
Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)

Rauner Special Collections Library: Flämisches Stundenbuch (um 1430)

LETZTER BEITRAG
Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)
An dieser Miniatur waren mindestens zwei Maler beteiligt: Ein Spezialist für Stillleben, der sich auf die Lilien, den Schmetterling und die Vögel in der Rahmung konzentrieren konnte, und der Schwarzaugenmeister (bzw. seine Werkstatt), der die

Bernhard Kraus (1867-1935): St. Pankratius in Buldern (1906)
In Buldern bei Dülmen (südliches Münsterland) befindet sich die mächtige neogotische Kirche St. Pankratius. Der römisch-katholische Kirchenbau wurde 1905/06 nach einem Entwurf von Ludwig Becker in Zusammenarbeit mit Wilhelm Sunder-Plassmann errichtet; schon damals für die ländlich geprägte Gemeinde mit gerade einmal viertausend Personen, davon viele Nichtkatholiken, viel zu groß

Marcos Zapata (um 1710-1773): Himmelspforten auf Ölmalereien der Maria Immaculata (um 1750)
Marcos Zapata (um 1710-1773), auch Marcos Sapaca Inca genannt, war einer der letzten Vertreter der Cusco-Malerschule, in welcher spanische Maler Eingeborene unterrichtet hatten, die sich zuvor natürlich zum Christentum bekehren mussten. Von Zapata stammen Hunderte von sakralen Gemälden, auch zahlreiche Mariendarstellungen. Diejenige, um die es hier geht, hat den Titel

Miguel Cabrera (1695-1768) „Die franziskanische Apotheose zur Unbefleckten Empfängnis“ aus dem Kollegium San Fernando in Mexiko-Stadt (um 1720)
Die hochbarocke Himmelspforte auf dem Ölgemälde „La Apoteosis franciscana a la Inmaculada Concepción“ (zu Deutsch: „Die franziskanische Apotheose zur Unbefleckten Empfängnis“ ist deswegen schwer zu erfassen, da diese seitlich zum Betrachter hin positioniert ist. Die beiden Säulen sind fast um 90 Grad gedreht, so dass sie annähernd hintereinander gesetzt erscheinen.

Francesco Apicella: Darstellungen der Maria Immaculata, Fassungen A bis E (um 1890)
Um 1890 wurde in Süditalien eine Lithographie (Fassung A) im alten Stil des Barock um 1680 vertrieben. Das lediglich 19 x 14 Zentimeter kleine Blättchen zeigt eine Marienfigur, umgeben von ihren Symbolen. Dieser Bildtypus mit dem Namen „Maria Immaculata-Darstellung“ ist vor allem im 17. Jahrhundert populär geworden. Unter den weit

Lorenzo Zendejas (gest. 1830): Zweiwegebild (um 1760)
Lorenzo Zendejas (gest. 1830) zugeschrieben wird das Ölgemälde „Rey de Jerusalèn y rey de Jericó“ (zu Deutsch: „Der König von Jerusalem und der König von Jericho“). Der Maler hatte es einst um das Jahr 1760 für eine römisch-katholische Kirche oder ein Kloster angefertigt. Heute befindet sich die Malerei im mexikanischen

Jan Luyken (1649-1712): Kupferstich-Entwurf (1687)
Meister wie Jan Luyken (1649-1712) produzierten nicht nur fertige Arbeiten, die in den Verkauf gingen oder im Buchdruck Verwendung fanden, sondern auch zahlreiche Versuche, Skizzen, Übungen und Entwürfe. Früher bekam man sie kaum zu Gesicht, in den letzten Jahren feierten Kupferstichsammlungen und Auktionshäuser sie wie abgeschlossene Werke. Es gibt inzwischen

Antonio de Santander (gest. 1698): Weltgericht aus San Francisco Totimehuacan in Puebla (17. Jh.)
Der Ausschnitt stammt von einem künstlerisch gekonnten und motivisch überzeugenden Ölgemälde des Malers Antonio de Santander (gest. 1698) aus dem 17. Jahrhundert. Antonio de Santander ist ein großer Unbekannter. Von seinem Leben ist nichts weiter bekannt, außer, dass er im heutigen Mexiko in Puebla bei Rodrigo de la Piedra tätig

Jan Luyken (1649-1712): „De Onwaardige Wereld“ (um 1709)
Um das Jahr 1709 erschien „De Onwaardige Wereld“ (zu Deutsch: „Die eitle Welt“). Es ist eine der letzten Arbeiten des niederländischen Altmeisters Jan Luyken (1649-1712), der das Himmlische Jerusalem während seines umfangreichen Schaffens immer wieder zeichnerisch dargestellt hat (vgl. Arbeiten von 1681, 1682, 1687, 1712). Die 12 x 11 Zentimeter

Paolo Marchiano (1535-1628): Ölmalerei „Maria Immaculata“ (1598)
Das Ölgemälde „Immacolata Concezione“ wird Paolo Gerolamo Marchiano (1535-1628), einem Maler und Kartographen der Renaissancezeit aus Savona (Region Ligurien), zugeschrieben. Einst wurde das Werk für den Altar in einer Kapelle der römisch-katholischen Kirche geschaffen, doch heute ist es Teil der städtischen Kunstsammlung von Savona. Es zählt dort zum besonders kostbaren

Luis de Ayala: Mexikanische Himmelspforte (1781)
Das Kloster der Franziskanermönche in der Stadt Puebla de los Angeles (auch Heroica Puebla de Zaragoza genannt, kurz Puebla) in Mexiko wurde im Jahr 1781 mit einem umfangreichen ikonographischen Bildprogramm ausgestattet. Die drei Lünetten der römisch-katholischen Klosterkirche Templo conventual de San Francisco wurden von Luis de Ayala zu dem Thema

Simon Thaddäus Sondermayr (1700-1799): Kupferstich aus „Series Romanorum Imperatorum“ (1724)
Simon Thaddäus Sondermayr (1700-1799) war ein Kupferstecher, der zwischen 1727 und 1747 in römisch-katholischen Kreisen Süddeutschlands nachgewiesen ist. Bekannt ist er auch für seine Jerusalemsdarstellung in der Schrift „Geistliche(s) Zeug-Hauß“, welche 1747 in Augsburg herausgebracht wurde. Das hier gezeigte links unten signierte Blatt findet sich als Frontispiz in Gregor Kolbs

Biagio d’Antonio (1446-1516): „Der Heilige Michael wiegt die Seelen“ (1504)
Das Ölgemälde „Saint Michel partageant les âmes“, zu Deutsch „Der Heilige Michael wiegt die Seelen“, wurde von dem italienischen Renaissancemeister Biagio d’Antonio (1446-1516) 1476 begonnen, aber erst im Jahr 1504 vollendet. Weshalb die Arbeiten an der Tafelmalerei mit der Seelenwaage sich derart hinzogen, wird vermutlich mit dem Auftraggeber zu tun

Gérard Héman (1914-1992): Leben und der Tod der Heiligen Liduina aus St. Bavo in Haarlem (1945)
1945 setzte in ganz Europa der Wiederaufbau ein. Das zerstörte Deutsche Reich war daran im Ausland insofern beteiligt, als dass umfangreiche Reparationen in Geld und Sachmitteln zu leisten waren. Vor allem kam dies den Gotteshäusern der Konfessionskirchen zu gute, die oftmals als erstes repariert oder instandgesetzt wurden. Das war auch

Édouard Goerg (1893-1969): L’Apocalypse (1945)
1945 setzte in ganz Europa der Wiederaufbau ein. Das zerstörte Deutsche Reich war daran im Ausland insofern beteiligt, als dass umfangreiche Reparationen in Geld und Sachmitteln zu leisten waren. Vor allem kam dies den Gotteshäusern der Konfessionskirchen zu gute, die oftmals als erstes repariert oder instandgesetzt wurden. Das war auch

Utrechter Wandpanorama (1562)
Das beidseitig bemalte Wandpanorama aus dem Centraal Museum von Utrecht (Inventarnummer 2473) ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Länge von dreieinhalb Metern ein Ausnahmekunstwerk. Das Gemälde auf nordeuropäischem Kiefernholz entstand 1562 in den Niederlanden, wohl von einem namentlich nicht bekannten Künstler in Utrecht. Den Auftrag dazu gab der „Armenpot van Sint Jacob“,

Graham Jones (geb. 1958), Patrick Reyntiens (1925-2021): Offenbarungsfenster in St. Martin, Cochem an der Mosel (2009)
Das Thema eines Fensters in der Rückwand der Kirche zeigt Offenbarungen Gottes im ersten Bund (Altes Testament) und im neuen Bund (Neues Testament). Das gesamte Fenster ist in unterschiedlichen Gelb- und Grüntönen gehalten, nach oben scheint es heller und gelber

Thomas Jessen (geb. 1958): St. Thomas in Körbecke (2007)
Ab Mitte der 1980er Jahre ist die Zahl der Glasfenster für Kirchen und Kapellen rapide zurückgegangen. Kirchen wurden kaum mehr neu gebaut, und bestehende Fenster im Bestand ohne Notwendigkeit auszutauschen war nicht mehr zu finanzieren, außer vielleicht bei großen Innenstadtgemeinden

Stefan Behrends: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2016)
Der evangelische Friedhof von Hamburg-Rahlstedt zeichnet sich durch einige hochwertige Exponate aus, auf die auf einer Hinweistafel und im Internet aufmerksam gemacht wird. Einer der Steine gehört zu einem kollektiven Urnengrab von ca. 40 Verstorbenen. Alle Toten sind auf einer

Unbekannter Meister: Lauretanische Litanei aus Heilig Kreuz in Leutesdorf (um 1950)
In den ersten Jahren nach 1945 gab es bei römisch-katholischen Kirchen in Deutschland ein bevorzugtes Thema: die Motive der Lauretanischen Litanei. Moden sind schwer zu erklären, ich sehe in dieser Wahl den Wunsch auf Bewährtes und das Anknüpfen an die

Erhardt Klonk (1898-1984): Evangelische Kirche in Gödenroth (1961)
Der Ort Gödenroth im Hunsrück liegt nicht im Zentrum kunsthistorischer Forschung, umso mehr gibt es hier noch zu entdecken: So etwa in der evangelischen Kirche ein kaum bekanntes, frühes Glasfenster von Erhardt Klonk (1898-1984). Das junge Talent hatte damals gerade

Rudolf Schillings (1925-2003): Fenster aus St. Anna in Kattenes (1962)
St. Anna in Kattenes (Moselregion) wurde 1901 als neogotische Kirche neu errichtet. Die Fenster im Hauptchor wurden im Jahr 1953 nach Entwürfen des Trierer Künstlers Rudolf Schillings (1925-2003) von der Glasmalerei Binsfeld hergestellt und machten die erste Etappe des Wiederaufbaus
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


