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Alfred Erhart (1928-1984): Tabernakel aus der Kapelle St. Pius X., Kandel (1958)

Der Tabernakel der Kandelkapelle St. Pius X. bei Landau in der Pfalz ist eine Arbeit des Gold- und Silberschmieds Alfred Erhart (1928-1984). Dargestellt sind links unten der Seher Johannes und rechts oben das Himmlische Jerusalem, bei dem sich die Bauten und Tore halbkreisförmig um den Kreisnimbus mit dem Lamm Gottes ziehen. Zwischen der Stadt und dem Seher steht über die Tabernakeloberfläche in Latein geschrieben: „Ecce tabernaculum dei, cum hominibus“ (Apok. 21, 3). Der Schmuck aus zwölf aufgesetzten Edelsteinen steht in der Tradition der Waldkircher Edelsteinschleiferei. Der Tabernakel stand ursprünglich auf dem Altar, wurde aber 2011 gemäß der liturgischen Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils an der linken Seitenwand des Chorraums der Kandelkapelle neu aufgestellt.

Hermann Brommer: Alfred Erhart (1928–1984). Zum Tod des Freiburger Bildhauers, in: Schau-ins-Land, 103, 1984, S. 209-217.
Claus Bernet: Der Tabernakel und das Neue Jerusalem, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 34).

 

Zum Künstler:

Alfred Erhart wurde am 12. März 1928 in Freiburg im Breisgau geboren. Erhart studierte nach dem Abitur (1947) an der an der Staatlichen Höheren Fachschule für Edelmetallgewerbe in Schwäbisch Gmünd. Nach seinem Abschluss 1952 machte er sich mit einer eigenen Werkstatt in Freiburg/Breisgau selbstständig. Neben seiner praktischen Tätigkeit wirkte er auch als Theoretiker und publizierte kunstwissenschaftliche Arbeiten (1980 zu handgearbeiteten Figuren aus Rundholz und 1973 zu Holzobjekten im Alltag, beide im Christophorus-Verlag erschienen).
Im Jahr 1958 heiratete er die Lehrerin Maria Stella Karle, mit der er fünf Kinder hatte. Ab 1972 begann er auch, am Kunstkolleg St. Sebastian in Stegen als Werklehrer für Bildende Kunst zu unterrichten. Sein eigenes Schaffen konzentrierte sich auf religiöse Kunstgegenstände, überwiegend in Metall. 1983 war sein letztes Werk den Hirtenstab für Karl Lehmann, dem damaligen Bischof von Mainz. Kurz darauf, am 18. Januar 1984, verstarb Alfred Erhart in Stegen-Eschbach im Schwarzwald.
Bekannteste Arbeiten von Erhart im Bereich der Sakralkunst sind:
– Schwarzer Altarblock und Tabernake von St. Wendelin in Brandenberg
-Tabernakel und Ambo von St. Urban in Freiburg-Herdern
-Hauptportal von St. Stephan in Karlsruhe.
-Hirtenstab für den Freiburger Erzbischof Oskar Saier
-Altarkreuz der Bischofsgruft im Freiburger Münster.

 

Beitragsbild: James Steakley, Kandelkapelle – Tabernakel, CC BY-SA 3.0

tags: Rheinland-Pfalz, Tabernakel, Silber
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