
Die Freskenmalerei in einer Kappe der Zisterzienserkirche Rinkaby, im nordöstlichen Skåne in Schweden gelegen, wurde im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts von der Vittskövle-Werkstätte ausgeführt. Der heutige Erhaltungszustand ist, was das einstige Neue Jerusalem angeht, extrem schlecht. Von der Stadtdarstellung an der Nordseite des Chors fehlt auf der linken Seite praktisch alles, rechts hat sich nur eine braun-ockerfarbene Türlaibung mit zwei quadratischen Oberlichtern erhalten. Wäre dies der Originalzustand, dann wäre eine derartige Torszene eine seltene Ausnahme. Vermutlich befand sich über der Tür einst noch ein Schaft zu einem niedrigen Turm, der heute nicht mehr existiert. Davor sind einige Gerettete rekonstruiert, deren Umrisse im 20. Jahrhundert nachgezeichnet wurden. Mit Sicherheit wurden sie von Petrus in Empfang genommen, der ihnen die Tür in das Neue Jerusalem aufschloss. Vermutlich soll dies die erste Figur von links sein. Sie hält einer weiteren Figur die Hand – eine typische Geste, die wir aus vielen anderen Darstellungen von Petrus kennen. Die weiteren Menschen haben vermutlich mittelalterliche Stände vertreten, was man einst an den Kopfbedeckungen ablesen konnte, die sich aber ebenfalls nicht erhalten haben oder auch noch nicht freigelegt worden sind. Es bleibt zu hoffen, dass die technische Weiterentwicklung es eines Tages möglich macht, auch aus unscheinbaren Resten wieder eine ehemalige Wandmalerei erstehen zu lassen. Im Falle von Rinkaby ist die Rekonstruktion noch nach Augenschein vorgenommen worden.
William Anderson: Neu gefundene Kalkmalereien in Rinkaby, in: Die Denkmalpflege, 38, 1931, S. 37-38.
Sven Nilsson: Rinkaby kyrka 1250-1953, Kristianstad 1953.
Cecilia Pantzar: Rinkaby kyrka. Invändig renovering samt reparation av takryttare, Kristianstad 2004.
Claus Bernet: Das Neue Jerusalem in Skandinavien, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 23).