LETZTER BEITRAG
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Georgskirche in Dottingen (1956)
Rudolf Yelin (1902-1991) hatte einen örtlichen Schwerpunkt von Darstellungen des Himmlischen Jerusalem bislang in Stuttgart und in der Umgebung von Calw; mit Dottingen, einem Ortsteil der Stadt Münsingen, verlagerte er sich jetzt auf die Schwäbische
US-amerikanisches Zweiwegebild (The Two Ways) (vor 1897)
Die obige Illustration stammt aus der US-amerikanischen Zeitschrift „Signs of the Times“, die von Adventisten in den USA noch heute herausgegeben wird. Sie ist die führende Zeitschrift dieser Glaubensgemeinschaft. In der Ausgabe vom 15. Juli 1897 findet man ein kleines Zweiwegebild, bezeichnet als „The Two Ways“. Es ist nur wenige
Maler James: Maria Immaculata aus Jerusalem (17. Jh.)
In der Frühen Neuzeit war das Motiv der Maria Immaculata mit ihren Symbolen populär, vorzugsweise die weiße Lilie, das Goldene Haus, der Morgenstern usw. Zwei der Symbole repräsentieren das Neue Jerusalem, nämlich die Himmelspforte und die Civitas Dei (Gottesstadt). Zahlreiche solcher Beispiele findet man in westeuropäischen Kirchen, Klöstern und Museen.
Thietmarleuchter, früher Azelinleuchter, aus dem Hildesheimer Dom (1038-1044)
Obwohl Radleuchter so selbstverständlich zum romanischen Kircheninterieur gehörten, haben sich nur sehr wenige Exemplare bis in unsere Zeit erhalten. Der älteste in Deutschland erhaltene Leuchter ist wohl der „Thietmarleuchter“ (früher Azelinleuchter genannt) aus dem Hildesheimer Dom. Er entstand im Jahrzehnt der Regierungszeit des Hildesheimer Bischofs Thietmar zwischen 1038 und 1044
Heziloleuchter aus dem Hildesheimer Dom (1054-1079)
Ein weiterer Radleuchter im Hildesheimer Dom neben dem älteren Thietmarleuchter wurde von Bischof Hezilo (1054-1079) gestiftet. Damit sollte dem unter seiner Herrschaft nach einem Brand wieder aufgebauten Mittelschiff des Altfrid-Doms eine würdige Beleuchtung gegeben werden. Es ist mit sechs Metern Durchmesser und heute 72 Lichtern der größte der fünf in
Pedro „Unser Heim im Paradies“ (um 1930)
Sands Harvey Lanes (1844-1906) Traktat „Unser Heim im Paradies. Gottes Absicht bei der Schöpfung dieser Welt, dargelegt in Geschichte und Weissagung vom alten zum neuen Paradies“ ist eine Übersetzung der erfolgreichen und mehrfach aufgelegten Schrift „Our Paradise Home“. Sie bringt bereits auf dem Cover das Himmlische Jerusalem, wo es zwischen
Meister der Claude de France: MS Typ 252 (1510)
Die Handschrift Houghton MS Typ 252 entstand im Jahr 1510 in einer monastischen Schreibstube in Tours. Heute ist sie im Besitz der Houghton-Library der Harvard Universität in Cambridge. Es handelt sich um ein kleines Lektionar mit 63 Illustrationen, also um ein liturgisches Buch, welches die biblischen Lesungen im Ablauf des
Johannes Gallicus: Deckenmalerei im Dom zu Braunschweig (1230-1250)
Die Secco-Deckenmalerei des Braunschweiger Doms ist an Farbenpracht und Detailreichtum kaum mehr zu übertreffen. Sie gilt als wichtiges Kulturdenkmal weit über Braunschweig hinaus. Gut 80 Prozent der ursprünglichen Malerei haben sich erhalten, darunter auch eine komplett ausgemalte Vierung, die dem Himmlischen Jerusalem vorbehalten ist. Diese Malerei erinnert an einen steingewordenen
Thomas Resetarits (1939-2022): Bronzetür am Dom zu Eisenstadt (1985)
Der Bildhauer Thomas Resetarits (1939-2022) schuf zum Diözesanjubiläum 1985 die beiden Bronze-Türen des Eisenstädter Doms St. Martin im Burgenland. Man findet sie am westlichen Hauptportal. Das Zentrum der Tür, zugleich die Mitte der Kirche, ist die Eucharistie, hier symbolisch dargestellt durch die Versammlung zum Abendmahl in einem Rund, welches an
Gerhard Henschel (1938-2022): Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow (2000)
Die evangelische Sankt-Marien-Andreas-Kirche in der Stadt Rathenow (Brandenburg) beseitigte erst um die Jahrtausendwende wesentliche Kriegsschäden des Zweiten Weltkriegs, indem acht neue Chorfenster eingesetzt wurden. Der Künstler war der Maler und Grafiker Gerhard Henschel (1938-2022). Ein zweibahniges Fenster, das den Titel „Die Verheißung oder das Paradies“ trägt, wurde von Charlotte Nitschke
Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010): Unterneustädtische Kirche Kassel (1953)
Das große zentrale Glasfenster in der evangelischen Unterneustädtischen Kirche zu Kassel heißt: „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem und die klugen und die törichten Jungfrauen“. Die Idee dazu ging von Rudolf Yelin aus. Dem Titel entsprechend werden auch diese beiden Themen gezeigt. Links und rechts sind jeweils fünf Frauenpersonen zu finden,
Albrecht Dürer (1471-1528): Jerusalem als Ruinenstadt und als Himmelspforte (1498)
Die später weltbekannte Serie „Apocalipsis cum figuris“ entstand stückweise in den Jahren von 1496 bis 1498. Albrecht Dürer war damals gerade einmal 25 Jahre alt. 1498 erschienen in Nürnberg zwei Ausgaben der Apokalypse mit den von Dürer gefertigten Bildern, eine in deutscher und eine in lateinischer Sprache. Es war Dürers
Else Bircks (1905-1995) und Erwin Fischer: Kirchenfenster aus Christkönig in Borken (1965)
In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die kleine römisch-katholische Notkirche Christkönig in Borken (Hessen, Schwalm-Eder-Kreis) aus dem Jahre 1932 für die auf 2.400 Mitglieder angewachsene Gemeinde nicht mehr ausreichend, da zahlreiche Vertriebene aus Schlesien und Pommern hier eine neue Heimat gefunden hatten. 1965 wurde daher durch den Architekten
Juan Sánchez Cotán (1560-1627): Himmelspforten (1618 und um 1620)
Juan Sánchez Cotán (1560-1627) war ein spanischer Maler des Barock, der in seiner Heimat für malerische Stillleben eine gewisse Bekanntheit erlangte. Nach einem religiösen Bekehrungserlebnis wurde er 1612 katholischer Mönch und malte fortan ausschließlich sakrale Themen, so 1618 eine Maria Immaculata mit ihren zahlreichen traditionellen Symbolen. Auf dem 260 x
Elmar Hillebrand (1925-2016) u.a.: Synagogendenkmal in Hildesheim (1988)
In Hildesheim steht weltweit das wohl einzige Holocaustdenkmal, das das Himmlische Jerusalem thematisiert. Vielleicht ist es sogar das einzige Denkmal mit dieser Thematik. Das Denkmal besteht aus einem steinernen Kubus, an dessen vier Schauseiten mehrere Bronzeplatten angebracht wurden. Über dem Kubus schwebt oben die Gottesstadt. Sie wird von vier Löwen
Adrien Napoléon Cornuel: Fenster in Saint-Jean-Baptiste, Nemours (1864)
Saint-Jean-Baptiste ist eine römisch-katholische Kirche in Nemours, einer französischen Kleinstadt in der Region Île-de-France, heute im südlichen Einzugsbereich von Paris gelegen. Neben dem Schloss ist die gotische Kirche der bedeutendste Bau der einst ländlich geprägten Ortschaft. Im Laufe der Jahrhunderte mussten in Saint-Jean-Baptiste immer wieder die Glasfenster erneuert werden. In
Notre-Dame in Mantes-la-Jolie (um 1230)
Um das Jahr 1230 entstand diese mittelalterliche Glasmalerei als Teil des prächtigen Rosettenfensters an der Westseite der römisch-katholischen Kirche Notre-Dame in Mantes-la-Jolie (Département Yvelines). Vor uns haben wir vermutlich eine der ältesten Darstellung des Himmlischen Jerusalem auf Glas, mit Sicherheit
Léon-Louis Mazuet (1834-1915): Notre-Dame in Bayeux (1901)
Bayeux ist eine französische Stadt in der Normandie. Die dortige zentrale römisch-katholische Kirche ist die Kathedrale Notre-Dame. Als eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler von Frankreich wurde der Bau bereits im Jahr 1862 als „Monument historique“ klassifiziert. Im mittelalterlichen Chorumgang befindet
Alain Makaraviez und Edwige Walmé: Kathedrale von Clermont-Ferrand (1981)
In einer eher traditioneller Manier zeigt ein blaugetöntes Glasfenster, wie ein übergroßer Engel das Himmlische Jerusalem ausmisst. Es ist eine gewaltige weiße Figur mit roten Flügel und einem weißen Gewand mit Lilien, welche sich entlang des oberen gerundeten Abschlusses des
Oswin Amann (1927-2007): Kirche Namen Jesu in Wien (1950)
Die fünf Fenster der römisch-katholischen Kirche „Namen Jesu“ in Wien-Meidling bilden ein Ensemble. Ihr gemeinsames Thema ist „Jesus Christus“. Sie wurden im Jahr 1950 von dem Künstler Oswin Amann (1927-2007) für diesen wichtigen sakralen Nachkriegsbau hergestellt. In ganz Österreich war
Rudolf Szyszkowitz (1905-1976): Priesterseminar Graz (1963)
Die Fenster-Serie in der römisch-katholischen Kapelle „Unbefleckte Empfängnis Mariä“ des Priesterseminars in Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark, wurde in den Jahren 1961 bis 1963 durch den österreichischen Maler und Grafiker Rudolf Szyszkowitz (1905-1976) gestaltet. Seine farbintensiven Glasfenster stellen die christliche
Raphael Statt (geb. 1958): Glaswand in der Hochschule von Heiligenkreuz in Niederösterreich (2015)
Das insgesamt 35 Quadratmeter große Fensterband ist überwiegend abstrakt gehalten. Hergestellt wurde das in Schmelzglas geschaffene zwanzigteilige Werk in der Glasmalereimanufaktur Stift Schlierbach in Oberösterreich. Bei dem Kunstwerk handelt es sich um eine neu gestaltete monumentale Glaswand für den Vorlesungssaal
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Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.