Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Henri-Arnaud-Kirche in Schöneberg (1949)
LETZTER BEITRAG
Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Ende der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre gab es eine Tendenz im Sakralbau, das Himmlische Jerusalem durch vor- und zurückspringende Ziegelsteine im Altarbereich zur Darstellung zu bringen. Die Wirkung wurde gewöhnlich dadurch gesteigert, dass
Robert Ray Vaughn (1897-1986): Biblische Lehrtafeln (um 1955)
Anfang der 1950er Jahre setzte sich Robert Ray Vaughn (1897-1986) mit dem Himmlischen Jerusalem auseinander, was zu den beiden Arbeiten „In hope of new Jerusalem“ und „The city made of gold“ führte. Sie entstanden als Lehrmaterial für die Sonntagsschule für Kinder im Alter von 8 und 9 Jahren an der
François Décorchemont (1880-1971): Glasfenster der Kirche Saint-Hélier in Beuzeville (um 1968)
Die Kirche Saint-Hélier ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Beuzeville im Département Eure. Das im Kern mittelalterliche Gebäude aus dem 12. Jahrhundert wurde in den 1960er Jahren durch den Dekan von Beuzeville, Pfarrer Leprieur, umfassend renoviert und neugestaltet. Mit vielen freiwilligen Helfern wurde über ein Jahrzehnt dem Inneren eine völlig neue
Malnazar und Aghap’ir: Armenisches Kunstwerk (1645)
Diese exzellent erhaltene Arbeit in leuchtenden hellen Farben entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Erstaunlicherweise konnte sie auf das Jahr 1645 datiert werden. Das Manuskript ist in New Julfa (im heutigen Iran) hergestellt worden, dort unter Beteiligung der Künstler Malnazar und Aghap’ir. Daher hat es auch den Namen New
Louis Charles Auguste Steinheil (1814-1885) und Nicolas Coffetier (1821-1884): Kartäuserkapelle von Lyon (um 1865)
Die Kapelle der Kartäusermönche im ersten Arrondissement von Lyon (Region Rhône-Alpes) ist eine römisch-katholische Kirche. Im Jahr 1837 wurde auf dem Gelände ein Erziehungsinstitut errichtet, für das der Architekt Tony Desjardins (1814-1884) von 1859 bis 1866 eine neugotische Kapelle anbaute. Im Äußeren war die Sainte-Chapelle von Vincennes das Vorbild. Im
MS 19: Apokalypsehandschrift (1300-1330)
Die Bodleian-Apokalypse, die Tanner-Apokalypse, MS M 524 Morgan, die Lambeth-Apokalypse, MS B.10.2 und andere, sicher auch einige, die die Jahrhunderte nicht überstanden haben, bilden eine Gruppe, zu der auch MS 19 gehört. Diese Gruppe zeichnet aus, dass in ihr das Himmlische Jerusalem stets drei Mal dargestellt ist, in folgender Reihenfolge:
John Bunyan: Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1981
Für eine populäre Taschenbuchausgabe, herausgebracht im Jahr 1981, wurde eine Farbzeichnung mit dem Himmlischen Jerusalem für das Cover ausgewählt. Es war eine Zeit, in der das Taschenbuch größte Erfolge feierte und sich viele in dem (irrigen) Glauben fanden, dass Hardcover bald ganz vom Markt verschwinden würde. Demnach wundert es kaum,
J. O. Adeuga: John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1979
Im Jahr 1979 erschien bei der Daystar-Press in Nigeria eine afrikanische Ausgabe mit dem Titel „Ilosiwaju ero mimo. Lati aiye yi si eyi ti mbo: apa ekini ati ekeji“. Das war in Ibadan, der Hauptstadt des Bundesstaates Oyo und mit inzwischen fast vier Millionen Einwohnern damals eine der größten Städte
Peter J. Rennings (1876-1966): Himmelspforten (1928, 1953 und 1979)
Peter J. Rennings war im 20. Jahrhundert an vielen Publikationen der Adventisten mit Illustrationen beteiligt. Der Künstler lebte von 1876 bis 1966 und hatte im Walla Walla County in Washington sein Atelier. Das bekannteste Werk der Adventisten, an dem Rennings mitarbeitete, ist mit Sicherheit die Serie „Bedtime Stories“. Viele seiner
Ilse Schmid: Kinderbuch (1958)
Der Band „Es hat sich eröffnet das himmlische Tor“ führt den Begriff der Himmelspforte bereits im Titel. Es handelt sich um einen kleinen illustrierten Band für Kinder, der im Jahr 1958 in München beim damaligen „Verlag Ars Sacra Josef Müller“ erschienen ist, der sich auf katholische Veröffentlichungen spezialisiert hatte. Diese
Russische Weltgerichtsdarstellung aus der Kunsthalle Perm (um 1620)
Diese russische Arbeit aus einer orthodoxen Kirche oder einem orthodoxen Kloster entstand um das Jahr 1620. Die Gesamtgröße beträgt 151 x 123 Zentimeter; es ist eine Malerei aus Tempera und Goldapplikationen auf Lindenholz. Die dunkle Tönung, die auch das Gold rotbräunlich verfärbt, ist eine Folge des Firnis. Diese Ikone ist
Würfeljerusalem aus Nowgorod (um 1500)
Dieses einzigartige Beispiel für ein russisches Weltgericht soll aus Nowgorod stammen. Es wurde jedoch seinem Ursprungsort entnommen und kam in das Kiewer Nationalmuseum für russische Kunst, dort Inventarnummer Zh-4. Seit 2017 führt das Museum den Namen Nationalmuseum Kiewer Gemäldegalerie, kurz Kiewer Nationale Gemäldegalerie. Wie oftmals in solchen Fällen gingen damit
Russisches Weltgericht (um 1750)
Fachleute datieren diese ungewöhnliche und wohl einzigartige Ikone aus Russland in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Museum Russischer Ikonen im US-amerikanischen Clinton (Inventarnummer R2007.15) kaufte dieses Werk im Juli 2007 vom internationalen Auktionshaus Christie’s an. Wichtige Informationen, wie Provenienz, Künstler, einstige Besitzer u.a. sind längst verloren gegangen, vermutlich für
Ikone aus Westrussland (19. Jh.)
Weltgerichte erfreuen sich seit dem 15. Jahrhundert in der Ikonenkunst einer ungebrochenen Beliebtheit, und das gilt genauso für das 19. Jahrhundert. Damals entstand in Westrussland eine Ikone, die man heute im Staatlichen Museum für Geschichte der Religion in St. Petersburg befindet. Es handelt sich um eine Temperamalerei mit dem ins
Südrussische Weltgerichtsdarstellung (17. Jh.)
Diese volkstümliche Ikone stammt aus einem Synodikon einer Kirche oder Kapelle aus dem südlichen Russland. Es ist eine einfache Arbeit, vermutlich eine Kopie einer älteren Fassung, die jedoch noch nicht bekannt oder bereits wieder verschollen ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Weltgerichtsikonen des 17. Jahrhunderts fallen hier sogleich mehrere Merkmale
Weltgerichtsikone aus Galich (1750-1800)
Diese Ikone stammt aus der russischen Kleinstadt Galich (auch Galitsch) aus der Oblast Kostroma, ein Zentrum russisch-orthodoxer Sakralkunst. Das Kunstwerk aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist vor allem deswegen ungewöhnlich und herausragend, da es in großen Teilen aus Holzapplikationen zusammengesetzt ist. Der Hintergrund wurde nachträglich teilweise in einem
Historistische Himmelspforten in der Saarregion (1. Viertel des 20. Jh.)
Selbstverständlich gibt es Regionen, in denen manche Bildmotive besonders beliebt waren, andere weniger beliebt. So fällt auf, dass im heutigen Bundesland Saarland historistische Himmelspforten in einer besonderen Dichte vorzufinden sind, vor allem in den römisch-katholischen Kirchen, zu der alle hier
Walter Bettendorf (1924-2004): Hl. Dreifaltigkeit in Freudenburg und Kopie in St. Laurentius in Sien (beide um 1965)
Zunächst soll der Künstler Walter Bettendorf (1924-2004) zu Wort kommen, der am Besten über die Entstehung zweier ähnlicher Fenster in Rheinland-Pfalz Auskunft geben kann: „In den 1960er Jahren gab es eine ungebrochene Nachfrage an kirchlichen Glasfenstern, für Neubauten und für
Epitaph des Renward Göldlin von Tiefenau aus dem Freiburger Münster (1600)
Das Freiburger Münster besitzt ein weniger bekanntes und so gut wie bislang nicht näher kunstwissenschaftlich erforschtes Epitaph. Es befindet sich neben dem Südportal des Chorumgangs, an der rechten Wandseite. Die einstigen Holzwurmschäden und andere Beeinträchtigungen, die auch durch Regenwasser verursacht
Heinrich Maier: Himmelspforte aus Mariä Schmerzen in Michelbach (1933)
Es gibt mitunter Glasmalereien, die die Himmelspforte in einer orientalischen Art und Weise darzustellen versuchen. Solche Arbeiten sind selten, da es eine ungebrochene Tradition gab, wie die geschlossene und geöffnete Pforte seit dem 16. Jahrhundert im Rahmen der Lauretanischen Litanei
Seccomalerei aus St. Ulrich in Schützingen (um 1300)
Die im Kern spätromanische, heute evangelische Pfarrkirche St. Ulrich in Schützingen (Nordwürttemberg) wurde im Jahr 1023 erstmals urkundlich erwähnt. Der Chor der ursprünglichen Wehrkirche stammt aus der Zeit vor 1300, seine Wände und Decken sind mit Malereien aus der Zeit
Walter Bettendorf (1924-2004): St. Willibrord in Plaidt (1975)
Die römisch-katholische Pfarrkirche von Plaidt (Eifel) ist dem Heiligen Willibrord geweiht, nach dem angelsächsischen Missionar, der das Kloster Echternach (im heutigen Luxemburg) gegründet hat. Die neogotische Kirche wurde 1975 mit neuen Glasfenstern ausgestattet. Man besaß bislang Nachkriegsfenster mit geometrischem Muster
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.