Suche
Close this search box.

Oden Hetrick (1922-2001): Jerusalems-Logo (um 2000)

Die am Computer entstandene Arbeit von Oden Hetrick (1922-2001) soll das Thema Himmlisches Jerusalem streng bibelgläubige Christen pädagogisch illustrieren. Markant sind in der Frontalsicht links das ausladende Edelstein-Fundament und der Strahlenkranz aus dem Zylinder im Inneren des Kubus, der Thron Gottes. Das erste Bild ist auch das Cover von Hetricks autobiographischem Werk „Inside the Gates of Heaven“, in dem er ganz unbescheiden berichtet, mehrfach die himmlische Stadt besucht zu haben.
Oden Hetrick war ein fundamentalistischer Prediger in New Bloomfield, der schon im Alter von zwölf erste göttliche Heilungen erfahren haben will. Mit sechzehn Jahren überschrieb er sein Leben Jesus Christus, besuchte ein Bibelkolleg und baute anschließend Gemeinden auf. Er wurde zu einem überzeugten Vertreter der Rapture-Lehre, dessen Anhänger glauben, als wahre Gläubige nicht zu sterben sondern direkt in das Himmlische Jerusalem überzugehen. Das soll sich mit Oden Hetrick 2001 ereignet haben. Hinterlassen hat er uns einige Werke der Prophetic art.

 

Über die Jahre wurde die Zeichnung zum Logo von Hetrick House Ministries, in dem vor allem sein Sohn, ebenfalls Pastor, seine Lehren und Schriften popularisiert, während seine Tochter Lois Hetrick (1949-2012) als christliche Musikerin auftrat und ebenfalls Kopien dieses Jerusalem-Bildes malte, die weniger geometrisch ausgerichtet sind. Während es sich bei den Originalen um Arbeiten am PC handelt, sind die Kopien handgemachte Zeichnungen, die aber parallel zu dem Original um das Jahr 2000 entstanden. Beim Kubus der Stadt fehlen die vertikalen Linien, dafür haben die Strahlen, die vom Zentrum ausgehen, nun unterschiedliche Farbtöne. Das zweite Bild, das die Stadt aus der Vogelperspektive zeigt, hatdie zwölf Streifen des Edelsteinfundaments am Rand, denn das Fundament kragt leicht nach außen. In die Ecken wurden noch ein paar Farbpunkte gesetzt, was dem Ganzen einen freundlichen Charakter verleiht, aber, laut Korrespondenz mit der Hetrick-Familie, keine besondere inhaltliche Bedeutung hat.

Oden Hetrick: Inside the gates of heaven, New Buffalo 1988.

 

tags: Digitalkunst, Kubus, Geometrie, Lehrmodell, Fundamentalismus, USA
Share:
error: