LETZTER BEITRAG
Gerard Horenbout, Sanders Bening: Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien und Philipp des Schönen (1496-1506)
Das Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien, die Wahnsinnige, und Philipp, der Schöne, wurde zwischen 1496 und 1506 in den Spanischen Niederlanden, in Brügge oder in Gent, angefertigt. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Kodex

Bernhard Schoofs: Altarschmuck aus der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen (1968)
Die römisch-katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen-Haverkamp (Stadtteil Bismarck, zentrales Ruhrgebiet) besitzt in ihren Räumlichkeiten gleich zwei Mal ein ursprünglich identisches Himmlisches Jerusalem. Die beiden Bronzereliefs wurden im Jahr 1968 vom Kölner Bildhauer Bernhard Schoofs gestaltet, der neben dem Entwurf auch die Gipsmodelle dazu herstellte. Dabei hat Schoofs die von
T. K. Martin: „Beacon Lights of Prophecy“ (1935)
Zu den späteren Monographien mit Jerusalems-Abbildungen von Seiten der US-amerikanischen Adventisten gehört „Beacon Lights of Prophecy“, eine Missionsschrift, die 1935 in Washington erschien. Der Verfasser war nicht ein Herr Beacon, sondern William Ambrose Spicer (1865-1952), ein Geistlicher der Siebenten-Tags-Adventisten und von 1922 bis 1930 Präsident ihrer Generalkonferenz. Eine seiner Hauptschriften

Anonyme Illustrationen aus John Bunyan: Pilgrim’s Progress (19. Jh.)
Mit der Industrialisierung der Buchproduktion in England entstanden über das 19. Jahrhundert hinweg zahlreiche Ausgaben des populären Romans „Pilgrim’s Progress“. Die meisten Illustrationen stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einige davon wurden für Missionszwecke herausgebracht. Die Werke wurden fast immer in England gedruckt, von dort aus auch nach

Thetis Blacker (1927-2006): Malerei und Batik aus London (1972 und 1982)
Thetis Blacker (1927-2006) lebte als Sängerin und Malerin in London. Vor allem ihre Batiken fanden Beachtung und wurden immer wieder in Kirchen in ganz Europa ausgestellt. Oft finden sich darauf mystische Tiere und Fabelwesen, wie überhaupt Blacker sehr von Strömungen der Hippiekultur und Esoterik beeinflusst war. Sie war die Schülerin

John Pitts (1765-1813): Utopische Landkarte (1813)
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Europa neu geordnet, 1813 war also der passende Zeitpunkt, um eine utopische Landkarte herauszubringen. John Pitts (1765-1813) veröffentlichte am 1. Juli des Jahres in London die Karte „The Pilgrims (sic!) Progress“ zu dem berühmten Roman von John Bunyan. Es ist eine Karte, die überzogen ist

Heribert Reul (1911-2008), Peter Bücken (1915-2006): Altarretabel aus St. Lambertus in Donsbrüggen (1986)
Altarretabel sind eher ein mittelalterlicher Kirchenschmuck, doch es gibt Ausnahmen. Eine moderne Variante fertigte Peter Bücken (1915-2006) aus Kohlscheid in der Städteregion Aachen an, nach einem (erhaltenen) Entwurf von Heribert Reul (1911-2008) aus Kevelaer. Die Arbeit fand ihre Heimat in der römisch-katholischen Kirche St. Lambertus in Donsbrüggen bei Kleve (Niederrhein),

Helmut Lutz (geb. 1941): Deckengestaltung „Zur Heiligen Familie“ in Faurndau (1991)
Ein ungewöhnliches, auch auffallendes, weil raumdominierendes Kunstwerk an ungewöhnlichem Ort birgt die römisch-katholische Pfarrkirche „Zur Heiligen Familie“ in Faurndau im Dekanat Göppingen. 1991 kam es dort in der 1960 erbauten Kirche zu umfangreichen Sanierungen. Dazu beauftragte der damalige Pfarrer Sigisbert Schwind den Architekten Gerold Reuter aus Wernau und den Bildhauer

Willem de Pannemaker: Brüsseler Wandteppiche (um 1550)
„La meretriz y su castigo/Las bodas del Cordero“, „Die Hure (Babylon) und ihre Strafe/Die Hochzeit des Lammes, ist eine Tapisserie aus Gold, Seide und Baumwolle. Sie stammt aus der Brüsseler Werkstatt von Willem de Pannemaker, der von 1535 bis 1581 aktiv war, und wurde nach einem Apokalypsezyklus des Malers Bernard

Helmuth Uhrig (1906-1979) und Marie-Luise Frey-Jansen: Antependium aus Kelsterbach (1975) u.a.
In Kelsterbach bei Frankfurt am Main besitzt die evangelisch-lutherische St. Martinsgemeinde nicht nur eine bedeutende Orgel, sondern auch ein in Farbe und Form zurückhaltendes, grau gefärbtes Antependium. Diese Textilarbeit wurde im Jahr 1975 nach einem Entwurf von Helmuth Uhrig (1906-1979), der damals für die Evangelische Kirche in Hessen kirchlicher Kunstberater

Christian Wermuth (1661-1739): Jubiläums-Medaille (1717)
Im Himmlischen Jerusalem gibt es zwar reichlich Gold, aber vermutlich kein Geld mehr, von daher sind Medaillen oder gar Münzen mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem recht selten. Eine dieser seltenen Ausnahmen wurde 1717 nach einem Entwurf des Gothaer Medailleurs Christian Wermuth (1661-1739) aus dem Jahr 1706 geprägt. Es handelt

Hildegard Bienen (1925-1990): Kreuzwegstation aus St. Barbara in Oberhausen (1979)
Kreuzwegstationen finden sich in vielen römisch-katholischen Kirchen. Das Himmlische Jerusalem spielt dabei meist keine Rolle, da die Himmelsstadt erst nach dem Leben Jesu am Ende der Zeit in Erscheinung treten soll. Anders ist dies bei einem Kreuzweg in der katholischen Kirche St. Barbara in Oberhausen-Königshardt im nördlichen Ruhrgebiet. Rechteckige Bronzeplatten,

Vittorio Buset (geb. 1942): Ausstellungsbeitrag „Artisti per un Millennio“ (1999)
1999 und im Millenniumsjahr 2000 fand die Ausstellung „Artisti per un Millennio“ („Künstler für ein Jahrtausend“) statt. Sie wurde erst in der römisch-katholischen Basilika Palladiana in Vicenza, dann in der Kirche S. Martino in Este und schließlich in der Villa Saccomani in Pasiano gezeigt, alles Orte in Norditalien. Zu sehen

R. P. Doudan: „Pèlerinage a la Jèrusalem Celeste“ (um 1820)
In katholischen Regionen waren einfache und preiswerte Andachtsbilder im 19. Jahrhundert mehr und mehr beliebt, es gab sie vor allem in Italien und Frankreich an Wallfahrtsorten wie Lourdes, Loreto, Padua, Assisi. In bürgerlichen Wohnungen zierten sie dann die Wohnzimmer, waren Teil graphischer Sammlungen oder wurden in Privatkapellen aufgehängt. Damit hatten

Graham Jones (geb. 1958): Regensburger Glaswand in der Herz-Marien-Kirche (1995)
Die große Glaswand im nördlichen Seitenschiff der römisch-katholischen Herz-Marien-Kirche in Regensburg (Oberpfalz) sollte nach dem Willen des Architekten, Helmut Wernhard, einen ganz besonderen Akzent in der Kirche setzen: eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Leider mussten die eingebauten Glassteine bereits 1969 ersetzt werden und auch das aus kristallförmigen Prismengläsern gestaltete Mittelfenster

Lämmerfries: S. Cecilia in Trastevere, Rom (817-824)
Welche der beiden Stadtabbreviaturen Bethlehem und welche Jerusalem darstellt, ist, wie oft bei antiken Apsismosaiken, in der römisch-katholischen Kirche S. Cecilia in Trastevere (Rom) nicht eindeutig zu bestimmen. Beide Städte sind ausgesprochen niedrig und werden teilweise von den Lämmern überragt, die direkt aus den Stadttoren heraustreten und sich zu einem

Jacquemart Pilavaine: „De Civitate Dei“ (1462)
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts war die Civitas Dei nach der Beschreibung in „De Civitate Dei“ von Augustinus in folgender Form ein beliebtes Sujet: Die himmlische und die irdische Stadt stehen sich gegenüber, bzw. schwebt die himmlische über der

Fritz Baumgartner (1929-2006): Fensterbänder und Raumkonzeption in St. Josef in Puchheim (1966)
Im Jahr 1966 schuf der Maler und Grafiker Fritz Baumgartner (1929-2006) für die römisch-katholische Kirche St. Josef in Puchheim bei München ein modernes, abstraktes Himmlisches Jerusalem als eine Art religiösen Erlebnisraum. So führt der offizielle Kirchenführer der Gemeinde weiter aus:

Wandmalerei aus St. Mariä Himmelfahrt in Kleinbartloff (1903)
St. Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Kirche in Kleinbartloff im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Dieser ist als das Eichsfelder Land bekannt, mit seiner eigenen katholischen Tradition und Darstellungen des Neuen Jerusalem. Die Kirche besitzt bereits ein besonderes Kunstwerk des Himmlischen Jerusalem

Otto Habel (1922-1996): Wandmosaik aus der Dreifaltigkeitskirche in Ravensburg (1965)
Otto Habel (1922-1996) war bekannt geworden für sein Mosaik mit dem Himmlischen Jerusalem in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard von 1961. Daraufhin wurde er beauftragt, für die gerade in Planung befindliche Dreifaltigkeitskirche in Ravensburg (Schwaben) ein Mosaik mit dem gleichen

Wandmalerei aus der Marienkirche in Flensburg (um 1480)
Die Sankt-Marien-Kirche (kurz Marienkirche, dänisch: Vor Frue Kirke) ist eine der evangelischen Hauptkirchen der Stadt Flensburg. Im Inneren haben sich an verschiedenen Stellen Reste gotischer Gewölbemalereien erhalten. Neben Szenen aus dem Leben Mariens, Grotesktänzern, Ritter in Rüstungen und außerbiblischen Geschichten

Georg Meistermann (1911-1990): Chorfenster der Matthiaskirche in Bad Sobernheim (1964) und der Kirche St. Moritz in Augsburg (1965)
Georg Meistermanns (1911-1990) Interpretation des Himmlischen Jerusalem in der evangelischen Matthiaskirche in Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz) wurde im Jahr 1964 fertiggestellt, zusammen mit anderen Fenstern zu weiteren biblischen Motiven in der Kirche. Es handelt sich bei der Jerusalems-Darstellung um eine raumfüllende
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.





