

John Devoto: Himmelfahrt des Hesekiel in „Hermathenæ“ (1740)

Christian Georg Bessel (1636-1688): „Faber Fortunae“ (1673)
LETZTER BEITRAG
Jan van der Noot (1539-1595): „A Theatre for Voluptuous Worldlings“ (1569)
Vor uns haben wir eine typische, aber kaum bekannte Illustration des Himmlischen Jerusalem, die bereits der Renaissance zuzuordnen ist. Die meisten solcher Illustrationen aus der Reformationszeit stammen aus Bibeleditionen, diese ist jedoch in einem dichterischen

Tympanon der Stadtkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Königshofen (um 1480)
Diese spätmittelalterliche Skulpturengruppe hat sich sehr gut erhalten bzw. ist gut restauriert worden. Sie gehört zum westlichen Tympanon der römisch-katholischen Stadtkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Königshofen (Unterfranken). Eine Gruppe individuell gestalteter Personen versammelt sich vor dem Heiligen Petrus. Dieser wird hier ausnahmsweise nicht gezeigt, wie er mit einem übergroßen Schlüssel

Gustav Sigismund Peters (1793-1847): Zweiwegebilder aus den USA (1820, um 1825, um 1850)
Das ländliche Pennsylvanien mit seiner Kultur der Amish und des Pennsylvania-Dutch war im 19. Jahrhundert stark neupietistisch geprägt. Nicht wenige Zweiwegebilder gelangten über pietistische Kommunikationsstrukturen in die Neue Welt und wurden bald auch dort produziert. Fast immer handelte es sich um einfache Holzschnitte, die mit leuchtenden Wasserfarben koloriert wurden. Künstler

Horst Bohatschek (1943-2015): Jerusalemsfenster aus Friedhofskapellen, Ruhekammern und Kirchen in Ostwestfalen (1995-2011)
Horst Bohatschek (1943-2015) aus Löhne war einer der Glaskünstler, der in jüngster Zeit das Thema Himmlisches Jerusalem in seinem Schaffen mehrfach aufgegriffen hatte. Das war vornehmlich in seinem Spätwerk, wobei er sich insbesondere auf evangelische Friedhofskapellen spezialisiert. Einige seiner Fenster sind beidseitig ausgerichtet, dass heißt, man kann sie sowohl von

Bildtyp „Der breite und der schmale Weg“ (19. Jh.)
Hier werden im Folgenden verschiedene Kunstdrucke des Himmlischen Jerusalem eines Zweiwegebildes vorgestellt, das zu den erfolgreichsten religiösen Andachtsbildern des 19. Jahrhunderts gehört. Varianten, Kopien und Mehrfachfassungen haben sich aus unterschiedlichen Ländern wie Deutschland, Schweden und Holland erhalten. Es sind jeweils Ausschnitte aus größeren Drucken. Das Himmlische Jerusalem befindet sich dabei

Hallische Apokalypse der Altgläubigen (1768)
Unter der Signatur „Ya 8° 1“ findet man an der Universitätsbibliothek Halle eine illuminierte Handschrift, die in der Wissenschaft den Namen „Hallische Apokalypse“ bekommen hat. Sie entstand im Umkreis der Altgläubigen oder Altorthodoxen, eine Sammelbezeichnung für religiöse Strömungen und Gruppen innerhalb der russisch-orthodoxen Tradition, die sich 1666/67 von der Großkirche

G. A. Steinmetz: „Die Herabkunft des Königs aller Könige vom Himmel“ (1769) und Kopien
Erstmals 1769 erschien in Nürnberg eine pietistische Schrift mit einer Farbillustration (zwischen S. 16 und 17), die noch sehr bekannt werden sollte. Sie gehört zu dem Werk „Kurzgefaßte Grundlehre des berühmten Württembergischen Prälaten Bengels betreffend den Schauplatz der Herabkunft Jesu zum Gericht des Antichrists vor dem jüngsten Tag“ von einem

Pedro de Villafranca y Malagón (circa 1615-1684): Konzeption „Mystica Ciudad de Dios“ (1668) und Kopien (1680, 1684, 1694, um 1700, 1706, 1710)
Die Schrift „Mystica Ciudad de Dios“ („Die mystische Stadt Gottes“) erschien 1670 erstmals dreibändig in Madrid. Die Verfasserin des Buches, María de Jesús de Ágreda (1602-1665) war eine Visionärin und Äbtissin des Franziskanerinnenkonvents in der spanischen Ortschaft Ágreda. Der Druck war in Spanien und Neuspanien ein großer Erfolg und traf

MS 1 und MS 2: „De Civitate Dei“ (um 1480)
Diese beiden Miniaturen sind Teil einer mittelalterlichen Prachtausgabe, die mehr zum Ansehen als zum Lesen gedacht war. Die fromme Schrift war vor allem ein Repräsentationsobjekt und eine Kapitalanlage zu einer Zeit, als der Zinssatz regulär bei um die 35 Prozent lag. Der Band war lange im Besitz römisch-katholischer Geistlicher, bevor

Maitre François: Bildmotiv „Die himmlische und die irdische Stadt“ (1462, 1473, 1478)
Im französischen Raum gab es, neben der Maria Immaculata, eine weitere bildliche Interpretation der Civitas Dei. Die himmlische und die irdische Stadt stehen sich gegenüber, bzw. schwebt die himmlische über der irdischen Stadt. Die irdische Stadt ist ein Kreis, in dessen Segmenten sich verschiedene allegorische Szenen abspielen, die sowohl Tugenden

Franz Pauli (1927-1970): St. Nikolaus in Düsseldorf-Himmelgeist (1967)
Die Fenster von St. Nikolaus im Düsseldorfer Stadtteil Himmelgeist wurden im Jahr 1967 von dem inzwischen anerkannten Glasmaler Franz Pauli (1927-1970) aus Köln geschaffen. Dieser hatte in den 1960er Jahren Glasfenster mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem in Serie geliefert; über zwanzig solcher Fenster kann man überwiegend im Ruhrgebiet und

Egon Stratmann (1936-2024): St. Marien in Meinerzhagen (1985) und ehemalige Kirche St. Konrad in Duisburg-Fahrn (1989)
Die römisch-katholische Kirche St. Marien in Meinerzhagen (Sauerland) wurde im Laufe der 1980er Jahre um Fensterbänder des bildenden Künstlers Egon Stratmann (1936-2024) aus Hattingen erweitert. Sie wurden in der Paderborner Glasmanufaktur Otto Peters angefertigt. Das abschließende Fenster, 1985 hergestellt, zeigt das stehende Lamm Gottes inmitten des Himmlischen Jerusalem. Eine feine

Franz Pauli (1927-1970): Neu St. Alban in Köln (1958)
Die früheste Auseinandersetzung des Paderborner Künstlers Franz Pauli (1927-1970) mit dem Motiv Himmlisches Jerusalem führt in die späten 1950er Jahren nach Köln, eine Stadt, die einen ganz besonderen Bestand von Kunstwerken zu diesem Thema ausweist. Der Künstler war damals noch stärker figürlich ausgerichtet und begann erst später einen eigenständigen geometrischen

Simon Bening (um 1483-1561): Maria Immaculata aus dem Grimani-Brevier (um 1500) und Kopie aus einem Rosarium (um 1510)
Typisch für die Reformationszeit war eine innige Marienverehrung, die wir heute nur noch in Texten oder Bildern erahnen können. Aus der Zeit um 1500 stammt das flämische Grimani-Brevier, das sich heute in der venezianischen Biblioteca Nazionale Marciana befindet. Fol. 831r zeigt die Maria Immaculata mit vielen ihrer Symbole nach der

Hildegard Bienen (1925-1990): Pax Christi in Essen-Bergerhausen (1974)
Die Kirche Pax Christi in Essen-Bergerhausen war einst eine römisch-katholische Kirche, die dann im Jahr 2020 von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde St. Josef von Damaskus übernommen wurde. Der Bau ist mit einer ganzen Reihe kleinerer Fenster ausgestattet, die Hildegard Bienen (1925-1990) zwischen den Jahren 1972 und 1974 geschaffen hat. Das Fenster

Augustinus: „De Civitate Dei“ aus Flandern (1450-1500)
Die Openbare Bibliotheek (öffentliche Bibliothek) der Stadt Brügge verwahrt unter der Signatur MS 108 eine spätmittelalterliche Ausgabe von „De Civitate Dei“ des Bischofs und Kirchenvaters Aurelius Augustinus Hipponensis. Der vollständige lateinische Titel seines Klassikers lautet: „De civitate Dei a libro 15 usque ad librum 22 inclusive“. Nach der Bibel ist

Ingeborg Scholz (geb. 1940): Antependium aus der Friedhofskirche in Wasungen (2013)
Vom Himmlischen Jerusalem, wie es im letzten Buch der Bibel beschrieben ist, ließ sich Ingeborg Scholz leiten, als sie das Antependium für die evangelische Friedhofskirche St. Peter in Wasungen (Thüringen) schuf. Dort schmückt das Werk seitdem den Altarbereich und passt

Erentrud Trost (1923-2004): Messgewand der Gemeinde St. Bonifatius in Dorsten (1993)
Messgewänder (lateinisch Kasel/Casel) der liturgischen Farbe Weiß sind durchaus dafür geeignet, das Himmlische Jerusalem als Motiv zu präsentieren. Die heilige Stadt symbolisiert ja auch Vollendung, ewige Feier und Freude, womit sie für hohe Feiertage, denen die weiße Farbe vorbehalten ist,

Russische Apokalypsehandschrift (um 1810)
Den handgeschriebenen Text der Johannesoffenbarung samt einer Interpretation vereint dieser Band mit 72 Miniaturen aus der Zeit um 1810. Er gehört zum jüngeren Teil der Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau, dort Signatur

Johann Schuster (1668-1724): Michaelskirche in Fechheim (um 1704)
Die evangelische Kirche in Fechheim (Oberfranken) ist dem Heiligen Michael geweiht. 1702 bis 1704 wurde das neue Kirchenschiff nach Plänen des Coburger Ratszimmermeisters Hans Friedrich Weinlein im Inneren im Barockstil errichtet. Um 1704 hat dort der sächsische Hofmaler Johann Schuster

Wandfresko aus St. Agatha in Leveste (um 1510)
St. Agatha in Leveste (bei Hannover) ist ein dreijochiger Saalbau mit Westturm aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts. Im frühen 16. Jahrhundert wurde der Innenraum umfassend im Stil der ländlichen Hochrenaissance Niedersachsens farbig ausgemalt. In den vier Gewölbekappen des

Alois Plum (1935-2024): Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Fraulautern (1980)
Die römisch-katholische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit zu Saarlouis-Fraulautern (Saarland) ist für ihre qualitätsvollen Farbfenster bekannt, sie sind der hauptsächliche Schmuck des Kirchengebäudes. Sein heutiges Bild erhielt das Kircheninnere in den Jahren 1979/1980. Der nüchterne Zweckbau der Nachkriegszeit erfuhr damals unter Pastor
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

