LETZTER BEITRAG
Julien-Léopold Lobin (1814-1864): Immaculata-Fenster aus Saint Aré in Decize (1867)
Lucien-Léopold Lobin (1837-1892) war der Sohn des Glasmalers Julien-Léopold Lobin (1814-1864). In der Manufaktur seines Vaters in Tours arbeitete er als Maler und Glasmaler. 1863 – sein Vater war bereits kränklich – wurde er Teilhaber

Otto Gussmann (1869-1926): Deckengemälde in Freital (1911)
Mit seiner Spezialisierung auf Ornamentik und dekorative Malerei stand Otto Gussmann inmitten der Bestrebungen um eine neue Raumkunst, die ein um 1900 aktuelles Thema der Kunsterneuerung gewesen war. Der Weg der Kunst sollte wegführen von den aus der Romantik gekommenen Neostilen sowie der Historienmalerei des 19. Jahrhunderts.Otto Gussmann (1869-1926) wurde

Paul Nagel (1925-2016): Karmelitenkirche St. Joseph und St. Maria Magdalena in Würzburg (2012)
Unter Einfluss des Bischofs Friedhelm Hofmann (geb. 1942), der einst über die Apokalypse in der Kunst promovierte, entstanden während seiner Amtszeit im Bistum Würzburg in ganz Unterfranken immer neue Werke mit einem Bezug zu diesem Thema. Zu Beginn 2012 wurde in der Würzburger Kirche der Karmeliter ein Wandgemälde in der

Dmitry Grigoriev (1642 – um 1710): Fresken von St. Johannes des Täufers in Tolchkovo (1695)
Ein außergewöhnliches Neues Jerusalem ist ein Fresko in der Vorhalle von St. Johannes dem Täufer in Tolchkovo (Yaroslawl), eine der bedeutendsten orthodoxen Kirchenbauten von ganz Russland. Der Bau wurde zwischen 1671 und 1687 errichtet und dann anschließend mit Fresken ausgemalt. Das hiesige Fresko entstand im Jahr 1695. Die Malerei, wie

Lorenz Borchhard: Rostocker Uhrenschmuck (1641-1643)
Die Marienkirche in Rostock (Mecklenburg) besitzt eine astronomische Uhr mit einem zum weit überwiegenden Teil noch mittelalterlichen Uhrwerk, das noch heute mit sämtlichen alten Funktionen und Anzeigen funktioniert. Solche Uhren waren schon zu ihrer Entstehungszeit eine Sensation, am bekanntesten ist vielleicht die Uhr im Straßburger Münster.Der obere Teil dieser gewaltigen

Erentrud Trost (1923-2004): Kloster Sankt Augustinus in Berlin (1995)
Ein prächtiges, aber selbst in Berlin wenig bekanntes Buntglasfenster befindet sich in dem römisch-katholischen Kloster Sankt Augustinus im Ortsteil Lankwitz. Es ist eine Arbeit von der Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) aus dem Jahr 1995, ein Jahr vor der Weihung der Kapelle fertiggestellt. In dem reichhaltigen Schaffen der Künstlerin ist es

Helmut Ammann (1907-2001): Erlöserkirche in Würzburg-Zellerau (1964)
Die evangelische Erlöserkirche in Würzburg-Zellerau hat eine 16 Meter hohe Altarwand, die „Stadtmauer“ des Himmlischen Jerusalem. Sie besteht aus Ziegelsteinen, welche sich in der Form, in der Farbe und in der Anordnung unterscheiden. Der Künstler, Helmut Ammann (1907-2001), hat zusammen mit Maurern der Firma Nagler ein Ornamentgefüge aus Backsteinen, Klinkern

Irene Dilling (gest. 2005): St. Michael in Schwanberg (1987)
St. Michael ist eine Kirche im unterfränkischen Schwanberg, die hauptsächlich von der Communität Casteller Ring genutzt wird. Der Schwanberg ist ein von weit her sichtbarer Tafelberg, auf dem sich über Jahrhunderte ein Wallfahrtszentrum herausgebildet hat. Hier hat die evangelische Schwesterngemeinschaft Communität Casteller Ring (CCR) mit dieser Ordenskirche St. Michael und

Resl Schröder-Lechner (1910-2000) und Heinrich Schröder (1913-2006): Schmuckkreuz aus St. Philippus in Hannover (1958)
Auch die evangelische Philippus-Kirchengemeinde in Hannover-Iserhagen besitzt ihr Himmlisches Jerusalem. Das über dem Altar schwebende Schmuckkreuz ist eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlerehepaares Resl Schröder-Lechner (1910-2000) und Heinrich Schröder (1913-2006) aus Gohfeld bei Löhne. Im Zentrum der heiligen Stadt, dem Neuen Jerusalem, steht das vergoldete Lamm, das als Siegeszeichen ein blaues Kreuz

Christof Grüger (1926-2014): St. Bonifatius in Leinefelde (1989)
Nachdem die Kubatur des Kirchenbaus für die römisch-katholische St. Bonifatius-Gemeinde in Leinefelde (Eichsfeld, Thüringen) durch den Architekten Wolfgang Lukassek nach langen, mühseligen Vorbereitungen entwickelt worden war, verschloss sich dieser nicht einer Anregung Christof Grügers (1926-2014), die Altarwand mit einer Rosette aufzubrechen und so abends mit Beleuchtung eine Fernwirkung in den

Alwin und Wolfgang Lahr: Jerusalemsleuchter der Kirche in Hannover-Herrenhausen (1994)
Ein große Radleuchter beherrscht den Innenraum der evangelisch-lutherischen Kirche in Herrenhausen, einem grüngeprägten Stadtteil von Hannover. Ein Gürtlermeister (ein Metallbildner) aus Sachsen hat dieses bemerkenswerte Kunstwerk Anfang der 1990er Jahre nach zwar alten Vorlagen in der Firma Alwin und Wolfgang Lahr in Freital gefertigt, aber mit modernem Formempfinden eigenständig weiterentwickelt.

Gerd Jähnke (1921-2005): Immanuelkirche in Würzburg (1965/66)
Es erweist sich immer wieder als wahr: Franken ist Jerusalems-Land. Das gilt insbesondere für Würzburg und Umgebung, wo man in Relation zur Bevölkerung so viele Jerusalems-Kunstwerke in Kirchen und Kapellen finden kann wie in kaum einer anderen deutschen oder gar europäischen Region. Dazu zählen auch zwei ähnliche Arbeiten, die der

Christian Walther (1534-1584): Meißner Epitaph aus St. Afra (1562)
Epitaphe waren über die gesamte Renaissance hinweg der passende Ort, das Weltgericht zu thematisieren, und in diesem Zusammenhang das Himmlische Jerusalem. Es beginnt mit dem Weltgericht auf dem Epitaph von Hermann Schedel (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, um 1485), setzt sich fort mit dem Epitaph Schönberg in Gelenau (1581) oder mit dem

Alfred Heller (1924-2012): Kapelle Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein (1968)
Im Jahr 1968 wurde die sechs mal zehn Meter große Stirnwand im Diözesanhaus Vierzehnheiligen in Oberfranken mit einem Natursteinmosaik ausgestattet. Die Arbeit in der römisch-katholischen Kapelle wurde von dem Glasmaler, Mosaizisten und Keramiker Alfred Heller (1924-2012) gestaltet, von dem auch die farbigen Glasfenster in der Kapelle stammen. Einen farblichen Akzent

Gerichtsdarstellung aus St. Johannes in Kitzingen (um 1400)
Die römisch-katholische Kirche St. Johannes in Kitzingen (Unterfranken) besitzt eine Gerichtsdarstellung im spätmittelalterlichen Tympanon. Sie befindet sich am Nordportal mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts, die auf circa 1400 datiert wird und am Außenbau heute das älteste plastische Bildwerk der Kirche St. Johannes sein dürfte. Es gehört zu einer Reihe

Abraham Delfos (1731-1820): „De groote stad Gods“ (1758)
Im Jahr 1758 erschien bei Abraham Honkoop (I) „De groote stad Gods“ („Die große Stadt Gottes“). Der signierte Kupferstich (18 x 11 Zentimeter) stammt von dem niederländischen Künstler Abraham Delfos (1731-1820), einem Künstler der zweiten Reihe, von dem außer einigen weiteren Zeichnungen, aber auch Malereien, kaum etwas bekannt ist. Man

Vincenz Pieper (1903-1983): Glaswand in St. Michael in Oerlinghausen (1961)
St. Michael ist eine der größten Vertriebenenkirchen Deutschlands, die man 1954/55 im ostwestfälischen Oerlinghausen bei Bielefeld im Kreis Lippe errichtete. Noch heute ist die römisch-katholische Pfarrkirche mit zwei Filialkirchen für ein 70 Quadratkilometer großes Gemeindegebiet zuständig. Für die monumentale Gestaltung

Diego Semprun Nicolas (geb. 1958): Kristalkerk in Hengelo (2000)
Die reformierte Kristallkirche von Hengelo (Niederlande, Provinz Overijssel) ist ein ungewöhnlicher, moderner Kirchenbau, der einen in die Jahre gekommenen Vorgängerbau ersetzt. Markant ist ein zehn Meter hoher Turm in Form eines Dreiecks zur Hauptstraße hin. Auf Seiten der zentralen Halle

Heidemarie Scheuer (später Leder): Jerusalems-Fenster aus Maria Königin in Sinspelt (1993)
Sinspelt ist ein kleiner Ort mitten in der Eifel, neben einer Schnapsbrennerei ist das bedeutendste Gebäude die römisch-katholische Kapelle Maria Königin. Erbaut wurde sie als Filialkirche von Mettendorf im Jahr 1959. In den 1980er Jahren wurde dieses Fenster eingebaut, doch

„Worte der Wiederkunft“ aus Russland (19. Jh.)
Innerhalb der Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau befindet sich unter der Signatur F.98 Nr. 663 eine Sammlung zur Parusie. Es sind hauptsächlich Auslegungen der Apokalypse von so unterschiedlichen Autoren wie Papst (und

Helmut Heinrichs (1927-2016): Johanneskirche in Elberfeld (1963)
Die evangelische Johanneskirche ist eine der Notkirchen des bekannten Architekten Otto Bartning (1883-1959) von 1949. Man findet sie auf einem Berghang über Wuppertal-Elberfeld an einem Park in einem von Einfamilienhäusern und Villen geprägten Stadtteil. Die Beleuchtung sichert ein umlaufendes Lichtband,

Paul Gerhardt (1912-1975): Kreuzkapelle in Iserlohn-Letmathe-Stübbeken (1961)
Stübbeken ist ein Ortsteil von Letmathe, welches wiederum ein Stadtteil von Iserlohn ist. Der Ortsteil im Grünen wuchs in den Nachkriegsjahren an und erhielt die evangelische Kreuzkapelle. Diese ist nur dem Namen nach eine Kapelle, sondern vielmehr eine vollwertige Kirche,
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






