LETZTER BEITRAG

Friedrich Herlin: Zwölfbotenaltar in Sankt Jakob, Rothenburg ob der Tauber (1466)

Die Rückseite eines Altars bekamen die meisten Gemeindemitglieder über das Jahr nicht zu Gesicht. Lediglich in der Fastenzeit, wenn der Altar geschlossen wurde, wurde die Rückseite zur Vorderseite. Warum diese Seiten überhaupt künstlerisch bearbeitet wurden, ist nicht eindeutig zu beantworten. Jedenfalls sind die Malereien, die man hier findet, keinesfalls mit

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Philippe Cherblanc (geb. 1962): Aluminium-Collage (1997)

Ein Himmlisches Jerusalem auf ungewöhnlichem Material schuf der Franzose Philippe Cherblanc (geb. 1962) im Jahre 1997. Das Werk „Vierge a l’enfant aux pieds de la Nouvelle Jerusalem“ (zu Deutsch: „Die Jungfrau mit dem Kind zu Füßen des Neuen Jerusalem“) hat eine Größe von lediglich 70 x 55 Zentimetern. Das Blatt

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Mönch Obeco: Valladolid-Beatus (970)

Dieser Beatus von Valladolid aus der Zeit um 970 ist eng verwandt mit dem bekannten Codex des Malers und Schreibers Maius und ist auch in derselben spanischen Region entstanden, allerdings gut zwanzig Jahre später. Nach seinem mutmaßlichen Entstehungsort, dem Kloster von Valcavado in der Nähe von Saldaña in der Provinz

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Stephanus Garcia Placidus: Apokalypse von Saint-Sever (um 1060)

Eine der bekanntesten Apokalypse-Handschriften des Mittelalters ist diejenige von Saint-Sever, die um das Jahr 1060 entstanden ist. Sie wurde vom Meister Stephanus Garsia/Garcia Placidus und seinen Gehilfen für die Abtei Saint-Sever in der Gascogne im Auftrag des Abtes Grégoire de Montaner (1028-1072) hergestellt. Heute wird sie in der Französischen Nationalbibliothek

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Sachari Sograf (1810-1853): Kloster Rila (um 1840 und 1844)

Nach einem schweren Brand 1833 wurde die orthodoxe Klosterkirche Rila (Bulgarien) in einer Woge nationaler Begeisterung unter Leitung des Abtes Jossif wieder aufgebaut. Die besten Maler Bulgariens beteiligten sich daran, unter anderem der Meister Sachari Sograf (1810-1853).Das Neue Jerusalem ist in dem Kloster als eigenständige Darstellung in der Kirche visualisiert.

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Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Christliche Pilgerschaft“ (1512)

Johannes Geiler von Kaysersberg (1445-1510) war über dreißig Jahre Domprediger zu Straßburg, das ihm Babel und Himmlisches Jerusalem zugleich war. Etwa fünfzig seiner Predigten flossen in sein Hauptwerk „Christenlich bilger“ ein. Bei dem 1512 in Basel erschienen Werk (mit Holzschnitten aus Augsburg) handelt sich um eine deutsche Übersetzung von Kaysersbergs

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Reinhold Fürst (1940-2009): St. Stefan in Nürnberg (1987)

Franken ist vielleicht die mitteleuropäische Region mit der höchsten Dichte an sakralen Werken mit dem Himmlischen Jerusalem. Vielleicht liegt es an der gemischten Konfessionalität, der relativ geringen Zerstörung vieler Kleinstädte und Dörfer im Zweiten Weltkrieg oder an der jahrhundertealten Handwerkertradition: In Ober,- Mittel- und Unterfranken bieten besonders viele Kirchen Glasfenster

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Christopher Whall (1849-1924): Burford in Oxfordshire (1907)

Das Südfenster der anglikanischen Kirche St John the Baptist in Burford (Oxfordshire) wurde 1907 von dem englischen Glaskünstler Christopher Whall (1849-1924) gestaltet. Im unteren Bereich des Fensters ist Maria dargestellt, im oberen Bereich das Himmlische Jerusalem. Zahlreiche unterschiedliche Bauten reihen sich hier aneinander, darunter ganz links ein rot-weiß gestreifter schmaler

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James Powell & Sons: St Columb’s-Kathedrale in Derry (1913)

Cecil Frances Alexander (geb. 1818) war eine erfolgreiche englisch-irische Dichterin und Romanschriftstellerin. Ihre einstigen Erfolge waren „All Things Bright and Beautiful“, „There Is a Green Hill Far Away“ und „Once in Royal David’s City“. Ihr zu Ehren wurde in der anglikanischen St Columb’s-Kathedrale im nordirischen Derry (Londonderry), wo Alexander 1895

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Apsismosaik aus San Vitale in Ravenna (um 530)

Die Darstellungsform des Lämmerfrieses, mit Jerusalem und Bethlehem zwischen vier, sechs oder zwölf Lämmern, war keineswegs auf das spätantike Rom begrenzt. Das älteste, bekannteste und vielleicht auch schönste Beispiel für einen Lämmerfries außerhalb von Rom findet man in der römisch-katholischen Basilika San Vitale in Ravenna. Die Kirche, 547 dem Heiligen

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Daniel Frese (geb. um 1540-1611): Rathausgemälde in Lüneburg (1578)

Zu sehen ist auf dem Ausschnitt ein streng geometrisiertes Himmlisches Jerusalem auf der linken Seite, während rechts zwei Engel und Christus einen dunklen Vorhang zurückziehen, um die Szene zu enthüllen. Was kommt zum Vorschein? Umgeben von einer Stadtmauer und zwölf grauen Rundtürmen, die jeweils mit einem Namen der jüdischen Stämme

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Rudolf Schäfer (1878-1961): Michaelskirche in Unterrodach (1931)

Der evangelischen Michaelskirche in Unterrodach (Landkreis Kronach, Oberfranken) wurde 1931 von Konrad und Katharina Friedlein ein neues Glasfenster gestiftet. Konzipiert und gestaltet wurde es von Rudolf Schäfer in Zusammenarbeit mit der Kunstanstalt Christian Abel aus Nürnberg. Johannes in der Mitte, der Engel rechts, der Regenbogen oben links und die Gottesstadt

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Frühe Illusionsmalerei: San Clemente in Rom (12. Jh.)

Eine kunsthistorische Besonderheit bietet die römisch-katholische Kirche San Clemente (Basilica San Clemente al Laterano) in Rom aus dem 12. Jahrhundert. Hier befindet sich Jerusalem einmal auf der rechten Seite der Wandfläche der Apsis, jedoch teilweise bereits außerhalb der eigentlichen Apsiskuppel. Dies hat den Effekt, dass es so aussieht, als würde

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Marianna Paransky: Jerusalemsschmuck (2000-2002)

Schmuckstücke, die das Himmlische Jerusalem zeigen, sind nicht ganz so selten wie man meinen möchte. Sie sind nur nicht so bekannt wie Ölgemälde oder Zeichnungen beispielsweise in Bibelausgaben oder Museen; zumeist befinden sich diese Arbeiten in einer Privatsammlung. Das älteste Beispiel ist sicherlich ein perlenbesetzter Anhänger für eine adelige Dame

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MS M 240: Bible moralisée (um 1225)

Eine Bible moralisée aus der Zeit um 1225 wird in der New Yorker Morgan Library aufbewahrt (nach der Herkunft Toledo-Exemplar genannt, MS M 240). Von nicht weniger als 2.700 Bildpaaren zeigen insgesamt neun Medaillons auf vier Seiten (fol. 3v, 5v,

Cimabue: San Francesco in Assisi (um 1280)

Die heutige Basilika San Francesco in Assisi (Umbrien) ist die Grablegungskirche des Ordensgründers der Franziskanermönche, Franz von Assisi. Der Bau ist in eine romanische Ober- und gotische Unterkirche geteilt, die beide bedeutende Malereien besitzen und belegen, dass der Bettelorden sein

MS 98 in scrin.: 87: Hamburger Apokalypse (1300-1325)

Vor einem kleinen, verschlossenen Tor mit filigranem Beschlagwerk erhebt sich, in heller blauer Farbe, die Mauer der Gottesstadt. Über der Mauerkante sind fünf verschiedene mittelalterlich geprägte Bauten aus dem Stadtinneren wie an einer Perlenschnur aneinander gereiht, breite Türme außen, Sakral-

Fresko aus Santa Maria Piano in Loreto Aprutino (um 1520)

Die Kirche Santa Maria Piano bei der Ortschaft Loreto Aprutino bei Pescara in der italienischen Region der Abruzzen ist mit kostbaren Wandmalereien aus der Zeit um 1520 ausgestattet. Wahrscheinlich wurden die Malerarbeiten der Renaissance damals von ortsansässigen Künstlern ausgeführt –

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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