LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Joseph Martin Kronheim (1810-1896): Illustrationen zu Pilgrim‘s Progress (um 1870)
Eher klassisch-akademisch ist dieses Einzelblatt gehalten. Es zeigt die Szene „Christiana entering the river“, die ihrer Dramatik wegen gerne zu Illustrationen herangezogen wurde. Die Figur scheint die Hand des Betrachters ergreifen zu wollen und mit ihm über den Fluss in das Neue Jerusalem ziehen zu wollen. Dort, am anderen Ufer,
Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010): Chorfenster im Ulmer Münster (1956)
Das Ulmer Münster ist auch eine Art Freilichtmuseum der Glasmalerei, denn hier finden sich Fenster von zahlreichen Glaskünstlern aus Süddeutschland, die vor allem nach 1945 gearbeitet haben, wie Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Valentin Peter Feuerstein und auch Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010). Welche Kirche kann so etwas bieten?
Gianfrancesco da Tolmezzo: Fresko in Sant’Antonio Abate in Barbeano (um 1485)
Gianfrancesco da Tolmezzo, auch bekannt als Gianfranco del Zotto, wurde in Socchieve bei Udine geboren, in der heutigen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Er lebte dort von etwa 1450 bis 1510. Der Maler gilt als einer der Begründer der Tolmezzo-Malschule bzw. war der Initiator der friaulischen Renaissance und dessen bedeutender Vertreter
Yoël Benharrouche: Vase „Himmlische Jerusalem“ (1995)
Möbelstücke im Zusammenhang mit dem Himmlischen Jerusalem sind eine Rarität, bislang gab es beispielsweise einen Tisch oder auch einmal einen Schrank. Ein mehr dekoratives Werk ist eine Vase, die im Jahr 1995 designt wurde. Es handelt sich dabei um einen Entwurf mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“ von Yoël Benharrouche. Benharrouche,
Maria Kiess: Heiligtum der Schönstatt-Bewegung (2010)
Die Ölmalerei der Größe von 55 x 40 cm wurde 2010 von der Malerin und Glaskünstlerin Maria Kiess (geb. 1949) aus Freising geschaffen. Ihre Arbeit gehört der Schönstatt-Bewegung Deutschland, wo sie im Büro des Leiters einen einen festen Platz gefunden. Schönstatt ist ein Ortsteil von Vallendar bei Koblenz. Anlass zu
Franz Nagel (1907-1976): Wandmalerei aus St. Benedikt in Ebenhausen (1965)
St. Benedikt in Ebenhausen südlich von München wird derzeit profaniert, ich hatte unmittelbar vor Schließung der römisch-katholischen Kirche noch Gelegenheit, die dortigen Wandmalereien ein letztes Mal anzusehen und zu dokumentieren. Die Erzdiözese München/Freising erklärte dazu: „Das asbesthaltige Dach und die durchfeuchtete Bausubstanz würden keine 60 Jahre nach Einweihung eine Instandsetzung
Egon Stöckle: Rauminstallation im Zentralklinikum Augsburg (1999)
Die Außenwand der überkonfessionellen Kapelle im Zentralklinikum von Augsburg wurde durch Egon Stöckle (geb. 1936) im Jahr 1999 mit dem Thema „Himmlisches Jerusalem“ umgestaltet. Stöckle, der auch Theologie studiert hatte, trat vor allem als Bildhauer hervor. Für die Klinik schuf er eine Installation aus vier Bildern, bzw. Stationen, die an
Marianne Neuburger: Triptychon (2008)
Der Treffpunkt Arche e. V. in Dettingen in der Nähe von Ulm gehört zu einer Gemeinde innerhalb des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Sie stützt sich insbesondere auf Apostelgeschichte 2, 37-47 und vor allem auf den Missionsbefehl Jesu in Matthäusevangelium 28, 19 sowie Markusevangelium 16, 15. Pfingstgemeinden bemühen sich bei der Gottesdienst-
Friedrich Koller: Hochrelief der Klosterkirche St. Konrad in Altötting (2018)
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts begann man, die Grabeskirche im Kapuzinerkloster St. Konrad in Altötting umzubauen. Die Planungen sahen vor, auch vorhandene Werke in die Neukonzeption mit einzubeziehen. Für das neue Hochrelief, aber auch weitere Kunstwerke wie den Altar, den Ambo, das Grab des Heiligen Bruder Konrad von Parzham, beauftragte
Fresko in der Burgkapelle von Obergrombach (14. Jh. und um 1460)
Burgkapellen sind nicht gerade ein traditioneller Ort für Darstellungen des Himmlischen Jerusalem. Eine Ausnahme ist die Kapelle der Marienburg in Obergrombach bei Bruchsal im Kraichgau. Das historische Gebäude befindet sich noch heute in Besitz der Adelsfamilie von Bohlen und Halbach, ist aber bei evangelischen Gottesdiensten (nur im Sommer) oder Führungen
Wandmalereien der Pfarrkirche von Rauschenberg (um 1490)
Die Wandmalereien im Chorbogen der evangelischen Pfarrkirche von Rauschenberg im Kreis Marburg-Biedenkopf haben sich nur als farbige Fragmente erhalten. Das gilt auch für die Himmelspforte. Allein vom steinernen spätgotischen Türsturz sind noch Spuren vorhanden, darunter auch die vergoldet scheinende Tür. Links erahnt man Reste von Wolken, rechts einige Gerettete. Möglicherweise
Friedrich Hechelmann: „Das neue Jerusalem“ (1996/97 und 2006)
Von 1996 bis 1997 arbeitete Friedrich Hechelmann (geb. 1948) an einer Ölmalerei für die Ebersbacher Kirche (Allgäu) zum Thema: „Das neue Jerusalem“. Die einst prächtige Stadt Jerusalem, in der für gläubige Gott im Tempel gegenwärtig war, ist jetzt ein Symbol für die erlöste Welt. Das Licht, das ins Unendliche gehenden
Livio Retti (1692-1751): Jerusalems-Medaillon aus dem Schloss Ludwigsburg (1748)
Das Ludwigsburger Schloss ist eine Residenzanlage aus dem frühen 18. Jahrhundert. Anlässlich der Eheschließung des katholischen Landesherrn Herzogs Karl Eugen (1728-1793) mit der evangelischen Markgräfin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth (1732-1780) wurde eine protestantische Kirche innerhalb des Schlosses als notwendig erachtet. Die katholische Ordenskapelle, die der Italiener Donato Giuseppe Frisoni
Heinrich Skudlik (1927-2020): Fastentuch aus St. Laurentius in Parsberg (1978)
Das Bild oben zeigt einen Ausschnitt aus dem Fastentuch der Parsberger römisch-katholischen Kirche nach einem Entwurf zum Neuen Jerusalem von Heinrich Skudlik (1927-2020). Dabei handelt es sich um den ehemaligen Kunstlehrer am Miesbacher Gymnasium und späteren Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden in Parsberg bei Miersbach im Allgäu. Nachweislich hat Skudlik in seinen Kunststunden die
Fresken der Nikolauskirche in Buchenberg im Schwarzwald (um 1450)
Die Nikolauskirche ist Buchenbergs ältestes Gebäude und für Kunst- und Architekturinteressierte ein herausragender Anziehungspunkt des Hochschwarzwalds. Die Kirche wird auch heute noch im Sommer für Gottesdienste oder zu Konzerten genutzt. Sie ist weit mehr als 900 Jahre alt und vermutlich von Mönchen gegründet worden. Ihre Besonderheit sind die mittelalterlichen Fresken
Erhardt Klonk (1898-1984): Evangelische Kirche in Gödenroth (1961)
Der Ort Gödenroth im Hunsrück liegt nicht im Zentrum kunsthistorischer Forschung, umso mehr gibt es hier noch zu entdecken: So etwa in der evangelischen Kirche ein kaum bekanntes, frühes Glasfenster von Erhardt Klonk (1898-1984). Das junge Talent hatte damals gerade
Rudolf Schillings (1925-2003): Fenster aus St. Anna in Kattenes (1962)
St. Anna in Kattenes (Moselregion) wurde 1901 als neogotische Kirche neu errichtet. Die Fenster im Hauptchor wurden im Jahr 1953 nach Entwürfen des Trierer Künstlers Rudolf Schillings (1925-2003) von der Glasmalerei Binsfeld hergestellt und machten die erste Etappe des Wiederaufbaus
Stephan Legge (1930-2005): Breitenbrucher Kapelle (1963)
Das Sauerland ist von kleineren Kapellen geprägt, die man vor allem im ländlichen Raum noch finden kann. Eine davon gehört zur römisch-katholischen Kirche von Arnsberg, mitten im Wald bei Breitenbruch gelegen, welches mit 200 Einwohnern als kleinster Ort zur Stadt
Hubert Spierling (1925-2018): Fenster aus St. Maria Magdalena in Bösperde (1986)
Hubert Spierling hat im Laufe seines reichhaltigen Schaffens das Himmlische Jerusalem in weichen, schwungvollen Formen (Beispiel Chorfenster der Propsteikirche St. Gertrud von Brabant, Wattenscheid), dann wieder in geometrischen, linearen Strukturen dargestellt (Beispiel St. Michael in Bielefeld-Ummeln). Für den „weichen Stil“
Egon Franzen (1935-2011): Glasbänder in St. Josef, Fraulautern (1962)
Meine Besuch und Dokumentation der Kirchenausstattung von St. Josef in Saarlouis-Fraulautern war kein Anlass zur Freude. Das einstige Pfarrhaus ist verlassen, die Kirche und der Turm verfallen zusehends, das Dach ist undicht. Man schämte und entschuldigte sich über den Zustand
„Worte des Palladium Mnich“ (18. Jh.)
Eine der Apokalypse-Handschriften innerhalb der Sammlung von E. E. Egorova in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau sind die „Worte des Palladium Mnich über das Zweite Kommen Christi“ (Verfasser: Palladios aus Helenopolis (368-430 n. Chr.). Es ist keine vollständige Ausgabe. Von
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.