
MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)

MS Français 938: Weltgericht in einem Weltspiegel (1294)

Glaslaternenbilder zu „Pilgrim‘s Progress“ (um 1905)
LETZTER BEITRAG
MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)
Die spätmittelalterliche Handschrift MS 55 beinhaltet eine altfranzösische Ausgabe von „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (354-430), übersetzt von Raoul de Preles (1316-1382). Die wird heute in der Bibliotheque Municipale in Boulogne-sur-Mer aufbewahrt.

Tympanon der Kathedrale Saint-Étienne in Cahors (um 1190)
Das Himmlische Jerusalem symbolisiert hier nicht die Reihung der elf stehenden Figuren unter den sehr schönen sieben Schmuckarkaden, sondern es befindet sich links oben neben der Mandorla auf zwei Etagen. Hier sind auch die zwölf Apostel untergebracht, zusammen mit weiteren Heiligen. Eine solche Staffelung der Arkaden der Gottesstadt ist für

Portal des Kaschauer Doms (um 1400)
Der St. Elisabeth-Dom oder Kaschauer Dom befindet sich im Zentrum der Stadt Košice (Kaschau). Es ist die größte Kirche der Slowakei. Er wurde der Heiligen Elisabeth geweiht und ist Sitz des Erzbistums Košice. Seine Erbauung begann 1378 und ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen, obwohl die Kirche selbstverständlich seit Jahrhunderten

Giebelrelief der Domkirche Ribe (1200-1250)
Der Dom zu Ripen (Syddanmark), dänisch „Ribe Domkirke“, ist eine bedeutende evangelisch-lutherische Bischofskirche in Dänemark. Als eine der besten Steinmetzarbeiten und als schönster Außenschmuck des Doms gilt das Südportal des Querhauses, die sogenannte „Katzenkopftür“. Diese zeigt im Tympanon ein Granitrelief der Kreuzabnahme (ca. 1150-1175) sowie säulentragenden Löwen, die für den

Romanisches Taufbecken aus Sandhem in Schweden (um 1140-1160)
Aus Skandinavien haben sich zahlreiche Taufbecken erhalten, die aus den dort massenweise vorhandenen Findlingen gearbeitet wurden. In den Zeiten der Christianisierung wurden selbst erwachsene Täuflinge ganz untergetaucht, später nur noch Säuglinge, bis man dazu über ging, den Täufling lediglich mit etwas Wasser am Kopf zu benetzen. Feuerfest und diebstahlsicher haben

Tympanon der Kathedrale Santa María de Vitoria-Gasteiz (um 1325)
Üblicherweise findet man die Himmelspforte als pars pro toto des Himmlischen Jerusalem ganz überwiegend an der linken Seite von Mosaiken, Wandmalereien und Skulpturen. Es gibt jedoch auch seltene Ausnahmen, bei denen die Pforte nicht an der linken Seite, sondern mittig angebracht ist. Dies ist der Fall in der spanischen Kathedrale

Erhart Küng (geb. um 1420-1507): Hauptportal des Berner Münsters (um 1485)
Das spätgotische Hauptportal des Berner Münsters zeigt das Himmlische Jerusalem auf der linken Seite eines umfangreichen und vielgestaltigen Weltgerichts mit zahlreichen biblischen und historischen Heiligen, Engeln und Teufeln. Jerusalem wurde hier nicht als komplette Stadt dargestellt, sondern lediglich pars pro toto als Torszene, wenngleich auch künstlerisch aufwendig, vor allem wegen

Sieger Köder (1925-2015): Grabstätte von D. Ringeisen, Ursberg (2004)
Sieger Köder (1925-2015) war ein Original im besten Sinne, der durch seine menschliche, bisweilen auch menschelnde Art einen Kreis von Verehrern und Verehrerinnen um sich scharte. Über seine Doppelbegabung als Künstler und Theologe hat er gerne gesprochen, über sein Schaffen wurde gegen Lebensende sogar ein Dokumentarfilm gedreht. Anfang dieses Jahrtausends

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Fenster der Marienkirche in Hamm-Heessen (1992)
Der Glaskünstler Wilhelm Buschulte (1923-2013) aus Unna hat oft das Himmlische Jerusalem gestaltet. Ob dies ein besonderes Interesse des Künstlers war, oder ob das Motiv von den Auftraggebern an ihn herangetragen wurde, lässt sich nicht immer unterscheiden, vermutlich war oftmals beides zugleich der Fall. Unter den Hunderten von Glasarbeiten ist

Maria Immaculata aus Saint-Laurent in Nogent-sur-Seine (um 1530)
Die Darstellung der Maria Immaculata aus Stein gemeißelt war eine Spezialität aus Frankreich, man kennt Beispiele aus Livilliers, Gisors, Souvigny oder Cré-sur-Loir, die alle zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden waren. Zu dieser Zeit war die Maria Immaculata das zentrale Thema der europäischen Sakralkunst. Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel wurde jetzt

Katholische Stundengebetstafel (um 1770)
Der Bildausschnitt gehört zu einem moralisierenden und didaktischen Werk. Dieses besteht aus der Malerei und aus einem lateinischen Text, was beides die Notwendigkeit eines geregelten, regelmäßigen Gebets zur Verteidigung gegen die Versuchungen des Teufels bekräftigen soll. Daher sei es wichtig, die kanonischen Stunden zu beten, die seit dem 6. Jahrhundert

Hildegard Bienen (1925-1990): Sechs Obergadenfenster aus der ehemaligen Kirche St. Suitbert in Gelsenkirchen (1985)
Sechs bleiverglaste Fenster fanden sich in St. Suitbert in Gelsenkirchen im Obergaden der römisch-katholischen Kirche, die 2020 geschlossen wurde. Es waren Fenster in Dreiecksform mit Glas aus der Glashütte Lamberts in Waldsassen (Oberpfalz). Die kostbaren und leicht brüchigen Fenster hatten keine Schutzverglasung und waren schon Jahre vor der Schließung von

Paul Thol (1887-1956): Fenster der Christuskirche in Gladbeck (1950)
Die evangelische Christuskirche in Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet wurde durch Bombenschäden 1945 komplett zerstört. Frühzeitig erfolgte der Wiederaufbau. Der Maler und Restaurator Paul Thol (1887-1956) schuf dort von 1949 bis 1950 die Fenster im Seitenschiff aus farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot.Ein Fensterdetail zeigte eine Kuppelstadt als fernes Ziel für Pilger

Rudolf Yelin (1902-1991): Fenster der Althengstetter Markuskirche (1956)
Der Glasmaler Rudolf Yelin der Jüngere (1902-1991) gehört zu den Künstlern, die das Himmlische Jerusalem im Laufe ihres Schaffens mehrfach dargestellt haben, es war sein eigentliches Hauptthema. Er ist der Sohn des Glasmalers Rudolf Yelin des Älteren (1864-1940), mit dem er auch einige frühen Werke gemeinsam ausgeführt hat. Erstmals findet

Josef Oberberger (1905-1994): Fenster aus der Traunreuter Kirche (1957)
Die römisch-katholische Pfarrkirche von Traunreut unweit des Chiemsees (Oberbayern) ist ein eindrucksvolles Zeugnis sakraler Baukunst aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, geschaffen durch den Architekten Hans Döllgast (1891-1974). Sie wurde damals als Vertriebenenkirche vornehmlich für Geflüchtete aus Schlesien errichtet. Seit Ostern 1957 hat die Traunreuter Kirche bunte Glasfenster. Die Entwürfe

Marius de Leeuw (1915-2000): Fenster in H. Maria Geboorte in Dussen (1956)
Die römisch-katholische Kirche H. Maria Geboorte im niederländischen Dussen (Provinz Nordbrabant) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1953 wurde sie als dreischiffige Basilika wieder aufgebaut. Zu der Neubaukonzeption gehörte von Anbeginn an ein Marienzyklus. Er besteht aus sechs expressionistischen Glasfenstern. Das zweite Fenster im rechten Seitenschiff hat den Titel „Gloria Jeruzalem“

Sabine Bretschneider (geb. 1966): Antependium „Neues Jerusalem“ aus dem Magdeburger Dom (2005)
Dank einer großzügigen Spende konnte die Domgemeinde Magdeburg im Jahr 2004 die Anschaffung neuer Paramente planen und umsetzen. Von einer Ausstellung des holländischen Malers Ton Schulten (geb. 1938) in Magdeburg inspiriert, nahmen Vertreter der Domgemeinde Kontakt zu dem Künstler auf

Juan Masip (um 1523-1579): Ölmalereien der Maria Immaculata (1537, um 1550)
Vicente Juan (de Juanes) Masip war ein Spanier, der von etwa 1523 bis 1579 lebte. Eine kleinere seiner Ölmalereien (92 x 77 Zentimeter) aus dem Jahr 1537 kam Anfang des 21. Jahrhunderts in den Kunsthandel und stand 2019/2020 mehrfach zur

Paul Mersmann (1929-2017): Apokalypsezyklus (2010)
Der Künstler Paul Mersmann (1929-2017) gestaltete im Lauf seines Lebens Illustrationen zu den Büchern Genesis, Exodus, Ruth und einen Apokalypsezyklus. Die insgesamt 62 Bilder zur Apokalypse, die der Künstler im Alter von 80 Jahren zwischen 2009 und 2010 geschaffen hat,

Johanna Regula Johanni (geb. 1946): Triptychon (1983-1987)
In den Jahren von 1983 bis 1987 entstand in der Schweiz ein dreiteiliger Flügelaltar. Es war nicht, wie viele Jahrhunderte früher, eine Auftragsarbeit einer Kirche, sondern die Eigeninitiative einer Künstlerin: Johanna Regula Johanni (geb. 1946) kam in dieser Zeit mit

MS Add. 38121: Apokalypsehandschrift (um 1400)
Diese Apokalypsehandschrift MS Add. 38212 aus der British Library in London befand sich einst im Pariser Jesuitenkollegium und gelangte, zusammen mit MS Add. 17399 (1475-1500) über das Caldecott-Daniel-Huth-Vermächtnis in die Britische Nationalbibliothek. Sie ist in Latein geschrieben und mit übereinander

MS Harley 4972: Apokalypsehandschrift (um 1320)
In der Handschrift MS Harley 4972 der British Library (London) ist das Himmlische Jerusalem als kleine Bebilderung zum Text an verschiedenen Stellen zu finden, stets übrigens vor einem Initial. Hier ist zu Beginn auf fol. 37 auch einmal die Erschaffung
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


