LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
„Meister von 1477“: Kölner Altar (um 1485)
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstand in Köln ein Altar, der einem unbekannten Maler zugeschrieben wurde. Er erhielt den Notnamen „Meister von 1477“, was jedoch wenig weiterhilft, da wir keine weiteren gesicherten Arbeiten dieses „Meisters von 1477“ kennen. Vermutlich war er für die zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt tätig,
Johannes Hugentobler (1897-1955): Chorwand in der Josefskirche von Rheinfelden (1955)
Die östliche Chorwand in der Josefskirche in Rheinfelden (Kanton Aargau) setzt sich aus schweren Steingussplatten zusammen. Es sind eigentlich bemalte Fliesen der Größe 100 x 50 Zentimeter, die leicht konkav gebogen sind. Ausgeführt wurde die ungewöhnliche Arbeit im Jahr 1955 von dem Künstler Johannes Hugentobler (1897-1955), genannt „Hugendobler“, der vom
Paul Kirsch: Wallersheimer Friedhofskapelle (1974)
Paul Kirsch (gest. 2002) war als Bauingenieur tätig, als er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Bei schweren Kämpfen schwor er, dass er, falls er überleben würde, Priester werden wolle. Kirsch überlebte, studierte Theologie und wurde tatsächlich Priester. Viele Jahre lang hatte er seit 1962 in Wallersheim seine Pfarrstelle, einem kleinen Ort
Miniaturen aus zwei „Klugen Apokalypsen“ (beide um 1820)
Es gibt in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau eine ganze Anzahl wertvoller Handschriften, die bislang selbst Fachleuten kaum bekannt sind und zu denen keine Fachliteratur existiert. Das gilt auch für die Signatur F.98 Nr. 662. Hinter dieser Signatur verbirgt sich eine Handschrift mit Miniaturen aus der Sammlung von E. E.
Josef Henger (1931-2020): Tabernakel aus der Bartholomäuskirche in Rielasingen (1992)
Von dem Sakralkünstler und Bildhauer Josef Henger (1931-2020) aus Ravensburg ist der große Tabernakel aus Bronze in der römisch-katholischen Bartholomäuskirche in Rielasingen bei Singen am Hohentwiel. Er stammt aus dem Jahre 1992. Der Künstler betrachtete diese Arbeit als seine Weiterentwicklung eines anderen Tabernakels von ihm aus der Krankenhaus-Kapelle St. Vinzentius
Josef Wenzel: Fenster aus St. Sebastian in Püttlingen (1950er Jahre)
Der Köllertaler Dom ist gar kein Dom, sondern eine römisch-katholische Pfarrkirche mit dem Namen St. Sebastian. Der Bau steht auch nicht im eigentlichen Köllertal, sondern auf einer Anhöhe des Ortsteils Berg von Püttlingen im Saarland. Zu der Bezeichnung Dom kam es, weil das gewaltige Bauwerk im neoromanischen Stil optisch für
Wandmalerei aus Heilig Kreuz in Wiedenest (um 1475)
Diese Wandmalerei in einer Fresco-Kalksecco-Mischtechnik wurde, wie übrigens in einigen anderen Kirchen der Umgebung, während der Jahre des Nationalsozialismus durch durch Anton Bardenhewer freigelegt und grob übermalt, im hiesigen Fall zwischen den Jahren 1934 und 1937. Teile der Fresken zeigen auch das Himmlische Jerusalem. Wie das Himmlische Jerusalem einst im
„Meister des Weltgerichts“: Rheinländische Tafelmalerei (um 1465)
Um das Jahr 1465 entstand durch einen anonymen Meister, der den Notnamen „Meister des Weltgerichts“ bekam, eine Tafelmalerei auf Eichenholz. Diese Malerei wurde am 21. September 1846 von den Erben des Kunsthändlers Johann Georg Schmitz vom Wallraf-Richartz-Museum in Köln angekauft (Inventarnummer WRM 0158) und ging zunächst als Dauerleihgabe an das
Leuchter der Basilika St. Godehard in Hildesheim (1864)
Die Begeisterung für historische Radleuchter hat mehrere Renaissancen erfahren, so beispielsweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurden im Zuge der Neorenaissance nicht allein Gebäude in diesem Stil erbaut, sondern auch passende Einrichtungsgegenstände hergestellt. Ein Beispiel dafür ist der Radleuchter in der römisch-katholischen Basilika St. Godehard in der Bistumsstadt Hildesheim
Radleuchter von Franz Rickert (1904-1991) in Bocholt (1963)
Ein Jerusalemsleuchter von Franz Rickert (1904-1991) befindet sich in der evangelischen Apostelkirche zu Bocholt am Niederrhein. Zwölf Engel mit spitzen, nach oben gerichteten Flügeln zieren die zwölf schmalen Tore aus Bronze, die am Reif mit Bergkristallen geschmückt sind. In der Mitte sieht man erhöht das Lamm Gottes mit der Siegesfahne,
Erhardt Klonk (1898-1984): Wandmosaik der Friedhofskapelle in Helmstedt (1967)
Ruhehallen und Friedhofskapellen sind naturgemäß der Ort, an dem gerne das Himmlische Jerusalem als motivisches Thema gewählt wird, bedeutendere Beispiele finden sich in Duisburg-Marxloh (1955), in Holte (1956) oder in Stommeln. In die Qualität dieser Arbeiten reiht sich ein Mosaik ein, welches man in der Friedhofskapelle Marienberg in Helmstedt findet.
Maurice de La Pintière (1920-2006) : „Le Mandala ou la Jérusalem céleste“ (1984)
Vorstellungen und Bilder des Himmlischen Jerusalem sind immer auch ein Spiegel ihrer Zeit, in der sie entstanden sind. So gibt es neuerdings auch Werke, die von anderen Weltreligionen mit beeinflusst sind. Beispiele sind ein Altargemälde von Nikolaus Bette in Bad Fredeburg (St. Georg, 1990) oder ein Glasfenster von Paul Weigmann
Hans Gerhard Biermann (1933-2023): Retabel aus St. Ursula in Bremen (1968)
Der Altarbereich wird von einem gewaltigen, über drei Meter hohen Monolith dominiert. Er differenziert sich in zwölf Blöcke, die auf einem dreiteiligen Sockel ruhen. Diese sind aus grob behauenem, geriffeltem Muschelkalk in einer einheitlich grauen Färbung, die damals bewusst Beton imitieren sollte. An den Außenseiten deuten Kerben die Tore der
Günther Danco (1912-2000): Johanneskirche in Steinbach (1956)
Vor uns haben wir vermutlich die erstmalige Darstellung des Neuen Jerusalem von Günther Danco (1912-2000). Über den Künstler ist noch immer kaum etwas bekannt, eine erstmalige Künstlerbiographie habe ich unten zusammengestellt. Fast ebenso unbekannt wie Danco ist auch die Johanneskirche in Steinbach (Oberfranken). Es gibt weder Fachliteratur noch einen Wikipediaeintrag
Nikolaus Bette und Wilhelm de Graaff (1912-1975): St. Nikolaus in Bestwig-Heringhausen (1966)
Das Fenster befindet sich auf der Orgelempore gegenüber dem Altar. Dabei steht die Sängerempore in ganzer Wandbreite unter dem Glasfenster, der Orgelprospekt wurde an der linken Ecke eingebaut. Es zeigt die Vision des Johannes vom Himmlischen Jerusalem, wie sie ihm der Engel (rechts unten) offenbart. Den Toren nähern sich zwölf
Hubert Schaffmeister (1928-2012): St. Matthias in Hackenberg (1980)
Ende der 1970er Jahre entschied man sich für einen Kirchenbau in dem stark gewachsenen Ortsteil Hackenberg (Bergneustadt, Oberbergischer Kreis, NRW). Die neue römisch-katholische Kirche bekam den Namen St. Matthias. Für alle Fenster trug Hubert Schaffmeister (1928-2012) aus Bad Münstereifel Verantwortung,
Wilhelm Buschulte (1923-2013): Fenster der Klosterkirche St. Ursula in Bielefeld (1956)
In Schildesche, einem Stadtteil von Bielefeld, siedelten sich nach 1945 auf einem noch unbebautem Gelände der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist geflohene Nonnen aus Breslau an. Dort gründeten sie ein Gymnasium für Mädchen und ein Kloster. Die dazugehörige Klosterkirche, die sich
Hermann Geyer (1934-2016): Andanacher Weltgericht aus der ehem. Kirche St. Albert (1986)
Hermann Geyer (1934-2016) war schon in der Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen mit einem Neuen Jerusalem hervorgetreten, das war 1980. Wenige Jahre später bekam er einen Auftrag für ein modernes Weltgericht für die römisch-katholische Kirche St. Albert. Die Kirche mit
Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Augustinus-Kapelle in Trier (1958)
Erstmals setzte sich der Künstler Jakob Schwarzkopf (1926-2001) 1956 mit dem Thema des Himmlischen Jerusalem auseinander, damals im Rahmen der Lauretanischen Litanei, für die Kirche St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen. Wenige Monate danach erfolgte ein Auftrag für drei Chorfenster für
Paul Weigmann (1923-2009): St. Petrus und Paulus in Ludendorf (1970)
St. Petrus und Paulus ist der Name einer römisch-katholischen Kirche in Ludendorf, einem Ortsteil von Swisttal im äußersten Süden von Nordrhein-Westfalen nahe der Eifel. Acht fünfeckige Fenster standen hier zur Gestaltung an. Im unteren Bereich verbindet ein schmiedeeisernes Gitter diese
Hans Heinrich Adam (1919-2007): Glaswand der Auferstehungskirche in Siegburg (1957)
Große Glaswände waren zwar schon vor 1945 technisch möglich, doch erst nach den Kriegsverwüstungen gab es im Bestand und bei Neubauten einen Bedarf. Diese Glaswände wurden damals als wohltuend modern empfunden, fast immer findet man in den Festschriften und in
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.