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Karl Stadler (1921-2012): Fenster der ehem. Klosterkapelle zu Engelberg (1962)

Der Benediktinerpater Karl Stadler (1921-2012) schuf 1962 in der Hauskapelle des Klosters (heute Sportmittelschule) zu Engelberg (Kanton Obwalden) verschiedene Kunstwerke, darunter die Wandmalerei „Darstellung Jesu im Tempel“ oder auch den Tabernakel. Höhepunkt ist die Glasmalerei „Das himmlische Jerusalem“, in welcher Treppen und Tore der goldenen Stadt angedeutet sind. Diese Tore sind als hellbraune Buckel oder Beulen dargestellt, die alle leicht nach links ausgerichtet sind. Sie sind in ganz unterschiedlicher Größe wiedergegeben. Im unteren Bereich sieht man horizontale Streifen, die man als Stufen einer deuten könnte, wie es im Motiv der Himmelspforte Tradition hat. Stadler äußerte sich 2002 zu dem Fenster: „Ich hatte mich natürlich mit der Johannesoffenbarung immer wieder beschäftigt. Letztlich sind die Visionen nicht darstellbar. Es kam mir mehr darauf an, den Betrachtern eine Einstimmung zu geben; ein Werk zu schaffen, dass Freundlichkeit, Helle, Gottvertrauen vermittelt. Gleichzeitig sind die Fenster ja nicht abgeschlossen wie ein Fresko, sondern jeweils nach Lichteinfall kann man doch etwas erkennen, von dem, was durchscheint. Dieser Wechsel zwischen irdischer Welt draußen und göttlicher Innenwelt hat mich damals beschäftigt, als man mich mit dem Fenster beauftragte. Dort auch das Himmlische Jerusalem darzustellen, war ursprünglich nicht vorgesehen, sondern der Wunsch eines kranken Mitbruders, mit dem ich mich damals intensiv über die Fenster austauschte“.

Guido Muff: Das Benediktinerkloster Engelberg, Regensburg 2000.
Hansjakob Achermann (Bearb.): Kloster- und Pfarrkirche Engelberg, Stans 2009.
Claus Bernet: Spezialband: Himmelspforten vom Mittelalter bis heute (Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 4), Norderstedt 2018 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 46).

 

tags: Kapelle, Kanton Obwalden, Schweiz
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