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Ludwig Becker (1855-1940): Radleuchter aus Sankt Elisabeth in Bonn (um 1908)

In der Vierung der Stadtpfarrkirche Sankt Elisabeth in Bonn schwebt ein Radleuchter, der staufischen Vorbildern nachempfunden ist und etwa an den Barbarossaleuchter im Aachener Dom erinnert. Der Bonner Radleuchter gehört zur ursprünglichen Ausstattung der römisch-katholischen Kirche und ist dort um das Jahr 1908 entstanden. Vor allem die kräftige Farbwahl war ein Merkmal der Zeit und passt gut zur übrigen Ausmalung des einheitlichen Sakralraums im Jugendstil. Zwar haben romanische Radleuchter meist nur einen Reif, was um 1900 wegen der gestiegenen Ansprüche an die Beleuchtung jedoch nicht mehr genügte, und so findet man hier sogar zwei weitere, kleinere Radleuchter über den ersten gesetzt. Der Hauptreif ist ornamentiert und ihm wurden geschliffene Kristalle aufgesetzt, die die zwölf Perlen Jerusalems symbolisieren. Von seinen zwölf Tortürmen sind vier mit stehenden Engelsfiguren besetzt, die die Gläubigen segnen. Acht der Tortürme wurde unten eine weiße Glasschale angehängt, in die früher das Wachs tropfte und in der sich heute das elektrische Licht befindet.

Der oder die Künstler sind namentlich leider nicht bekannt. Da aber bei der Innenausgestaltung der Mainzer Architekt Ludwig Becker (1855-1940) maßgeblich beteiligt war, wird allgemein von seiner Mitwirkung bei der Auswahl der Schmuckgegenstände ausgegangen.

50 Jahre Kirche und Pfarre St. Elisabeth in Bonn, Erolzheim 1960.
Ros Sachsse-Schadt: Katholische Pfarrkirche Sankt Elisabeth in Bonn, München 1980.
Pfarrei Sankt Elisabeth (Hrsg.): 75 Jahre St. Elisabeth Bonn, 1910-1985, Bonn (1985).
Claus Bernet: Jerusalems-Leuchter, Jerusalems-Kerzen und Adventskränze, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 25).

 

tags: Radleuchter, Leuchter, Jerualemsleuchter, Bonn, Rheinland, Jugendstil, Historismus
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