LETZTER BEITRAG

Hamburger Lutherbibel (1741)

Im Jahr 1741 erschien eine Ausgabe der Lutherbibel mit einem Himmlischen Jerusalem im Rokokostil. Viele apokalyptische Texte sind dieser Bibelausgabe angehängt worden, wie eine zusätzliche Einleitung zur Offenbarung des Johannes, das dritte und vierte Buch Esra und das dritte Buch der Makkabäer, des Weiteren eine Beschreibung der Stiftshütte und der

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Johann Amann (1695-1751): Katechetische Kinderbibel (1744)

In der Zeit um die Mitte des 18. Jahrhunderts häufen sich auf einmal wieder die Zweiwegebilder. Ein frühes Exemplar ist in dieser Kinderbibel wiedergegeben. Vor einem steilen, etwas schematisch wirkenden Berg findet sich unten eine erste Mauer mit einem Tor, in welchem Christus steht. Ihm kommen auf einem der zwei

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Johannes Baumgartner (1709-1761): „Geistliches Zeug-Hauß“ (1747)

Dass sich von katholischer Seite gerne des Bildes der Gottesstadt als „Gottesburg“, „Gottesfestung“ oder auch „Glaubensburg“ bedient wurde, belegt der Dekan und Priester Franciscus Xaverius Dornn (gest. um 1765) in seiner Schrift „Geistliches Zeug-Hauß Voll Gewehr, und Waffen Zu Bestürmung der Haupt-Festung in Engel-Land Des Himmlischen Jerusalems“. Die Propagandaschrift erschien

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Jacqueline Dumesnil: John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1961

Eine neue französische Übersetzung von John Bunyans Erfolgsroman Pilgrim’s Progress erschien 1961 in der südfranzösischen Kleinstadt Sumène im Département Gard (Region Okzitanien). Die Neuausgabe wurde mit einfachen, einfarbigen, aber qualitätvollen Zeichnungen versehen, die gut zu dem einfachen Leben des Pilgers passen. „Le Voyage du Chrétien“, „Die Reise des Christen“, hat

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Hermann Jünger (1928-2005): Kunst-Kubus (1985)

Das Kunstwerk von Hermann Jünger (1928-2005) behandelt das Thema Himmlisches Jerusalem als Schmuckplastik ohne jede liturgische oder utilitaristische Funktion. Es ähnelt einem Tabernakel (vgl. die Arbeit von Johann Georg Gsteu), hat aber weder einen Stauraum noch eine Öffnung.Jünger hatte von 1953 bis 1957 Entwürfe in Porzellan für die Firma Rosenthal

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Fresko in Saint-Martin in Sillegny (um 1490)

Die spätgotische Wehrkirche Saint-Martin mit dem massiven Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert. Von außen schlicht und unauffällig, überrascht das Bauwerk im Inneren mit Fresken an allen Wandseiten. Sie sind heute ein kunsthistorisches Highlight, der Schriftsteller Maurice Barrès hat schon 1909 geraten: „Gehen Sie nach Sillegny mit seiner armen Kirche,

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Hans Sebald Beham (1500-1550): „Typi in apocalypsi Ioannis: depicti ut clarius vaticinia Ioannis intelligi possint“ (1539) sowie Kopien (um 1550)

1539 erschien in Frankfurt Hans Sebald Behams (1500-1550) Schrift „Typi in apocalypsi Ioannis: depicti ut clarius vaticinia Ioannis intelligi possint“. Sie enthält einen Holzschnitt mit einem Himmlischen Jerusalem, das der kolorierten Fassung von 1534 erstaunlich nahe kommt, diese aber weiterentwickelt hat. Vor allem wechselten Johannes und der Engel die Seite und

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Alfred Heller (1924-2012): Fenster der Kuratiegemeinde „Maria, Helferin der Christen“ in Sparneck (1977)

Die römisch-katholische Kuratiegemeinde „Maria, Helferin der Christen“ in Sparneck im Fichtelgebirge (Oberfranken) entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Kirche vieler katholischer Vertriebener von Sparneck, Waldstein, Zell und Weißdorf im Bistum Bamberg, die bislang keine eigene Kirche hatten. Es waren vor allem Heimatvertriebene aus dem Sudetenland, wie auch der erste Pfarrer

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Werner Rolevinck (1425-1502): „Fasciculus temporum“ (1480)

Werner Rolevinck (1425-1502) war ein literarisch überaus aktiver Kartäusermönch, der zahlreiche Schriften kirchengeschichtlicher und exegetischer Art verfasst hat. Sein wichtigstes Werk war „Fasciculus temporum“. Dieses war eine Universalgeschichte in übersichtlicher Form, die zwar zu seiner Zeit keine herausragende wissenschaftliche Leistung darstellte, aber als eine Art „Ploetz des 16. Jahrhunderts“ posthum

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Erentrud Trost (1923-2004): Ehemaliges Mosaik aus St. Johannes, Westerholt-Bertlich (1964)

Bertlich liegt am nördlichen Stadtrand von Gelsenkirchen. In der einstigen römisch-katholischen Kirche St. Johannes wurde dort 1964 die Chorwand hinter dem Altar großflächig mit einem Bild des Himmlischen Jerusalem ausgestattet.1963 hatte man die Ordensschwester Erentrud Trost aus Varensell bei Gütersloh beauftragt, ein Mosaik zu entwerfen, das die Konche hinter und

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Weltgerichtsfresko aus Hjärsås (1500-1550)

Die frühneuzeitlichen Fresken in Hjärsås, einem Ort im südlichen Schweden im Landkreis Scania, gehören bereits einem neueren Formverständnis an als die zuvor entstandenen Mittelalter-Fresken in umgebenden Kirchen wie Rinkaby oder Kageröd, Hästveda und Äspö. Sie entstanden zwischen 1500 und 1550. Ausgeführt wurden sie von einem Meister, der vermutlich neuere Arbeiten

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Prudentius-Handschriften (9.-10. Jh.)

In der Bibliothek der Universität Leiden wird ein Codex aufbewahrt, der eine ungewöhnliche Darstellung des Himmlischen Jerusalem enthält (Cod. Burm Q.3, fol. 148v). Seine Binnenarchitektur findet sich auch in anderen Manuskripten, etwa in der späteren Bibel von Saint-Vaast (Arras, Bibliothèque muncipale, MS 559, Band III, fol. 1). Die thronende Weisheit

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Malnazar und Aghap’ir: Armenisches Kunstwerk (1645)

Diese exzellent erhaltene Arbeit in leuchtenden hellen Farben entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Erstaunlicherweise konnte sie auf das Jahr 1645 datiert werden. Das Manuskript ist in New Julfa (im heutigen Iran) hergestellt worden, dort unter Beteiligung der Künstler

MS 19: Apokalypsehandschrift (1300-1330)

Die Bodleian-Apokalypse, die Tanner-Apokalypse, MS M 524 Morgan, die Lambeth-Apokalypse, MS B.10.2 und andere, sicher auch einige, die die Jahrhunderte nicht überstanden haben, bilden eine Gruppe, zu der auch MS 19 gehört. Diese Gruppe zeichnet aus, dass in ihr das

John Bunyan: Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1981

Für eine populäre Taschenbuchausgabe, herausgebracht im Jahr 1981, wurde eine Farbzeichnung mit dem Himmlischen Jerusalem für das Cover ausgewählt. Es war eine Zeit, in der das Taschenbuch größte Erfolge feierte und sich viele in dem (irrigen) Glauben befanden, dass Hardcover

J. O. Adeuga: John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1979

Im Jahr 1979 erschien bei der Daystar-Press in Nigeria eine afrikanische Ausgabe mit dem Titel „Ilosiwaju ero mimo. Lati aiye yi si eyi ti mbo: apa ekini ati ekeji“. Das war in Ibadan, der Hauptstadt des Bundesstaates Oyo und mit

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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