
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Lucianus Bartoli Tergestinus: Glastür des Doms zu Palmanova (1970)
Lange Zeit hatte man überlegt, wie dem Dom von Palmanova (Friaul-Julisch Venetien), errichtet im Stil der Renaissance, ein passender Eingang gestaltet werden könnte. Die Haupttür des römisch-katholischen Doms trägt heute eine apokalyptische Glasmalerei. Sie ist auf 1970 datiert und stammt, laut handschriftlicher Signatur, von dem Künstler Lucianus Bartoli, der sich

Oddmund Kristiansen (1920-1997): Nidarosdom in Trondheim (1977)
In Trondheim (Norwegen) befindet sich die mittelalterliche Kirche Nidarosdom. Sie ist ein bekanntes Nationalheiligtum von Norwegen, da in ihr viele Könige und Königinnen gekrönt wurden. Um die Kirche in den 1970er Jahren neu zu gestalten, wurde ein landesweiter Wettbewerb ausgeschrieben und die neuen Gestaltungspläne vom norwegischen Parlament gebilligt. In der

Franz X. W. Braunmiller (1905-1993): Evangelische Kirche in Bad Oeynhausen-Bergkirchen (1983)
Auf dem Fensterausschnitt sind zunächst moderne Bauten zu sehen: vor allem weiße Reihenhäuser, dann auch Sakralbauten mit tiefroten Kuppeln. Eine Stadtmauer ist dagegen ebenso wenig zu finden wie belebende Elemente, etwa Apostel, Engel, Bewohner, Christus o.ä. Über der Stadt erhebt sich links ein gewaltiges Kreuz in roter Farbe, das mit

Erentrud Trost (1923-2004): Kapellenfenster aus dem Pflegewohnheim St. Laurentius in Bielefeld (1983)
In Gellershagen, einem Stadtteil von Bielefeld, wurde 1983 das gut zehn Jahre zuvor errichtete Pflegewohnheim St. Laurentius umgebaut. Es war ein Vorhaben der damaligen Leiterin Adelheid Dany, in Zusammenarbeit mit Pfarrer Wilhelm Doerr. Man erhöhte damals den Nachkriegsbau und setzte ihm als viertes Geschoss eine Kapelle auf. Obwohl man die

Studio „Beato Angelico“: San Giovanni Crisostomo in Mailand (1982)
In Mailand (Lombardei) wurde im Jahr 1982 die römisch-katholische Kirche San Giovanni Crisostomo neu errichtet. Die Buntglasfenster sind Gemeinschaftsarbeiten des Mailänder Studios „Beato Angelico“. Dies ist ein anderer Name des Künstlers Fra Angelico, der in Perugia einst ein sehr bekanntes Neues Jerusalem geschaffen hat. Ein konkreter Künstler oder eine Künstlerin,

Johannes Rosenrod: Wandmalereien aus Tensta (1437)
Die Tensta-Kirche ist ein Kirchengebäude aus dem späten 13. Jahrhundert in der Diözese Uppsala ( Provinz Uppland), das in Schweden für seine monumentale Architektur und Wandmalereien bekannt ist. Im Jahr 1437 wurden die Traversen der Kirche mit Fresken von Johannes Rosenrod ausgemalt, gemäß der lateinischen Inschrift: „anno domini MCDXXXVII pictus

Russische Ikone „Symbol des Glaubens“ (19. Jh.)
Bei diesem Ausschnitt handelt es sich um einen Teil eines didaktischen Ikonenbilds, welches das Glaubensbekenntnis der russisch-orthodoxen Kirche in Wort und Bild vermittelt. Solche lehrenden Tafeln haben in Russisch den Namen „Glaubensbekenntnis“, „Symbol des Glaubens“ oder „Bild des Glaubens“. Die Ikonentafeln waren weniger in Kirchen zu finden, sondern vor allem

Fresko aus der Johanneskirche Rostow am Don (1683)
Der Rostower Kreml ist ein Ensemble aus dem 17. Jahrhundert im Zentrum von Rostow am Don und war einst die Metropolitresidenz der Rostower Eparchie. Auch deswegen sind im Inneren der Anlage mehrere orthodoxe Kirchen und Kapellen vereint, darunter die Johanneskirche selbst. Sie bezieht sich auf den Evangelisten Johannes, zeigt auf

Marienanagramme (17. und 18. Jh.)
Dieser Ausschnitt zeigt die zwei Buchstaben R und A. Sie gehören zu einem Marienanagramm eines Flugblatts, welches der flämische Künstler Michael Snijders (1610-1672) um 1620 geschaffen hat. Das hiesige Blatt stammt aus den Sammlungen des Reichsmuseum in Amsterdam. In Folge wurde diese Ausführung mehrfach von Künstlern für andere Arbeiten herangezogen,

George Daniels (1854-1940): St Giles in Newark-on-Trent (1925)
St Giles im Stadtteil Balderton von Newark-on-Trent (Nottinghamshire, England) besitzt ein großes Ostfenster, welches zur Erinnerung an den Fabrikanten und Unternehmer William Deeping Warwick of Balderton Hall (1843-1913) von dessen Ehefrau gestiftet wurde. Es wurde im Jahr 1925 eingebaut, als man die mittelalterliche erst römisch-katholische und später anglikanische Kirche renovierte.

David Hetland (1947-2006): Lutheran Church in Moorhead, Minnesota (1990)
Im US-Bundesstaat Minnesota besitzt die Trinity Lutheran Church in dem Ort Moorhead ein 7 x 4 Meter großes Glasfenster am östlichen Kirchenschiff, erstellt von David J. Hetland (1947-2006). Der Künstler hatte seine Ausbildung in Moorhead abgeschlossen und war dem Ort zeitlebens verbunden. Für ein Seitenfenster hat er anlässlich einer Kirchenerweiterung

Christof Grüger (1926-2014): Betonglasfenster in St. Marien in Buttstädt (1968)
1966 wurde der Grundstein zur römisch-katholischen Kirche St. Marien in Buttstädt bei Weimar (Thüringen) gelegt. Es ist eine Kirche am Ortsrand ohne Kirchturm, die wie ein Wohnhaus aussieht, da die DDR damals prägnante Kirchen im Stadt- oder Ortsbild nicht zuließ – Kirchenbau wurde nicht gefördert, lediglich geduldet, vgl. den Fall

Auferstehungsikone aus dem Nationalen Kunstmuseum von Weißrussland (17. Jh.)
Diese Ikone ist keine „typische“ russische Ikone, sie entstand mehr nach westlichen Vorbildern und Einflüssen als nach östlichen Vorläufern. Sie zeigt das Himmlische Jerusalem pars pro toto durch eine Pforte, wie man es von Weltgerichten des Mittelalters oder Kunstwerken der Reformationszeit her kennt. Ein unbekannter Meister hat sie im 17.

Gerhard Dreher (1924-2008), Gisela Dreher (1924-2020): Glaswand der Trinitatiskirche in Endenich (1964)
Das imposante großformatige Glasmosaik der evangelischen Trinitatiskirche in Endenich bei Bonn stellt an der Giebelseite das Himmlische Jerusalem in einfacher, auf Grundformen reduzierter Form dar. Es handelt sich um starkes Glas in Bleiverglasung, vorrangig in Blautönen. Zu erkennen sind Fenster und/oder Dächer, die über die gesamte Glaswand verteilt sind. Sie

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Mariä Heimsuchung in Werl (1962 und 1984)
Kaum ein Glaskünstler des 20. Jahrhundert hat das Neue Jerusalem so oft dargestellt wie Wilhelm Buschulte (1923-2013). Ohne Anspruch auf Vollständigkeit konnte ich bislang folgende Werke mit Jerusalems-Darstellungen dieses Künstlers auffinden, hauptsächlich im Ruhrgebiet:1953, St. Katharina, Unna1956, St. Ursula, Bielefeld1957, St. Maria Königin, Kerpen-Sindorf1958, St. Foillan, Aachen1958, Reformationskirche zur Heiligen

Alfred Wickenburg (1885-1978): St. Michaels-Kapelle im Schloss Seggau (1961)
Das Glasfenster mit dem Titel „Lamm Gottes und Himmlisches Jerusalem“ besteht aus zwei Teilen. Oben hat der Künstler ein weißes Tier gesetzt, mit dem Kopf direkt vor dem rotfarbenen Buch des Lebens. Der Kopf mit roten Augen trägt eindeutig die

Louis Emile Manche (1908-1982): Fenster aus der Kirche Johannes des Täufers zu Mijdrecht-Wilnis (1951-1955)
Die neogotische Johannes de Doperkerk, oder zu Deutsch die Kirche Johannes des Täufers befindet sich auf dem Land in Mijdrecht-Wilnis südlich von Amsterdam. In die römisch-katholische Kirche wurden auf beiden Seiten des Schiffs, des Querschiffs und der Taufkapelle zwischen 1951

Robert Ray Vaughn (1897-1986): Biblische Lehrtafeln (um 1955)
Anfang der 1950er Jahre setzte sich Robert Ray Vaughn (1897-1986) mit dem Himmlischen Jerusalem auseinander, was zu den beiden Arbeiten „In hope of new Jerusalem“ und „The city made of gold“ führte. Sie entstanden als Lehrmaterial für die Sonntagsschule für

François Décorchemont (1880-1971): Glasfenster der Kirche Saint-Hélier in Beuzeville (um 1968)
Die Kirche Saint-Hélier ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Beuzeville im Département Eure. Das im Kern mittelalterliche Gebäude aus dem 12. Jahrhundert wurde in den 1960er Jahren durch den Dekan von Beuzeville, Pfarrer Leprieur, umfassend renoviert und neugestaltet. Mit vielen freiwilligen

Malnazar und Aghap’ir: Armenisches Kunstwerk (1645)
Diese exzellent erhaltene Arbeit in leuchtenden hellen Farben entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Erstaunlicherweise konnte sie auf das Jahr 1645 datiert werden. Das Manuskript ist in New Julfa (im heutigen Iran) hergestellt worden, dort unter Beteiligung der Künstler

Louis Charles Auguste Steinheil (1814-1885) und Nicolas Coffetier (1821-1884): Kartäuserkapelle von Lyon (um 1865)
Die Kapelle der Kartäusermönche im ersten Arrondissement von Lyon (Region Rhône-Alpes) ist eine römisch-katholische Kirche. Im Jahr 1837 wurde auf dem Gelände ein Erziehungsinstitut errichtet, für das der Architekt Tony Desjardins (1814-1884) von 1859 bis 1866 eine neugotische Kapelle anbaute.
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.