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Jarosław Wójcika (geb. 1957): Dorfkirche von Gnewin in Pommern (2012)

Gnewin (Polnisch Gniewino) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Seit 1945 ist das Gotteshaus aus dem späten 19. Jahrhundert im Besitz der römisch-katholischen Kirche, die ihm den Namen von Józef Robotnik, also Josef der Arbeiter, gegeben hat. Nach der letzten Jahrtausendwende wurde der Bau, der seine ursprüngliche Verglasung in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs verloren hatte, mit aufwendigen neuen Buntglasreliefs ausgestattet. Die Fenster wurde 2012 in der Werkstatt des Bildhauers, Malers und Designers Jarosław Adam Wójcika (geb. 1957) hergestellt. Wójcika hatte in Krakau und Warschau Kunst studiert und anschließend an der Hochschule für Schöne Künste in Warschau unterrichtet. Für die Fenster in Gnewin erprobte er in Sierakowicach ein spezielles Verschmelzungsverfahren, mit dem sie dann aufwendig hergestellt und in Gnewin eingebaut wurden. Durch dieses Fusing-Verschmelzungsverfahren sind zwar alle Fenster einheitlich Blau, aber man kann die Darstellungen sowohl von außen als auch von innen in der Kirche gut erkennen, es ist damit eine Zweisichtverglasung. Wójcika entwickelte plastische Arbeiten im Halbrelief.
Auf der Südseite befinden sich Szenen des Neuen Testaments, darunter auch das Himmlische Jerusalem. Auf beiden Seiten zweier Fensterbahnen stehen jeweils drei Tortürme des Himmlischen Jerusalem. Zwischen ihnen schieben sich die Quadersteine einer hohen Mauer. Die sechs Türme sind alle recht schmal und blau gefärbt, aber in der Form unterschiedlich ausgestaltet, was man besonders an den Turmabschlüssen erkennen kann. Sie stehen auch nicht gerade aneinander, sondern sind schief gesetzt, aber in unterschiedliche Richtung. Unten hat Wójcika noch Blätter des Lebensbaums eingefügt.

Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 5), Norderstedt 2018 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 45).

 

tags: Pommern, Polen, Blau, Lebensbaum
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