Suche
Close this search box.

James White (1821-1881): „The Way of Life from Paradise Lost to Paradise restored“ (1874)

In den frühen 1870er Jahren zeigte Dr. Merrit G. Kellogg dem Adventisten-Mitbegründer James White (1821-1881) eine Skizze, dessen Künstler nicht bekannt ist. White gefiel diese Zeichnung außerordentlich, da hier zentrale Aussagen des christlichen Glaubens in ein Bild gebracht wurde, das für die Adventistengemeinschaft zentral wurde. Das Bild sollte von links nach rechts gelesen werden: Links außen werden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben. Dann finden sich Ungläubige, deren Opfer nicht angenommen werden. Anders verhält es sich bei dem alttestamentarischen Priester, vor dessen Altar ein Lamm geopfert wird. Über ihm steht der Baum des Gesetzes, an dem auf zwei Schriftrollen die zehn Gesetze Gottes in englischer Sprache hängen. Rechts unten ist die berühmte Abendmahlsdarstellung in Anlehnung an da Vinci zu finden, darüber eine Taufszene und der gekreuzigte Christus. Vor dem Wald rechts sind Tiere friedlich vereint: es ist der Tierfriede, der bereits auf die Neue Schöpfung verweist. Diese erscheint als Himmlisches Jerusalem ganz oben rechts. Die Wolken lichten sich, zahlreiche Kuppeln und spitze Türme erscheinen. Im Zentrum befindet sich ein klassizistischer Tempel, auf dem drei Engel wachen. In diesen strömen Menschen, die den Weg durch die Wolken geschafft haben.
James White, der vermutlich diese Zeichnung weiter überarbeitet hat, veröffentlichte sie 1874 bei Duval & Hunter in Philadelphia unter dem vollständigen Titel „The Way of Life and Salvation Through Jesus Christ From Paradise Lost to Paradise Restored“ und warb in der Zeitschrift Review and Herald dafür.

 

Zwei Jahre später, im Oktober 1876, wurde die Zeichnung leicht überarbeitet und ging mit einer kleinen Broschüre in den Druck. Dadurch wurde sie bald weltweit unter Adventisten bekannt; im 19. Jahrhundert war es auch üblich, diese Zeichnung in Versammlungsräumen aufzuhängen oder Wohnzimmer damit zu schmücken. Bezüglich Jerusalem gab es doch einige wesentliche Veränderungen: die Tiere, die Engel und auch die ankommenden Gläubigen wurden alle weggelassen. Die Stadt besteht nun aus einem gewaltigen symmetrischen Gebäude mit einem Haupttor, einer großen Kuppel darüber und weiteren Toren wie auch Kuppeln an den Seiten. Der dichte Wald wie auch die Wolken wurden durch den Lebensflusses ausgetauscht. Die Gloriole, die bei der ersten Fassung noch aus dem Gesetzesbaum kam, leuchtet nun aus der Stadt heraus.

Woodrow W. Whidden: Making the main thing the main thing, in: Lake Union Herald, 104, 9, 2012, S. 12-14.
Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Adventisten, USA, Paradies, Moses, Abendmahl, Kruzifix, Review and Herald, Illustration, Lehrtafel
Share:
error: