LETZTER BEITRAG
Boëtius à Bolswert (um 1585-1633): Embleme aus „Via Vitae Aeternae“ (1620, 1672)
Der Niederländer Boëtius à Bolswert (um 1585-1633) hatte eine Leidenschaft für allegorische Figuren, Bilderrätsel und die zu seiner Zeit beliebten Embleme. Viele dieser Arbeiten übertrafen sich in bizarren Szenen und rätselhaften Figuren. Nicht nur der

Ludolf von Sachsen: Meditaciones/Meditationen (1543)
Im Jahr 1543 wurde die Schrift „Meditaciones Vitae Christi Cartuxano“ („Betrachtungen des Lebens Christi, angestellt von einem Kartäuser“) mit einer Maria Immaculata-Darstellung der Lauretanischen Litanei ausgestattet, wie sie jetzt auch in Spanien bald äußerst beliebt werden sollten. Darauf findet man als einfache Strichzeichnungen über einem lateinischen Schriftband bereits links oben

Simon Fokke (1712-1784): John Bunyan: Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1757
Im Jahr 1757 erschien die sechste Auflage von „Le Voyage du Chretien vers L’Eternité“ („Die Reise Christians in die Ewigkeit“). Diese Auflage wurde in Rotterdam gedruckt. Man hatte sich entschieden, diese französischsprachige Übersetzung von John Bunyans Welterfolg „Pilgrim’s Progress“ mit neuen, zeitgemäßen Kupferstichen auszustatten (ebenso die folgende fünfte Auflage von

Hans Brosamer (1495-1554): Apokalypse-Illustration (1553)
Hans Brosamer (1495-1554) war ein deutscher Maler, Kupferstecher und Zeichner, der größtenteils in Nürnberg künstlerisch aktiv war. Nürnberg war damals eine europäische Kunst- und Handelsmetropole wie heute vielleicht London. In der Reichsstadt war Brosamer von Lucas Cranach dem Älteren und Albrecht Dürer beeinflusst, was sich auch bei seiner Zeichnung zur

H. I. Jakob Schollenberger (1646-1689): Nürnbergisches Gesangbuch (1690)
In frühneuzeitlichen Gesangbüchern des Protestantismus finden sich mitunter originelle und unkonventionelle Darstellungen des Himmlischen Jerusalem. Dies ist auch der Fall im „Nürnbergischen Gesang-Buch“ aus dem Nachlass des evangelischen Pastors und Theologen Johannes Saubert d. J. (1638-1688) aus dem Jahr 1690. Bereits sein gleichnamiger Vater hatte eine Bibel mit Illustration des

Clementine-Bibeln (1608 und 1611)
1608 erschien im Verlagshaus Iuntas in der Republik Venedig eine Variante der sogenannten Clementine-Bibel. Es waren lateinische Bibeln, die vor allem für den Klerus vorgesehen waren. Sie hatten den vollständigen Titel „Biblia sacra, vulgatae editionis Sixti Quinti Pont. Max. iussu recognita atque edita“ und erschienen mit päpstlicher Druckerlaubnis. Ihre zahlreichen

Jean Le Clerc (1586-1633), Theodor Galle (1571-1633): „Description mystique“ (1603 und 1607)
Im frühen 17. Jahrhundert, genau 1603, erschien das Motiv der Gottesstadt im Kontext der Marienfrömmigkeit in Paris auch einmal als religiöses Flugblatt der Gegenreformation, unter dem Titel: „Description mystique de l’Eglise Chrestienne Catholique“. Verantwortlich dafür war der französische Kupferstecher, Drucker und Verleger Jean Le Clerc (1586-1633). Er setzte das Himmlische

Ioan aus Pangarati: Wandfresken des Moldauklosters Sucevita (1595/96)
Rumänien ist reich an Jerusalems-Kunstwerken der Volkskunst, lange vor den Glasmalereien. Ein besonderes Meisterwerk ist die Kirche des rumänisch-orthodoxen Nonnenklosters Sucevita, welches zu den Moldauklöstern der Bukowina zählt. Es ist der Auferstehung Christi geweiht und lehnt sich in seiner baulichen Form mit Wehrtürmen und Mauern schon äußerlich an das Neue

Lucas Cranach der Jüngere (1515-1586): „Zerbster Prunkbibel“ (1541)
Das Himmlische Jerusalem der Lutherbibeln wurde über das ganze 16. Jahrhundert immer wieder in Nuancen verändert, blieb jedoch im Prinzip konstant und ist sofort als Bild dieses Typus’ zu erkennen. Unmerklich verändert wurde der Holzschnitt für eine Zerbster Bibelausgabe. Auffällig sind vor allem die leuchtenden Farben und die Goldeinlegearbeiten, hier

G. C. Stich: Katechismus (1614)
Petrus Canisius (1521-1597) war der erste deutsche Jesuit und Begründer der römisch-katholischen Katechismen, Handbücher von Unterweisungen in den Grundfragen des christlichen Glaubens nach Sicht der katholischen Kirche. Im Jahr 1614 brachte man in Augsburg, einem Zentrum der europäischen Kupferstechkunst, einen hochwertigen Bilderkatechismus heraus. Der Kupferstich mit dem Himmlischen Jerusalem (S.

Johann Ulrich Krauß (1655-1719): Biblisches Engel- und Kunstwerk (1694)
Das „Biblische Engel- u. Kunst-Werck“ belegt, dass es schon immer ein besonderes Interesse an Engeln gab, auch im 17. Jahrhundert. Drei Auflagen dieses speziellen Vorlagenbuchs konnten erscheinen, 1694, 1705 und zuletzt 1715. Die hochwertige Bildsammlung entstand in Augsburg und wurde auch dort verlegt. Sie gilt, neben der umfangreicheren „Historischen Bilderbibel“,

Giusto de’ Menabuoi (um 1320-1391): Baptisterium Padua (1375-1378)
Zwischen 1375 und 1378 stattete der italienische Künstler Giusto de’ Menabuoi (um 1320-1391) das Baptisterium von Padua mit Freskenmalereien aus. Fina Buzzacarini (gest. 1378), die Ehefrau von Francesco il Vecchio, hatte den Auftrag erteilt, das Baptisterium in ein Mausoleum für sich und ihren Ehegatten umzugestalten. Zu einem Mausoleum musste natürlich

Joseph Klauber (1710-1768) und Johann Klauber (1712-1787): „Historiae Biblicae“ (1748)
Die Brüder Joseph (1710-1768) und Johann Klauber (1712-1787) zählten in Augsburg im 18. Jahrhundert zu den führenden Künstlern. Sie arbeiteten als Hofkupferstecher für den Kurfürsten von Trier und stachen vor allem Heiligenbilder. 1748 entstand zu Missionszwecken eine katholische Bilderbibel mit hundert signierten Blättern, die „Historiae Biblicae Veteris et Novi Testamenti“.Diese

Ludwig Richard Conradi (1856-1939): „Die Weissagung Daniels“ (1898)
In der ersten Auflage von „Die Weissagung Daniels oder die Weltgeschichte im Lichte der Bibel“ des Adventisten Ludwig Richard Conradi, 1898 bei der Internationalen Traktatgesellschaft in Hamburg erschienen und in Leipzig gedruckt, findet sich auf Seite 333 erstmals die Illustration „Das ewige Erbteil der Verständigen“ – eine Buchillustration, die später

Francesco Vanni (1563-1610): „Immacolata Concezione con Gesù e Dio Padre“ (1588)
Eine der frühen italienischen Maria-Immaculata-Darstellungen stammt von Francesco Vanni (1563-1610), einem Meister des Cinquecento aus Siena. Auf der Höhe seines Schaffens entwarf er 1588 das fein gearbeitete Ölgemälde „Immacolata Concezione con Gesù e Dio Padre“, also in Deutsch etwa: „Unbefleckte Empfängnis mit Jesus und Gott dem Vater“. Das Gemälde hat

Kriegswarnung aus „The Watchman“ (1940)
Die US-amerikanische Zeitschrift „The Watchman Magazine: An Interpreter of the Times“ warnte 1940 vor dem drohenden Unheil und Krieg in Europa. Gleichzeitig ermunterte diese einfarbige Zeichnung, mit der auch für eine Subskription der Zeitschrift geworben wurde, zur Auswanderung: Die europäische Zivilisation (so ist das Schiff getauft) flüchtet sich, bedroht von

MS Add. 42555: Apokalypse von Abingdon (um/vor 1262) und Kopie der Gulbenkian-Apokalypse (1265-1275)
Um bzw. noch vor 1262 soll die Apokalypse von Abingdon entstanden sein, die nach ihrem Ort der Entstehung, dem Kloster Abingdon bei Oxfordshire, benannt worden ist. Nach Auflösung des Klosters kam sie in das Londoner British Museum, schließlich in die

Matthias Gerung (1500-1570): Drei Apokalypsestudien (1546)
Matthias Gerung (1500-1570) hatte sich mehr als einmal künstlerisch mit der Offenbarung des Johannes beschäftigt. Die Abbildung oben stammt aus einem Apokalypsezyklus von 27 Holzschnitten (1546), worin das Erscheinen des Neuen Jerusalem die letzte ist. Gerung hat in den Jahren

Jean de Bondol: Bildteppich der Apokalypse von Angers (1378-1380) und Kopie
Die Apokalypse von Angers besteht aus 84 Szenen auf sieben Wandteppichen aus Leinen. Jeder der Teppiche war im Original sechs Meter hoch, fünf davon waren 24 Meter lang. Die meisten Szenen haben sich erhalten, wenngleich auch wie durch ein Wunder:

Peter S. Ruckman (1921-2016): Apokalypsezyklus (1968)
Als ich in den 1990er Jahren an der Interpretation des Neuen Jerusalem arbeitete, haben mich niederländische Baptisten erstmals auf den Namen Peter S. Ruckman aufmerksam gemacht. Später kam ich auch in einen brieflichen Kontakt mit dem Prediger und Künstler, der

Kapitelle von Moissac (um 1090)
Kapitelle dienten mitunter auch dazu, das Himmlische Jerusalem darzustellen. In ihrer Vierseitigkeit und wegen ihrer hochgelegenen Position waren sie durchaus geeignet, dieses Jerusalem adäquat zu repräsentieren. Dennoch ist es im konkreten Fall schwer zu entscheiden, ob es sich wirklich um

Andrés de Olmos (um 1485-1571): Fresken aus Tecamachalco, Mexiko (um 1550, 1562)
Zu sehen sind Malereien der Kappen und Medaillons im Chor der ehemaligen Franziskanerkirche Tecamachalco in Puebla im heutigen Mexiko. Diese Klosteranlage diente einst der Ausbildung junger Mönche zu Missionszwecken. Die Deckenmalereien, ausgeführt über einen mehrjährigen Zeitraum von etwa 1550 bis
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






