
LETZTER BEITRAG
Russische Wandteppiche „Amerika“ (1745-1747 bzw. um 1750)
Der Wandteppich „Amerika“ gehört zu der vierteiligen Serie „Kontinente der Welt“. Die 305 x 211 Zentimeter große Arbeit besteht aus Wolle und Seide. Hergestellt wurde sie in der kaiserlichen Gobelin-Manufaktur von Sankt Petersburg, über den

Sachari Sograf (1810-1853): Kloster Rila (um 1840 und 1844)
Nach einem schweren Brand 1833 wurde die orthodoxe Klosterkirche Rila (Bulgarien) in einer Woge nationaler Begeisterung unter Leitung des Abtes Jossif wieder aufgebaut. Die besten Maler Bulgariens beteiligten sich daran, unter anderem der Meister Sachari Sograf (1810-1853).Das Neue Jerusalem ist in dem Kloster als eigenständige Darstellung in der Kirche visualisiert.

Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Christliche Pilgerschaft“ (1512)
Johannes Geiler von Kaysersberg (1445-1510) war über dreißig Jahre Domprediger zu Straßburg, das ihm Babel und Himmlisches Jerusalem zugleich war. Etwa fünfzig seiner Predigten flossen in sein Hauptwerk „Christenlich bilger“ ein. Bei dem 1512 in Basel erschienen Werk (mit Holzschnitten aus Augsburg) handelt sich um eine deutsche Übersetzung von Kaysersbergs

Reinhold Fürst (1940-2009): St. Stefan in Nürnberg (1987)
Franken ist vielleicht die mitteleuropäische Region mit der höchsten Dichte an sakralen Werken mit dem Himmlischen Jerusalem. Vielleicht liegt es an der gemischten Konfessionalität, der relativ geringen Zerstörung vieler Kleinstädte und Dörfer im Zweiten Weltkrieg oder an der jahrhundertealten Handwerkertradition: In Ober,- Mittel- und Unterfranken bieten besonders viele Kirchen Glasfenster

Christopher Whall (1849-1924): Burford in Oxfordshire (1907)
Das Südfenster der anglikanischen Kirche St John the Baptist in Burford (Oxfordshire) wurde 1907 von dem englischen Glaskünstler Christopher Whall (1849-1924) gestaltet. Im unteren Bereich des Fensters ist Maria dargestellt, im oberen Bereich das Himmlische Jerusalem. Zahlreiche unterschiedliche Bauten reihen sich hier aneinander, darunter ganz links ein rot-weiß gestreifter schmaler

James Powell & Sons: St Columb’s-Kathedrale in Derry (1913)
Cecil Frances Alexander (geb. 1818) war eine erfolgreiche englisch-irische Dichterin und Romanschriftstellerin. Ihre einstigen Erfolge waren „All Things Bright and Beautiful“, „There Is a Green Hill Far Away“ und „Once in Royal David’s City“. Ihr zu Ehren wurde in der anglikanischen St Columb’s-Kathedrale im nordirischen Derry (Londonderry), wo Alexander 1895

Apsismosaik aus San Vitale in Ravenna (um 530)
Die Darstellungsform des Lämmerfrieses, mit Jerusalem und Bethlehem zwischen vier, sechs oder zwölf Lämmern, war keineswegs auf das spätantike Rom begrenzt. Das älteste, bekannteste und vielleicht auch schönste Beispiel für einen Lämmerfries außerhalb von Rom findet man in der römisch-katholischen Basilika San Vitale in Ravenna. Die Kirche, 547 dem Heiligen

Daniel Frese (geb. um 1540-1611): Rathausgemälde in Lüneburg (1578)
Zu sehen ist auf dem Ausschnitt ein streng geometrisiertes Himmlisches Jerusalem auf der linken Seite, während rechts zwei Engel und Christus einen dunklen Vorhang zurückziehen, um die Szene zu enthüllen. Was kommt zum Vorschein? Umgeben von einer Stadtmauer und zwölf grauen Rundtürmen, die jeweils mit einem Namen der jüdischen Stämme

Rudolf Schäfer (1878-1961): Michaelskirche in Unterrodach (1931)
Der evangelischen Michaelskirche in Unterrodach (Landkreis Kronach, Oberfranken) wurde 1931 von Konrad und Katharina Friedlein ein neues Glasfenster gestiftet. Konzipiert und gestaltet wurde es von Rudolf Schäfer in Zusammenarbeit mit der Kunstanstalt Christian Abel aus Nürnberg. Johannes in der Mitte, der Engel rechts, der Regenbogen oben links und die Gottesstadt

Frühe Illusionsmalerei: San Clemente in Rom (12. Jh.)
Eine kunsthistorische Besonderheit bietet die römisch-katholische Kirche San Clemente (Basilica San Clemente al Laterano) in Rom aus dem 12. Jahrhundert. Hier befindet sich Jerusalem einmal auf der rechten Seite der Wandfläche der Apsis, jedoch teilweise bereits außerhalb der eigentlichen Apsiskuppel. Dies hat den Effekt, dass es so aussieht, als würde

Marianna Paransky: Jerusalemsschmuck (2000-2002)
Schmuckstücke, die das Himmlische Jerusalem zeigen, sind nicht ganz so selten wie man meinen möchte. Sie sind nur nicht so bekannt wie Ölgemälde oder Zeichnungen beispielsweise in Bibelausgaben oder Museen; zumeist befinden sich diese Arbeiten in einer Privatsammlung. Das älteste Beispiel ist sicherlich ein perlenbesetzter Anhänger für eine adelige Dame

MS néerlandais 3: Flämische Apokalypse (1400-1410)
Diese flämische Apokalypse wurde in Brügge für Adelige zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Heute findet sich die Handschrift in der Französischen Nationalbibliothek in Paris (MS néerlandais 3). Die Mauern der Stadt sind hier gewissermaßen anbetende Engel, in farblich unterschiedlichen Gewändern. Sie haben sich nach innen, zur Stadtmitte hin, gekehrt.

Erentrud Trost (1923-2004): Glasfenster der Friedhofskapelle Ostbevern (1983)
Die Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) stand Anfang der 1980er Jahre mitten in ihrem künstlerischen Schaffen, auch bezüglich des Himmlischen Jerusalem. Dieser Gegenstand zieht sich wie ein Leitmotiv durch das Ouvre der Künstlerin. 1983 hatte sie bereits bedeutende Arbeiten mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt, und bis in die 1990er Jahre sollten

Andreas Lorentz (um 1530 – um 1588): Gelenauer Epitaph (1581)
Die evangelische Kirche in Gelenau südlich von Chemnitz im Erzgebirge besitzt einen komplexen Epitaph der Hochrenaissance. Geschaffen wurde das Meisterwerk 1581 von Andreas Lorentz (um 1530 – um 1588) aus Freiberg für den Patronatsherrn Joachim von Schönberg (und seine Familie), der ein Jahr zuvor verstorben war. Seit 1551 war er

Leonardo Ugolini (geb. 1969): Sandjerusalem (2006)
Das Himmlische Jerusalem ist sicher nicht auf Sand gebaut, aber in Sand dargestellt worden. Seit dem Jahr 1997 baut der Sandkünstler Leonardo Ugolini (geb. 1969) aus Italien mehrfach Sandarchitekturen, stets zusammen mit weiteren Sandobjekten wie Menschen, Tieren etc. Alles wird ausschließlich aus Sand und Wasser errichtet. Seine Ausstellung, die immer

Adolf Quensen (1851-1911): Deckenmalerei in der St. Nikolai-Kirche in Braunschweig-Melverode (um 1906)
Viele Jahre waren die Malereien in Melverode unter dem Putz verborgen. 1877 wurde erstmals von entdeckten Wandmalereien berichtet. Von 1902 bis 1906 wurden Reste der ursprünglichen Wandmalerei im Chor und auch im Kirchenschiff freigelegt. An der Südwand fand man Szenen aus dem Leben von Jesus Christus, an der Nordwand Szenen

MS 3089: Gebetbuch (um 1190)
Um das Jahr 1190 entstand in Brüssel das Gebetbuch „Officium canonicum et missae de S. Michaele et SS. Angelis“. Heute wird diese Handschrift unter MS 3089 in der dortigen Bibliothèque Royale Albert Ier aufbewahrt. Die Folii 23r, 27r und 40v

Bartholomäus-Meister: Wandfresko aus San Bartolomeo in Ferrara (1270-1294)
Der „Palazzo dei Diamanti“ beherbergt eine Kunstsammlung zur lokalen Geschichte der Stadt Ferrara in der oberitalienischen Region Emilia-Romagna. Neben Gemälden und Möbeln finden sich im großen Hauptsaal des Palastes auch einige mittelalterliche Fresken aus umliegenden Kirchen, die man aus konservatorischen

MS B.10.6 aus dem Trinity College (12. Jh.)
Die lateinische Handschrift MS B.10.6 aus dem Trinity College in Cambridge ist eine der ältesten englischen Apokalypsehandschriften überhaupt. Bis zu sechs verschiedene Illustratoren haben hier mitgewirkt, so haben es Fachleute herausgefunden. Die Miniaturen haben nicht den künstlerischen Anspruch wie etwa

Jacopo di Mino del Pellicciaio: Klosters San Francesco in Todi (1346)
Der Chor des Klosters San Francesco des Klarissenordens in Todi, einer Kleinstadt in Umbrien, ist mit umfassenden Fresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts ausstaffiert. Thema ist die Befreiung von Seelen aus dem Fegefeuer durch die Heilige Maria. Von der

Giovanni Canavesio (um 1430-1495): Notre-Dame des Fontaines in La Brigue (1492)
Unweit der südfranzösischen Stadt La Brigue im Département Alpes-Maritimes befindet sich die römisch-katholische Kapelle Notre-Dame des Fontaines, an einer Stelle, an der man sieben Quellen vorfand. Die gesamte Kapelle aus dem 14. Jahrhundert ist mit späteren Wand- und Deckenmalereien geschmückt,

Enricus Mazzucco, Giovanni Mazzucco: Fresko aus San Fiorenzo in Bastia Mondovi (1472)
Die Fresken der Kirche San Fiorenzo zeigen auf der Südwand das Himmlische Jerusalem. Es ist mit einer Entstehungszeit im Jahr 1472 eines der frühesten exakt datierten Fresken mit dieser Thematik. Damals gehörte der Ort zum Herzogtum Savoyen, dessen Fahne auf
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.