
Roland Peter Litzenburger (1917-1987): Dreitürenportal aus St. Joseph in Karlsruhe (1956)
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Claus Bernet
- August 31, 2021
Grünwinkel ist ein moderner Stadtteil von Karlsruhe, der in der Nachkriegszeit durch Gewerbe wie Brauerei und Autozulieferer geprägt wurde. Ende der 1950er Jahr entschloss sich die römisch-katholische Kirche, in dem nach 1945 schnell wachsenden Gebiet eine neue Kirche zu errichten, die, wie damals viele Kirchen, den Namen St. Joseph erhielt, da dieser der Schutzpatron der Arbeiter und Arbeiterinnen ist. Der Außenschmuck des Baus reduziert sich im Wesentlichen auf ein breites Eingangsportal, das der Ludwigshafener Grafiker, Maler und Bildhauer Roland Peter Litzenburger (1917-1987) in getriebenem Kupferblech gestaltet hat. Es besteht aus zwei Doppeltüren und zwei zusätzlichen Bildtafeln in gleicher Größe, so dass der Eindruck entsteht, es würde sich um drei Doppeltüren handeln.
In den beiden mittleren Tafeln ziehen Engel nach oben, insgesamt zwölf – andere sehen hier eine Schar von Friedenstauben. An den beiden Seitentüren sind Dreiergruppen von Stadttoren zu entdecken, eine Gruppe links, drei Gruppen rechts. Es sind niedrige, massive Tore, die alle ähnlich aussehen, aber ihre Eigenarten haben. Manche zeigen etwas von ihrer Innenseite, manchen wurden Fenster aufgesetzt. Die Idee der Gesamtkonzeption ist: Man geht in St. Joseph durch die Tür in die Kirche wie durch das Tor in das Himmlische Jerusalem.
Hugo Schnell: Roland Peter Litzenburger, in: Das Münster, 12, 1959, S. 249.
Hans H. Molls: Neue skulpturale Werke im christlichen Bereich, in: Das Münster, 18, 1965, S. 291-344.
Kommunionbankmotive: St. Josefskirche, Karlsruhe-Grünwinkel. Gestaltet von Roland Peter Litzenburger, o.O. 1991.
Bernhard Oßwald (Hrsg.): Roland Peter Litzenburger: Alles Leben ist Bild. Ostfildern 2007.
Claus Bernet: Liturgica und Kirchenschmuck, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 12).