LETZTER BEITRAG
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Andreaskirche von Aach (1976)
Im Ort Aach bei Freudenstadt im Schwarzwald befindet sich die Andreaskirche. 1897 erbaut stand 1976 eine Renovierung an, bei der hochwertigere Buntglasfenster eingebaut werden konnten. Dafür gewann man den Stuttgarter Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), der
Herbert Rudeen (1888-1985): „Bible Story“ (1953, 1956 und 1957)
An der zehnbändigen Serie „Bible Story“ waren an die zwanzig verschiedene Grafiker beteiligt, die die einzelnen Bände in einem relativ einheitlichen figürlichen Stil mit leicht einprägsamen Farbzeichnungen versahen. Zwar sind die meisten, aber nicht alle Zeichnungen signiert, so dass es nicht immer möglich war, den Künstler ausfindig zu machen. Die
George Hinke (1883-1953): Zeitschriftenillustration (1949)
George Hinke wurde 1883 in Berlin geboren, erlebte den Niedergang des Deutschen Reichs und die Wirtschaftskrisen, entschied sich zur Auswanderung und lebte dann ab 1923 in Milwaukee, wo er 1953 verstarb. Nach einer klassisch-akademischen künstlerischen Ausbildung arbeitete Hinke hauptsächlich als Kinder- und Jugendbuchillustrator und war vornehmlich für das US-amerikanische Magazin
Mattäus Schultes: Lutherbibel (1670)
Im Jahr 1671 erschien in Ulm beim Verleger Lommer eine weitere Lutherbibel mit zahlreichen neuen Illustrationen, darunter auch eine des Himmlischen Jerusalem (S. 269). Es handelt sich um „Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft Altes und Neues Testaments Teutsch“, zu der der Prediger und Gymnasialdirektor von Ulm, Elias Veiels
Frank Beard (1842-1905): „The Strait Gate“ (1899)
Das Buch „Fifty Great Cartoons“ („Fünfzig großartige Zeichnungen“) wurde im Jahr 1899 in Chicago herausgebracht, im Verlag Frederick L. Chapman & Company. Es war eine unpaginierte Ausgabe, die vor allem visuelle Bedürfnisse ansprach. Frank Beard (1842-1905) hat die Bebilderung dazu angefertigt, so auch die kolorierte Zeichnung „The Strait Gate“. Die
Artus Désiré (um 1510-1579): Glaubensburg (1550)
Im Jahr 1550 erschien in Rouen die Schrift „Ensemble la description de la Cité de Dieu assiégée des hérétiques“ („Beschreibung der durch Häretiker belagerten Festung Gottes“) aus der Feder des römisch-katholischen Priesters Artus Désiré (um 1510-1579). Eine einfache Illustration eines unbekannten Künstlers zur sog. Glaubensburg, wie dieser Darstellungstyp in der
Byam Shaw (1872-1919): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1906
Im Viktorianismus war John Bunyans christlicher Roman „The Pilgrim’s Progress“ wieder überaus beliebt. Die allegorische Geschichte wurde jetzt allerdings überwiegend als Kinder- oder Jugenderzählung gestaltet und verkauft. Eine besonders exquisit ausgestattete Ausgabe erschien im Jahre 1906 im Londoner Verlag T. C. & E. C. Jack, „as told to the children
Rachael Robinson Elmer (1878-1919): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1913
Der Verleger James Baldwin brachte in New York im Jahr 1913 eine neue Fassung von John Bunyans Erfolgsroman Pilgrim’s Progress auf den Buchmarkt, die speziell für den Schulunterricht in den USA gedacht war. Versehen wurde der Band mit damals modernen, ja provokativen Zeichnungen im Stil des Art déco, bzw. im
Frederick Barnard (1846-1896): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1890
Im Jahr 1890 erschien in Chicago durch den Verlag John C. Winston & Co. eine neue Ausgabe von Pilgrim’s Progress für den rasant wachsenden amerikanischen Buchmarkt. Enthalten ist in dieser Ausgabe die Farbillustration „Christian and Hopeful reach the Celestial City“ („Christian und sein Begleiter Hoffnung erreichen die himmlische Stadt“). Zwei
Frederic James Shields (1833-1911): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1864
Frederic James Shields (1833-1911) war ein englischer Maler, Glaskünstler und Buchillustrator, der mit der Ausgabe von „Illustrations to Bunyan’s Pilgrim’s progress“ (London 1864) seinen Ruhm begründete. Er wird den Präraffaeliten zugerechnet und näherte sich an seinem Lebensende bereits dem floralen Jugendstil an, etwa bei seinem Bucheinband der Biographie von William
John Gilbert (1817-1897): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1860
Diese Zeichnung nach einem Entwurf von John Gilbert (1817-1897) wurde von Josiah Wood Whymper (1813-1903) gestochen. Gilbert war ein britischer Maler und Aquarellist, der vor allem durch Illustrationen für Bücher bekannter Autoren reüssierte. Er ist einer der wenigen Maler, die es ohne akademische Ausbildung schafften, im Viktorianismus aufzusteigen, und der
MS 168 E 9: Spiegelvision des Guillaume de Digulleville (1486)
Im späten 15. Jahrhundert erschienen auch Ausgaben der „Pélerinage de la vie humaine“ auf dem Gebiet der heutigen Niederlande, einige davon auch mit Illustrationen. Das Werk „Dit is dat boeck vanden pelgherym“ („Das ist das Buch von dem Pilger“) wurde von einem oder mehreren anonymen Künstlern mit einfachen, kolorierten Holzschnitten
MS Pellechet 4245: „Pélerinage de la vie humaine“ des Guillaume de Digulleville (1486)
In einer spätmittelalterlichen Ausgabe von Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ von 1486 aus Lyon, gedruckt von Mathieu Husz, ist durch eine senkrechte Linie das Bild in zwei Hälften geteilt. Links befindet sich gewissermaßen die „Verkündigung“ der Gottesstadt und rechts der gewundene Pilgerweg in die Himmelsstadt, was bereits
Jost Amman (1539-1591): Frankfurter Bibelausgabe (1564)
Eine neue Bibelausgabe mit einem neuen Himmlischen Jerusalem erschien im Jahr 1564. Gedruckt wurde diese Neuausgabe in Frankfurt am Main bei Sigmund Feyerabend (1528-1590), Georg Rab (um 1535-1580) und Weigand Hanens Erben. Die Drucklegung geschah im Auftrag und auf Kosten des Herzogs Christoph von Württemberg in einer Auflage von zweihundert
Pedro de Alva y Astorga (um 1601-1667): „Monumenta Antiqua“ (1664) und Kopie (um 1700)
Die Allegorie des Neuen Jerusalem ist ein gefaltetes Beiblatt aus dem Band „Monumenta Antiqua, Immaculatae Conceptionis Sacratissimae Virginis Mariae“, den Pedro de Alva y Astorga (um 1601-1667) im Jahr 1664 verfasste. Die Allegorie bietet eine seltene Darstellung des Himmlischen Jerusalem als Dreieck (ähnlich von der Form zeitgleich in Russland auf
Charles de Bouelles: Liber de intellectu (1510) und Athanasius Kircher (1602-1680)s „Arithmologia“ (1665)
Eine der ersten schematischen, tendenziell abstrakten Ansichten des Himmlischen Jerusalem in der Frühen Neuzeit legte Charles de Bouelles (1479-1567) vor. Er war ein französischer Theologe, der bedeutendste Schüler des Reformhumanisten und Bibelübersetzers Jakob Faber Stapulensis (1450 oder 1455-1536). In fast allen seinen Büchern kommt de Bouelles auf Jerusalem zu sprechen,
Claudius Lavergne (1815-1887): Rosenfenster von Saint-Similien in Nantes (1887)
Die römisch-katholische Kirche Saint-Similien ist eine Kirche in Nantes (Bretagne) im Stadtteil Hauts-Pavés-Saint-Félix. Sie ist dem Heiligen Bischof Similien von Nantes gewidmet, der hier auch begraben ist. Der Bau ist mehrfach verändert, vergrößert und wieder verkleinert worden, die Fenster stammen
Porta Coeli aus St Charles‘ Borromeo in Liverpool (1919)
England hat einen überaus reichen Bestand von Buntglasmalereien aus dem 20. Jahrhundert vorzuweisen, darunter auch solche aus der römisch-katholischen St Charles‘ Borromeo Church in Liverpool. Die Widmung an den Heiligen Karl Borromäus (1538-1584) entsprach dem damaligen Wiedererstarken der römisch-katholischen Konfession
Maria Immaculata aus der Kapelle in Le Croisic (um 1880)
Um 1540 wurde auf Initiative Raoul Karahès, eines wohlhabenden örtlichen Reeders, eine Kapelle in dem aufstrebenden Badeort Le Croisic erbaut. Es geschah an der Stelle, wo einer Legende nach die Taufe der ersten Bewohner im 6. Jahrhundert durch den Bischof
„Bruderschaft der Theologen O Sotir“: Zweiwegebilder (1960er Jahre)
Die sogenannte „Bruderschaft der Theologen O Sotir“ wurde im Jahr 1960 in Athen von der klösterlich organisierten orthodoxen christlichen Bruderschaft „Das Leben“ gegründet. Der erste Leiter war Archimandrit Georgios Dimopoulos, der etwa sechzig Mitgliedern vorstand. Es handelt sich um eine
Relief aus Saint Firmin in Vignacourt (um 1550)
Bei der Collage mit den zwei Symbolen handelt es sich um Ausschnitte eines farbigen Reliefs aus Frankreich, die sich in der Kirche Saint Firmin in Vignacourt (Departement Somme) erhalten haben. Dort findet man das Kunstwerk an der Nordwand der Kapelle
Munich Studio of Chicago: St John in Des Moines (1927)
Der US-amerikanische Bundesstaat Iowa ist bislang nicht mit Werken des Jerusalemsmotivs aufgefallen. Das erste hochwertige Kunstwerk diesbezüglich findet man in der Hauptstadt Des Moines. Dort wurde nach mehrjähriger Vorplanung und mehreren Bauabschnitten in Dezember 1927 endlich der neue Kirchenbau der
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.