LETZTER BEITRAG

Friedrich Koller (geb. 1939): Beleuchtungskonzepte für die Kirche „Christus, unser Friede“ in Ludwigsfeld (1990) und für die Basilika St. Bonifaz in München (1993)

Die römisch-katholische Kirche „Christus, unser Friede“ in Ludwigsfeld südlich von Neu-Ulm (Schwaben) wurde im Jahr 1990 mit einem neuen Beleuchtungskonzept ausgestattet welches der Künstler Friedrich Koller (geb. 1939) aus Laufen entwickelte. Ausdrücklicher Bezugspunkt war, laut Auskunft der Gemeinde, das Himmlische Jerusalem. Dabei wurden zwölf Lichter in helle Edelstahlkugeln gesetzt. Sie

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Melchior Steidl (um 1665-1727): Schönenbergkirche in Ellwangen (1711)

Die Schönenbergkirche in der Region Ostwürttemberg, bereits stark von Franken geprägt, liegt auf dem 530 Meter hoch gelegenen Schönenberg nahe Ellwangen und ist dort das bedeutendste Kulturdenkmal. Die Deckenfresken von 1711 stammen von dem in Innsbruck geborenen Malermeister Melchior Steidl (um 1665-1727). Über der Orgel stellte Steidl den Tempelgang Mariens

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Henry Melville (1792-1870): Englische Romantik (1836 und 1838)

Die folgenden zwei Kupferstiche erschienen erstmals in der Londoner Zeitschrift „Christian Keepsake and Missionary Annual“ aus dem Jahr 1836. Es war eine Missionszeitschrift verschiedener Konfessionsangehöriger, die zum frommen Leben anregen wollten. In diesem Band findet man zwischen den Seiten 114 und 115 die Zeichnung „Then said the Shephed…“ („Dann sagte

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Thomas Schnorrenberg: Altarkreuz der Herz-Jesu-Gemeinde in Rünthe (1993)

Metallarbeiten mit dem Neuen Jerusalem sind eher selten. Eine besonders eindrucksvolle Arbeit schuf der Paderborner Goldschmied Thomas Schnorrenberg speziell für die Herz-Jesu-Gemeinde in Rünthe im nordöstlichen Ruhrgebiet. Das lateinische Schmuckkreuz entstand 1993 in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Pastor der Gemeinde, Liudger Gottschlich (geb. 1961) und wurde durch eine Spende

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Hieronymus Wierix (1553-1619): Maria Immaculata-Darstellungen (Anfang 17. Jh.)

Hieronymus Wierix (1553-1619) hat sich Zeit seines Lebens immer wieder mit der Darstellungsweise Maria Immaculata beschäftigt und die Himmelspforte wie die Civitas Dei mehrfach darauf abgebildet. Eine der ersten Arbeiten (Gesamtgröße 11 x 8 Zentimeter) aus einer Oxforder Kupferstichsammlung entstand noch vor 1604. Auf dem Kupferstich wurden nicht weniger als

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Matthias Gerung (1500-1570): Ottheinrich-Bibel (1532)

Matthias Gerung wurde vermutlich um 1500 in Nördlingen geboren, ging beim dortigen Maler Hans Schäufelein in die Lehre und kam in Kontakt mit Hans Burgkmair. Schon 1530, als er künstlerisch noch kaum hervorgetreten war, bekam er von seinem Landesherrn Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559) den Auftrag, eine Bibel zu illustrieren. Als Bezahlung

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Paul Weigmann (1923-2009): Pfarrkirche Heilig-Kreuz in Darscheid (1973)

Paul Weigmann (1923-2009) war ein Glaskünstler, der das Neue Jerusalem oftmals dargestellt hat, beispielsweise in St. Nikolaus in Bergisch Gladbach-Bensberg (1959), in St. Martinus in Bedburg-Kaster (1973), in St. Joseph in Dortmund-Nette (1977) oder zuletzt in St. Elisabeth in Leverkusen-Opladen (1992). Der Künstler wurde geschätzt dafür, figürliche Elemente gekonnt mit

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Niederländische Maria Immaculata aus Elfenbein (um 1520)

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Verehrung Mariens in katholischen Regionen auf einem neuen Höhepunkt angelangt. Ganz besonders war jetzt die Darstellung der Jungfrau mit ihren zahlreichen Symbolen nach der Lauretanischen Litanei anzutreffen, wie das goldene Haus, die weiße Lilie, der Turm Davids oder der Hortus Conclusus. Diese Bildkonzeption

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Matthias Hafenreffer (1651-1619), Johann Valentin Andreae (1586-1654): Tempel Ezechielis (1613)

Württemberg war in den Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg ein Zentrum der protestantischen Gelehrsamkeit sowie der Pseudogelehrsamkeit. Endzeitliches Interesse, befeuert durch Krieg und Hungersnöte, ließ die Menschen sich immer wieder mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigen, wenngleich auch die offizielle Kirche dem chiliastischen Thema mit Zurückhaltung gegenüber stand. Es war aber

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Bernhard Schagemann (1933-2016): St. Johannes in Bodenmais (1962)

Das beeindruckende, leicht konkav gebogene Glasfenster, entworfen von Bernhard Schagemann (1933-2016), dem früheren Leiter der Zwieseler Glasfachschule, stellt die sieben Siegel aus der Offenbarung des Johannes und das Himmlische Jerusalem zusammen dar. Die Stadt ist mit weißen Toren auf roter Mauer dargestellt. Jeweils drei Tore wurden zusammengefügt und an eine

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„Meister des Kremls“: Kreml-Apokalypse (um 1580)

Überaus bekannt bei orthodoxen Gläubigen Russlands ist die sogenannte „Kreml-Apokalypse“, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Moskau entstanden ist. Es handelt sich um eine Ikonostasentafel zum Thema Weltgericht, die mit unterschiedlichen Szenen aus der Apokalypse überzogen ist. Das Himmlische Jerusalem ist auf der insgesamt 185 x 152 Zentimeter

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Pforte aus Saint-Paul-Saint-Louis, Paris (1641)

Die römisch-katholische Kirche Saint-Paul-Saint-Louis ist eine in den Jahren 1627 bis 1641 im Jesuitenstil erbaute Pfarrkirche im vierten Arrondissement von Paris. Im Inneren zeigt die Decke der Kapelle Notre-Dame-des-Sept-Douleurs (Kapelle zu den sieben Schmerzen der Jungfrau) verschiedene Symbole der Lauretanischen Litanei, wie den Brunnen, die Lilie, den Marienstern etc. Eines

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Wandmalerei der Abtei Sainte-Marie in Lagrasse (1280-1309)

In Lagrasse in der Region Languedoc-Roussillon sind seit 779 bis heute Mönche unterschiedlicher Ordensrichtungen ansässig. Die Abtei Sainte-Marie wurde als Station des Jakobwegs nach Compostela das erste religiöse Zentrum im Languedoc und schnell sehr wohlhabend, man nannte sie daher auch „die Fette“. Ihre einstige Ausstattung, von der sich wenig erhalten

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Wandfresko San Pietro al Monte (um 1050)

Das Himmlische Jerusalem aus der Kirche San Pietro al Monte in einem abgeschiedenen Tal bei der Ortschaft Civate (Provinz Lecco, Lombardei) besitzt die älteste Darstellung dieses Motivs in Italien als Wandmalerei. Selbst die Verwüstungen unter dem Kaiser Friedrich Barbarossa, unter Napoleon und den Weltkriegen hat es so gut wie unbeschadet

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Ikonentyp Jerusalemsoval, ab ca. 1750

Bei diesem Ausschnitt handelt es sich um die obere linke Seite einer Weltgerichts-Ikone aus Russland, welche für eine russisch-orthodoxe Kirche oder ein Kloster angefertigt worden war. Die kostbare Arbeit stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat eine Gesamtgröße von 210

Griechische Ikone aus Kloster Préveli (um 1750)

Griechenland besitzt mit seinen orthodoxen Kirchen und Klöstern auch zahlreiche Ikonen, die langeoch nicht alle dokumentiert und schon gar nicht abschließend wissenschaftlich bearbeitet sind. Eine dieser wenig bekannten Ikonen mit einem farbenfrohen Himmlischen Jerusalem ist auf Kreta zu finden. Das

Fresken der Kirche zu Bringstrup (um 1460)

In der Dorfkirche des dänischen Ortes Bringstrup auf der dänischen Insel Sjælland wurden um das Jahr 1460 einfache Freskenmalereien ausgeführt. Thema war, wie oft in dieser Zeit und in dieser Region, das Weltgericht mit Christus auf dem Regenbogen in der

Fresken der Kirche in Fulltofta (um 1400)

Die Gewölbe der Fulltofta Kirche im schwedischen Skåne, auch Sankta Magnhilds Källa genannt, wurden um das Jahr 1400 mit spätgotischen Fresken ausgemalt. Erhalten haben sich kräftige Farben, auch einmal violette und türkisfarbene Farbtöne. Das Himmlische Jerusalem hat sich hier in

Weltgericht aus St Thomas in Salisbury (um 1475)

Ein unter architekturhistorischen Aspekten interessantes Himmlisches Jerusalem bietet dem Betrachter das Wandgemälde in der Kirche St Thomas in Salisbury (England). Es ist eines der wenigen Beispiele, wo Jerusalem sich als Stadtlandschaft unterhalb der Dachzone über dem Chorbogen ausbreitet, und zwar

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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