
LETZTER BEITRAG
Ferdinand von Quast (1807-1877): Jerusalemsleuchter der evangelischen Kirche von Radensleben (um 1870)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Preußen eine Renaissance der Jerusalems-Radleuchter, man findet sie jetzt in Magdeburg, in Lychen oder in Bromberg – als Vorbild werden immer wieder allgemein die romanischen

Philippe Cherblanc (geb. 1962): Aluminium-Collage (1997)
Ein Himmlisches Jerusalem auf ungewöhnlichem Material schuf der Franzose Philippe Cherblanc (geb. 1962) im Jahre 1997. Das Werk „Vierge a l’enfant aux pieds de la Nouvelle Jerusalem“ (zu Deutsch: „Die Jungfrau mit dem Kind zu Füßen des Neuen Jerusalem“) hat eine Größe von lediglich 70 x 55 Zentimetern. Das Blatt

Mönch Obeco: Valladolid-Beatus (970)
Dieser Beatus von Valladolid aus der Zeit um 970 ist eng verwandt mit dem bekannten Codex des Malers und Schreibers Maius und ist auch in derselben spanischen Region entstanden, allerdings gut zwanzig Jahre später. Nach seinem mutmaßlichen Entstehungsort, dem Kloster von Valcavado in der Nähe von Saldaña in der Provinz

Ikonentypus „Auferstehung – Abstieg in die Hölle“ (spätes 17., 1694, frühes 18. Jh.)
Das Thema „Auferstehung – Abstieg in die Hölle“ kam in Russland am Ende des 17. Jahrhunderts auf, es gibt im Rahmen der Ikonenmalerei mehrere Beispiele. Die Hölle ist auf diesen Ikonen unten dargestellt, unter der zentralen Christusfigur, die über die Auferstandenen richtet, ob sie nach unten in die Hölle müssen

Stephanus Garcia Placidus: Apokalypse von Saint-Sever (um 1060)
Eine der bekanntesten Apokalypse-Handschriften des Mittelalters ist diejenige von Saint-Sever, die um das Jahr 1060 entstanden ist. Sie wurde vom Meister Stephanus Garsia/Garcia Placidus und seinen Gehilfen für die Abtei Saint-Sever in der Gascogne im Auftrag des Abtes Grégoire de Montaner (1028-1072) hergestellt. Heute wird sie in der Französischen Nationalbibliothek

Sachari Sograf (1810-1853): Kloster Rila (um 1840 und 1844)
Nach einem schweren Brand 1833 wurde die orthodoxe Klosterkirche Rila (Bulgarien) in einer Woge nationaler Begeisterung unter Leitung des Abtes Jossif wieder aufgebaut. Die besten Maler Bulgariens beteiligten sich daran, unter anderem der Meister Sachari Sograf (1810-1853).Das Neue Jerusalem ist in dem Kloster als eigenständige Darstellung in der Kirche visualisiert.

Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Christliche Pilgerschaft“ (1512)
Johannes Geiler von Kaysersberg (1445-1510) war über dreißig Jahre Domprediger zu Straßburg, das ihm Babel und Himmlisches Jerusalem zugleich war. Etwa fünfzig seiner Predigten flossen in sein Hauptwerk „Christenlich bilger“ ein. Bei dem 1512 in Basel erschienen Werk (mit Holzschnitten aus Augsburg) handelt sich um eine deutsche Übersetzung von Kaysersbergs

Reinhold Fürst (1940-2009): St. Stefan in Nürnberg (1987)
Franken ist vielleicht die mitteleuropäische Region mit der höchsten Dichte an sakralen Werken mit dem Himmlischen Jerusalem. Vielleicht liegt es an der gemischten Konfessionalität, der relativ geringen Zerstörung vieler Kleinstädte und Dörfer im Zweiten Weltkrieg oder an der jahrhundertealten Handwerkertradition: In Ober,- Mittel- und Unterfranken bieten besonders viele Kirchen Glasfenster

Christopher Whall (1849-1924): Burford in Oxfordshire (1907)
Das Südfenster der anglikanischen Kirche St John the Baptist in Burford (Oxfordshire) wurde 1907 von dem englischen Glaskünstler Christopher Whall (1849-1924) gestaltet. Im unteren Bereich des Fensters ist Maria dargestellt, im oberen Bereich das Himmlische Jerusalem. Zahlreiche unterschiedliche Bauten reihen sich hier aneinander, darunter ganz links ein rot-weiß gestreifter schmaler

James Powell & Sons: St Columb’s-Kathedrale in Derry (1913)
Cecil Frances Alexander (geb. 1818) war eine erfolgreiche englisch-irische Dichterin und Romanschriftstellerin. Ihre einstigen Erfolge waren „All Things Bright and Beautiful“, „There Is a Green Hill Far Away“ und „Once in Royal David’s City“. Ihr zu Ehren wurde in der anglikanischen St Columb’s-Kathedrale im nordirischen Derry (Londonderry), wo Alexander 1895

Apsismosaik aus San Vitale in Ravenna (um 530)
Die Darstellungsform des Lämmerfrieses, mit Jerusalem und Bethlehem zwischen vier, sechs oder zwölf Lämmern, war keineswegs auf das spätantike Rom begrenzt. Das älteste, bekannteste und vielleicht auch schönste Beispiel für einen Lämmerfries außerhalb von Rom findet man in der römisch-katholischen Basilika San Vitale in Ravenna. Die Kirche, 547 dem Heiligen

Daniel Frese (geb. um 1540-1611): Rathausgemälde in Lüneburg (1578)
Zu sehen ist auf dem Ausschnitt ein streng geometrisiertes Himmlisches Jerusalem auf der linken Seite, während rechts zwei Engel und Christus einen dunklen Vorhang zurückziehen, um die Szene zu enthüllen. Was kommt zum Vorschein? Umgeben von einer Stadtmauer und zwölf grauen Rundtürmen, die jeweils mit einem Namen der jüdischen Stämme

Rudolf Schäfer (1878-1961): Michaelskirche in Unterrodach (1931)
Der evangelischen Michaelskirche in Unterrodach (Landkreis Kronach, Oberfranken) wurde 1931 von Konrad und Katharina Friedlein ein neues Glasfenster gestiftet. Konzipiert und gestaltet wurde es von Rudolf Schäfer in Zusammenarbeit mit der Kunstanstalt Christian Abel aus Nürnberg. Johannes in der Mitte, der Engel rechts, der Regenbogen oben links und die Gottesstadt

Frühe Illusionsmalerei: San Clemente in Rom (12. Jh.)
Eine kunsthistorische Besonderheit bietet die römisch-katholische Kirche San Clemente (Basilica San Clemente al Laterano) in Rom aus dem 12. Jahrhundert. Hier befindet sich Jerusalem einmal auf der rechten Seite der Wandfläche der Apsis, jedoch teilweise bereits außerhalb der eigentlichen Apsiskuppel. Dies hat den Effekt, dass es so aussieht, als würde

Marianna Paransky: Jerusalemsschmuck (2000-2002)
Schmuckstücke, die das Himmlische Jerusalem zeigen, sind nicht ganz so selten wie man meinen möchte. Sie sind nur nicht so bekannt wie Ölgemälde oder Zeichnungen beispielsweise in Bibelausgaben oder Museen; zumeist befinden sich diese Arbeiten in einer Privatsammlung. Das älteste Beispiel ist sicherlich ein perlenbesetzter Anhänger für eine adelige Dame

MS néerlandais 3: Flämische Apokalypse (1400-1410)
Diese flämische Apokalypse wurde in Brügge für Adelige zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Heute findet sich die Handschrift in der Französischen Nationalbibliothek in Paris (MS néerlandais 3). Die Mauern der Stadt sind hier gewissermaßen anbetende Engel, in farblich unterschiedlichen Gewändern. Sie haben sich nach innen, zur Stadtmitte hin, gekehrt.

Per Vigeland (1904-1968): Capella Johannea in Oslo (1932)
Per Vigeland (1904-1968) war ein norwegischer Maler und Glaskünstler, der in Oslo, Paris und Florenz studiert hatte. Im Jahr 1932 stattet er die Capella Johannea der protestantischen Majorstuenkirche in Oslo mit umfangreichen Freskenmalereien aus. Vorgegeben waren ihm verschiedene Motive aus

Arsenal MS 5214: Anglonormannische Apokalypseschrift (14. Jh.)
Diese Schrift, die man in der Französischen Nationalbibliothek (Paris) unter der Signatur Arsenal MS 5214 findet, ist in Westfrankreich während des 14. Jahrhunderts entstanden. Den Text der Apokalypse hat man in Anglonormannisch verfasst, was darauf hindeutet, dass dieses Exemplar für

MS Français 1768: Passionsbuch (13. Jh.)
Auf dem Blatt zeigt eine kleine Miniatur eine Abbreviation des Himmlischen Jerusalem. Solche Miniaturen waren für einfache, das heißt auch preiswerte Handschriften vorgesehen. Ein geübter Miniaturist konnte eine solche Miniatur in weniger als einer Stunde entwerfen, zeichnen, kolorieren und auch

Fresken aus Santa Maria Assunta in Furiani (Ende 15. Jh.)
Die Bergsiedlung Furiani ist heute eine Gemeinde mit etwa fünftausend Einwohnern auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika. Die dortige römisch-katholische Marienkapelle, ein einfacher Steinbau mit halbrunder Apsis, gehört zu den ältesten sakralen Bauten der Insel und ist etwa um 850 entstanden.

Taddeo Zuccari (1529-1566): Apsismalerei in S. Sabina in Rom (1560)
Die römisch-katholische Basilika Santa Sabina auf dem römischen Aventin-Hügel, fertiggestellt zwischen den Jahren 422 und 432, besaß einst eine prächtige, mit Mosaiken geschmückte Apsis. Diese ging verloren, und die neue Apsis mit einem Triumphbogen wurde 1560 von dem manieristischen Maler

Freskenmalerei aus der Kapelle Saint Michel d’Aiguilhe (972-984)
Die Kapelle Saint Michel d’Aiguilhe (Département Haute-Loire) befindet sich spektakulär auf einem steilen Vulkanfelsen. Schon die Römer hatten hier eine Kultstätte. Unter den Bischöfen Godescalc und Trianus wurde auf dem Berg in Anlehnung an die Aachener Pfalzkapelle ab 962 eine
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.