
LETZTER BEITRAG
Italienischer Meister: Ölmalerei „Jüngstes Gericht“ (1600-1650)
Darstellungen mit dem Himmlischen Jerusalem, die aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen, befinden sich noch zu 85 Prozent am historischen Originalstandort, also in Kirchen, Kathedralen, Klöstern oder Pfarrhäusern. Weitere 13 Prozent werden in

Jan Micker (1600-1664): Gemälde „Der Breite und Schmale Weg“ (um 1640) sowie Varianten (um 1640, 1650-1700)
Während der Nadere Reformatie, der zweiten Reformation in den Niederlanden von etwa 1600 bis 1750, suchten Theologen wie Willem Teellinck (1579-1629), Gisbertus Voetius (1589-1676) oder Wilhelmus à Brakel (1635-1711) nach einem Sinnbild, das die Suche nach einem frommen Leben eindrücklich ins Bild setzen könnte. Keinem Motiv ist das im 17.

Erhardt Klonk (1898-1984): Buntglasfenster der Johanneskirche in Gießen (1965)
Im Jahr 1961 traf sich unter Leitung des Pfarrers Dr. Trommershausen ein Beratungskreis zum Umbau der evangelischen Johanneskirche in Gießen/Hessen. Da es zwischen dem Künstler Erhardt Klonk d. Ä. (1898-1984) aus Marburg und dem Beauftragten für die Fenster, dem Architekten Fritz Soeder, zu Unstimmigkeiten kam, wurde letzterem 1962 der Auftrag

Joachim Klos (1931-2007): Fensterband aus St. Laurentius in Plettenberg (1976)
Von 1975 bis 1976 wurde die römisch-katholische Kirche St. Laurentius in Plettenberg im Sauerland erbaut. Für die Fenstergestaltung zwischen einem Vorraum und dem Haupteingang in die Kirche zeichnete der Glasmaler Joachim Klos (1931-2007) verantwortlich. Er vollendete 1976 aus Antikglas, weißem Opalglas, Blei und Schwarzlot ein rückwärtiges Fenster, das von der

Meister von Elmelunde: Elmelunde (um 1490)
Der Elmelunde-Meister war ein Maler, der um etwa 1490 auf der dänischen Insel Møn beeindruckende Kalkmalereien hinterlassen hat. Er arbeitete im Prinzip wie der Everlövsmästaren und ist von diesem kaum zu unterscheiden. 1885 hatte man bei der Restaurierung der Kirche in Elmelunde, Møns ältester Landkirche, Fresken neu entdeckt, die offensichtlich

Erika Steinbeck: Kapellenfenster in Craheim (2000)
Erika Steinbeck, eine Malerin, Grafikerin und Glaskünstlerin aus Essen, gestaltete im Jahr 2000 ein eher traditionelles Glasfenster zum Thema „Himmlisches Jerusalem“ in der Kapelle der ökumenischen Schwestergemeinschaft „Jesu Weg“ in Craheim in Unterfranken (Ausschnitt oben). Der (erhaltene) Entwurf aus dem Jahr 1999 mit zahlreichen Bauten und Toren der Gottesstadt wurde

Herbert Bienhaus (1906-1960): Fenster aus Maria Königin in Lüdenscheid (1957)
In Lüdenscheid im Nordwesten des Sauerlands befindet sich die römisch-katholische Kirche Maria Königin. Auf ihren Buntglasfenstern sind unter anderem auch Symbole aus der Lauretanischen Litanei dargestellt, auf einem Fenster aneinander gereiht von rechts nach links die geheimnisvolle Rose, das Goldene Haus und die Pforte des Himmels. Letztere steht pars pro

Hanns Joachim Klug (1928-2013): Altargemälde aus der Kirche Heiliger Schutzengel, Hambühren (1987)
Hanns Joachim Klug (1928-2013) hat im Laufe seines Schaffens über 140 Kirchen künstlerisch ausgestattet, mit einem Stil zwischen Neoromanik und surrealistischen Anklängen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwog er Priester zu werden, entschloss sich dann aber zu einem Kunststudium an seinem Geburtsort Hannover. Anschließend arbeitete Klug als freischaffender Maler hauptsächlich für

Ingrid Oldenstädt u.a.: Fünf Antependien aus dem Verdener Dom (2007)
Im evangelisch-lutherischen Dom zu Verden (Niedersachsen) werden im Lauf des Kirchenjahres verschiedene Antependien vor den mittelalterlichen Altar, vor das Lesepult und vor die Kanzel gehängt. Eine dieser Antependien-Serien hat das Himmlische Jerusalem zum Thema. Das Altar-Antependium besteht aus drei Teilen. Zu sehen sind darauf drei offene Tore der Stadt. Der

Albert Helmut (1916-2014): Buntglasfenster der Herz-Jesu-Kirche in Frohnhofen (1982)
Die römisch-katholische Kapelle Herz-Jesu in Frohnhofen im Kreis Aschaffenburg (Unterfranken) besitzt elf schmale, rechteckige Buntglasfenster. Diese hat der ansonsten weniger bekannte Kunstmaler Albert Helmuth in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde entworfen. Eingebaut wurden sie dann im Jahr 1982 durch die Firma Schurk aus Aschaffenburg. Ziel und Vorgabe war, sich den

Gustav Fünders (1903-1973): St. Cornelius in Tönisvorst (1968)
Ein überaus farbintensives, vielleicht sogar buntes Fenster der römisch-katholischen Kirche St. Cornelius in der Stadt Tönisvorst am Niederrhein unweit von Kleve hat den Namen „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem“. Dem Titel entsprechend zeigt das Fenster auf einer Fläche von sechzehn Quadratmetern das Opferlamm Gottes auf dem Thron, dann den Strom

Peter Valentin Feuerstein (1917-1999): Liebfrauen-Überwasserkirche in Münster (1973)
Der mittelalterliche Chor der römisch-katholischen Liebfrauen-Überwasserkirche in Münster (auch Liebfrauenkirche oder Liebfrauen-Überwasser genannt) sollte nach Kriegsschäden wieder mit hochwertigen Buntglasfenstern ausgestattet werden. Mit den Arbeiten wurde im Jahr 1972 begonnen und bereits ein Jahr darauf konnten sie feierlich eingeweiht werden. Es handelt sich um drei vertikale Fensterbahnen mit jeweils drei

Curd Lessig (1924-2019): Fenster der St. Johanneskirche in Hofheim (1988)
Im Jahr 1988 wurden in der St. Johanneskirche in Hofheim im Landkreis Haßberge (Unterfranken) moderne Glasfenster eingesetzt. Der Entwurf stammte von dem an der Kunstakademie München ausgebildeten Maler und Grafiker Curd Lessig (1924-2019), der sein Atelier in Würzburg führte. Es ist die bislang einzige bekanntgewordene Arbeit Lessings zum Thema Neues

Wolfgang Mahlke (1923-2008): Glaswand aus Poppenricht/Oberpfalz (1964)
Eines der Glasfenster der römisch-katholischen Kirche St. Michael von Poppenricht im oberpfälzischen Landkreis Amberg-Sulzbach zeigt das Himmlische Jerusalem. Es ist über mehrere kleinere Fenster einer Betonwand verteilt. In eines der unteren Fenster der Ostseite wurde eine Gruppe von Heiligen gesetzt, in den angrenzenden Fenstern links findet man Bäume, die wohl

Reinhard Zimmermann (geb. 1951): Fenster (2002) und Fassadenmalerei (2007) von St. Jakobus in Ornbau
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Jakobus im mittelfränkischen Ort Ornbau am Fränkischen Seenland (Mittelfranken) wurde aus Holz, Beton und Glas 1966/67 erbaut; es war damals eine Erweiterung und radikaler Umbau eines historischen Kirchenbaus. Viele Jahre existierte der Neubau ohne nennenswerte künstlerische Werke. Zur Jahrtausendwende entschloss sich die Gemeinde, mit Hilfe des

Kanzelschmuck der Kathedrale Saint-Maurice in Angers (1855)
Dieses Beispiel ist eine kunstvolle Schnitzerei aus der römisch-katholischen Kathedrale Saint-Maurice in Angers (Départements Maine-et-Loire). Das verwendete Material ist Eichenholz. Die Kanzel, datiert auf das Jahr 1855, ist eine Arbeit ausgeführt unter dem Abt René-François Choyer (1814-1889), der auch als Künstler hervortrat und beispielsweise den Hochaltar der Kirche schnitzte. Von

Radleuchter der Christuskirche in Mannheim (um 1911)
Nach dem Jugendstil kam der Art déco, und aus dieser relativ kurzen Stilepoche hat sich in Deutschland zumindest ein Jerusalems-Radleuchter erhalten. Man findet den Kronleuchter in der Mitte des Kirchenschiffs der evangelischen Christuskirche in Mannheim, entstanden um das Jahr 1911.

Sarkophag der Inês de Castro (um 1355)
Der Sarkophag der Inês de Castro befindet sich im Kloster Alcobaça, dem „Real Abadia de Santa Maria de Alcobaça“. Es handelt sich um ein mittelalterliches, katholisches Zisterzienserkloster in der portugiesischen Stadt, welches 1153 vom ersten König Portugals, Afonso Henriques, gegründet

Guglielmo Caccia (1568-1625): Malereien der Maria Immaculata (1600 und 1600-1625)
Guglielmo Caccia (1568-1625) war ein italienischer Vertreter der Renaissance, der nach seiner Ausbildung in Mailand hauptsächlich kirchliche Arbeiten in seiner Werkstatt in Pavia ausführte. Neben biblischen Themen wie die Brotvermehrung, die Kreuzabnahme Christi oder die Verkündigung Mariens schuf er mehrere

Franz Nüssel (1927-1999): Jerusalems-Leuchter der St.-Nicolai-Kirche in Weiboldshausen (1986)
Die evangelische St.-Nicolai-Kirche der Gemeinde Weiboldshausen gehört zum mittelfränkischen Dekanat Weißenburg. Im Mai des Jahres 1985 bekam der Fürther Goldschmied und Kunsthandwerker Franz Nüssel (1927-1999) vom damaligen Pfarrer Fischer den Auftrag, sich Gedanken zu einem neuen Leuchter für die Kirche

Johann Heinrich Müller (1674-1746): Loge der Schlosskirche Ehrenburg in Coburg (1734)
Das Schloss Ehrenburg war das Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Coburg am Rand der historischen Altstadt von Coburg in Oberfranken. Im neugotisch gestalteten Westflügel befindet sich die doppelgeschossige, protestantische Hofkirche, die heute von der Bayrischen Schlösser – und Seenverwaltung betreut wird.

Vrancke van der Stockt (vor 1420-1495): Weltgerichts-Triptychon (1459)
Das kleine Detail zeigt ein ungewöhnliches Himmlisches Jerusalem: Engel geleiten zwei oder drei Menschen, vermutlich auch ein Ehepaar, zu einer Himmelspforte. Diese ist wie ein spätmittelalterliches Stadttor gestaltet. Es befindet sich ganz außen links. Nach Durchschreiten dieser Pforte geht es
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.