LETZTER BEITRAG
Else Hildegard Bircks (1903-1994): Kapelle St. Lioba auf dem Kupferberg bei Detmold (1988)
Else Hildegard Bircks (1903-1994) aus Heidenoldendorf bei Detmold war im 20. Jahrhundert neben Erentrud Trost die zweite große Glasbildnerin für römisch-katholische Kirchen in Westdeutschland. Auch als Buchillustratorin und Kirchenmalerin trat sie in Erscheinung. Ihr Leben

Diebolt Laubers Werkstatt: „Barlaam und Josaphat“ (1469)
Diebolt (auch Diebold) Lauber (geb. vor 1427, gest. nach 1471) betrieb Mitte des 15. Jahrhunderts im elsässischen Hagenau eine Schreiberwerkstatt und einen florierenden Handschriftenhandel. Hier wurde billige Massenware von Schreib- und Zeichenknechten hergestellt; auf Qualität wurde weniger Wert gelegt, sondern Gebrauchsgrafik produziert. Aus der Produktionsstätte Lauber gingen mindestens 80 überwiegend

Everlövsmästaren: Fresken aus Kageröd (1475-1500)
Der schwedische Malermeister mit dem Notnamen Everlövsmästaren war in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aktiv. Als sein Meisterwerk gilt die Ausmalung der Kirche von Everlös in Skåne, die dem Maler seinen Namen gab. Für das Motiv Himmlisches Jerusalem sind jedoch drei andere von ihm ausgemalte Bauwerke von Bedeutung: die

Olof Herman Kälde (1936-2014): Kila-Kirche (1967)
Bengt Olof Herman Kälde, geboren 1936 in Uppsala, gestorben 2014, war ein schwedischer Künstler auf dem Gebiet der Mosaikkunst und Glasmalerei. In den 1950er Jahren hat er als einer der wenigen Ausländer an der Kunstakademie in München studiert, dann auch im Kloster Chevetogne bei Namur, in Rom, Athen und auf

Helga Trossen: Maria vom Frieden in Homburg (1968)
Das gewaltige Altarmosaik von Helga Trossen zeigt das Reich Gottes aus der Offenbarung des Johannes. Ihr Werk schmückt den Altarbereich der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria vom Frieden in Homburg im Saarland, die von 1954 bis 1956 erbaut wurde. Entsprechend dem Namen der Kirche beschloss man etwa zehn Jahre nach Fertigstellung, das

Josef de Ponte (1922-2006): Kirche Zum Heiligen Kreuz in Darmstadt (1965)
Die Darmstädter Pfarrkirche Zum Heiligen Kreuz, eine ehemalige Deutschordenskirche, wurde im Dezember 1965 geweiht. Chor und Schiff des römisch-katholischen Gotteshauses bilden einen Einheitsraum mit einer durchgehenden, mehrflächigen Holzdecke. Das Altarbild ist der künstlerische Mittel- und Höhepunkt der Kirche. Auf dem zentralen Mosaik ist ein triumphierender, verklärter Christus vor der himmlischen

Santa Maria in Trastevere in Rom (12. Jh.)
Das Motiv des Lämmerfrieses war in Rom noch im 12. und 13. Jahrhundert in Gebrauch, nachdem es in der Spätantike in Rom erfunden worden war. Das zeigen Darstellungen u.a. in Santa Maria in Trastevere. Dort ist das Himmlische Jerusalem nun an der rechten Seite zu finden, ebenso wie in dem

Gertrude Hermes (1901-1983): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1928
In London erschien bei dem Verlag Cresset-Press 1928 eine hochwertige Ausgabe des ersten Teils von „Pilgrim’s Progress“ mit schwarzweißen Arbeiten von Blair Hughes-Stanton (1902-1981) und Gertrude Hermes (1901-1983). Die expressive Ausarbeitung mit dem Neuen Jerusalem als Lichterscheinung am Horizont eines langen Pilgerweges ist der Seite 65 zugeordnet und ist ein

Jan Thorn Prikker (1868-1932): Glasfenster aus Heilige Dreikönige, Neuss (1927)
Zwei Glasfenster zum Thema Himmlisches Jerusalem haben sich in der römisch-katholischen Kirche Heilige Dreikönige in Neuss am Niederrhein erhalten. Die Fenster aus blauem, rotem, aber auch gelbem und hellgrünem Antikglas, Blei und Schwarzlot befinden sich im Obergaden der Kirche an der linken Seite vom Eingang aus gesehen. Dargestellt sind figürliche

Alfred Heller (1924-2012): Glasfensterfronten von St. Wolfgang in Bamberg (1967)
Die metergroßen Fensterwände im Schiff der römisch-katholischen Kirche St. Wolfgang in Bamberg (Oberfranken) umfassen das Kircheninnere von zwei Seiten. Es ist transparentes Glas, welches innen etwas von der äußeren Umgebung, außen etwas vom Inneren zeigt, je nach Lichtverhältnissen in unterschiedlicher Stärke. In die zwei Glaswände des Kirchenschiffs zu je fünf

Edward Burne Jones (1833-1898): St Paul in Rom (1885)
Das Mosaik wurde im Jahr 1885 von dem Engländer Edward Burne-Jones (1833-1898) vollendet. Man findet es in Rom, in der Kirche St Paul. Diese Kirche „St Paul’s within the Walls“ ist der römische Sitz der American Episcopal Church of Rome, errichtet im Jahr 1873 als erste nicht-römisch-katholische Kirche in der

Heinz Lilienthal (1927-2006): Kirchentür in Lengerich-Stadtfeldmark (1962)
Die 1960er Jahre waren Jahre der Mosaikkunst. So wurden nicht nur Wände oder Decken mit Mosaiken ausgestattet, sondern sogar Türen. Eine solche mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem findet sich in der evangelischen Johanniskirche in Lengerich-Stadtfeldmark bei Osnabrück. Sie ist eine Arbeit des Lesumer Künstlers Heinz Lilienthal (1927-2006), der in

Gerichtsdarstellung: Apsismosaik aus S. Pudenziana in Rom (um 390)
Eine sehr frühe Darstellung des Himmlischen Jerusalem bleibt in sich widersprüchlich: Befindet sich Christus mit den Aposteln hier nun im oder vor dem Himmlischen Jerusalem? Für eine Szene vor der Stadt spricht die halbkreisförmige Anordnung der Bauten im Hintergrund, die sich über einem bedachten Arkadengang erheben. Für eine Szene in

F. P.: Kupferstich (1880); Kopie von Jan Zwijnenburg (1944-2019): Gemälde (1984)
Gustave Dorés (1832-1883) Hell-Dunkel-Effekte, die Horizontalität wie auch die Architektursilhouette seines Jerusalem-Bildes wurden bald von anderen Künstlern nachgeahmt. Ein solches Beispiel findet man in der „Bijbel. Bevattende de boeken van het oude en nieuwe testament volgens de staten-overzetting“, die A. W. Bronsveld 1880 in Amsterdam bei dem Verlag A. Akkeringa

Weltgericht auf einem Niellodruck (16. Jh.)
Ein Niellodruck ist ein Tiefdruckverfahren, bei dem die Zeichnung durch eingravierte oder durch in Stahlplatten eingepresste schwarze Farbe entsteht. Es gibt nur wenige Arbeiten, zumeist aus der Frühen Neuzeit, obwohl die Technik des „Niello“ bereits in der Antike bekannt war. In der Frühen Neuzeit war die Methode eine Hoffnung auf

Vittskövle-Werkstätte: Zisterzienserkirche Rinkaby (1475-1500)
Die Freskenmalerei auf einer Kappe der Zisterzienserkirche Rinkaby, im nordöstlichen Skåne in Schweden gelegen, wurde im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts von der Vittskövle-Werkstätte unter Magnus Håkansson ausgeführt. Der heutige Erhaltungszustand ist, was das einstige Neue Jerusalem angeht, extrem unbefriedigend. Von der Stadtdarstellung an der Nordseite des Chors fehlt auf

Marko Domazhyrska Shestakovych: Fahrstuhl-Jerusalem aus Moldawien (1720)
Das Fahrstuhl-Jerusalem ist eine Konzeption, die vor allem in der Ukraine weit verbreitet war. Dabei finden sich an der rechten Seite einer Ikone kleine Kästchen, die von ganz unten, der Hölle oder dem Fegefeuer, bis nach ganz oben in das

Anne Löhr (gest. 1996): Prachtgewand (1995)
Das Prachtgewand der Künstlerin Anne Löhr ist ein römisch-katholisches Messgewand, eine Batik und Seidenmalerei. Gestaltet ist bei diesem Gewand nur das Skapulier, ein Überwurf, wie ihn die Mönche über der Tunika trugen. Motivisch beginnt das Ganze auf der Vorderseite unten,

Martin Schaffner (geb. um 1478, gest. nach 1546): Himmelspforte (um 1510) und Arkadenjerusalem aus der Johanneskirche zu Gingen an der Fils (1524)
Martin Schaffner (geb. um 1478, gest. nach 1546) war ein deutscher Maler und Bildschnitzer der Ulmer Schule. In seiner Werkstatt entstand um 1510 eine 223 x 125 Zentimeter große Tafelmalerei zum Thema Weltgericht. Nicht nur eine Vorstudie hat sich im

Wandmalerei aus der Dreifaltigkeitskirche in Rákoš (um 1380)
Noch vor der Wandmalerei in Cerin (um 1410) und derjenigen in der Annakirche in Strazky (um 1510) entstand auf dem Gebiet der heutigen Slowakei die Wandmalerei in Rákoš als bedeutendste Darstellung eines Weltgerichts mit einem Himmlischen Jerusalem, die sich in

Michael O’Connor (1801-1867), Arthur O’Connor (1826-1873): Fenster aus dem Southwell Minster (1865)
Dieses Rundbogenfenster vereint auf mehreren Ebenen unterschiedliche biblische Szenen aus dem Leben Mariens im Stil der Präraffaeliten. Als erstes bzw. letztes Motiv ist ganz oben Christus auf einem Thron dargestellt. Dieser Thron ist von einem Baldachin umgeben, der sich selbst

Joseph Villiet (1823-1877): Porta Coeli aus Notre-Dame in Marmande (um 1860)
Die Kirche Notre-Dame ist ein Benediktinerpriorat der römisch-katholischen Kirche in der Gemeinde Marmande im Departement Lot-et-Garonne im südwestlichen Frankreich. Um das Jahr 1860 wurde der Glasmaler Joseph Villiet (1823-1877) beauftragt, in der mittelalterlichen Kirche neue Glasmalereien auszuführen. Villiet hatte seine
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






