
LETZTER BEITRAG
Italienischer Meister: Ölmalerei „Jüngstes Gericht“ (1600-1650)
Darstellungen mit dem Himmlischen Jerusalem, die aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen, befinden sich noch zu 85 Prozent am historischen Originalstandort, also in Kirchen, Kathedralen, Klöstern oder Pfarrhäusern. Weitere 13 Prozent werden in

Max Herrmann (1908-1999): Monumentalwand der Johanneskirche Rechtsupweg (1963)
Der Maler und Keramiker Max Herrmann (1908-1999) aus Oldenburg war maßgeblich an der Ausgestaltung des Kircheninnenraumes der evangelischen Johanneskirche Rechtsupweg bei Siegelsum (Ostfriesland) beteiligt, auch für die Fenster des Neubaus war er verantwortlich. Das von der Gemeinde dem Künstler vorgegebene Thema für den Altarbereich war das Himmlische Jerusalem, namentlich genanntes

Elmar Hillebrand (1925-2016): Relief Neuss am Quirinus-Münster (1995)
Diese Supraporte ist Teil des sog. Schützenportals: Da die Schützen nach alter Tradition im Quirinus-Münster der Stadt Neuss am Niederrhein das Festhochamt vor der Königsparade feiern, sollte ihnen ein eigenes Eingangstor in die Kirche gewidmet werden. Der Oberpfarrer Hans Dieter Schelauske (1936-2012) legte dafür Anfang der 1980er Jahre die zunächst

Bibelgarten in Kehl am Rhein (2004)
Der südlichste Bibelgarten Deutschlands ist vor der Stadt Kehl am Rheinufer zu finden, es handelt sich um einen gebogenen Fußweg von etwa 300 Metern. Das Schöne an diesen Bibelgärten ist, dass sie in der Regel rund um die Uhr zugänglich sind. Die meisten Kunstwerke können in Museen oder Kirchen nur

Gerhard Ribka (geb. 1955): Fenster aus dem Glasmuseum Frauenau (2005)
Eines des wenigen Fenster mit dem Himmelsstadtmotiv an einem nichtsakralen Ort findet man im Glasmuseum Frauenau im bayerischen Wald (Niederbayern). Es bildet dort den Abschluss der Mittelalterabteilung, wo zum Thema folgendes auf eine Tafel geschrieben ist: „Mit filigranen Türmen, Bögen, Streben, bunt und goldfunkelnd, wurde die gotische Kathedrale zum Abbild

Walter Schimpf (1928-2007) und Günther Anton: Buntglasfenster aus der Michaelskirche in Eltingen (1989)
Im Jahr 1988 feierte die evangelische Michaelskirche in Leonberg-Eltingen im Einzugsbereich von Stuttgart das fünfhundertjährige Jubiläum. Aus diesem Anlass beschloss die Gemeinde damals, den Chorbereich mit Buntglasfenstern von Walter Schimpf (1928-2007) aus Leinfelden-Echterdingen und Günther W. Anton, einen Eltinger Kunstglaser, auszustatten. Die neuen Fenster wurden dann am 16. April 1989

Nikolaus Bette (geb. 1934): Fenster aus St. Crescentius in Naumburg (1991)
Naumburg gibt es nicht nur als mittelalterliche Handelsstadt an der Saale in Sachsen-Anhalt, sondern auch als beschaulichen Kneippkurort im Landkreis Kassel in Nordhessen. Dort zeigt das mittlere Chorfenster der römisch-katholischen Kirche St. Crescentius heute wieder seine ursprüngliche Form. Es war eine lange Zeit zugemauert und wurde erst im Jahr 1991

Walter Loosli (1932-2015): Katholische Kirche Heiliggeist in Interlaken (1991-1992)
Nachdem die 1967 eingebaute Warmluftheizung der römisch-katholischen Kirche Heiliggeist in Interlaken (Kanton Bern) unbrauchbar wurde, kam es 1990 eine größere Umgestaltung. Die einst zugemauerten neogotischen Fenster wurden wieder freigelegt und neue Buntglasfenster von Walter Loosli angefordert, dessen Entwürfe hier von der Glasmanufaktur Reich & Co in Bern angefertigt wurden. Walter

Joachim Klos (1931-2007): Glasfenster aus Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld (1998)
Der Obergaden und Deckenbereich der römisch-katholischen Kirche Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld (Niederrhein am Rand des Ruhrgebiets) wurde 1998 mit Glasmalereien neu ausgeschmückt. Die Arbeiten sind klein und haben eine Größe von nur 400 x 80 Zentimetern, so dass man vom Fußboden aus keinesfalls alle Details in zehn Meter Höhe zu

Joachim Klos (1931-2007): Fenster der Pauluskirche in Essen-Heisingen (2003)
Joachim Klos (1931-2007) aus Nettetal am Niederrhein ist ein weiterer Künstler, der sich über eine mehr abstrakte Formensprache dem Thema Neues Jerusalem anzunähern suchte. Seine Arbeit in Essen-Heisingen ist ein Schlusspunkt in seiner Beschäftigung mit dem Himmlischen Jerusalem, welches er vorher in St. Nikolaus, Geldern-Walbeck (1969-70), in St. Antonius, Kevelaer

Kapsel von Brivio aus dem Louvre, Paris (Anfang 5. Jh.)
Die Kapsel von Bivio hat eine elliptische Form und zeigt an ihren Schmalseiten die Tore des Himmlischen Jerusalem. Jeweils zwei niedrige Türme mit einem Kegeldach flankieren ein rundbogiges Tor. Die Quaderung der Stadtmauer ist gut zu erkennen. In ihrer gegenüberliegenden Position und auch in der Themenwahl der übrigen Szenen aus

Willi Jakob (1895-1967): Ehemaliges Buntglasfenster aus St. Michael in Euerfeld (1961)
Der Entwurf mit zahlreichen lose über das Fenster verteilten Toren der Gottesstadt zu dem Thema „Aufstieg des Menschen zum himmlischen Jerusalem“ stammt von dem Kirchenmaler Willi Jakob (1895-1967) aus Würzburg. Es ist eine der letzten Arbeiten des Künstlers und das einzige Mal, dass Jakob das Neue Jerusalem thematisiert hat. Laut

Gozbertus: Rauchfass (um 1100)
Im Trierer Domschatz wird das Gozbertus-Rauchfass aufbewahrt. In diesen Gegenstand wurden einst, als er noch in Gebrauch war, einige Weihrauchkörner auf glühendes Holz gegeben. Bei Prozessionen oder in Messen wurde das Fass dann von einem Ministranten an der Kette geschwenkt, um so den Wohlgeruch des Weihrauchs zu verbreiten. Um den

Jerusalemsleuchter aus St. Felicitas in Vreden (1489)
Über dem Altar der römisch-katholischen Stiftskirche St. Felicitas in Vreden an der Grenze zu den Niederlanden hängt heute ein schmiedeeiserner und vergoldeter Leuchter aus dem Jahre 1489, der ursprünglich zur Ausstattung einer benachbarten Pfarrkirche gehörte. Dieser Leuchter, obwohl kein Radleuchter, stellt als Jerusalemsleuchter die Vision des Himmlischen Jerusalem aus dem

Walter Klocke (1887-1965): St. Augustinus in Gelsenkirchen (1959)
In der Gelsenkirchener Propsteikirche St. Augustinus im Herzen des Ruhrgebiets wurde 1959, also unmittelbar vor der römisch-katholischen Liturgiereform, ein schlichter, aber wohlproportionierter Tabernakel angefertigt. Er stammt von dem Glasmaler und Bildhauer Walter Klocke (1887-1965). Sucht man von diesem Künstler ein weiteres Neues Jerusalem, muss man viele Jahre vor den Zweiten

Josef Henger (1931-2020): Tabernakel der Dreifaltigkeitskirche Ravensburg (1967)
Der 2020 verstorbene Bildhauer Josef Henger (1931-2020) hat mir 2010 eine ganze Reihe seiner Arbeiten mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem mitgeteilt, großzügig Unterlagen und Fotos zugeschickt, im Laufe der folgenden Monate ist ein intensiver Austausch dazu entstanden. Im einzelnen nannte er folgende Arbeiten (neben Entwürfen, auf die ich hier

Leifur Breidfjörd (geb. 1945): Kirche „Verklärung Christi“ in Steibis (1988)
Leifur Breidfjörd (geb. 1945), Glaskünstler aus Reykjavik, gestaltete zwei Rundfenster der römisch-katholischen Kirche Verklärung Christi in der Ortschaft Steibis bei Oberstaufen im Allgäu. Der moderne Bau war im Jahr 1970 fertiggestellt worden, aus Kostengründen zunächst mit schlichten Glasfenstern. Erst 18

Ehrenfenster für Dr. Valentin Christoph Möller (1734-1819) aus der Johanniskirche Lüneburg (1920)
Ohne die beigegebene Erklärung auf dem Fenster selbst wäre es schwer, diese zeitlose Arbeit genauer zu bestimmen, zumal heute weder der Künstler noch die Werkstatt bekannt sind. Die Glasmalerei wurde im Jahr 1920 geschaffen, zu Ehren des evangelischen Superintendenten Dr.

Hans Peter Brahm (1958-1999): Wittefriedhof in Oberhausen (1993)
Betritt man den römisch-katholischen Wittefriedhof von der Wittestraße aus, gelangt man durch einen Laubengang zur modernen Friedhofskapelle. Diese gehört zur Propstei St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade (Ruhrgebiet). Dort findet sich unter einer expressiven Holzdachkonstruktion ein Wandmosaik aus dem Jahre 1993, auf

Weltgerichtsfresko aus Ehningen (1400-1450)
Ein in der einschlägigen Fachliteratur weniger bekanntes Weltgerichtsfresko ist in der evangelischen Kirche in Ehningen, ehemals St. Donatus, Afra und Fridolin, zu finden. Die Nordwand des Kirchenschiffs (seitlich zum Altar) beherrscht ein spätgotisches Wandgemälde aus der Zeit von etwa 1400-1450.

Francisco Pérez del Castillo: Kapellenpforte der Kathedrale von Sigüenza (um 1622)
Die Symbole Mariens gemäß der Lauretanischen Litanei wurden nicht nur zur Verschönerung von Wänden, Fenstern, Möbeln oder Textilien herangezogen, sondern auch zur Ausschmückung von Gittern. Beispiele haben sich kaum erhalten, in jüngerer Zeit vielleicht das Eingangsgitter von Sainte-Odile in Paris

Weltgerichtsdarstellung aus der Kapelle Saint Michel in Epinal (um 1480)
Saint Michel ist eine spätgotische Kapelle in Epinal, einer Kleinstadt in den Vogesen. Der Ort und seine Verlage sollten viele Jahrhunderte später bekannt werden für Darstellungen des Himmlischen Jerusalem auf kolorierten Bilderbögen im Rahmen der Zweiwegebilder. Mit den Zweiwegebildern ist
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.