LETZTER BEITRAG
Moskauer Weltgerichtsikone (um 1877)
Die russisch-orthodoxe Kirche des Großmärtyrers Demetrius von Thessaloniki befindet sich im Dorf Vostochny im Ostbezirk von Moskau. Im Jahr 1877 wurde dort eine steinerne Demetrius-Kirche erbaut und geweiht – die Gelder kamen vom Kaufmann Michail

Theo Elferink (1923-2014): Ehemalige Marienkirche in Duisburg (1975)
Der Ortsteil Rheinhausen-Schwarzenberg im linksrheinischen Duisburg war für zwei Generationen die Heimat einer römisch-katholischen Marienkirche „auf dem Schwarzen Berg“, die, gemäß ihrem Namen, auch verschiedene Motive aus der Lauretanischen Litanei auf einem Buntglasfenster zur Darstellung brachte. Gezeigt wurden dort u.a. der Sitz der Weisheit, die geheimnisvolle Rose, die Arche des

Wilhelm Rengshausen (geb. 1895): Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochum (1964)
Auch für das geübte Auge nicht gerade leicht zu entdecken ist das Himmlische Jerusalem in der römisch-katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochums Innenstadt (Ruhrgebiet). Der Entwurf und die Ausführung aus dem Jahr 1964 stammen von dem Kunstmaler und Glasgestalter Wilhelm Rengshausen (geb. 1895). Außer dass dieser damals in

Heinz Dohmen (geb. 1934): Erlebnis- und Andachtsraum der Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen (2000)
Der bislang traditionelle Chorabschluss der Gelsenkirchener Propsteikirche St. Augustinus wurde zum Jubiläumsjahr 2000 vollständig umgestaltet. Ziel war, das Himmlische Jerusalem sinnlich-visuell für Kirchen- und Gottesdienstbesucher erlebbar zu machen. Dazu wurde das Chorpolygonal unter Anleitung von Dombaumeister Heinz Dohmen (geb. 1934) zu einem Erlebnisraum Himmlisches Jerusalem umgestaltet. Dohmen war dafür der

Fresken aus St. Johann Baptist in Brechten (um 1425)
Nicht wie üblich Petrus, sondern ein übergroßer Schutzengel mit imposanten Flügeln öffnet hier die Himmelspforte. Hinter der Pforte links ist die Außenfassade mehrerer schmaler Bauteile gezeigt. Diese sind vergleichbar mit einer ähnlichen Anordnung in der schwedischen Kirche von Fulltofta, wo ebenfalls das Himmlische Jerusalem gezeigt wird (um 1400).Das hiesige Fresko

Will Horsten (1920-1979): St. Marien in Korschenbroich-Pesch bei Mönchengladbach (1978)
Ein imposantes und monumentales Gesamtkunstwerk bietet die römisch-katholische Kirche St. Marien in Korschenbroich-Pesch bei Mönchengladbach. Die gesamte Kirche war nach 1945 auf Initiative der örtlichen katholischen Bevölkerung entstanden, die auch die Künstler für die Innenausgestaltung auswählte. Die Mittel waren selbstverständlich begrenzt, für die Glasfenster konnten allein die Sachkosten übernommen werden,

Hubert Spierling (1925-2018): St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid (1952)
Die Fensterrosette der römisch-katholischen Propsteikirche St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid (Ruhrgebiet) ist eine frühe Arbeit von Hubert Spierling (1925-2018) aus dem Jahre 1952. Es war damals keine Beseitigung von Kriegsschäden, sondern eine Maßnahme zu Verschönerung des historistischen Sakralbaus aus dem 19. Jahrhundert. Der Künstler sollte später das Himmlische Jerusalem

Wilhelm de Graaff (1912-1975): Chorwand von St. Mariä-Himmelfahrt in Essen-Altendorf (1954)
Jeweils zwei übereinander gestellte Dreitorkompositionen der Gottesstadt umrahmen bei diesem Kunstwerk eine apokalyptische Mariendarstellung in der Mitte. Die Arbeit aus dem Jahre 1954 stammt von dem Essener Glasmaler Wilhelm de Graaff (1912-1975). Dieser hatte die Wand über dem Hochalter von St. Mariä-Himmelfahrt in Essen-Altendorf nach Kriegsschäden neu zu gestalten. Der

Walter Klocke (1887-1965): St. Marien in Waltrop (1933)
Waltrop im Ruhrgebiet hat mit St. Marien eine römisch-katholische Kirche, durch die Wirtschaftskrisen der 1920er Jahre erst 1933 fertiggestellt werden konnte, nach jahrzehntelanger Vor- und Umplanung. Architekt war Joseph Franke (1876-1944) aus Gelsenkirchen. Der nüchterne Backsteinbau wurde mit Glasmalereien in Antikglas, Blei und Schwarzlot ausgestattet. Es ist eine der frühesten

Friedrich Stummel (1850-1919): Martinus in Herten-Westerholt (1903)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Darstellung des Himmlischen Jerusalem in Form der Himmelspforte überaus beliebt. Das belegen auch mehrere historistische Arbeiten aus Nordrhein-Westfalen, zunächst aus Westerholt bei Herten. Diese Porta Coeli, die geöffnete Himmelstür, gehört zum Glasschmuck im linken Seitenschiff der römisch-katholischen Kirche St. Martinus in Westerholt am

Henk Schilling (1928-2005): Christuskirche in Alt-Oberhausen (1959)
Die evangelische Christuskirche in der Altstadt von Oberhausen stellt, wie schon Albrecht Dürer und doch ganz anders, das Himmlische Jerusalem und das Binden Satans auf tausend Jahre in einem Bild gegenüber, aber in klar abgetrennten Bereichen, in moderner Formensprache und auf Glas gemalt. Für die Zeit der Entstehung, 1959, war

Anton Wendling (1891-1965), Karl Munzinger: St. Joseph in Essen-Kettwig (1936)
Die römisch-katholische Kirche St. Joseph in Kettwig vor der Brücke, einem Ortsteil der Stadt Essen, ist eine der ganz wenigen Kirchenbauten aus dem Dritten Reich, deren Verglasung nicht durch Kriegsschäden und auch nicht durch Modernisierungen zerstört worden ist. Errichtet wurde die Kirche von dem Architekten und Regierungs-Baumeister Emil Jung aus

MS Français 375: Apokalypsekommentar (um 1290)
Wasserschäden haben diesen Miniaturen schwer zugesetzt. Auch auf dem Original kann man vor allem den unteren Teil der beiden Miniaturen von fol. 16v kaum mehr erkennen. Sowohl auf der linken wie auf der rechten Spalte wird Johannes von einem Engel das Himmlische Jerusalem gezeigt, einmal als gebaute Architektur in Form

Simon Marmion (um 1425-1489): Visionsbuch des Mönchs Tondal (1474)
Bei den „Visionen des Ritters Tondal“ handelt es sich um ein Manuskript, das heute im Museum Getty in Los Angeles unter der Signatur MS 30 aufbewahrt wird. Es ist eine französische Fassung der „Visio Tnugdali“, die als einzige vollständig illustrierte Ausgabe gilt. Die „Vision“ war im 12. Jahrhundert von einem

„Gesta Romanorum“ (1521)
Mitunter tauchen auf Auktionen mittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften auf, die bislang unbekannte Miniaturen des Neuen Jerusalem einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen – leider nur für kurze Zeit, bis die Werke zu oft in Privatsammlungen verschwinden, wo sie der Forschung und dem Kunstgenuss für die meisten Interessierten entzogen sind. Das war

Admas: Pilgrim‘s Progress, Ausgaben 1834 und 1837
1834 erschien in Malta die erste Ausgabe von John Bunyans Roman „Pilgrim’s Progress“ in arabischer Sprache. Sie hat den Titel: „Kitāb Siyāḥat al-Masīḥī“ und wurde von Christian Friedrich Schlienz (1803-1868) übersetzt. Eine erste unpaginierte Abbildung des Künstlers „Admas“ zeigt das Himmlische Jerusalem: „Help drawing Christian out of the slough of

Moskauer Andachtsbuch (um 1910)
In der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau befindet sich ein Konvolut, welches handschriftliche Aufzeichnungen über das Leben des Heiligen Andreas beinhaltet (Signatur F.98, Nr. 378). Die 216 Blätter mit 102 Miniaturen entstanden kurz vor dem Ende des Zarenreiches, um 1910. Es

MS 215, Bk.1: „De Civitate Dei“ des Augustinus (um 1415)
Um das Jahr 1415 wurde in einem Pariser Kloster eine französischsprachige Handschrift des Kirchenlehrers und Bischofs Aurelius Augustinus hergestellt, die dem französischen König Charles V. gewidmet wurde. Damit sollte der König erinnert werden, dass er seine Herrschaft möglichst gerecht nach

Gruftfresko aus der Stadtkirche von Michelstadt (um 1450)
Die evangelische Stadtkirche von Michelstadt im Odenwald erhielt ihre heutige Gestalt in der späten Gotik. Älter ist der nordöstliche, tiefer liegende Kapellenbau mit der Gruft der Schenken und Grafen von Erbach. Die Gruft ist nicht öffentlich und nur durch einen

Harry MacLean (1908-1994): Christuskirche in Oberbexbach (1959)
„Das Himmlische Jerusalem“ ist der Titel einer Glaswand von Harry MacLean (1908-1994) in Oberbexbach, einem Ortsteil der saarländischen Stadt Bexbach. Dort wurde im Jahr 1959 die evangelische Christuskirche neu erbaut. Das betreffende Fenster im Altarraum an der rechten, nordwestlichen Seite

Karl Mohrmann (1857-1927): Altar der Bethlehemkirche in Hannover-Linden (1906)
Der goldene Altar von Sahl (im dänischen West-Jütland) aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde im Historismus mit seiner Begeisterung für Nordisches kopiert. Entworfen hat die Kopie der Konsistorialbaumeister und Professor Karl Heinrich Friedrich Mohrmann (1857-1927) für die evangelische

Reinhard Heß (1904-1998): Herz Jesu in Saarbrücken (1953), ehemaliges Trierer Konvikt (1954), St. Martinus in Zewen (1957), St. Marien in Thiergarten (1961) und St. Laurentius in Hülzweiler (1967)
Reinhard Heß (1904-1998) aus Trier war ein katholischer Maler und Glasmaler, der überwiegend im Bistum Trier wirkte, dort gelegentlich zusammen mit dem Architekten Fritz Thoma. Obwohl sein hauptsächliches Schaffen in den 1960er Jahren lag, können viele seiner Werke heute nicht
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.