LETZTER BEITRAG
Julien-Léopold Lobin (1814-1864): Immaculata-Fenster aus Saint Aré in Decize (1867)
Lucien-Léopold Lobin (1837-1892) war der Sohn des Glasmalers Julien-Léopold Lobin (1814-1864). In der Manufaktur seines Vaters in Tours arbeitete er als Maler und Glasmaler. 1863 – sein Vater war bereits kränklich – wurde er Teilhaber

Karmeliterkirche „Mutter vom Guten Rat“ zu Duisburg (1961)
In Duisburgs Innenstadt besitzt die Karmeliterkirche „Mutter vom Guten Rat“ (kurz Kamrelkirche) im Ostchor eine Darstellung des göttlichen Lammes im Himmlischen Jerusalem. Zu sehen ist ganz oben zunächst der dunkelblaue Himmel, der sich auf die Erde senkt, dann das Lamm, dessen Wunden rot leuchten. Über ihm wurde übrigens noch ein

Giuseppe Cesari d’Arpino (um 1568-1640): Ölgemälde „Tota Pulchra“ (um 1620 und 1621)
In eine paradiesische Landschaft eingebunden wurden mehrere Mariensymbole auf dem 240 x 162 Zentimeter großen Ölgemälde „Tota Pulchra,“ welches um das Jahr 1620 entstanden ist. Die geschlossene Pforte mit Segmentgiebel befindet sich auf einem kleinen Hügel, zu dem ein gewundener Pfad führt, es ist das Motiv des schmalen Weges eines

Pembroke-Stundenbuch (um 1465)
In Brügge entstand zwischen 1465 und 1470 ein kostbares Stundenbuch. Es trägt heute den Namen Pembroke Psalter-Hours und befindet sich im Philadelphia Museum of Modern Art (dort unter der Signatur: The Philip S. Collins Collection, acc. no. 1945-65-2). Die Miniatur von fol. 73v zeigt in traditioneller Manier ein Weltgericht; in

Schwarzaugenmeister: Weltgericht aus einem Stundenbuch (um 1490)
Höllenstrafen, aber auch die Belohnung, nämlich ein ewiges Leben im Neuen Jerusalem, waren den mittelalterlichen Menschen visuell omnipräsent. Man findet Weltgerichtsdarstellungen sowohl in spätmittelalterlichen Büchern wie auch als Wandfresken in Kirchen, Klöstern und sogar in Rathäusern. Der Aufbau war immer der gleiche: links das Neue Jerusalem, rechts die Hölle, darüber

Jerusalemsallegorie aus dem Kloster San Francisco in Cochabamba (18. Jh.)
Der Franziskanerorden hatte im 18. Jahrhundert eine besondere Vorliebe für Allegorien jeglicher Art. Vor allem in Neuspanien dokumentieren großformatige Ölmalereien diese monastische Leidenschaft. Entworfen haben diese Arbeiten Theologen des Ordens, ausführen durften sie einfache Mönche, deren Namen und Schicksale wir nicht kennen. Eine dieser Arbeiten befindet sich im römisch-katholischen Kloster

Herb Schiffer (geb. 1936): St. Cäcilia zu Düsseldorf-Benrath (1993)
Eine der ungewöhnlichsten und eigenwilligsten Himmelspforten des 20. Jahrhunderts stammt von dem Glaskünstler Herb Schiffer (geb. 1936), der zu dieser Zeit in Aachen Kunst unterrichtete und in Düren sein Atelier unterhielt. Bei dem Kunstwerk erscheinen Engel in den verschiedenen Marien-Symbole aus der Lauretanischen Litanei. Im vorliegenden Fall handelt es sich

Egbert Lammers (1908-1996): Marienkirche in Hagen (1965)
Unverkennbar aus den 1960er Jahren ist dieses Glasfenster im rechten Seitenschiff der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Hagen im südlichen Ruhrgebiet. Egbert Lammers (1908-1996) entwarf in seinem Atelier in Werl dieses Fenster im März 1964, mehrere Handzeichnungen haben sich dazu erhalten. Hergestellt wurde es dann ein Jahr darauf aus gelbem

Edith Wolff (1929-2024): Skulptur „Das himmlische Jerusalem“ (2000)
„Das himmlische Jerusalem“ ist eine 65 x 65 x 65 Zentimeter große Skulptur der Künstlerin Edith Wolff. Sie besteht aus Plexiglas und Blattgold auf Papier, nach Aussage der Künstlerin zu dem Werk, als Symbol für geistige Energie. Die Skulptur erinnert bewusst an ein Möbelstück in Miniatur, etwa an einen Beistelltisch

Trude Dinnendahl-Benning (1907-2002): Rosettenfenster von St. Michael in Marl (1952)
Am 11. November 1951 wurde in einer Feierstunde der Grundstein für den Bau der römisch-katholischen Michaelskirche in Marl im nördlichen Ruhrgebiet gelegt. Schon am 5. Mai 1952 erfolgte das Richtfest. Zwischen diesen Daten wurde in die Backsteinkirche ein gewaltiges Rosettenfenster eingesetzt, und zwar direkt am Hauptturm über dem Eingang in

Theo Elferink (1923-2014): Ehemalige Marienkirche in Duisburg (1975)
Der Ortsteil Rheinhausen-Schwarzenberg im linksrheinischen Duisburg war für zwei Generationen die Heimat einer römisch-katholischen Marienkirche „auf dem Schwarzen Berg“, die, gemäß ihrem Namen, auch verschiedene Motive aus der Lauretanischen Litanei auf einem Buntglasfenster zur Darstellung brachte. Gezeigt wurden dort u.a. der Sitz der Weisheit, die geheimnisvolle Rose, die Arche des

Wilhelm Rengshausen (geb. 1895): Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochum (1964)
Auch für das geübte Auge nicht gerade leicht zu entdecken ist das Himmlische Jerusalem in der römisch-katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochums Innenstadt (Ruhrgebiet). Der Entwurf und die Ausführung aus dem Jahr 1964 stammen von dem Kunstmaler und Glasgestalter Wilhelm Rengshausen (geb. 1895). Außer dass dieser damals in

Heinz Dohmen (geb. 1934): Erlebnis- und Andachtsraum der Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen (2000)
Der bislang traditionelle Chorabschluss der Gelsenkirchener Propsteikirche St. Augustinus wurde zum Jubiläumsjahr 2000 vollständig umgestaltet. Ziel war, das Himmlische Jerusalem sinnlich-visuell für Kirchen- und Gottesdienstbesucher erlebbar zu machen. Dazu wurde das Chorpolygonal unter Anleitung von Dombaumeister Heinz Dohmen (geb. 1934) zu einem Erlebnisraum Himmlisches Jerusalem umgestaltet. Dohmen war dafür der

Fresken aus St. Johann Baptist in Brechten (um 1425)
Nicht wie üblich Petrus, sondern ein übergroßer Schutzengel mit imposanten Flügeln öffnet hier die Himmelspforte. Hinter der Pforte links ist die Außenfassade mehrerer schmaler Bauteile gezeigt. Diese sind vergleichbar mit einer ähnlichen Anordnung in der schwedischen Kirche von Fulltofta, wo ebenfalls das Himmlische Jerusalem gezeigt wird (um 1400).Das hiesige Fresko

Will Horsten (1920-1979): St. Marien in Korschenbroich-Pesch bei Mönchengladbach (1978)
Ein imposantes und monumentales Gesamtkunstwerk bietet die römisch-katholische Kirche St. Marien in Korschenbroich-Pesch bei Mönchengladbach. Die gesamte Kirche war nach 1945 auf Initiative der örtlichen katholischen Bevölkerung entstanden, die auch die Künstler für die Innenausgestaltung auswählte. Die Mittel waren selbstverständlich begrenzt, für die Glasfenster konnten allein die Sachkosten übernommen werden,

Hubert Spierling (1925-2018): St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid (1952)
Die Fensterrosette der römisch-katholischen Propsteikirche St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid (Ruhrgebiet) ist eine frühe Arbeit von Hubert Spierling (1925-2018) aus dem Jahre 1952. Es war damals keine Beseitigung von Kriegsschäden, sondern eine Maßnahme zu Verschönerung des historistischen Sakralbaus aus dem 19. Jahrhundert. Der Künstler sollte später das Himmlische Jerusalem

Helmut Lang (1924-2014): St. Martinus in Elsdorf-Niederembt (1950er Jahre und/oder 1993)
Von Helmut Lang gibt es neben seinem Glasfenster in St. Theresia in Essen-Stadtwald und dem ähnlichen Tauffenster in St. Joseph in Brüggen noch eine weitere Arbeit zum Thema Himmlisches Jerusalem. In Niederembt bei Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis, westlich von Köln) zeigt St.

Endzeitliche Spekulationen aus dem Band „Smaragd“ (16. Jh.)
Über die 310 Blätter dieser Handschrift sind fünf farbige Miniaturen verteilt. Auf fol. 310 endet das Werk. Die drei letzten Seiten waren ursprünglich frei von Text und Bild. Ein unbekannter Leser hat auf diesen Seiten seine endzeitlichen Spekulationen zusammen mit

Manfred Espeter (1930-1992): Türgriff von St. Bartholomäus in Marl-Polsum (1967)
Die römisch-katholische Kirche St. Bartholomäus in Marl-Polsum zeigt nicht nur auf einem ihrer Glasfenster das Neue Jerusalem, sondern das Motiv begrüßt Besucher bereits im Eingangsbereich. Dort befindet sich, durch Treppen überhöht und leicht in das Gebäude eingezogen, der Türbereich der

Meister von Sankt Severin: Kölner Weltgerichtsdarstellung (um 1488)
Für das Rathaus der freien Reichsstadt Köln wurde um das Jahr 1488 eine Weltgerichtsdarstellung angeschafft. Es gehört damit zu den frühen Gerichtsbildern, wie etwa die Würzburger Tafelmalerei, das Basler Gerichtsbild oder das Gerichtsbild der Stadt Diest. Ausgeführt wurde die Kölner

Sepp Hürten (1928-2018): Portalrelief von St. Quirinus in Mödrath (1964)
Wie mächtige Bollwerke aus Beton und Eisen erscheinen die zwölf Rundtürme des Himmlischen Jerusalem mit ihren Kegeldächern in St. Quirinus in Mödrath bei Köln. Das Portalrelief befindet sich über dem mittleren Haupteingang der Kirche. Nicht einmal Fenster oder Eingänge sind

Vinderslevmesteren: Fresken der Kirche Hyllinge (um 1500)
Die alte Kirche der Gemeinde Hyllinge (Sjælland) stammt aus dem 14. Jahrhundert und liegt auf einem Bergrücken am südwestlichen Rand der dänischen Kirchspielgemeinde. Die heute protestantische Kirche besitzt farbige Kalkmalereien, von denen eine Gewölbekappe das Himmlische Jerusalem darstellt. Weitere Kappen
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






