
LETZTER BEITRAG
Jaroslav Šerých (1928-2014): Grafik „Neues Jerusalem“ (1998)
Der tschechische Maler, Grafiker, Bildhauer und Illustrator Jaroslav Šerých (1928-2014) hatte Malerei bei Vlastimil Rada an der Akademie der bildenden Künste in Prag und an einer speziellen Grafikschule bei Vladimír Pukla und bei Vladimír Silovský

Weltgerichtsdarstellungen der Legenda Aurea (um 1405)
Auf dieser Miniatur wurde das Weltgericht in Szene gesetzt, wie es seit bereits vielen Jahrhunderten Tradition war: Links das Himmlische Jerusalem, rechts die Hölle, dazwischen Christus als Richter auf einem Regenbogen, assistiert von Heiligen oder, wie hier, von Engeln, die mit Posaunen das Jüngste Gericht verkünden. Neu war, den bislang

Juan P. Morlette Ruíz (1713-1770): Himmelspforte (um 1750)
Juan Patricio Morlette Ruíz (1713-1770) war ein mexikanischer Künstler, der sich vor allem mit seinen Castabildern einen Namen gemacht hatte. Auf diesen großformatigen Bildern sind systematisch Nachkommen von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aufgeführt. Wie viele seiner Kollegen im kolonialen Neuspanien war Ruíz Mitglied der Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Akademie für Malerei

Umkreis des Benavides: Himmelspforte aus Mexiko (um 1750)
Um das Jahr 1750 schuf ein Maler, der der Künstlerfamilie Benavides oder ihrem Umkreis angehörte, in Mexiko eine 160 x 103 Zentimeter große Darstellung der Maria Immaculata. Wie üblich, zeigt das Gemälde einige bekannte Symbole nach der Lauretanischen Litanei, welche dann um eine mittige, stehende Marienfigur aneinander gereiht sind. Das

Gabriel José de Ovalle: Himmelspforte aus dem „Instituto Nacional de Antropología e Historia Museo de Guadalupe“ (1724)
Das „Instituto Nacional de Antropología e Historia Museo de Guadalupe“ im mexikanischen Zacatecas besitzt unter anderem eine Malerei des Mexikaners Gabriel José de Ovalle. Das auf das Jahr 1724 bestimmte und signierte Ölgemälde hat die Maria Immaculata zum hauptsächlichen Thema. Auf der rechten Seite findet man als eines der Mariensymbole

Miguel J. Zendejas (1724-1816): Himmelspforte aus Puebla (um 1760)
Der mexikanische Maler Miguel Jerónimo Zendejas (1724-1816) schuf um das Jahr 1760 das Ölgemälde „La Inmaculada Concepción“ für die Kapelle des Dritten Ordens der römisch-katholischen Klosterkirche Carmen im mexikanischen Puebla. Auf diesem Werk ist über einer Himmelstreppe an der linken Bildseite eine spätbarocke Pforte gesetzt. Die Architektur in goldener Farbe

Cristóbal Lozano (1705-1776): Himmelspforte aus der Kathedrale von Lima (1745)
Mit einem Entstehungsjahr von 1745 gehört diese unscheinbare Himmelspforte einer Maria-Immaculata-Darstellung bereits zu den späteren Ausführungen dieses Sujets. Es handelt sich um eine Arbeit von Cristóbal Lozano (1705-1776). Lozano war ein in Lima geborener Maler, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts der Barockschule von Lima angehörte und als der

Francisco de Morales: „Benedicta de Yuriria“ (um 1580) und Maria Immaculata (um 1590)
Diese anonyme Darstellung der Maria Immaculata aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, um 1580, mit dem Titel „Benedicta de Yuriria“ wird dem Maler Francisco de Morales zugeschrieben. Zu beiden Seiten Mariens findet sich eine aufwendig gestaltete Himmelspforte, farblich zurückhaltend leicht grau bzw. blau, getragen von einem Engel, im Stil

Pierre Landry (geb. vor 1631-1701): Tugendallegorie (1684)
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts befand sich das Christentum infolge der Aufklärung, der Religionsstreitereien und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse in einer schweren Krise, die sich natürlich auch auf die Kunst ersetzt. Kirchen wurden durch antike Tempelbauten ausgetauscht, frommes Leben wurde jetzt weniger durch die Darstellung von Heiligen zum Ausdruck gebracht, sondern vermehrt

Manuel Galicia: Maria Immaculata aus San Francisco de Asís in Ozumba (um 1680)
Um das Jahr 1680 malte Manuel Galicia, gemeinsam mit dem Mexikaner José Rodríguez Carnero, eine Maria Immaculata für die römisch-katholische Kapelle San Francisco de Asís im mexikanischen Ozumba. Der Erhaltungszustand der Ölmalerei ist heute schlecht, der Firnis müsste dringend gereinigt werden, wozu die kleine Ortsgemeinde jedoch bislang nicht die Mittel

Jan Ziarnko (um 1575 – um 1630): Kalender (1619)
Kalender wären eigentlich bestens dazu geeignet, das Himmlische Jerusalem als Ziel- und Endpunkt aller zeitlichen Bemühungen zu thematisieren. Dennoch gibt es nur sehr wenige Beispiele, was vielleicht daran liegt, dass Kalender nur selten aufgehoben, sondern mit Ablauf des Jahres entsorgt wurden. Ein seltenes erhaltenes Beispiel ist ein Almanach für das

Kupferstich „Vera religiosi efigies“ (um 1610)
Der Kupferstich „Vera religiosi efigies“ („Enthüllung der wahren Religion“) bezieht sich in allegorischer Form auf ein Werk des englischen Philosophen Francis Bacon (1561-1626). Es ist ein römisch-katholischer Beitrag, der die wahre Religion betrachtete (i.e. die römisch-katholische Kirche). Die Herstellung kann ziemlich genau auf das Jahr 1610 bestimmt werden. Im unteren

Francisco Martínez (1574-1626): Maria Immaculata aus San Benito in Viejo (um 1611)
Das Nationalmuseum des Kollegs San Gregorio in Valladolid besitzt ein 291 x 166 Zentimeter großes Ölgemälde mit einer Darstellung der Maria Immaculata, welches sich zuvor in der römisch-katholischen Kirche San Benito in Viejo befand. Die Arbeit ist von Francisco Martínez (1574-1626) geschaffen worden, dessen Familie zahlreiche Kirchen in Kastilien mit

MS 532: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1350)
Um 1350 dürfte die Handschrift MS 532 (früher MS 845) aus der Stadtbibliothek Arras in der Region Nord-Pas-de-Calais entstanden sein, einige Jahre vor der Ausgabe MS 768. Fol. 75v zeigt eine für eine Pélerinage durchaus ungewöhnliche Miniatur: Die Figur des Mönches ist hier außerhalb des eigentlichen Bildes an den linken

MS Yates Thompson 27: Stundenbuch (1353-1363)
Dieses Stundenbuch wurde in Zentralfrankreich, aller Wahrscheinlichkeit nach in Paris, angefertigt. Das Exemplar der Jolanthe von Flandern-Cassel (gest. 1395), Tochter Roberts de Dampierre, wird dem Künstler Jean le Noir (1331-1375) zugeschrieben. Ein Stundenbuch (latinisiert auch Horarium) war dem Aufbau nach dem Brevier der Römisch-Katholischen Kirche ähnlich. Es ist ein Gebet-

MS Cod. Gall. 30: Pélerinage des Guillaume de Digulleville (1348)
Auf das Jahr 1348 wird eine Ausgabe der „Pélerinage de la vie humaine“ des Guillaume de Digulleville (1295-1358) aus der Bayerischen Staatsbibliothek München (MS Cod. gall. 30) geschätzt. Sie ist damit die älteste illustrierte Pélerinage-Edition außerhalb Frankreichs und vermutlich noch zu Lebzeiten des Verfassers erschienen. Nur noch MS 772 kommt

Anonyme Darstellungen der Maria Immaculata aus Europa (16. Jh.)
Erstaunlicherweise sind die meisten frühen Malereien der Maria Immaculata bereits zuverlässig bestimmten Meistern oder Malerschulen zugewiesen, vielleicht auch Dank der Forschung im Umfeld öffentlich zugänglicher Museen und Kunstsammlungen. Gelegentlich tauchen dann auch auf Auktionen oder bei Kunsthändlern Ölmalereien der Maria

Pere Abadal i Morató (um 1630-1685): Maria Immaculata (1675)
Die Familie Abadal mit Sitz in Moyá und später in Manresa nördlich von Barcelona war in der Barockzeit im 17. und 18. Jahrhundert einer der wichtigsten Kupferstichdrucker in Katalonien. Die Biblioteca de Catalunya kaufte kurz nach ihrer Gründung eine große

Jácome de Prado: Retabel aus Ponferrada (1626)
Im Jahr 1623 beschlossen die Vorsitzenden der einflussreichen und wohlhabenden Bruderschaft Corpo Santo, der römisch-katholischen Kirche Santa María in Pontevedra (Region Galicien) einen neuen Altarretabel zu stiften. Nach dem Beschluss dauerte es drei Jahre, bis das Mitglied Dantas Franco einen

Tota Pulchra aus mexikanischen Druckwerken (1712, 1731, 1785)
Im Verlauf des 18. Jahrhundert erschienen in Mexiko im Umkreis der Franziskaner mehrere Publikationen, denen jeweils eine einfache, farblose Abbildung der Tota Pulchra beigegeben ist. Die Zeichnungen haben nicht allein dekorativen Zweck, sondern stehen in einem direkten Zusammenhang mit dem

Georges Gross (1908-1991): Civitas Dei aus Notre-Dame in Bar-le-Duc (1951)
Die ostfranzösische Stadt Bar-le-Duc (Département Meuse, Lothringen) besitzt in seinen römisch-katholischen Kirchen mehrere Darstellungen der Maria Immaculata. So hat Notre-Dame bereits eine Ölmalerei von 1641. Viele Jahrhunderte später wurde in dieser Kirche das Thema der Mariensymbole nach der Lauretanischen Litanei

Juan Conchillos Falcó (1641-1711): Maria Immaculata (um 1680)
Diese Himmelspforte ist ein kleiner Ausschnitt an der linken Seite einer 207 x 159 Zentimeter großen Darstellung der Maria Immaculata im Stil von Mateo Cerezo, die hier mit einer ihrer Hände auf dieses Objekt der Lauretanischen Litanei verweist. Die Architektur ist
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.