LETZTER BEITRAG

Lettner der Marienkirche in Gelnhausen (um 1260)

Während der Säkularisierung wurden fast alle mittelalterlichen Lettner in denjenigen Kirchen zerstört, die zum Luthertum übergetreten waren – schon deshalb ist der steinerne Lettner der Marienkirche in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis (Hessen) etwas Besonderes. Wenig bekannt ist er tatsächlich heute die älteste Darstellung des Himmlischen Jerusalem in Stein, gut ein halbes

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Emil Wachter (1921-2012): Apsis der Heilig-Kreuz-Kirche in Knielingen (1961)

Die römisch-katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Knielingen ist heute Zentrum der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-St.-Konrad/Heilig-Kreuz. Die Kirche ist aus architekturgeschichtlichen und künstlerischen Gründen inzwischen ein Kulturdenkmal. 1961 wurde sie nach Plänen des Karlsruher Kirchenbauarchitekten Werner Groh unter Mitarbeit von H. G. Klotz erbaut. Markant ist der an frühchristliche Vorbilder erinnernde strenge Kirchenraum mit seiner

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Ulrich von Ensingen: Tympanon der Frauenkirche Esslingen (um 1405)

Das Tympanon am Südwestportal der Frauenkirche in Esslingen am Neckar wurde fertiggestellt, als von 1400 bis 1419 der Baumeister Ulrich von Ensingen (um 1350-1419) den Kirchenbau fortführte. Ulrich Ensinger (auch Ulrich von Ensingen oder Ulricus Fissingen de Ulme) war ein Baumeister der süddeutschen Gotik, er war auch am Ulmer Münster,

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Tympanon der Tauberbischofsheimer Friedhofskapelle (1474)

Die spätgotische Sebastianuskapelle in Tauberbischofsheim (nördliches Baden-Württemberg) wurde im Jahr 1474 fertiggestellt. Sie war die mittelalterliche Friedhofskapelle der Stadt, was vermutlich auch den Anlass dazu gab, am Tympanon des Nordportals das Weltgericht zu zeigen. Einst war dieses Portal eines unbekannten Steinmetz der Eingang zum Untergeschoss, dem sogenannten „Beinhaus“. Heute befindet

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Anton Pruska (1846-1930): St. Anna im Lehel, München (1892)

Das Tympanon über dem westlichen Portal der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Anna im Lehel in München (ehemals auch St.-Anna-Vorstadt) ist ähnlich wie mittelalterliche Arbeiten gestaltet. Das Werk aus Kelheimer Auerkalk zählt, wie die gesamte Kirche St. Anna im Lehel, zu den besten Arbeiten des frühen Jugendstil-Historismus in Süddeutschland. Thema dieses 1892

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Bronze-Reliefplatte von Christof Grüger (1926-2014) aus Magdeburg, Pauluskirche (1969)

Christof Grüger (1926-2014) war ein Künstler, der in der DDR unter schwierigen Bedingungen Sakralkunst in einer einzigartigen, form- und farbkräftigen Sprache geschaffen hat. Sein besonderes Anliegen war das Himmlische Jerusalem, welches er mehrfach zur Darstellung brachte:-Glasfenster der evangelischen Kirche zum Vaterhaus in Berlin-Treptow, 1966-Betonglasfenster der katholischen Kirche Heilige Maria in

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Jakob Häne (1913-1978): Die Häne-Apokalypse (1976)

Die Farbabbildung aus dem Buch „Apokalypse: Geheime Offenbarung“ (S. 91), das selbst apokalyptische Züge trägt, da es die Überzeugung verbreitet, die Endzeit stehe vor der Tür, erschien in Stein am Rhein 1976, also zu einer Zeit, die ganz vom Ost-West-Konflikt und des Wettrüstens überschattet war.Die Vorgeschichte dieser Teilbibel ist eigenartig:

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Georg Steyger (1564-1638): Kanzel in Wolfenbüttel (1623)

Die evangelische Marienkirche in Wolfenbüttel besitzt einen kostbaren Schnitzaltar aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Kirche ist von herausragender Bedeutung, denn sie ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau Deutschlands. Die Kirche wird auch als Hauptkirche oder Beatae Mariae Virginis (kurz: BMV, heilige Jungfrau Maria) bezeichnet und wurde von Herzog

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Tympanon von Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay (1140-1152)

Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay (Burgund) ist einer der bedeutendsten Sakralbauten des 12. Jahrhunderts in ganz Frankreich. 1979 wurde die Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, und 1998 erneut als Teil des Weltkulturerbes „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet. Ausschlaggebend war stets der hervorragende Skulpturenschmuck des Gebäudes.Im Anschluss an den Narthex des Gebäudes entstand in Vézelay

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Tympanon von Notre Dame, Paris (um 1180)

Aus dem 12. Jahrhundert stammt das Gerichts-Tympanon von Notre Dame zu Paris (viertes Arrondissement) am mittigen Portal der Westfassade. Es zählt zu den bedeutendsten Portalgestaltungen des Mittelalters und ist überaus bekannt, obwohl es in den Jahrhunderten später kaum einmal kopiert wurde. Bei Notre Dame zu Paris findet man einen ganz

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Himmelspforte aus Survilliers (1864)

Dieses Bleiglasfenster von vermutlich 1864 ist in der römisch-katholischen Kirche Saint-Martin in Survilliers zu finden, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Survilliers ist eine Gemeinde bei Luzarches im Departement Val-d’Oise in der Region Île de France. Paris ist südlich etwa zwanzig Kilometer entfernt, und dort wurden die Fenster entworfen und

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Brunnen aus Saint Michel de Grandmont (1175-1200)

Brunnen eignen sich durchaus zur Präsentation des Himmlischen Jerusalem – dennoch sind die Beispiele rar, eigentlich sehr rar, denn es gibt aus späterer Zeit allein den Stadtbrunnen in Kitzingen. Erhalten hat sich aus dem Mittelalter ein Brunnen einer Fontäne, die ein französisches Kloster im Languedoc zierte. Vermutlich befand sich der

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Nicolai Greschny (1912-1985): Fresko aus Sainte-Anne in Châtel-Guyon (1956)

In den 1950er Jahren war Nicolai Greschny (1912-1985) ein gefeierter Künstler, der in Frankreich viele römisch-katholische Kirchen ausgemalt hat. Darunter fällt auch die Wallfahrtskirche Sainte-Anne in Châtel-Guyon, einer Gemeinde bei Clermont-Ferrand in der Auvergne. Die Arbeiten gingen während eines extrem

Pierre Cuypers (1827-1921): Deckenmalerei der Amsterdamer Vondelkerk (1880)

Der Bau und die Innengestaltung der römisch-katholischen Amsterdamer Vondelkerk ist eine Arbeit des niederländischen Architekten, Kunst- und Kunsthandwerksunternehmers Pierre Cuypers (1827-1921) aus Roermond. Die Grundsteinlegung war 1872, die endgültige Fertigstellung fiel in das Jahr 1880. Die achteckige Vierung des Sternengewölbes

Fresken der Dorfkirche von Mørkøv (1460-1480)

Mørkøv, südlich von Holbæk, ist eine Kirchspielgemeinde auf der Insel Sjælland in Süddänemark. Diese Insel ist geradezu gesegnet mit mittelalterlichen Freskenmalereien – zahlreiche zeigen biblische Motive, allein ein Dutzend das Himmlische Jerusalem. Im Gegensatz zu künstlerischen Höhepunkten wie in Svaerdborg

Wandmalerei aus der Vank-Kathedrale in Isfahan (um 1660)

Im Stadtteil Dschulfa der heute iranischen Stadt Isfahan befindet sich die armenisch-apostolische Vank-Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert. Die hier aufgemalten Wandfresken aus der Zeit um 1660 hatten Vorbildcharakter für viele orthodoxe Kirchen in der iranisch-irakischen Region, von denen sich jedoch

Fresko der Erzengel-Michael-Kathedrale in Moskau (1652-1666)

Im Zeitraum von 1652 bis zum Jahr 1666 wurde die Erzengel-Michael-Kathedrale des Moskauer Kremls innen und außen neu bemalt. Beteiligt waren einheimische russische Meister aus Jaroslawl, Kostroma oder aus Weliki Nowgorod, aber auch Ikonenmaler der zarenhofeigenen Rüstkammer. Ergänzt wurden die

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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