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Jacobello Alberegno: Triptychon-Tafelmalerei aus der Eremitage in St. Petersburg (um 1350)

Jacobello Alberegno (auch Jacopo Alberegno, geb. vor 1367; gest. vor dem 14. Juli 1397) gilt als einer der Hauptvertreter der Venediger Malschule. Die Galleria dell’Accademia in Venedig besitzt fast alle seine heute bekannten Werke, darunter auch fünf Tafeln zur Apokalypse. Es handelt sich dabei vermutlich um Einzelstücke eines ehemaligen oder nie zustande gekommenen Triptychons, das in der Mitte des 14. Jahrhunderts in Italien entstanden ist. Eine weitere Tafel, die das Himmlische Jerusalem zeigt, ist heute im Besitz der Eremitage in St. Petersburg. Sie hat die Maße von lediglich 40 x 33 Zentimetern und ist in Temperafarben auf Goldgrund angefertigt. Von außen kann man die rosafarbenen Mauern und Tore der Stadt, besetzt mit betenden Figuren, sehen, drei an jeder Seite. Es sind Engel, denn das Blau an den Pforten ist nicht der Hintergrund, sondern die Flügel der Engel. Die niedrigen Mauern bzw. die Vogelperspektive ermöglichen einen Blick in das Innere, das mit Büschen und Bäumen an den Paradiesgarten erinnert. Links sehen wir noch einen Engel auf einer blauen Wolke, auf Johannes hingegen wurde verzichtet, Vier weitere Engel schweben oben über der Stadt. Sie rahmen dort Gottvater mit dem Christuslamm auf dem Schoss, wie ihn auch die Haupttafel in der Galleria dell’Accademia zeigt. Insgesamt ist die Konzeption ähnlich wie eine entsprechende Darstellung im Baptisterium zu Padua, welches Giusto de’ Menabuoi (um 1320-1391) etwa zur gleichen Zeit anfertigte. Beide Werke zeigen Einflüsse des Byzantinismus, der in Venedig vorherrschend war.

Pietro Paoletti: Raccolta di documenti inediti per servire alla storia della pittura veneziana nei secoli XV e XVI. 2, Padova 1895.
Sandra Moschini Marconi (Hrsg.): Le Gallerie dell’Accademia di Venezia. Opere d’arte dei secoli XIV. e XV, Roma 1955.

 

tags: Eremitage St. Petersburg, Russland, Italien, Trecento, Triptychon, Gotik, Paradies, Zelt, Mittelalter, Trecento
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