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Wolfgang Höller (geb. 1957): Brigitten-Kapelle, Pegnitz (1997)

„Brigitten-Kapelle“ heißt die Hauskapelle eines Altenheims, in Erinnerung an das „St.-Brigitten-Gotteshaus“, das bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts am südwestlichen Ende der Pegnitzer Altstadt in der Fränkischen Schweiz (Oberfranken) gestanden hat.
Die Gesamtkonzeption des modernen Raumes stammt von den beiden Architekten Peter Ellmer und Hans Michael Scholler aus Bayreuth. Zwei große Fenster wurden 1997 vom Rotary-Club Auerbach gestiftet und von Wolfgang Höller (geb. 1957) aus Eschenbach künstlerisch gestaltet. Dieser ist Maler, Komponist, Pianist und Glaskünstler. Seine beiden Fenster zeigen links den Baum des Paradieses und rechts, hier abgebildet, das Himmlische Jerusalem.
Das Buntglasfenster besteht aus drei Teilen, von denen genau genommen nur der obere Teil (Lamm Gottes) ein Fenster ist, und die beiden unteren Teile Flügel einer Tür sind, die direkt in den Außenbereich führt. Die zwölf Tore der Stadt sind über vier schräge Linien weißer Glasscheiben verteilt, die oben und unten dem Bild eine weite Binnenrahmung verleihen, ähnlich wie zuvor auf einem Fenster von Clemens Hillebrand. Oben in einem Tondo ist das weiße Opferlamm Gottes gesetzt, gekonnt mit nur wenigen Scheiben eingesetzt. Grüne und gelbe Scheiben an seiner Seite markieren die Füllung des Quadrates, blaue Scheiben unter ihm den Lebensfluss, der zwischen den Toren an einem Eck der Stadt nach unten fließt. Im unteren Bereich sind noch Häuser des Himmlischen Jerusalem durch rötliche, bräunliche und orangefarbene Scheiben zum Ausdruck gebracht.
Die Kapelle dient dem Brigittenheim für seine Andachten und Gottesdienste, aber auch dem dritten Pfarrsprengel der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde als Stützpunkt für die Gemeindearbeit in Pegnitz und Umgebung. Im Altenheim ist das Glasgemälde ein verheißungsvolles Bild in den letzten Erdentagen der Bewohner und Bewohnerinnen.

Claus Bernet: Himmlisches Franken, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 4).

 

tags: Unterfranken, Altenheim, Tür
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