LETZTER BEITRAG

MS Cim. 5: Prager Apokalypse (um 1425)

Die „Prager Apokalypse“ genannte Handschrift wird heute in der Bibliothek des Metropolitan-Kapitels zu Prag als MS Cim. 5 aufbewahrt. Es ist eine der kostbarsten Handschriften der Sammlung, entstanden um 1425, als die Hussiten in Böhmen eine erste Reformation vornahmen. Dennoch ist die Handschrift ganz in traditioneller westlicher Manier gestaltet und

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Brucker Meister: Weltgerichtsfresko aus St. Ruprecht, Bruck an der Mur (1416)

Die Fresken in der Filialkirche St. Ruprecht in Bruck an der Mur (Steiermark) wurden im Jahr 1416 fertiggestellt. Sie befinden sich an der inneren westlichen Triumphbogenwand des Chors, sehen kann sie also nur der Priester, nicht die Gemeinde während des Gottesdienstes. Ausgeführt wurden sie entweder von der nahegelegenen Judenburger Malerwerkstätte

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Jean Colombe: Apokalypse (1428-1434)

Diese bebilderte Apokalypse wurde für den Herzog von Savoyen hergestellt. Zunächst arbeitete Jean Bapteur zwischen 1428 und 1434 daran, die Illustrationen anzufertigen, zusammen mit Peronet Lamy, der den ornamentalen Buchschmuck beisteuerte. Erst etwa fünfzig Jahre später, um 1490, wurde die Arbeit von Jean Colombe auf Wunsch von Herzog Charles I.

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Hermann Kaulbach (1846-1909): „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit!“ (1906)

Hermann Kaulbach (1846-1909) war, neben Schnorr von Carolsfeld, einer der erfolgreichsten Künstler des Historismus, er war Mitbegründer der „Münchner Schule“. Aus dem Jahr 1906 ist eine einfarbige Zeichnung überliefert, der der Titel „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit!“ beigegeben wurde. Dieses von Johannes Daniel Falk (1768-1826) 1815/16 verfasste Lied

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Johann Ulrich Krauß (1655-1719): Augen- und Gemüths-Lust (1706)

1706 erschien die „Heilige Augen- und Gemüths-Lust“, ein Werk, das biblische Szenen mit Emblemen verknüpfte. Die hervorragenden Kupferstiche wurden von Johann Ulrich Krauß (1655-1719) aus Augsburg beigegeben. Schon unmittelbar zuvor hatte sich Krauß im „Biblischen Engel- und Kunstwerk“ mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigt, und eine für seine Zeit neue, moderne

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Paul Quail (1928-2010): St Thomas Aquinas in Ham/London (1990)

St Thomas Aquinas ist eine anglikanische Kirche in Ham, einem Ortsteil im Südwesten von London. Ein Fenster der Kirche zeigt dort die Symbole Mariens – ein Thema, welches im 16. und 17. Jahrhundert im Rahmen der Lauretanischen Litanei aufkam und sich rasant verbreitete. Moderne Fassungen aus England, zudem aus anglikanischen

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Meister des Rostocker Dreikönigsaltars: Hochaltarretabel (um 1425)

Diese spätgotische Malerei war Teil des Hochaltarretabels der Klosterkirche der Dominikaner St. Johannis in Rostock. Positioniert war sie einst am rechten Außenflügel des Altars. Lange befand sie sich im Stadtmuseum Berlin (ehemals Märkisches Museum). Sie kam in den 1970er Jahren als Leihgabe der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität ins Museum, wurde aber inzwischen

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Wandmalerei aus S. Sebastiano al Palatino in Rom (10. Jh.)

San Sebastiano al Palatino in Rom ist eine etwas versteckte Kirche mit einer weit bis in die Antike zurückreichenden Vergangenheit. Sie besitzt Kunstwerke aus dem 10. Jahrhundert. Zwar wurde die Kirche, die einst Santa Maria in Pallara hieß, unter Papst Urban VIII. (1568-1644) ab 1624 neu im barocken Stil errichtet,

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Comburger Radleuchter (um 1130)

Mit insgesamt 48 Kerzen war der Leuchter in der romanischen Kirche der Comburg über Jahrhunderte vermutlich die einzige künstliche Lichtquelle. Er wurde um 1130 hergestellt und zählt mit den Leuchtern in Hildesheim und Aachen zu den großen romanischen Leuchtern, von denen es wohl Hunderte gab, von denen aber lediglich vier

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Moralisierendes Jerusalem-Emblem aus der Schweiz (18. Jh.)

Unten ist auf dieser Zeichnung die alte Welt dargestellt, in Form verschiedener Eitelkeiten, die angeblich vom wahren Glauben abführen würden: Kartenspielen, Musik, Tanz, Fröhlichkeit – kurz alles, was Freude bereitet und das Dasein etwas angenehmer macht. Rechts tanzt und musiziert eine fröhliche Gruppe vor einem vornehmen Haus, eine weitere Figur

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MS C 83: Evangeliar von Helmarshausen (um 1140)

Auf fol. 1 ist der Kirchenlehrer Hieronymus (um 347-420) zu sehen, wie er dem Papst Damasus I. (um 305-384) eine übersetzte Bibel überreicht. Die nur 18 x 11 Zentimeter kleine Illustration ist in einem mittelalterlichem Evangeliar enthalten, welches in der Zeit zwischen 1100 und 1150 im nordhessischen Helmarshausen durch unbekannte

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Christoph Weigel (1654-1725): „Biblia Ectypa“ (1695) und Varianten (1701, 1716)

Die „Biblia Ectypa: Bildnußen auß Heiliger Schrifft deß Alten- und Neuen Testaments“ erschien als frühneuzeitliche Bilderbibel erstmals 1695 in Augsburg. Es handelt sich um eine umfangreiche Sammlung von hochwertigen Musterholzschnitten, die Christoph Weigel d. Ä. (1654-1725) in Zusammenarbeit mit Jesuiten erarbeitet und geschaffen hat. Auch die Zeichner Johann Jacob von

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William Blake (1757-1827): Zeichnung „Der Fluss des Lebens“ (um 1805)

Diese zurückhaltend in Pastellfarben kolorierte Zeichnung des englischen Dichters, Naturmystikers und Malers William Blake (1757‑1827) firmiert unter dem Titel „The River of Life“ (zu Deutsch „Der Fluss des Lebens“). Gezeigt wird aber nicht allein der apokalyptische Lebensfluss, sondern etwas mehr. Eigentlich ist gerade der Lebensfluss weniger gut zu erkennen als

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Peter S. Ruckman (1921-2016): Apokalypsezyklus (1968)

Als ich in den 1990er Jahren an  der Interpretation des Neuen Jerusalem arbeitete, haben mich niederländische Baptisten erstmals auf den Namen Peter S. Ruckman aufmerksam gemacht. Später kam ich auch in einen brieflichen Kontakt mit dem Prediger und Künstler, der

Kapitelle von Moissac (um 1090)

Kapitelle dienten mitunter auch dazu, das Himmlische Jerusalem darzustellen. In ihrer Vierseitigkeit und wegen ihrer hochgelegenen Position waren sie durchaus geeignet, dieses Jerusalem adäquat zu repräsentieren. Dennoch ist es im konkreten Fall schwer zu entscheiden, ob es sich wirklich um

Basilio Pacheco: Apotheose des Mercedarierordens in Cusco in Peru (1738)

Apotheosen des (eigenen) römisch-katholischen Ordens waren in Spanien und Neuspanien ein Sujet, welches noch nicht hinreichend erforscht oder gar dokumentiert wurde. Das gilt auch für die Mercedarier, also die Mitglieder der katholischen Gemeinschaft des Mercedarierordens (lateinisch Ordo Beatae Mariae de

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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