erhalten. Diese

Virginio Vespignani (1808-1882): Rekonstruktion in der Basilika di S. Giovanni in Laterano in Rom (um 1886)
1291 wurde von Jacopo Torriti und Jacopo da Camerino das Mosaik der Kirche San Giovanni im Lateran ergänzt und fertiggestellt, wie es die Signierung des Mosaiks berichtet. Dies geschah auf Wunsch von Papst Nicolaus IV., welcher, wie viele seiner Zeit,

Apsismosaik aus S. Maria Maggiore in Rom (um 450) und Kopien
Auf spätantiken Mosaiken bildete sich bald ein Darstellungstyp heraus, der in den neu erbauten Kirchen Jerusalem wie auch Bethlehem als kleine Städte zeigt. Jerusalem findet sich meist an der linken Zwickelzone des Triumphbogens der Apsis, vgl. etwa S. Lorenzo in

Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936): Glasmosaik (1973-1978)
Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936) stammt aus Bergamo und war dort Meisterschüler von Trento Longaretti (1916-2017), welcher ihn vor allem in die Mosaikkunst einführte. Mazzoleni interessierte sich auch für Baukunst und arbeitete verschiedentlich mit Architekten zusammen. Die Anlehnung an Bauentwürfe kommt

Siegfried Steege (1933-2002): Mosaik der Kreuzkirche in Nordhorn (1962)
Das Mosaik stammt von dem im Jahr 2002 verstorbenen Künstler Siegfried Steege (geb. 1933). Es wurde für den Gottesdienstraum der Kirche geschaffen. Damals, 1962, hatte Steege sich gerade selbstständig gemacht und führte als junger Künstler in Nordhorn eine seiner ersten
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






