LETZTER BEITRAG

Charles de Bouelles (1479-1567): „Liber de intellectu“ (1510) und Athanasius Kirchers (1602-1680) „Arithmologia“ (1665)

Eine der ersten schematischen, tendenziell abstrakten Ansichten des Himmlischen Jerusalem in der Frühen Neuzeit legte Charles de Bouelles (1479-1567) vor. Er war ein französischer Theologe, der bedeutendste Schüler des Reformhumanisten und Bibelübersetzers Jakob Faber Stapulensis (1450 oder 1455-1536). In fast allen seinen Büchern kommt de Bouelles auf Jerusalem zu sprechen,

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Paula Jordan (1896-1986): Kinderbibel (1954)

Ein frühes Beispiel für ein Himmlisches Jerusalem in einer Kinder- bzw. Jugendbibel ist die Publikation „Schild des Glaubens. Geschichten der Bibel Alten und Neuen Testaments“, aufgelegt im Jahr 1941, damals noch ohne Illustrationen. Diese findet man erstmals in einer Ausgabe der Evangelischen Verlagsanstalt von 1954 auf der Seite 349. Die

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Jan Luyken (1649-1712): „Die breite und die schmale Pforte“ (1712)

In seinem Todesjahr erschien 1712 in Amsterdam Jan Luykens (1649-1712) „De Schriftuurlyke Geschiedenissen en Gelykenissen Van het Oude en Nieuwe Verbond“ (zu Deutsch „Die biblischen Geschichten und Gleichnisse des Alten und Neuen Bundes“). Der zweite Teil dieser Historienbibel bringt auf Seite 433 die Tafel 27 zu diesem Thema nach dem

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Gregorius Perlitius: Leichenpredigt (1589)

Auch wenn Luther der Apokalypse etwas indifferent gegenüber stand, so war doch das Motiv des Himmlischen Jerusalem in der lutherischen Alltagswelt bald fest verwurzelt. Die Wirkmächtigkeit dieser christlichen Utopie war einfach zu groß. 1588 verfasste der Prediger Gregorius Perlitius anlässlich des Todes von Hieronymus Stephan aus Lübben (Spree) eine Leichenpredigt,

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Meister d: Metallschnitt (um 1500)

Dieser seltene Metallschnitt aus Österreich entstand um 1500 und befindet sich heute in der Grafischen Sammlung des Benediktinerstifts Seitenstetten (Niederösterreich), ein anderes Exemplar hat sich in der Französischen Nationalbibliothek in Paris erhalten. Der Metallschnitt hat eine Größe von lediglich 30 x 20 Zentimetern. Das Himmlische Jerusalem ist hier in Form

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Katholisches Zweiwegebild aus Paris: „Grandes images catholiques“ (1861)

Um etwas gegen die erfolgreichen protestantischen Zweiwegebilder, wie etwa „Der breite und der schmale Weg“, zu unternehmen, wurde von dem Jesuitenpater Charles Lacoste 1861 in Paris ein großformatiger Kunstband herausgebracht. Der teuere Prachtband mit dem Titel „Grandes images catholiques“ beinhaltete zahlreiche Zweiwegebilder und brachte diese explizit mit römisch-katholischer Frömmigkeit in

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Gedichtband „Mirantische Maul-Trummel“ (1694)

Im Jahr 1694 erschien in Konstanz erstmals die „Mirantische Maul-Trummel“. Hinter dem Werk mit dem ungewöhnlichen barocken Titel verbirgt sich eine Dichtung des Laurentius von Schnüffis (1633-1702). „Mirant“ ist dabei ein Anagramm des bürgerlichen Namens des Laurentius von Schnüffis, der eigentlich „Martin“ heiß. So wird der Titel als „Martins Maultrommel“

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Maria Immaculata aus der „Historia general del Peru“ (1617)

1617 erschien, mit Privileg des spanischen Königs, die „Historia general del Peru“ des Geschichtsschreibers Inca Garcilaso de la Vega (1539-1616). Die Gesamtgeschichte Perus wurde posthum in Cordoba (Spanien) bei Andres de Barrera in den Druck gegeben. Vega war 1591 aus Südamerika hierher gekommen, wo er sich seinen literarischen Arbeiten widmete.

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Monogrammist „H. S. mit dem Kreuz“: Glaubensburg (1514)

Das Motiv des belagerten Himmlischen Jerusalem findet sich vor allem in der Frühen Neuzeit, und es wurde populär über Ecclesiae-Darstellungen des frühen 16. Jahrhunderts. Eine der ersten Darstellungen ist „Typus Ecclesiae“. Sie wurde von dem Monogrammisten „H. S. mit dem Kreuz“ entworfen. Das Monogramm wird in vielen Schriften von dem

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Hans Burgkmair (1473-1531): Neues Testament (1523)

Hans Burgkmair (1473-1531) steht stilistisch deutlich unter dem Einfluss Dürers, bei dem er gelernt hatte. Sein Wirkungsort war Augsburg, das langsam zu einer Kunstmetropole aufstieg. 1523 fertigte auch er einen Holzschnitt zur Apokalypse an, eine freie Nachschöpfung der Apokalypse-Illustrationen aus der Werkstatt von Lucas Cranach zu Luthers Bibelübersetzung von 1522.

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R. S.: Pilgrim’s-Progress-Interpretation von 1930

Diese filigrane Blauzeichnung stammt von seiten der Adventisten, die zu der populären Geschichte von Pilgrim’s Progress des John Bunyan aus dem 17. Jahrhundert schon immer einen besonders innigen Bezug hatten. Die annähernd symmetrisch aufgebaute, imposante Stadt erhebt sich über Wolken, eine Symphonie in gotischen Formen. Unten zeigt sich ein massives

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Karl Engler (1874-1923): „Das himmlische Jerusalem“ (1926)

Karl Engler (1874-1923) ist der Verfasser des Buches „Das himmlische Jerusalem und die neue Erde“, eines missionarischen Werkes über die Ereignisse der Endzeit. Es lag nahe, bei diesem Titel das Himmlische Jerusalem auf das Buchcover zu bringen. In expressionistischer Ausdruckskraft schieben sich zahlreiche Bauten pyramidal nach oben. An der Basis

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Clarence Gray Parker (1847-1910): „Song Life for Sunday Schools“ (1872)

Das Buch „Song Life for Sunday Schools“ („Lieder des Lebens für die Sonntagsschule“) wurde von dem US-amerikanischen Verleger Philip Phillips im Jahr 1872 in New York herausgebracht. Es ist ein Notenbuch speziell zu John Bunyans Roman „Pilgrim’s Progress“ mit zahlreichen Liedern, die vor allem im Text auf den Roman Bezug

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Anonyme Illustrationen aus John Bunyan: Pilgrim‘s Progress (20. Jh.)

Auch im 20. Jahrhundert gibt es eine ganze Zahl von Illustrationen zu „Pilgrim’s Progress“, deren Urheber wir nicht namentlich kennen. In größer Zahl als in den Jahrhunderten zuvor sind es jetzt farbige Cover-Abbildungen, zunehmend auch Schutzumschläge. Mit den anonymen Kupferstichen der Jahrhunderte zuvor können sie in der Qualität nicht konkurrieren;

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James White (1821-1881): Fassungen „The Way of Life from Paradise Lost to Paradise Restored“ (1874, 1876)

In den frühen 1870er Jahren zeigte Dr. Merrit G. Kellogg dem Adventisten-Mitbegründer James White (1821-1881) eine Skizze, deren Künstler nicht namentlich bekannt ist. White gefiel diese Zeichnung außerordentlich, da hier zentrale Aussagen des christlichen Glaubens in ein Bild gebracht wurden, das für die Gemeinschaft der Adventisten zentral wurde. Das Bild

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Miniaturen aus zwei „Klugen Apokalypsen“ (beide um 1820)

Es gibt in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau eine ganze Anzahl wertvoller Handschriften, die bislang selbst Fachleuten kaum bekannt sind und zu denen keine Fachliteratur existiert. Das gilt auch für die Signatur F.98 Nr. 662. Hinter dieser Signatur verbirgt sich

Josef Wenzel: Fenster aus St. Sebastian in Püttlingen (1950er Jahre)

Der Köllertaler Dom ist gar kein Dom, sondern eine römisch-katholische Pfarrkirche mit dem Namen St. Sebastian. Der Bau steht auch nicht im eigentlichen Köllertal, sondern auf einer Anhöhe des Ortsteils Berg von Püttlingen im Saarland. Zu der Bezeichnung Dom kam

Wandmalerei aus Heilig Kreuz in Wiedenest (um 1475)

Diese Wandmalerei in einer Fresco-Kalksecco-Mischtechnik wurde, wie übrigens in einigen anderen Kirchen der Umgebung, während der Jahre des Nationalsozialismus durch Anton Bardenhewer freigelegt und grob übermalt, im hiesigen Fall zwischen den Jahren 1934 und 1937. Teile der Fresken zeigen auch

„Meister des Weltgerichts“: Rheinländische Tafelmalerei (um 1465)

Um das Jahr 1465 entstand durch einen anonymen Meister, der den Notnamen „Meister des Weltgerichts“ bekam, eine Tafelmalerei auf Eichenholz. Diese Malerei wurde am 21. September 1846 von den Erben des Kunsthändlers Johann Georg Schmitz vom Wallraf-Richartz-Museum in Köln angekauft

Leuchter der Basilika St. Godehard in Hildesheim (1864)

Die Begeisterung für historische Radleuchter hat mehrere Renaissancen erfahren, so beispielsweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurden im Zuge der Neorenaissance nicht allein Gebäude in diesem Stil erbaut, sondern auch passende Einrichtungsgegenstände hergestellt. Ein Beispiel dafür ist der Radleuchter

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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