
LETZTER BEITRAG
Erentrud Trost (1923-2004): Glasfront der Marienkirche in Heede (1977)
Der kleine Ort Heede im Emsland mit etwa 2500 Einwohnern, viele davon inzwischen keine Katholiken mehr, überrascht mit einer großen römisch-katholischen Kirche, in der mehr als ein halbes Tausend Gläubige die Messe verfolgen können. Der

MS M.133: Berry-Apokalypse (1410-1420)
Im Mittelpunkt werden die Anbetung, Verehrung und Huldigung des Gotteslammes durch eine Frau gezeigt. Im Hintergrund der Szenerie erhebt sich das Himmlische Jerusalem, eher beiläufig, obwohl das Bild der Größe 30 x 20 Zentimter den Apokalypsetext Kap. 21, Vers 9-14 illustrieren soll. Die Miniatur von fol. 82v ist in Paris

Václav Boštík (1913-2005): Zeichnungen „Nebeský Jeruzalém“ (1989, 1992)
Das Bild „Nebeský Jeruzalém I“ (oben) von Václav Boštík (1913-2005) entstand 1989 und befindet sich in der Kunstgalerie von Eger (Cheb). Parallel dazu entstand „Nebeský Jeruzalém II“, eine signierte Pastellzeichnung auf Papier in der Größe 115 x 15 Zentimeter. In der Galerie „Prague Auctions“ (Prag) stand es 2011 noch für

Gaspar Miguel de Barrio (um 1706-1762): Himmelspforte im Rahmen der Maria Immaculata (um 1760)
Gaspar Miguel de Barrio (um 1706-1762) ist der führende Repräsentant des neuspanischen Barock. Er arbeitete in seiner Heimatstadt und dem Kunstzentrum Potosí, das einst zum Vizekönigreich von Peru gehört, im heutigen Bolivien. Im Jahr 2003 wurde der Öffentlichkeit bei einer Kunstauktion ein bislang unbekanntes Werk vorgestellt, welches leider nach Versteigerung

Sante Pizzol (geb. 1939): Regina Pacis in Bozen (2000-2001)
Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Gemeinde sollte 2000 eine großformatige Innenausmalung der Apsis der römisch-katholischen Kirche mit dem Namen „Regina Pacis“ („Königin des Friedens“) in einem Neubaugebiet von Bozen (Südtirol) abgeschlossen sein. Verantwortlich für die 210 Quadratmeter große Malerei waren der örtliche Gemeindepriester Olivio Ghizz und der Mailänder Maler und Glaskünstler

Charles Filiger (1903-1905): „Jérusalem céleste“ (1905)
Diese Zeichnung mit dem Titel „Jérusalem céleste“ oder auch „La chapelle au Christ couronne“ stammt von dem Elsässer Charles Filiger (1863-1928), sie ist auch rechts unten mit C. F. signiert. Der Künstler arbeitete daran von 1903 bis 1905. Filiger stand Gauguin und seinem Kreis Pont-Aven nahe. Stark war seine Kunst

Josef Anton Mohr (1809-1888): Himmelspforte der Kapelle von Zaisenhofen (1857)
Die Abbildung zeigt eine einfache Himmelspforte im Rahmen einer Lauretanischen Litanei, bei der verschiedene Symbole versammelt sind, die der Reinheit und Heiligkeit Mariens Ausdruck verleihen sollen. Die einfache, volkstümliche Malerei in hellen Pastelltönen des ansonsten nicht weiter bekannten Malers Josef Anton Mohr (1809-1888) aus Rohrbach (im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an

Jakob Berwanger (1900-1959): St. Katharina in Solingen-Wald (1955)
Im Jahr 1955 entstand ein Jerusalems-Fenster im Kirchenschiff der römisch-katholischen Kirche St. Katharina in Solingen-Wald im Bergischen Land. Es befindet sich dort oberhalb der Sakristeitür an der linken Seite vorne am Altarbereich. In Farbe und Ausführung ist es eine typische Arbeit im Zuge der Beseitigung von Bombenschäden, die auch hier

Gregorio Gamarra (um 1570-1642): Verschiedene Maria Immaculata-Darstellungen (1600-1630, 1609 und um 1620)
Aus dem Umkreis oder aus der Schule des Malers Gregorio Gamarra stammt diese Himmelspforte in weichen Pastelltönen. Sie gehört zu einem zwischen 1600 und 1630 entstandenen Ölgemälde, einer Immaculata-Darstellung mit den üblichen Marienattributen. Die Pforte ist oben links positioniert. Das barocke Gemälde ist heute Teil der Sammlung Barbosa-Stern in Lima.

Ludwig von Gerichten (1873-1945), Theodor von Gerichten: St. Paul’s Evangelical Lutheran Church in Columbia (1913)
Die protestantische St. Paul’s Evangelical Lutheran Church in Columbia (South Carolina, USA) besitzt ein Glasfenster, welches die deutsche Glasmanufaktur Von Gerichten im Jahr 1913 hergestellt hat. Die Brüder Ludwig und Theodor von Gerichten kamen Ende der 1880er Jahre in die USA und führten, neben ihrer neuen „Von Gerichten Art Glass

Weltgericht der Dorfkirche in Knutby (um 1500)
Die pastellfarbenen Malereien der Saalkirche von Knutby im schwedischen Bistum Uppsala zeigen das Himmlische Jerusalem auf einer Gewölbekappe als großen, dreischiffigen Kirchenbau. Mit Seitenstreben und einem vorgelagerten Narthex versucht der Maler eine komplexe, anspruchsvolle Sakralarchitektur wiederzugeben, wie es sie in Knutby sicher nicht gegeben hat. Kleine Details wie Kreuze oder

Deckenmalerei der Notre-Dame du Puy-en-Velay (um 1850)
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war in Frankreich die sog. „Schablonenmalerei“ beliebt, auf Französisch „au pochoir“. Mit Hilfe von Kartons und speziellen Pappen wurden Ornamente und Muster vor allem in bürgerlichen Wohnungen an die Wände und Decken aufgemalt. Vor allem im häuslichen Bereich des Biedermeier war diese Freizeitbeschäftigung populär

Yngve Lundström (1885-1961): Kirche in Älmhult (1930)
Die protestantische Kirche in Älmhult in der schwedischen Provinz Blekinge wurde mit einem Fenster von Yngve Lundström (1885-1961) ausgestattet. Über dem Altar im Süden wurde im Triumphbogen das Rundfenster „Det himmelska Jerusalem“ („Das Himmlische Jerusalem“) angebracht, im Jahre der Kirchenfertigstellung 1930. damit dürfte es für ganz Schweden die älteste Darstellung

Russische Weltgerichtsdarstellungen (17. Jh.)
Für die Entwicklung des Neuen Jerusalem auf Ikonen ist diejenige aus der St.-Boris-und-Gleb-Kirche (um 1550) aus dem Staatlichen Museum Nowgorod zentral, denn von hier aus bildeten sich zwei Entwicklungslinien von Ikonen weiter aus: Einerseits die Arkaden, andererseits Türme oben und Heilige auf einem Wolkenband unten. Um die zweite Linie soll

Weltgerichtsikone aus der Kirche der Verkündigung in Edon (um 1780) und Kopie (1780-1800)
Die russisch-orthodoxe Kirche der Verkündigung in Edon besaß einst eine Ikone mit einer Weltgerichtsdarstellung, die in Folge der russischen Revolution und ihrer Ablehnung des Christentums in das staatliche Museum von Tscherepowez im Bezirk der Region Wologda gelangte. Das Kunstwerk ist kaum bekannt und wenig erforscht. Die außerordentlich fein gezeichnete, insgesamt

MS 75 (um 1230), MS Français 9574 (1266-1300), MS 394 (um 1300) und MS Unv. Coll. 100 (um 1310): Apokalypsehandschriften
MS 75 ist eine mit 66 Miniaturen ausgestattete mittelalterliche Handschrift aus der Londoner Lambeth Palace Library, die einen französischen Apokalypsetext mit einem Kommentar des Berengaudus beinhaltet. Auffällig sind ihre weich gezeichneten Miniaturen in Pastelltönen. Sie wird auf die späte erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Sie ist insofern interessant, als

Historistische Himmelspforte aus St. Johannes Baptist in Neheim (1913)
Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg wurde noch im Jahr 1913 die römisch-katholische Kirche St. Johannes Baptist in Neheim mit einer imposanten Porta Coeli ausgestattet. Das mehrteilige Fenster stammt von der Kölner Glasmalerei und Kunstgießerei Schneiders & Schmolz. 1976 wurde es

Werner Eckgold (1915-1998): St. Petri-Kirche in Wuppertal-Elberfeld (1964)
Die St. Petri-Kirche am nördlichen Rande der Wuppertaler Altstadt gehört zur Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die auf Glasfenstern öfters auch das Himmlische Jerusalem zur Darstellung brachte – ein anderes Fenster dieser Glaubensgemeinschaft befindet sich unweit in der Martini-Kirche in Radevormwald

Jan Mostaert (um 1474-1552/53): Triptychon mit Jüngstem Gericht sowie Porträts der Familie Noordwijk (um 1514)
Das Triptychon mit einem Jüngstem Gericht sowie Porträts der Familie Noordwijk ist in Bezug auf das Himmlische Jerusalem eine der interessantesten Tafelmalereien am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance. Es war eine Zeit der Experimente und der Extreme, die alten Sicherheiten

Werner Eckgold (1915-1998): St. Marien in Wuppertal-Elberfeld (1962)
Das genaue Entstehungsjahr dieses Glasfensters ist nicht bekannt, es wird auf die Zeit um 1964 datiert. Aus den Akten des Bistums geht hervor, dass das 75jährige Kirchenjubiläum der Anlass des Einbaus war, was sich aber aus finanziellen und anderen Gründen

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Weil im Schönbuch (1967)
Ein spätes Werk des Stuttgarter Glasmeisters Adolf Valentin Saile (1905-1994) mit einer Thematisierung des Himmlischen Jerusalems entstand 1967 in der Martinskirche in Weil im Schönbuch bei Böblingen (signiert und datiert unten links). Auch bei diesem Einbau handelt es sich um

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Buntglasfenster der Ägidiuskirche in Brettach (1963)
Eine der weniger bekannten Arbeiten des Glasmalers und Glasherstellers Adolf Valentin Saile (1905-1994) findet man in der evangelischen Ägidiuskirche von Brettach in der Region Heilbronn-Franken. Anlass zu dem Motiv des Himmlischen Jerusalem gab möglicherweise eine Emporenmalerei aus der Barockzeit, die
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.