LETZTER BEITRAG
Gerard Horenbout, Sanders Bening: Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien und Philipp des Schönen (1496-1506)
Das Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien, die Wahnsinnige, und Philipp, der Schöne, wurde zwischen 1496 und 1506 in den Spanischen Niederlanden, in Brügge oder in Gent, angefertigt. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Kodex

Cristoforo Orimina: Hamilton-Bibel (um 1350-1360)
Die Hamilton-Bibel aus dem Berliner Kupferstichkabinett (MS 78 E 3) ist ein prominentes Kunstwerk des Hochmittelalters. Entstanden ist sie in der neapolitanischen Werkstatt des Malers Cristoforo Orimina, dessen Handschrift vor allem die Stadtdarstellung Jerusalems trägt. Es war ein Auftrag von Johanna von Anjou (1328-1382), die diesen Prachtband Pierre Roger von

Nikolaus Bette (geb. 1934): St. Agatha in Maumke (1978) und St. Georg in Essen-Heisingen (1986)
Eines der zahlreichen Jerusalem-Glasfenster von Nikolaus Bette (geb. 1934) lässt sich in der römisch-katholischen Kirche St. Agatha in Maumke im Sauerlandkreis Olpe finden. Es basiert außen auf der Farbe Blau und innen auf der Farbe Grün, wo es das Lamm Gottes zeigt, inzwischen leider durch Vandalismus beschädigt. Umgeben ist das

Bodo Schramm (1932-2006): St. Ludwig in Ibbenbüren (1985)
Das großformatige Fenster mit dem Himmlischen Jerusalem in der römisch-katholischen Kirche St. Ludwig in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen), westlich von Osnabrück (Niedersachsen), ist innen leider durch die Pfeifen der Orgel teilweise verdeckt. Davon ist vor allem der untere Bereich im Kircheninneren betroffen, während man von außen die Beeinträchtigung kaum erkennen kann. Das

Vincenz Pieper (1903-1983): St. Antonius in Bottrop (1951/52)
Ein kleines Fenster aus Antikglas, Blei und Schwarzlot hat den Namen „Das neue Jerusalem“. Es stammt möglicherweise noch aus der Erbauungszeit von 1951/52 der römisch-katholischen Kirche St. Antonius in Bottrop (Stadtteil Welheimer Mark). Bei dem Künstler handelt es sich um Vincenz Pieper (1903-1983) aus Münster, der hier in seinem vielfältigen

Karl Hellwig (1911-1993): Pauluskirche in Hagen-Wehringhausen (1954)
Im Jahr 1954 wurde das Schiff der evangelisch-lutherischen Pauluskirche in Hagen-Wehringhausen mit neuen Glasfenstern der Firma Heinrich Behr & Söhne aus Bochum ausgestattet. Dazu hatte man Karl Hellwig (1911-1993) beauftragt, der ein Jahr zuvor in Hemer mit einem positiv aufgenommenen Himmlischen Jerusalem hervorgetreten ist. Das Fenster der Südseite „Geheime Offenbarung

Cynthia Tokaya (geb. 1969): Ölgemälde „Das neue Jerusalem“ aus der St. Theresia Kirche in Düsseldorf-Garath (2016)
„Das neue Jerusalem“ ist ein Ölgemälde von Cynthia Tokaya (geb. 1969). Es ist bereits die zweite künstlerische Auseinandersetzung der Künstlerin mit diesem stets aktuellen Thema, nach einem Triptychon für die Friedhofskapelle in Hagen am Teutoburger Wald. Auftraggeber für die 300 x 180 Zentimeter große Malerei in gelbgrünen Farbnuancen war der

Weltgerichtsikone aus Russland (um 1680)
Diese eher grob ausgeführte Temperamalerei der Maße 28 x 24 Zentimeter zählt zu den kleineren Weltgerichtsikonen aus Russland. Sie stand sicherlich nicht in einer Kirche, eher in einer Klosterzelle und diente der persönlichen Erbauung. Entstanden in der Gegend um Moskau befindet das Kunstwerk sich heute im Ikonenmuseum Recklinghausen (dort unter

Karmeliterkirche „Mutter vom Guten Rat“ zu Duisburg (1961)
In Duisburgs Innenstadt besitzt die Karmeliterkirche „Mutter vom Guten Rat“ (kurz Kamrelkirche) im Ostchor eine Darstellung des göttlichen Lammes im Himmlischen Jerusalem. Zu sehen ist ganz oben zunächst der dunkelblaue Himmel, der sich auf die Erde senkt, dann das Lamm, dessen Wunden rot leuchten. Über ihm wurde übrigens noch ein

Giuseppe Cesari d’Arpino (um 1568-1640): Ölgemälde „Tota Pulchra“ (um 1620 und 1621)
In eine paradiesische Landschaft eingebunden wurden mehrere Mariensymbole auf dem 240 x 162 Zentimeter großen Ölgemälde „Tota Pulchra,“ welches um das Jahr 1620 entstanden ist. Die geschlossene Pforte mit Segmentgiebel befindet sich auf einem kleinen Hügel, zu dem ein gewundener Pfad führt, es ist das Motiv des schmalen Weges eines

Pembroke-Stundenbuch (um 1465)
In Brügge entstand zwischen 1465 und 1470 ein kostbares Stundenbuch. Es trägt heute den Namen Pembroke Psalter-Hours und befindet sich im Philadelphia Museum of Modern Art (dort unter der Signatur: The Philip S. Collins Collection, acc. no. 1945-65-2). Die Miniatur von fol. 73v zeigt in traditioneller Manier ein Weltgericht; in

Schwarzaugenmeister: Weltgericht aus einem Stundenbuch (um 1490)
Höllenstrafen, aber auch die Belohnung, nämlich ein ewiges Leben im Neuen Jerusalem, waren den mittelalterlichen Menschen visuell omnipräsent. Man findet Weltgerichtsdarstellungen sowohl in spätmittelalterlichen Büchern wie auch als Wandfresken in Kirchen, Klöstern und sogar in Rathäusern. Der Aufbau war immer der gleiche: links das Neue Jerusalem, rechts die Hölle, darüber

Jerusalemsallegorie aus dem Kloster San Francisco in Cochabamba (18. Jh.)
Der Franziskanerorden hatte im 18. Jahrhundert eine besondere Vorliebe für Allegorien jeglicher Art. Vor allem in Neuspanien dokumentieren großformatige Ölmalereien diese monastische Leidenschaft. Entworfen haben diese Arbeiten Theologen des Ordens, ausführen durften sie einfache Mönche, deren Namen und Schicksale wir nicht kennen. Eine dieser Arbeiten befindet sich im römisch-katholischen Kloster

Herb Schiffer (geb. 1936): St. Cäcilia zu Düsseldorf-Benrath (1993)
Eine der ungewöhnlichsten und eigenwilligsten Himmelspforten des 20. Jahrhunderts stammt von dem Glaskünstler Herb Schiffer (geb. 1936), der zu dieser Zeit in Aachen Kunst unterrichtete und in Düren sein Atelier unterhielt. Bei dem Kunstwerk erscheinen Engel in den verschiedenen Marien-Symbole aus der Lauretanischen Litanei. Im vorliegenden Fall handelt es sich

Egbert Lammers (1908-1996): Marienkirche in Hagen (1965)
Unverkennbar aus den 1960er Jahren ist dieses Glasfenster im rechten Seitenschiff der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Hagen im südlichen Ruhrgebiet. Egbert Lammers (1908-1996) entwarf in seinem Atelier in Werl dieses Fenster im März 1964, mehrere Handzeichnungen haben sich dazu erhalten. Hergestellt wurde es dann ein Jahr darauf aus gelbem

Edith Wolff (1929-2024): Skulptur „Das himmlische Jerusalem“ (2000)
„Das himmlische Jerusalem“ ist eine 65 x 65 x 65 Zentimeter große Skulptur der Künstlerin Edith Wolff. Sie besteht aus Plexiglas und Blattgold auf Papier, nach Aussage der Künstlerin zu dem Werk, als Symbol für geistige Energie. Die Skulptur erinnert bewusst an ein Möbelstück in Miniatur, etwa an einen Beistelltisch

Helmut Heinrichs (1927-2016): Johanneskirche in Elberfeld (1963)
Die evangelische Johanneskirche ist eine der Notkirchen des bekannten Architekten Otto Bartning (1883-1959) von 1949. Man findet sie auf einem Berghang über Wuppertal-Elberfeld an einem Park in einem von Einfamilienhäusern und Villen geprägten Stadtteil. Die Beleuchtung sichert ein umlaufendes Lichtband,

Paul Gerhardt (1912-1975): Kreuzkapelle in Iserlohn-Letmathe-Stübbeken (1961)
Stübbeken ist ein Ortsteil von Letmathe, welches wiederum ein Stadtteil von Iserlohn ist. Der Ortsteil im Grünen wuchs in den Nachkriegsjahren an und erhielt die evangelische Kreuzkapelle. Diese ist nur dem Namen nach eine Kapelle, sondern vielmehr eine vollwertige Kirche,

Daan Wildschut (1913-1995): Betonfenster aus St. Anna in Heerlen (1953)
Die Pfarrkirche Heilige Mutter Anna (auch H. Moeder Annakerk, Sint-Annakerk, also St. Anna) ist eine römisch-katholische Kirche im Stadtteil Bekkerveld der niederländischen Stadt Heerlen. Die Kuppelkirche an Rande eines Parks wurde 1953 nach einem Entwurf von Frits Peutz und Hendrik

Erentrud Trost (1932-2004): St. Hedwig in Steinhagen (1961) und Kopie aus Maria Hilfe der Christen in Hagen (1964)
Zwei motivisch ähnliche Arbeiten entstanden in der ersten Hälfte der 1960er Jahre, in beiden Fällen für römisch-katholische Kirchen in Nordrhein-Westfalen. Eines der Fenster, 1961 eingebaut, befindet sich in der Kirche St. Hedwig in Steinhagen bei Bielefeld, das andere, drei Jahre

Albert Reinker (1926-2014): Wandgestaltung von St. Josef in Iserlohner Heide (2004)
In der römisch-katholischen Kirche St. Josef in Iserlohner Heide, einem Stadtteil der Stadt Iserlohn (Sauerland), wird eine skulpturale Altarwand samt dem Tabernakel an beiden Seiten von jeweils einem Glasfenster umgeben, das zusammen ein komplettes Himmlisches Jerusalem ergibt. Die große Kirche

Werner Gabel: Fenster der Martini-Kirche in Radevormwald (1959)
Unter den Bauwerken der Selbständigen Lutherischen Kirche Deutschlands ist diese Darstellung des Himmlischen Jerusalems nicht nur die älteste, sondern auch eine von besonderer Ausdrucksstärker und Suggestivität. Man findet das Buntglasfenster aus Antikglas, Blei und Schwarzlot in der Martini-Kirche in Radevormwald
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.





