LETZTER BEITRAG
William Faithorne (ca. 1620-1691): Radierung „Pilger“ (1687)
Das Bild zeigt eine wandernde Person, die anhand ihrer Bekleidung deutlich als Pilger zu erkennen ist. Dabei handelt es sich um eine Illustration zu John Bunyans Erfolgsroman „Pilgrim‘s Progress“. In dem Bild findet man unten

Howard Dudley (1820-1864): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1848
Howard Dudley (1820-1864) schuf den Kupferstich „Mercy at the Gate“, welcher der Londoner Ausgabe des Romans „Pilgrim’s Progress“ des John Bunyan vorangestellt wurde. Erschienen ist diese im Jahr 1848. Kaum eine Illustration war im Viktorianismus so beliebt wie diese Szene, das belegen zahlreiche ähnliche Arbeiten namhafter Künstler Englands, wie von

William Harvey (1786-1866): Pilgrim’s Progress, Ausgaben 1850 und 1857
Neue Illustrationen nach Vorlagen von William Harvey (1786-1866), welche von den drei Brüdern Dalziel gestochen wurden, bringt eine Londoner Ausgabe aus dem Jahr 1850. Seite 254 zeigt eine offene, aber fast zugewachsene Pforte in freier Natur. Aus dieser dringt Licht nach draußen und beleuchtet bzw. erleuchtet die Personen davor. Mit

Trierer Apokalypse und Apokalypse von Cambrai (9. Jh.)
Die Trierer Apokalypse wurde in Nordfrankreich in einem karolingischen Skriptorium geschrieben und illustriert (Stadtbibliothek Trier, Cod. 31: fol. 67r, 69r, 70r, 71r, 72r und 73r). Sie gilt als Meisterwerk der Romanik. Von 74 ganzseitigen, rot gerahmten Miniaturen zeigen sechs das Himmlische Jerusalem. Entstanden vermutlich zu Beginn des 9. Jh. sind

John Martin (1789-1854): Mezzotinto-Fassungen (1824/25)
John Martin (1789-1854) ist vor allem für sein Ölgemälde „The Last Judgement“ bekannt (1853), doch er hat das Himmlische Jerusalem bereits früher mehrfach dargestellt. Um 1824 hatte der junge Verleger Septimus Prowett (vor 1820-1867) Martin mit der Anfertigung einer Reihe von Mezzotinto-Illustrationen zu Miltons „Paradise Lost“ beauftragt, wofür Martin die

Oden Hetrick (1922-2001): Jerusalems-Logo (um 2000)
Die am Computer entstandene Arbeit von Oden Hetrick (1922-2001) soll das Thema Himmlisches Jerusalem streng bibelgläubigen Christen pädagogisch illustrieren. Markant sind in der Frontalsicht links das ausladende Edelstein-Fundament und der Strahlenkranz aus dem Zylinder im Inneren des Kubus, der Thron Gottes. Das erste Bild ist auch das Cover von Hetricks

Manuel de Samaniego (1767-1824): Himmelspforten einer Malerei der Maria Immaculata (1790)
Manuel de Samaniego (1767-1824) schuf im Jahre 1790 in seiner Geburtsstadt Quito eine Maria Immaculata. Die kostbar ausgeführte Ölmalerei ist heute Teil der Sammlung der Zentralbank von Ecuador. Auf ihr sind viele Symbole Mariens in Gold aufgemalt, so auch mittig links eine geschlossene Pforte (hier links abgebildet). Ihr gegenüber ist

Franz Pauli (1927-1970): St. Nikolaus in Brauweiler (1965/1966 und 1967)
Wenige Kirchen haben drei Glasfenster mit dem gleichen Motiv, und noch weniger Kirchen haben drei Fenster mit gleichem Motiv vom gleichen Künstler. Eine solche Seltenheit ist der Fall bei der römisch-katholischen Kirche St. Nikolaus (der ehemaligen Abteikirche) in Pulheim-Brauweiler im Rhein-Erft-Kreis. Bislang hielt Pforzheim diesen Rekord, wo aber die drei

Triptychon-Ikone der Mariä-Schutz-Kathedrale in Moskau (17. Jh.)
Die Triptychon-Ikone ist eine der wenigen Ikonen, die das Himmlische Jerusalem zwei Mal darstellt. Die Ikone (208 x 138 Zentimeter) stammt aus dem 17. Jahrhundert. Auf drei Tafeln, die die meiste Zeit des Jahres geschlossen waren, wurden die Ereignisse der Endzeit in kräftigen Farben geschildert. Ihr Maler stammte aus Jaroslawl

Wolf Dieter Kohler (1928-1985), Rudolf Yelin (1902-1991) und Adolf Saile (1905-1994): Stiftskirche Stuttgart (1953/54)
1953/54 wurde die evangelische Stiftskirche Stuttgart mit neuen, hochwertigen Glasfenstern im Chorbereich ausgestattet, womit Schäden durch die Bombardierungen der Jahre 1944/45 beseitigt wurden. Jedes der drei Fenster kostete damals 12.000 Deutsche Mark – eine damals ungewöhnlich hohe Summe (ein der Größe vergleichbares Fenster in Ulm kostete damals gerade einmal

Louis Caillaud d’Angers (1911-2007): Apokalypsen-Zyklus (1984) und Kopie (1999)
Louis Caillaud d’Angers arbeitete 1984/85 an einer Serie, die die gesamte Apokalypse umfassen sollte. 40 Tafelbilder entstanden. Zwei farbenfrohe Ölgemälde sind aus dieser Serie entnommen. Beide zeigen das Himmlische Jerusalem; einmal als belebte Stadt von innen, mit Christus, Bewohnern (Heilige und Märtyrer) und Engeln (L’apocalypse de St-Jean, oeuvre peinte par

John W. Barber (1798-1885): Druck „Religious Emblems“ (1850)
1850 erschien das zweibändige Druckwerk „Religious Emblems“, in dem John W. Barber (1798-1885) das Thema des Himmlischen Jerusalem in Tradition der Emblematik aufgriff und es graphisch umsetzte, indem er vor allem aktuelle Ereignisse mit biblischen Themen verband. Der Band war in den USA überaus populär und hatte großen Einfluss auf

Alonso López de Herrera (um 1580-1675): Ölmalerei der Maria Immaculata (1640)
Alonso López de Herrera wurde um 1580 in Spanien geboren. Er ließ sich dort zum Maler ausbilden und wanderte dann in das heutige Mexiko aus, wo er 1675 verstarb. In seiner neuen Heimat, die damals ebenfalls zu Spanien gehörte, malte er im Jahr 1640 das Bild „Tota Pulchra es Amica

MS RB 103394: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (1499)
Eine französischsprachige Ausgabe der „Pélerinage de la vie humaine“ von Guillaume de Digulleville wurde 1499 in Paris mit Miniaturen ausgestattet. Es ist die letzte Pélerinage des 15. Jahrhunderts und eine der letzten Ausgaben der Pélerinage überhaupt. Heute befindet sich die mittelalterliche Pretiose in der kalifornischen Huntington Library in San Marino.

Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte aus St. Marien in Ahlen (1904)
In Ahlen im Münsterland befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Marien. Noch aus der Erbauungszeit von 1904 stammen die ornamentierten Maßwerkfenster im neogotischen Stil, welche u.a. die Pforte des Himmels zeigt. Die Pforte gehört zu einem Zyklus weiterer Motive aus der Lauretanischen Litanei, die um die Wende vom 19. zum

Juan de Miranda (1723-1805): Maria Immaculata-Darstellungen (1780)
Teneriffa besitzt an verschiedenen Orten zahlreiche Werke des Malers Juan de Miranda (1723-1805), der auf Las Palmas de Gran Canaria geboren wurde, mit dem Land eng verbunden war und später sogar „el Murillo Canario“ genannt wurde. Zwischen den Jahren 1775 und 1804 entstanden von dem vielleicht bedeutendsten Barockmaler Teneriffas auch

Éric de Saussure (1925-2007): Erzengel-Michael-Kirche in Köln (1963)
Nach 1945 zeigte die evangelische Kirche in Köln mehr Präsenz und beteiligt sich am Wiederaufbau. Eines ihrer Projekte war, neben dem Tersteegenhaus, eine Sozialsiedlung im Süden der Stadt. Dort gründete man die Diakonie Michaelshoven, zunächst als Waisenheim, später mit Wohnanlagen

Helmut Lang (1924-2014): St. Martinus in Elsdorf-Niederembt (1950er Jahre und/oder 1993)
Von Helmut Lang gibt es neben seinem Glasfenster in St. Theresia in Essen-Stadtwald und dem ähnlichen Tauffenster in St. Joseph in Brüggen noch eine weitere Arbeit zum Thema Himmlisches Jerusalem. In Niederembt bei Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis, westlich von Köln) zeigt St.

Endzeitliche Spekulationen aus dem Band „Smaragd“ (16. Jh.)
Über die 310 Blätter dieser Handschrift sind fünf farbige Miniaturen verteilt. Auf fol. 310 endet das Werk. Die drei letzten Seiten waren ursprünglich frei von Text und Bild. Ein unbekannter Leser hat auf diesen Seiten seine endzeitlichen Spekulationen zusammen mit

Manfred Espeter (1930-1992): Türgriff von St. Bartholomäus in Marl-Polsum (1967)
Die römisch-katholische Kirche St. Bartholomäus in Marl-Polsum zeigt nicht nur auf einem ihrer Glasfenster das Neue Jerusalem, sondern das Motiv begrüßt Besucher bereits im Eingangsbereich. Dort befindet sich, durch Treppen überhöht und leicht in das Gebäude eingezogen, der Türbereich der

Meister von Sankt Severin: Kölner Weltgerichtsdarstellung (um 1488)
Für das Rathaus der freien Reichsstadt Köln wurde um das Jahr 1488 eine Weltgerichtsdarstellung angeschafft. Es gehört damit zu den frühen Gerichtsbildern, wie etwa die Würzburger Tafelmalerei, das Basler Gerichtsbild oder das Gerichtsbild der Stadt Diest. Ausgeführt wurde die Kölner

Sepp Hürten (1928-2018): Portalrelief von St. Quirinus in Mödrath (1964)
Wie mächtige Bollwerke aus Beton und Eisen erscheinen die zwölf Rundtürme des Himmlischen Jerusalem mit ihren Kegeldächern in St. Quirinus in Mödrath bei Köln. Das Portalrelief befindet sich über dem mittleren Haupteingang der Kirche. Nicht einmal Fenster oder Eingänge sind
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






