Suche
Close this search box.

Seguidor de Angelino Medoro (1567-1633): Immaculata-Darstellungen aus Lima (um 1618)

Eine Darstellung der Maria Immaculata einschließlich einer Auswahl ihrer Symbole nach der Lauretanischen Litanei aus dem 17. Jahrhundert stammt von dem Maler Seguidor de Angelino Medoro (1567-1633). Sie hat eine Gesamtgröße von 180 x 148 Zentimetern und gehört damit zu den größeren Immaculata-Darstellungen, die so gut wie immer für eine Kirche angeschafft wurden.
Medoro stammte ursprünglich aus Rom, zog aber frühzeitig nach Sevilla. 1586 setzte er nach Peru über, wo dieses Gemälde entstand. Es hat sein Zuhause im Kloster Santa Rosa de Santa Maria in Lima. Während die mittige Marienfigur hier klassisch-traditionell gefasst ist, so wurden ihre Symbole durchaus originell dargestellt. Man findet vier Mariensymbole im oberen Bereich, rechts die Himmelspforte und die Himmelstreppe. Beide Symbole sind nicht zusammengefasst, sondern in zwei Tondi getrennt, die aus einer weiteren Entfernung wie eine Lichterscheinung oder Sterne anmuten. In den Kreis wurde, kaum sichtbar, etwas eingezeichnet: unten eine Himmelstreppe, oben die offene Himmelspforte.

 

Auf das Jahr 1618 ist eine andere Immaculata-Darstellung Medoros datiert, die sich heute im Kloster San Augustin, ebenfalls in Lima, befindet. Bei diesem Ölgemälde wurde besonderer Wert auf die prächtige Ausgestaltung der Marienattribute gelegt. Oben links präsentiert ein kleiner Engel in Atlas-Pose die Civitas Dei auf seinen Schultern. Es ist eine quadratische Stadt mit einer Ummauerung, die an den vier Ecken zu einer Bastion ausbuchtet. Mittig befindet sich eine kleine Zugangspforte in die Stadt, die von einem mächtigen Kuppelbau dominiert ist. Unten links hält ein anderer Engel eine klassizistische Himmelspforte. Diese ist noch geschlossen, man sieht in großer Detailfreude die Kassetten mit einer Illusionsmalerei.

 

tags: Neuspanien, Peru, Maria Immaculata, Porta Coeli, geschlossene Pforte, Lichterscheinung, Atlas, Atlant, Barock
Share:
error: