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LETZTER BEITRAG

Josef Henger (1931-2020): Kirchentür von St. Benedikt in Jestetten (1964)

Jestetten unweit von Schaffhausen unmittelbar an der Grenze zur Schweiz hatte einst eine im Kern mittelalterliche Kirche, St. Benedikt. Aus Spekulationsgründen, Modernitätswahn und völlig überzogenen Gemeindewachstumsphantasien wurde dieser Bau ohne Notwendigkeit bis auf den Turm abgerissen und 1961/62 durch einen Billigbau im Stil standardisierter Supermärkte ersetzt. Für die Gestaltung des

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Maurice Calka (1921-1999): Außenfassade der Kirche Saint-Jean-l’Evangéliste in Dole (1964)

Seit 1960 projektierte der slowakische Architekt Anton Korady (geb. 1931) die römisch-katholische Saint-Jean-Kirche in Dole, im Département Jura in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Die Außenhülle des Gebäudes wurde mit filigranen Metallarbeiten von dem polnischen Bildhauer Maurice Calka (1921-1999) verziert, die verschiedene Motive der Apokalypse des Johannes zum Thema haben, was auch

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Harry McLean (1908-1994): Taufdeckel in der Friedenskirche Ludwigshafen (um 1957)

Nach schweren Kriegszerstörungen, die den Industriestandort Ludwigshafen am Rhein besonders hart trafen, musste auch für die wiederaufgebaute Evangelische Friedenskirche liturgisches Gerät angeschafft werden. Um 1957 entstand ein Taufstein, auf dem das Himmlische Jerusalem zu finden ist. Die Idee war, an diesem Ort Jerusalem als Friedensstadt zu thematisieren. Taufsteine oder Taufbecken

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Süddeutsches Kanzelrelief (um 1780)

Anfang des 21. Jahrhunderts tauchte im Wiener Auktionshaus Dorotheum eine bislang unbekannte Schnitzerei mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem auf. 2010 wurde sie auf einen Wert zwischen 1.800,- € bis 2.000,- € geschätzt.Es handelte sich dabei um das vordere, zentrale Relief einer barocken Kanzel, die vermutlich verloren oder doch zumindest

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Goldener Altar von Sahl (1250-1300)

Ungewöhnlich gut erhalten ist der goldene Altar aus der romanischen Sahl-Kirche im dänischen West-Jütland. Er zählt zu den besten Kunstwerken des Mittelalters in ganz Dänemark; sogar im Dom Viborg hat man eine Nachbildung des goldenen Altars der Dorfkirche angefertigt, dann auch in der Bethlehemkirche von Hannover-Linden (1906). Im Jahr 1935

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Romanischer Elfenbeinschrein (um 780)

Dieses Himmelstor gehört zu einer Elfenbeinarbeit, die das Jüngste Gericht zeigt (Gesamtgröße 13 x 8 Zentimeter). Das Kunstwerk der Romanik wird immer wieder als ältestes Beispiel dieses Motivs in der bildlichen Darstellung genannt. Es stammt wohl aus Süddeutschland oder Norditalien, wird aber heute in England, im Londoner Victoria and Albert

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Dieter Läpple (1938-2019): Jerusalemsleuchter der Nikolaikirche in Heilbronn (1983)

Der Radleuchter im gotischen Chorbogen des Altarbereichs der evangelischen Nikolaikirche in Heilbronn ist ein 1983 geschaffenes Werk des Heilbronner Bildhauers und Kunsterziehers Dieter Läpple (1938-2019). Von 1958 bis 1963 hat Läpple ein Studium der Bildhauerei an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Rudolf Daudert (1903-1988) absolviert

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Ludwig Becker (1855-1940): Radleuchter aus Sankt Elisabeth in Bonn (um 1908)

In der Vierung der Stadtpfarrkirche Sankt Elisabeth in Bonn schwebt ein Radleuchter, der staufischen Vorbildern nachempfunden ist und etwa an den Barbarossaleuchter im Aachener Dom erinnert. Der Bonner Radleuchter gehört zur ursprünglichen Ausstattung der römisch-katholischen Kirche und ist dort um das Jahr 1908 entstanden. Vor allem die kräftige Farbwahl war

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Johann Georg Gsteu (1927-2013): Tabernakel der Pfarrkirche Oberbaumgarten in Wien (1965)

Die Wiener römisch-katholische Pfarrkirche Oberbaumgarten (auch Seelsorgezentrum am Baumgartner Spitz genannt), ist den vier Evangelisten Johannes, Lukas, Matthäus und Markus geweiht. Ein Höhepunkt der Erstausstattung, die heute wie der gesamte Bau als Beispiel für den Brutalismus-Baustil bereits unter Denkmalschutz steht, ist ein Tabernakel aus transparentem Polyester. Das Kunstwerk wurde damals

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Josef Baron (1920-2020): Ehemalige Kirche Zur Heiligen Familie in Rhede (1965)

Anfang der 1960er Jahre schuf der Bildhauer Heinrich Gerhard Bücker (1922-2008) aus Vellern (ein Stadtteil von Beckum, NRW) in der römisch-katholischen Kirche „Zur Heiligen Familie“ in Rhede einen Tabernakel. Dessen blaugrüne Türe sollte ein Zelt andeuten, wie ja das Heiligtum ursprünglich in einem Zelt oder Hütte aufbewahrt wurde. Rund um

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Sepp Hürten (1928-2018): Tabernakel aus St. Adelheid in Müllekoven (um 1990)

Der Tabernakel der römisch-katholischen Kirche St. Adelheid in Müllekoven, eine Ortschaft von Troisdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis, fand im Chorabschluss seinen endgültigen Aufstellungsort. Dort ruht er fest auf einer ein Meter hohen Rundsäule, aus der seitlich Blätter entsprießen und den Tabernakel an zwei Seiten einfassen (ähnlich wie ein Tabernakel aus München).

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Arkadenjerusalem (19. Jh.)

Abweichend von den meisten Ikonen präsentiert sich diese Arbeit, die im 19. Jahrhundert entstanden sein soll. Inhaltlich werden auf dieser Weltgerichtsikone die gleichen Szenen wie in den Jahrhunderten zuvor präsentiert, auch an den gleichen Positionen: Unten werden Verdammte von links

Russisches Weltgericht auf einer Tabletka (um 1700)

Eine Tabletka ist eine doppelseitig bemalte, kleinformatige Ikone, die meistens aus einer gestärkten Leinwand gearbeitet ist. Sie hat also eine Vorder- und Rückseite, die beide bemalt werden. Vor allem zeigt sie kalendarischen Themen wie Kirchenfeste oder Tagesheilige. Tabletki wurden in

Englische Apokalypsen MS 434 und Eton College MS 177 (um 1250)

Der genaue Entstehungszeitpunkt der Apokalypsehandschrift MS 434 ist nicht bekannt. Es handelt sich um eine illuminierte Handschrift in anglonormannischer Sprache aus der Londoner Lambeth Palace Library, die sich ursprünglich in einem englischen Frauenkloster befunden hat. Bislang wurde sie auf die

Marie-Noëlle Garrigou (1967-2020): „Jérusalem Céleste“ (um 2000)

Dieses Werk bekam von der Künstlerin den Titel „Jérusalem Céleste“. Es entstand um die Jahrtausendwende 2000 und war noch 2015 im Atelier der Mosaizistin und Ikonenmalerin Marie-Noëlle Garrigou (1967-2020) in Royans-Vercors vorhanden. Sie führte damals dazu aus: „In diesem Werk

Russische Weltgerichtsdarstellung (um 1910 und um 1990)

Eine insgesamt 38 x 31 Zentimeter große Ikone entstand auf Tempera-Basis in Russland. Fachleute datieren sie auf das 20. Jahrhundert. Künstler und Entstehungsort sind nicht bekannt. Die Ausführung ist einfach gehalten und ohne direktes Vorbild aus der Ikonengeschichte. Insofern ist

Ohrringe aus der Altstadt Jerusalem (um 2009)

Neben Jerusalemkunst hat es immer auch gewerblichen Jerusalemkommerz gegeben. Schon zu Zeiten der Kreuzzüge und mittelalterlichen Pilgerreisen konnten sich Heilsuchende billige Andenken in allerlei Formen und Farben aussuchen. Heute feiert der anonyme Kitsch des Massenkonsums fröhliche Urstände. Die Altstadt Jerusalems

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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