LETZTER BEITRAG

Frühe Illusionsmalerei: San Clemente in Rom (12. Jh.)

Eine kunsthistorische Besonderheit bietet die römisch-katholische Kirche San Clemente (Basilica San Clemente al Laterano) in Rom aus dem 12. Jahrhundert. Hier befindet sich Jerusalem einmal auf der rechten Seite der Wandfläche der Apsis, jedoch teilweise bereits außerhalb der eigentlichen Apsiskuppel. Dies hat den Effekt, dass es so aussieht, als würde

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Marianna Paransky: Jerusalemsschmuck (2000-2002)

Schmuckstücke, die das Himmlische Jerusalem zeigen, sind nicht ganz so selten wie man meinen möchte. Sie sind nur nicht so bekannt wie Ölgemälde oder Zeichnungen beispielsweise in Bibelausgaben oder Museen; zumeist befinden sich diese Arbeiten in einer Privatsammlung. Das älteste Beispiel ist sicherlich ein perlenbesetzter Anhänger für eine adelige Dame

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MS néerlandais 3: Flämische Apokalypse (1400-1410)

Diese flämische Apokalypse wurde in Brügge für Adelige zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Heute findet sich die Handschrift in der Französischen Nationalbibliothek in Paris (MS néerlandais 3). Die Mauern der Stadt sind hier gewissermaßen anbetende Engel, in farblich unterschiedlichen Gewändern. Sie haben sich nach innen, zur Stadtmitte hin, gekehrt.

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Erentrud Trost (1923-2004): Glasfenster der Friedhofskapelle Ostbevern (1983)

Die Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) stand Anfang der 1980er Jahre mitten in ihrem künstlerischen Schaffen, auch bezüglich des Himmlischen Jerusalem. Dieser Gegenstand zieht sich wie ein Leitmotiv durch das Ouvre der Künstlerin. 1983 hatte sie bereits bedeutende Arbeiten mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt, und bis in die 1990er Jahre sollten

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Andreas Lorentz (um 1530 – um 1588): Gelenauer Epitaph (1581)

Die evangelische Kirche in Gelenau südlich von Chemnitz im Erzgebirge besitzt einen komplexen Epitaph der Hochrenaissance. Geschaffen wurde das Meisterwerk 1581 von Andreas Lorentz (um 1530 – um 1588) aus Freiberg für den Patronatsherrn Joachim von Schönberg (und seine Familie), der ein Jahr zuvor verstorben war. Seit 1551 war er

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Leonardo Ugolini (geb. 1969): Sandjerusalem (2006)

Das Himmlische Jerusalem ist sicher nicht auf Sand gebaut, aber in Sand dargestellt worden. Seit dem Jahr 1997 baut der Sandkünstler Leonardo Ugolini (geb. 1969) aus Italien mehrfach Sandarchitekturen, stets zusammen mit weiteren Sandobjekten wie Menschen, Tieren etc. Alles wird ausschließlich aus Sand und Wasser errichtet. Seine Ausstellung, die immer

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Lettner der Marienkirche in Gelnhausen (um 1260)

Während der Säkularisierung wurden fast alle mittelalterlichen Lettner in denjenigen Kirchen zerstört, die zum Luthertum übergetreten waren – schon deshalb ist der steinerne Lettner der Marienkirche in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis (Hessen) etwas Besonderes. Wenig bekannt ist er tatsächlich heute die älteste Darstellung des Himmlischen Jerusalem in Stein, gut ein halbes

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Emil Wachter (1921-2012): Apsis der Heilig-Kreuz-Kirche in Knielingen (1961)

Die römisch-katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Knielingen ist heute Zentrum der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-St.-Konrad/Heilig-Kreuz. Die Kirche ist aus architekturgeschichtlichen und künstlerischen Gründen inzwischen ein Kulturdenkmal. 1961 wurde sie nach Plänen des Karlsruher Kirchenbauarchitekten Werner Groh unter Mitarbeit von H. G. Klotz erbaut. Markant ist der an frühchristliche Vorbilder erinnernde strenge Kirchenraum mit seiner

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Ulrich von Ensingen: Tympanon der Frauenkirche Esslingen (um 1405)

Das Tympanon am Südwestportal der Frauenkirche in Esslingen am Neckar wurde fertiggestellt, als von 1400 bis 1419 der Baumeister Ulrich von Ensingen (um 1350-1419) den Kirchenbau fortführte. Ulrich Ensinger (auch Ulrich von Ensingen oder Ulricus Fissingen de Ulme) war ein Baumeister der süddeutschen Gotik, er war auch am Ulmer Münster,

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Tympanon der Tauberbischofsheimer Friedhofskapelle (1474)

Die spätgotische Sebastianuskapelle in Tauberbischofsheim (nördliches Baden-Württemberg) wurde im Jahr 1474 fertiggestellt. Sie war die mittelalterliche Friedhofskapelle der Stadt, was vermutlich auch den Anlass dazu gab, am Tympanon des Nordportals das Weltgericht zu zeigen. Einst war dieses Portal eines unbekannten Steinmetz der Eingang zum Untergeschoss, dem sogenannten „Beinhaus“. Heute befindet

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Anton Pruska (1846-1930): St. Anna im Lehel, München (1892)

Das Tympanon über dem westlichen Portal der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Anna im Lehel in München (ehemals auch St.-Anna-Vorstadt) ist ähnlich wie mittelalterliche Arbeiten gestaltet. Das Werk aus Kelheimer Auerkalk zählt, wie die gesamte Kirche St. Anna im Lehel, zu den besten Arbeiten des frühen Jugendstil-Historismus in Süddeutschland. Thema dieses 1892

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Bronze-Reliefplatte von Christof Grüger (1926-2014) aus Magdeburg, Pauluskirche (1969)

Christof Grüger (1926-2014) war ein Künstler, der in der DDR unter schwierigen Bedingungen Sakralkunst in einer einzigartigen, form- und farbkräftigen Sprache geschaffen hat. Sein besonderes Anliegen war das Himmlische Jerusalem, welches er mehrfach zur Darstellung brachte:-Glasfenster der evangelischen Kirche zum Vaterhaus in Berlin-Treptow, 1966-Betonglasfenster der katholischen Kirche Heilige Maria in

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MS M 484: Apokalypse der Margareta von York (um 1475)

Diese illuminierte Handschrift entstand um 1475 in Gent, als die Stadt unter der Herrschaft der Burgunder nach militärischen Niederlagen eine wirtschaftliche Blüte erlebte. Margareta (auch Margarete) von York (1446-1503) war als dritte Gattin Karls des Kühnen Herzogin von Burgund geworden.

MS M. 1043. 2r: Burckhardt-Wildt-Apokalypse (1280-1295)

Die Burckhardt-Wildt-Apokalypse umfasste einst einen Illustrationszyklus zum Offenbarungstext neben dem Kommentar von Berengaudus in Latein und Französisch. Diese Apokalypseausgabe ist heute nur als Fragment erhalten. Vermutlich entstand sie in England oder Lothringen zwischen den Jahren 1280 und 1290. Das Manuskript

Maria Immaculata aus Saint Michel in Montaner (um 1520)

Die römisch-katholische Kirche Saint Michel in Montaner, einer kleinen Gemeinde im Département Pyrénées-Atlantiques, ist mit Fresken aus dem frühen 16. Jahrhundert ausgemalt. Weder über die genaueren Entstehungshintergründe noch über die ausführenden Künstler sind wir näher informiert. Ein strenger Winter im

MS B.10.2: Apokalypsehandschrift (um 1310)

Die Miniaturen der Westminster-Handschrift MS B. 10.2 des Cambridger Trinity Colleges (fol. 36v, 37r und 37v) sind von großer Schönheit und stehen außerhalb der gängigen Bildtradition der englischen Apokalypsen zu diesem Thema. Das gilt auch für die bevorzugten Farben Rosa

MS R.16.2: Trinity-Apokalypse (um 1255-1260)

Die Trinity-Apokalypse gilt als Meisterwerk der hochmittelalterlichen Illustrationskunst und verdient besondere Beachtung. Auch sie fällt in den Zeitraum der wenigen Jahre von 1255 bis 1260, der in England eine schier unglaubliche Vielfalt von Illustrationen der Apokalypse hervorbringen ließ. Diese Handschrift

Dublin-Apokalypse MS 64 (1250-1300)

  Die Dublin-Apokalypse der Trinity College Library TCD MS 64 (früher MA K. 4.31) wird ihrer Qualität wegen durchweg gelobt, zu Recht. Sie ist ein eigenständiges Werk, das kaum auf andere zeitgenössische Apokalypseausgaben aus England oder Frankreich Bezug nimmt. Sicherlich

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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