LETZTER BEITRAG

Ferdinand Gehr (1896-1996): Klosterkirche St. Gerold im Grossen Walsertal (1977)

Ferdinand Gehr (1896-1996), der bis in sein 99. Lebensjahr künstlerisch tätig war, zählte zu Lebzeiten zu den umstrittenen Malern seiner schweizerischen Heimat. 1977 setzte der Künstler mit der Gestaltung der Klosterkirche St. Gerold im Grossen Walsertal (Vorarlberg) einen neuen Akzent in der Kirchenmalerei. Es wird als sein Meisterwerk angesehen. Pater

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Hans Cranach (um 1500-1537): Martin Luthers Septembertestament (1522)

Der Reformator Martin Luther konnte sich mit dem erzwungenen Exil auf der thüringischen Wartburg nur schwerlich abfinden. Aber die scheinbar verlorene Zeit wurde zu großem Segen, nicht nur für ihn: In nur elf Wochen übersetzte Luther dort das gesamte Neue Testament in die deutsche Sprache.Die sog. „Septemberbibel“ (nach dem Monat,

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Gerhard Hausmann (1922-2015): St. Blasius in Hannoversch Münden (1976)

Der Glasmaler Gerhard Hausmann (1922-2015) hat viele Fenster von Kirchen in ganz Niedersachsen gestalten dürfen. Zwei vergleichbare Arbeiten haben das Himmlische Jerusalem zum Thema. Es sind Arbeiten, die für mittelalterliche Kirchen angefertigt werden sollten, die ihre Glasfenster im Zweiten Weltkrieg verloren hatten. Beide Fenster haben drei Bahnen und finden in

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Nils Claussen (geb. 1955): Andachtsleuchter der Klosterkirche Bordesholm (2004)

Am 5. September 2004 wurde der Andachtsleuchter „Himmlisches Jerusalem“ in der Klosterkirche Bordesholm eingeweiht. Die Klosterkirche ist eine evangelische Kirche im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Das Kunstwerk stammt von Nils Claussen (geb. 1955), der auch im Kirchenvorstand der Klosterkirche tätig ist. Sein Jerusalemsleuchter wurde nordöstlich der Vicelintafel im Altarraum der

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Otto Herbert Hajek (1927-2005): St. Johannes in Nürtingen (1992)

Otto Herbert Hajek (1927-2005) war ein abstrakter Maler und Bildhauer der Stuttgarter Kunstakademie. Im Zuge der Erbauung der römisch-katholischen Kirche St. Johannes in Nürtingen 1956 hatte Hajek an der Außenfassade bereits ein Betonrelief „Apokalypse“ geschaffen, welches 1988 nachträglich koloriert wurde. Das monumentale Altarölbild (9,40 x 6,30 Meter) jedoch stammt aus

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Paderborner Weltgericht (um 1520)

Unter den spätgotischen Tafelmalereien des Erzbischöflichen Diözesanmuseums Paderborn befindet sich auch ein Weltgericht, welches um 1520 entstanden sein dürfte. Zwar sind zu dieser Zeit, vor allem in Italien, schon Meisterwerke der Renaissance geschaffen worden, doch diese Arbeit atmet noch ganz den Geist des Mittelalters. Sie ist stilistisch mit dem Altarbild

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Joseph Harry Anderson (1906-1996): Kristalline Jerusalemsinterpretationen (20. Jh.)

Joseph Harry Anderson war sicherlich einer der erfolgreichsten Künstler der Adventisten, der im Laufe seines Schaffens das Himmlische Jerusalem überaus oft dargestellt hat. Die folgenden Beispiele belegen, dass er durchaus zu einer eigenständigen Formsprache gefunden hat, die zu ganz unterschiedlichen Publikationen passte. Eine der ersten Gemälde zum Thema entstand im

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Renate Strasser (1924-2012): Jerusalemsfenster aus der Zionskirche in Hamburg (1987)

Die Künstlerin Renate Strasser (1924-2012) hatte im Jahr 1973 das Altarfenster der Berliner Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ gestaltet, welche zur Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) gehört. Man darf davon ausgehen, dass dieses Fenster in der Religionsgemeinschaft bekannt war, so dass in der Hamburger Gemeinde der Wunsch aufkam, ein ähnliches Fenster zu

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Langspielplattencover (1991 bzw. 2011)

Eine echte Rarität und auch Besonderheit sind Langspielplatten, deren Cover Darstellungen des Himmlischen Jerusalem zeigen. So gut wie immer handelt es sich um religiöses Liedgut. Bislang sind lediglich zwei solche Plattencover bekannt geworden. Das ältere Exemplar hat den Titel „A Jerusalem celeste / vem Senhor Jesus“. Es handelt sich um

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E. van den Worm (1915-2013): Handzeichnung (um 1980)

Die Zeichnung stammt aus einem Manuskript mit dem Titel „HET BOEK OPENBARING. Het geopenbaarde Evangelie van Jezus Christus voor de laatste dagen“, verfasst von E. van den Worm (geb. 1915). Dieser konvertierte 1939 zur Pfingstkirche des Van Gessel in Surabaya (Indonesien). 1958 kam er in die Niederlande und arbeitete als

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Per Vigeland (1904-1968): Frogner-Kirche in Oslo (um 1950)

Die Frogner-Kirche liegt zentral in Oslo an der Bygdøy Avenue. Es ist eine der wenigen Kirchen in Oslo, die nicht freistehend, sondern zwischen den Mietshäusern der Stadt errichtet wurde. 1907 wurde das protestantische Gotteshaus im Stil des Historismus eingeweiht. Die heutigen Buntglasfenster wurden relativ spät angebracht. Sie stammen von dem

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Radleuchter der Christuskirche in Hannover (1914)

Die evangelische Christuskirche in Hannover besitzt drei Jerusalemsleuchter, nämlich zwei im historistischen Stil und eine moderne Neuinterpretation aus dem 21. Jahrhundert. Über die ersten beiden Leuchter ist nicht so viel bekannt, so kennt man nicht den Künstler und auch nicht die ausführende Werkstatt. Das hat dieser Leuchter mit anderen seiner

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Labyrinth in Ottmarsbocholt (2008)

Als Bodenbelag ist das Himmlische Jerusalem sicher nur ausnahmsweise herangezogen worden. Das Ottmarsbocholter Labyrinth ist eine im Jahr 2008 angefertigte Neuinterpretation desjenigen in der ehemaligen Abtei St. Bertin in der nordfranzösischen Stadt St. Omer. In vielen gotischen Kathedralen wurden Labyrinthe verlegt, und auch in der orthodoxen Kirche waren im 18.

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Katrin Baumann (geb. 1965), Klaus Apfelstadt: Altarwand der Kirche in Mildenau (2007)

Der Gemeindesaal der evangelischen Pfarrgemeinde Mildenau im Erzgebirge, nahe bei Annaberg-Buchholz (Sachsen), wurde im Jahr 2006 von der Designerin und Textilkünstlerin Katrin Baumann (geb. 1965) gemeinsam mit dem Tischler Klaus Apfelstadt aus Raschau neu gestaltet und dann am 28. Januar 2007 feierlich eingeweiht. Es ist eigentlich eine dreidimensionale plastische Arbeit,

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Gerhard Hoffschulz (1920-2004): Fenster in St. Servatius in Kierberg (1963)

Die Glasfenster der römisch-katholischen Kirche St. Servatius in Brühl-Kierberg wurden um das Jahr 1960 erneuert. Dabei wurde die Notverglasung, die nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde, durch eine höherwertige Arbeit aus farbigem Antikglas, Blei, Schwarzlot und auch Glasbrocken ausgetauscht.

Niederländische Ölmalerei mit einem Weltgericht (um 1490)

Die genaue Herkunft dieses insgesamt 26 x 19 Zentimeter kleinen Ölgemäldes ist nicht bekannt, man vermutet einen niederländischen Hintergrund. Leider fehlen konkretere Informationen, die eine genauere Bestimmung ermöglichen würden, wie Auftraggeber, Name des Künstlers oder der Werkstatt, Ort der Herkunft

Éric de Saussure (1925-2007): Erzengel-Michael-Kirche in Köln (1963)

Nach 1945 zeigte die evangelische Kirche in Köln mehr Präsenz und beteiligt sich am Wiederaufbau. Eines ihrer Projekte war, neben dem Tersteegenhaus, eine Sozialsiedlung im Süden der Stadt. Dort gründete man die Diakonie Michaelshoven, zunächst als Waisenheim, später mit Wohnanlagen

Endzeitliche Spekulationen aus dem Band „Smaragd“ (16. Jh.)

Über die 310 Blätter dieser Handschrift sind fünf farbige Miniaturen verteilt. Auf fol. 310 endet das Werk. Die drei letzten Seiten waren ursprünglich frei von Text und Bild. Ein unbekannter Leser hat auf diesen Seiten seine endzeitlichen Spekulationen zusammen mit

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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