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MS 1038: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1350)

Aus der Zeit um 1350 stammt eine Pélerinage des Guillaume de Digulleville, die sich heute als MS 1038 in der New Yorker Morgan Library befindet. Damit ist die Handschrift eine der ältesten illustrieren Ausgaben dieses mittelalterlichen Romans überhaupt. Sechs Abbildungen, die das Neue Jerusalem zeigen, befinden sich auf fol. 1r (eine Miniatur), 1v (zwei Miniaturen), 2r (zwei Miniaturen) und 2v (eine Miniatur).
Ausgerechnet fol. 1r, die die zentrale Abbildung mit dem Spiegelmotiv zeigt, ist nicht besonders gut erhalten. Zwar ist der Pilger auf seinem Bett noch zu erkennen, doch von dem im Spiegel erscheinenden Jerusalem ist kaum mehr etwas vorhanden. Die Reste im Spiegel rechts, der Text und vor allem der Vergleich mit ähnlichen Ausgaben wie MS Francais 1645 oder MS 845 lassen vermuten, dass auch hier Jerusalem mit Häusern und Mauern in einer goldenen Farbtönung angedeutet war. In den folgenden fünf Miniaturen erscheint die Stadt ausformulierter als zeitgenössische Burganlage. Zwar scheint die Pforte auf einigen Miniaturen offen zu stehen, dennoch ist es für die Mönche nicht möglich, in die von Engeln bewachte Stadt zu gelangen. An manchen Stellen wird die goldene Rahmung der Miniaturzeichnung von Figuren oder Gegenständen durchbrochen, etwa von dem Schwert des Engels auf fol. 1v oder von der Turmspitze auf fol. 2r. Der Hintergrund ist, wie im 14. Jahrhundert üblich, wechselweise blau oder rot.

Twentieth report to the fellows of Pierpont Morgan Library, New York 1984, S. 17-19.
Michael William Camille: The illustrated manuscripts of Guillaume de Deguileville’s ‚Pèlerinages‘ 1330-1426, Cambridge University 1985.

 

Aus der Zeit um 1350 stammt eine Pélerinage des Guillaume de Digulleville, die sich heute als MS 1038 in der New Yorker Morgan Library befindet. Damit ist die Handschrift eine der ältesten illustrieren Ausgaben dieses mittelalterlichen Romans überhaupt. Sechs Abbildungen, die das Neue Jerusalem zeigen, befinden sich auf fol. 1r (eine Miniatur), 1v (zwei Miniaturen), 2r (zwei Miniaturen) und 2v (eine Miniatur).
Ausgerechnet fol. 1r, die die zentrale Abbildung mit dem Spiegelmotiv zeigt, ist nicht besonders gut erhalten. Zwar ist der Pilger auf seinem Bett noch zu erkennen, doch von dem im Spiegel erscheinenden Jerusalem ist kaum mehr etwas vorhanden. Die Reste im Spiegel rechts, der Text und vor allem der Vergleich mit anderen Ausgaben lassen vermuten, dass auch hier Jerusalem mit Häusern und Mauern in einer goldenen Farbtönung angedeutet war. In den folgenden fünf Miniaturen erscheint die Stadt ausformulierter als zeitgenössische Burganlage. Zwar scheint die Pforte auf einigen Miniaturen offen zu stehen, dennoch ist es für die Mönche schwer, in die von Engeln bewachte Stadt zu gelangen. An manchen Stellen wird die goldene Rahmung der Miniaturzeichnung von Figuren oder Gegenständen durchbrochen, etwa bei dem Schwert des Engels auf fol. 1v oder beim Turm auf fol. 2r. Der Hintergrund ist, wie im 14. Jahrhundert beliebt, wechselweise blau oder rot.

Twentieth report to the fellows of Pierpont Morgan Library, New York 1984, S. 17-19.
Michael William Camille: The illustrated manuscripts of Guillaume de Deguileville’s ‚Pèlerinages‘ 1330-1426, Cambridge University 1985.

 

tags: Guillaume de Digulleville, Morgan Library, New York, Gotik, Mittelalter, Roman, Spiegel, Schwert, Festung, Schloss
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