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Robert Anning Bell (1863-1933): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1898

„Crossing the River“ und „Mercy Knocking at the Gate“ sind zwei Zeichnungen aus einer Londoner Ausgabe von 1898. Sie befinden sich dort zwischen den Seiten 190 und 193 bzw. 232 und 235. Sie stammen beide von Robert Anning Bell (1863-1933), einem englischer Künstler aus London im Umfeld der Arts-and-Crafts-Bewegung und vor allem des Jugendstils. Wenige Jahre nach diesen Illustrationen sollte er nochmals das Thema Himmlisches Jerusalem bei einem Glasfenster in Buenos Aires aufnehmen.
Bells Gestaltung neigt zur Dramatik: links erscheinen bei „Crossing the River“ („Durchqueren des Flusses“) merkwürdige Geister in den Wolken, direkt über dem ertrinkenden Pilger, der jedoch gerettet wird. Das Ziel seiner Reise erscheint oben rechts im Himmel, eine mit wenigen Strichen eingezeichnete Stadt. Bei dieser dominiert die Architektur ein Torturm, dem unten eine Pforte eingezeichnet ist.

 

Ganz anders gestaltete Bell „Mercy at the Gate“ („Mercy an der Pforte“). Der Betrachter weiß noch nicht, ob der Hilfesuchenden mit dem allegorischen Namen „Mercy“ geöffnet wird. Die spätgotische Pforte ist noch geschlossen. Auf dem Holz befindet sich ein Türklopfer in Form eines Engels, mit Hilfe dessen sich Mercy bemerkbar machen kann. Dieser originelle Einfall, der den Engel als Medium in die heilige Stadt betrachtet, ist mir allein von Bell bekannt.

John Bunyan: The pilgrim’s progress. With thirty-nine illustrations by Robert Anning Bell, and an introduction by C.H. Firth. London 1898.
Alice Eden: Robert Anning Bell in Liverpool, 1895-99: the Arts and Crafts movement and the creation of a civic culture, in: The Burlington Magazine, 154, 1310, 2012, S. 345-350.
Claus Bernet: „The Pilgrim’s Progress“ von John Bunyan, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 24).

 

tags: Gnade, John Bunyan, Pilgrim's Progress, Arts and Craft, Neogotik, Pforte, Türklopfer
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