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Allegorie aus dem Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien (1700-1750)

Das Österreichische Museum für Volkskunde in Wien besitzt eine für das Thema Himmlisches Jerusalem aufschlussreiche Ölmalerei, die bis 2008 im Ursulinenkloster Wiens gezeigt wurde, dann aber ins Depot verlagert wurde (Inventarnummer ÖMV/39.419). Sicheres ist über das Kunstwerk nicht bekannt, man kennt weder den oder die Auftraggeber, die genauere Herkunft, den Maler oder die Malerin. Es ist auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zu datieren, als aufklärerische Allegorien sich großer Beliebtheit erfreuten, vor allem auch in Gerichtsgebäuden oder Rathäusern.
Die Malerei zeigt in der Mitte eine Kreuzigungsszene, darunter die irdische Welt (hier nicht wiedergegeben). Oben dagegen zeigt sich die zukünftige Welt, rechts die Hölle, links das Himmlische Jerusalem (siehe Bild). Von diesem Jerusalem ist in den Wolken eine offene Pforte in Barockformen zu sehen, hinter der einige Menschen in Profil eingezeichnet sind. Es sind wohl Heilige, die in zwei Reihen auf Bänken oder Stühlen sitzen. Auszumachen ist darunter Petrus, an seinem Schlüsselbund gut zu erkennen. Es ist eine der wenigen Malereien, bei der Petrus hinter, und nicht vor der Pforte zu finden ist. Diese Pforte steht weit offen, man sieht deutlich beide Flügel. Da nun der Hintergrund ebenso vergoldet ist wie die Binnenzeichnungen sind Einzelheiten kaum zu erkennen. Das jedoch ist kein Zufall, sondern ist bewusst so gewollt: Den Menschen ist es noch nicht gestattet, vollen Einblick in die Göttliche Welt zu nehmen.
Das Monogramm IHS, welches ganz oben links zu finden ist, leitet sich von den ersten drei griechischen Großbuchstaben des Namens Jesu ab, die drei roten Pfeile stehen für die Nägel der Kreuzigung. Das IHS-Monogramm war seit dem Spätmittelalter vor allem im Katholizismus weit verbreitet, verschiedene Päpste, Gesellschaften und Verlage benutzten es.

 

tags: Emblem, Emblematik, Allegorie, Zweiwegebild, Kreuzigung, Himmelspforte, Petrus, Barock
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