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Wilhelm Buschulte (1923-2013): St. Vitalis in Köln-Müngersdorf (1982)

In Müngersdorf im nördlichen Köln befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Vitalis mit einem Jerusalems-Fenster. Es setzt sich aus drei schmalen Fensterbahnen zusammen, deren mittlere die beiden äußeren überragt. Sie befinden sich im rechten Seitenschiff des Baus. Durch die Mauern ist es dem Künstler gelungen, die separaten Bahnen zu einer Einheit zusammenzuführen. Zwar ist die Stadt aus kompositorischen Gründen kein Quadrat, aber die zwölf Tore sind zu finden: Es sind goldgelbe runde Flächen mit einem eingezeichneten Kreis in der Mitte. Rätselhaft ist die Grünfläche über der Stadt: es ist ein Engel, der nach unten verweist, mit einem blauen Gesicht und einem kleinen Maßstab rechts, der auf einen (Haupt?)Eingang der Stadt zeigt, gleichsam auf die Mitte verweist. Dort hat der Künstler in ein Tondo die Umrisse eines Lammes eingezeichnet, alles in einem Türkiston, wie bereits das menschliche Gesicht des Engels.

Das blaugrün leuchtende Fenster im Querschiff besteht aus Antikglas, Blei und Schwarzlot. Wilhelm Buschulte (1923-2013), der zuvor dieses Motiv zuvor bereits in Kerpen-Sindorf, Werl, Worms und auch in Dortmund aufgegriffen hat, schuf diese Arbeit im Jahr 1982. Damit waren in dem Bau, der den Zweiten Weltkrieg für Kölner Verhältnisse gut überstanden hat, die Kriegsschäden endgültig beseitigt. Gleichzeitig ist dieses Glasfenster eine Demonstration und wichtiger Zwischenschritts des organischen Stils der fließenden Formen von Buschulte, der zehn Jahre später in Hamm-Heessen (St. Marien) seinen Höhepunkt finden sollte.

Helmut Fußbroich: St. Vitalis in Köln-Müngersdorf, Köln 1993.
Annette Jansen-Winkeln: Wilhelm Buschulte. Künstler zwischen den Zeiten, Eitorf 1999.

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tags: Köln, NRW, Rheinland, Wilhelm Buschulte, Engel, Organischer Stil
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